Luthien
Polly Perle
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Hilflos - wenn der Tod verlockt (Überarbeitets Ende jetzt on) |
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Jo, das war so nen spontaneinfall. bzw, es musste einfach sein, das zu schreiben. Wollt mal wissen, wie ihr es findet. Vielleicht ist es nicht so toll, aber das ist auch nicht unbedingt mein Ziel bei dieser Geschichte. Wie auch immer, hier kommt der erste teil:
Prolog
Tränen strömen über ihre Wangen. Niemals hätte sie gedacht, dass es so weit kommen würde. Zitternd steht Lana auf dem Bettongeländer der Autobahnbrücke. Was hat sie falsch gemacht? Lana weiss keine Antwort, weiss nur, dass es keinen anderen Ausweg mehr gibt, als zu springen. Es wäre kein Leben mehr, so wie es ist. Es wäre eine einzige, quälende Lüge. Am ganzen Körper schlotternd starrt das blonde Mädchen in den Abgrund vor ihr. Niemals hätte sie geahnt, wie schwierig es sein kann, einfach einen Schritt zu machen und zu fallen. Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr. Es gibt keinen anderen Ausweg. Diesmal würde sie sich trauen. Niemand wird ihr dazwischen kommen, absolut niemand weiss, dass sie hier ist. Es tut ihr weh, an all die Zurückbleibenden zu denken, damit darf sie sich nicht beschäftigen. Energisch schüttelt sie den Kopf. Nichts wird sie davon abhalten können, zu springen. Das Herz schlägt wie wild, als würde es gleich zerspringen, ihr Atem geht flach und stossweise. Tränen strömen und kräftige Schluchzer schütteln und würgen das verzweifelte Mädchen. Plötzlich hört sie Stimmen in der Ferne. Sie kann nicht erkennen, wer es ist, aber sie rufen ihren Namen. Jetzt, jetzt oder nie. Die Stimmen kommen näher. Sie sind voll Angst, hoch und kreischend, von Tränen erstickt. Lana kneift die Augen zusammen. Nur ein Schritt, nur ein winziger Schritt trennt sie von der Erlösung ihres Leides.
„Lana, bitte tu’s nicht, bitte“, hört das verzweifelte Mädchen ihre Schwester rufen.
„Es muss sein, Valerie“ flüstert Lana traurig und macht dein einen Schritt, gerade als ihre kleine Schwester bei ihr ankommt. Kalte Luft saust ihr um die Ohren, dann die ewige Dunkelheit.
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Nix zu sagen
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zum letzten Mal von Luthien: 19.04.2006 15:03.
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27.09.2005 13:46 |
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Juli
keep smiling
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27.09.2005 13:52 |
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Juli
keep smiling
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28.09.2005 19:58 |
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Trötning
Ein Phänomen...
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RE: Hilflos - wenn der Tod verlockt (langsam kommt das ende!) |
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Hab mir grad mal die ersten teile durchgelsen und habe festgestellt, dass wir uns beide ziemlich ähnlich sind!
Ich hatte gestern die Idee, eine FF zu schreiben, die auch auf einer brücke anfängt und dann so zudagen ein Rückblick ist!
Das kann ich dann wohl vergessen...
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31.03.2006 14:04 |
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lautlos
Ogni giorno con te è grande.
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klingt gut, schreib weiter
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27.09.2005 13:47 |
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hafipower
Mitglied
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15.09.2006 17:09 |
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Krizzipizzi
->Krizziviech<-
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ja mir auch!
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27.09.2005 14:21 |
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Luthien
Polly Perle
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Themenstarter
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Kapitel 1, Schwärzer als die Nacht |
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Wow, das hätte ich nicht gedacht. Danke!
Hier kommt ein Teil des ersten Kapitels.
Kapitel 1, Schwärzer als die Nacht
„Lana, bitte tu’s nicht, bitte“
Wieder und wieder hallen diese letzten Worte in Valeries Kopf, wie ein endloses Echo. Die letzten Worte, die sie ihrer Schwester mit auf den Weg gegeben hat. Aber es ist nicht das, was das Mädchen so quält. Vielmehr die Tatsache, dass es ihre Schuld ist, dass Lana sich das Leben genommen hat. Bei diesem Gedanken füllen sich Valeries Augen erneut mit Tränen. Das ein Mensch überhaupt so viel weinen kann, wie sie es in den letzten Tagen getan hat.
Ein leises Klopfen an der Zimmertür lässt Valerie aufschrecken. Einige Sekunden später streckt ihre Mutter den Kopf hinein. Ihre Augen sind rot vom vielen Weinen. Schwermütig blickt sie ihre jüngste Tochter an. „Wir müssen gehen. Bist du fertig?“
„Fünf Minuten“, flüstert Valerie und es kostet sie alle Kraft, nicht zu weinen. Frau Schwerter schliesst die Türe wieder, Valerie bleibt allein in dem grossen Zimmer zurück, dass sie einst mit ihrer grossen Schwester geteilt hat. Es ist ihnen immer zu klein vorgekommen. Ständig haben sie sich gestritten. Lana wollte ihre Ruhe, vor der kleinen Schwester. Ein Lächeln huscht über Valeries Gesicht, als sie daran denkt, wie sie um jede noch so kleine Unwichtigkeit gestritten haben. Aber nach jedem Streit, wie blöd oder ernst er auch war, haben sie sich immer wieder versöhnt. Haben sich zusammen in die Hängematte im Garten gesetzt und stundenlang geredet und gelästert.
Mit einem tiefen Seufzer steht Valerie auf und stellt sich vor den grossen Spiegel, der neben ihrem Bett hängt. Auch ihre Augen sind rot vom Weinen. Der schwarze Blazer lässt sie bleich und müde aussehen. Ohne grosse Hoffnung fummelt Valerie kurz an ihren Stirnfransen herum und streicht sie sich schliesslich so weit als möglich ins Gesicht. Mit dem leichten Schwung, den sie immer haben, reichen sie ihr fast bis über die Augen. Den Rest ihrer schulterlangen, dunkelblonden Haare hat sie zu einem Knoten zusammengebunden, wie Lana es immer getan hat. Wie oft hat sie sich anhören müssen, sie sähe der älteren Schwester so ähnlich. Sie hatte es gehasst. Ständig wurde Lana bevorzugt, immer war sie der Mittelpunkt des Geschehens. Niemand hat sich um sie gekümmert und wenn Valerie mal etwas geschafft hat, war es nie etwas grossartiges, weil Lana es bestimmt schon geschafft hatte. Sie war immer die gewesen, die alles konnte, die in allem gut war. Und doch hatte sie die grosse Schwester über alles geliebt und verehrt. Lana hatte sich immer um sie gekümmert, war immer für sie da gewesen und hatte anerkannt, was Valerie leistete.
Valeries Blick schweift durch das nun so leer wirkende Zimmer. Im Regal stehen Lanas Reitpokale, die sie zusammen mit ihrem Pferd Milui gewonnen hat. Daneben hängen gleich die Schleifen. Auf dem Schreibtisch steht der Computer, woran Lana stundenlang gearbeitet hat. Gleich daneben das Tagebuch. Jeden Abend hatte sich Lana eine halbe Stunde Zeit genommen und aufgeschrieben, was ihr durch den Kopf ging. Valerie hatte diese Tätigkeit immer bewundert. Sie selbst hätte niemals eine halbe Stunde nur schreiben können. Aber in Lanas Leben war immer was los gewesen. Immer war sie unterwegs, hat ihre Freunde getroffen und Spass gehabt. Wer wollte, würde darin sicherlich Antworten finden, wieso Lana diese schreckliche Tat begangen hat. Aber keiner würde es anrühren. Dafür hatten alle zu viel Respekt vor Lanas Privatsphäre.
Das letzte Objekt, das Valerie mit ihrem Blick streift, schmerzt am meisten. Der Abschiedsbrief. Als sie an dem einen Abend nach Hause gekommen war, war er ihr sofort ins Auge gesprungen. Es stand nichts bis auf ihren Namen, Valerie, darauf. Die Schrift stammt eindeutig von der verstorbenen Schwester. Schwungvoll und elegant. Sie hatte ihn nicht aufgetan, denn Valerie wusste sofort, was los war. Ohne eine Jacke anzuziehen war sie aus dem Haus gestürmt, hatte nur ihr Handy mitgenommen, womit sie einen schnellen Anruf getätigt hatte. Dann war sie zur Autobahnbrücke gelaufen. Die ganze Zeit hatte sie gefleht, dass sie sich täuschen möge, dass Lana nicht das vorhatte, was Valerie befürchtete. Aber da war sie gestanden, ganz alleine, am ganzen Körper schlotternd. Und dann hatte sie den einen Schritt getan, kurz bevor Valerie die Schwester erreichen konnte, war sie einfach gesprungen.
Sofort schiessen dem Mädchen wieder Tränen in die Augen. Abrupt erhebt sie sich und läuft aus dem Zimmer. Der Brief bleibt noch immer verschlossen zurück.
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Nix zu sagen
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27.09.2005 14:39 |
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Namarie
Nessa Eledhwen
Dabei seit: 24.07.2005
Beiträge: 180
Herkunft: Schwizerland natürli
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Ich finde, du schreibst toll. Total traurig deine GEschichte, aber irgendwie packend.
__________________ Nêl Cyrf 'nin Eledherain nui·menel,
Odog 'nin hîr Nogothrim vi ethrynn dîn,
Neder 'nin Edain Fírib beraid nan gûr,
Mîn 'nin Hîr Vorn bo Mahal Vorn
Vi Mordor innas i·Nguruthos.
Mîn Corf an·orthored hain phain, Mîn Corf hain an·nired,
Mîn Corf an·nolthad hain phain ar ned môr hain an·noded
Vi Mordor innas i·Nguruthos.
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27.09.2005 14:49 |
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*Schnuggi*
Wassermäuschen
Dabei seit: 10.08.2005
Beiträge: 153
Herkunft: Schweiz
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Zitat: |
Aber es ist nicht das, was das Mädchen so quält. Vielmehr die Tatsache, dass es ihre Schuld ist, dass Lana sich das Leben genommen hat. |
Was ist denn genau damit gemeint? kommt das noch vor?
Wow, find ich wirklich umhauend. Total traurig. Hat es einen bestimmten Grund dafür, dass du sowas schreibst? ich beziehe mich da auf deine Anspielung am Anfang:
Zitat: |
bzw, es musste einfach sein, das zu schreiben. Wollt mal wissen, wie ihr es findet. Vielleicht ist es nicht so toll, aber das ist auch nicht unbedingt mein Ziel bei dieser Geschichte |
Was ist es dann?
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Fight for your right and the black rose! - Die Gummibärchenarmee!!
Gebt Lulu und Tini frei!!
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von *Schnuggi*: 27.09.2005 14:50.
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27.09.2005 14:50 |
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Kruemelkeks
Teufel im Engelskostüm O=)
Dabei seit: 27.02.2005
Beiträge: 566
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woah super toll! luthien ich bin begeistert vondeinen geschichten
WEITER!!!
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27.09.2005 14:55 |
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Nessy09
sweet escape
Dabei seit: 23.02.2005
Beiträge: 612
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Wow die Gescihcte ist der absolute Hammer. Schreib bitte schnell weiter. Keine Kritik.
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27.09.2005 15:44 |
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Luthien
Polly Perle
Dabei seit: 11.02.2005
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Themenstarter
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Nochmals Danke für die lieben Comments, hab etwas weiter geschrieben.
Eine Orchidee segelt langsam und schwermütig zu Boden, bleibt zwischen den anderen Blumen auf dem nassen Boden liegen. Es waren immer die Lieblingsbllumen der Toten gewesen. Valerie erinnert sich, als wäre es gestern gewesen, als Lana ihr von ihrer unsagbaren Schönheit, dem betörenden Duft und dem Anmut dieser blume vorgeschwärmt hatte. Und doch ist es schon eine Ewigkeit her.
Das kleine dunkelblonde Mädchen bleibt noch eine Weile mit dem schwarzen Schirm in der Hand an dem frischen Grab stehen. Dann dreht sie sich um, wischt die Tränen beiseite und verlässt den Friedhof in Richtung Dorf.
Drei Wochen ist es her, dass Lana die Tat der Verzweiflung begangen hat. Drei lange und dunkle Wochen für Valerie. Ständig erwacht sie in der Nacht, schweissgebadet und schreiend, das letzte Bild ihrer Schwester vor Augen. Dieses eine Bild, das sie einfach nicht loslässt, immer da ist, Tag um Tag, Nacht um Nacht. Dieses Bild, dass sie weder schlafen noch essen noch vergessen lässt.
Valerie hatte so gehofft, dass es ihr nach der Beerdigung besser gehen würde. Dass sie endlich loslassen könnte, wenn sie sich richtig von ihrer Schwester verabschiedet hatte. Aber so war es nicht. Noch immer ist das Bild, die letzte Szene da, als wollte jemand, dass sich Valerie immer daran erinnert, niemals über die Schuldgefühle hinweg kommen kann.
„Warst du wieder auf dem Friedhof?“
„Hm.“
„Es regnet in Strömen und es ist eiskalt draussen. Wieso gehst du täglich hin?“
„Hm“
„Valerie, tu dir das bitte nicht an“, bittet Melanie Schwerter ihre fünfzehnjährige Tochter, die nass und verheult erst vor wenigen Sekunden die Wohnung betreten hat.
„Sie ist meine Schwester, wir haben uns immer täglich gesehen“, antwortet Valerie knapp. Sie ist die Diskussionen mit ihrer Mutter so satt, wie sie alles so satt ist, seit Lana nicht mehr bei ihr ist.
„Ich weiss das es schwer ist, mein Schatz, für mich doch auch. Aber dein Leben geht weiter. Bitte quäl dich nicht unnötig. Blick nach vorne, Lana hätte es so gewollt“, antwortet ihre Mutter traurig.
„Du weisst nicht, was Lana wollte. Niemand wusste das, niemand wusste, was sie dachte oder was ihr fehlte. Wieso hätte sie sonst diese... diese... wieso sonst, sollte sie...“ Valerie bricht ab und rennt ins Zimmer, schmeisst sich aufs Bett und begräbt ihr Gesicht in einem weichen, flaumigen Kissen.
Wenige Minuten später geht die Zimmertüre leise auf.
„Geh raus, verschwinde!“, ruft Valerie ohne den Blick zu heben, drückt das Kissen fester an sich. Aber der ungebetene Gast verschwindet nicht, sondern setzt sich neben sie aufs Bett, streichelt ihr sanft durch die Haare. Tränenverschmiert dreht sich Valerie um. Ihre Mutter schaut traurig zu ihr runter.
„Es tut mir leid, Valerie“, flüstert sie sanft. Das Mädchen setzt sich auf und kuschelt sich in die Arme der Mutter.
„Es ist noch früh, ich weiss, aber es gibt ein par Dinge, die nun langsam getan werden müssen“, fährt Melanie fort. Valerie blickt skeptisch und alarmiert auf.
„Lanas persönlicher Besitz. Ihr Tagebuch, Milui und noch einiges anderes, wir sind ratlos, was wir damit machen sollen“, erklärt die Mutter vorsichtig.
„Ihr wollt es doch nicht lesen?“, fragt Valerie und löst sich ganz von ihrer Mutter.
„Wir wissen es nicht, wir sind so hilflos. Was tut man mit den Dingen, die einem geliebten Menschen sehr wichtig waren? Aber Papa und ich haben uns gedacht, dass Lana womöglich ein paar kleine Hinweise hinterlassen haben könnte“, erklärt Melanie der skeptischen Tochter. Diese schweigt, sie weiss, was ihre Mutter damit meint, worauf sie hinaus will.
„Ich kann ihn nicht öffnen. Es geht einfach nicht, glaub mir, ich habe es versucht“, flüstert Valerie schliesslich betroffen und kämpft schon wieder mit den Tränen. Die Mutter nickt verständnisvoll, steht auf und geht zur Tür.
„Lass dir Zeit, mein Schatz. Warte, bis du soweit bist.“ Valerie bleibt alleine zurück. Nach einigen Minuten steht sie auf und geht zum Schreibtisch hinüber. Dort liegt er, ungeöffnet und unversehrt. Mit zitternder Hand greift Valerie danach und trägt ihn rüber, setzt sich damit auf Lanas Bett. Sie fröstelt plötzlich, obwohl das Zimmer geheizt ist. Schützend zieht sie eine Wolldecke um ihren Körper, dann dreht sie den Brief um. Langsam fährt sie mit der Fingerspitze zu der Verschlussschlaufe des Couverts. Ein kleiner Ruck und er ist offen. Tränen strömen ihr über die Wangen, während sie langsam das Papier darin heraus zieht und entfaltet. Dann atmet sie einmal tief durch, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und beginnt zu lesen.
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Nix zu sagen
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28.09.2005 19:15 |
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Jani
Liebe und Verstand gehen selten Hand in Hand
Dabei seit: 22.05.2005
Beiträge: 697
Herkunft: Schwiz
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Muss echt sagen, das ist wirklich gut, wie du schreibst. Voll packend und echt zum heulen!
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AlLeS eLäNdI kIfFeR!!
Anti-Ami!
FIGHT FOR YOUR RIGHT!
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29.09.2005 21:19 |
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Luthien
Polly Perle
Dabei seit: 11.02.2005
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Themenstarter
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Jetzt brauch ich aber echt eure konstruktive Hilfe! Ich krieg einfach keinen Abschiedsbrief hin!!! Ich weiss nicht, aber irgendwie hört es sich noch sehr blöd an. Bin offen für alle Vorschläge!
Meine liebste Schwester
Ich schreibe dir diesen Brief, denn ich werde es dir nicht mehr selber sagen können. Diese Zeilen werden das letzte von mir an dich gerichtete sein. Wo soll ich nur anfangen? Es gibt so viel, was ich dir sagen möchte und doch geht es nicht. Meine Zeit wird knapp.
Als erstes möchte ich mich bei dir entschuldigen. Ich weiss, das es eine schwierige Zeit werden wird, für dich, für Mama und für Papa. Aber am meisten denke ich dabei an dich. Ich will, dass du weisst, dass ich dich liebe, egal, was ich tun werde oder wenn du das liest, schon getan habe. Und du sollst wissen, dass es nicht deine Schuld ist. Du kannst nichts dafür, es ist ganz allein meine Verantwortung, bitte glaube mir das und glaube es dir selbst. Ich liebe dich, Valerie!
Wenn ich dich richtig einschätze, liest du das erst einige Wochen nach meinem Tod und meiner Beerdigung. Wahrscheinlich hat dich Mama oder Papa darum gebeten, da sie nicht wissen, was sie mit all meinen Sachen machen sollen. Und ich muss sagen, es ist mir egal. Bis auf einige Kleinigkeiten. Bitte werft meine Bilder nicht weg, sie bedeuten mir so viel und auch meine Arbeiten auf dem Computer nicht. Schau sie dir an und entscheide dann, was du damit machen willst, ich schenke sie dir, wie auch Milui und mein Tagebuch. Die beiden letzten Sachen sind mir sehr wichtig.
Du weisst, wie sehr ich mein Pferd liebe. Ich will nicht, dass er womöglich zu jemandem kommt, der ihn nicht zu schätzen weiss. Mir ist bewusst, dass du eigentlich nie wieder reiten wolltest, seit das mit Samira passiert ist, das erwarte ich auch nicht von dir. Schau einfach gut zu ihm. Und vielleicht wird er dir sogar helfen. Mich hat er immer getröstet, wenn ich Kummer hatte.
Und zu meinem Tagebuch möchte ich sagen, dass du es nicht einfach aufbewahren sollst, sondern bitte lies es. Ich habe immer alles aufgeschrieben, was mich beschäftigt hat. Wenn du es liest, wirst du mich vielleicht besser verstehen und du wirst einsehen, dass du nichts für meine Entscheidung kannst.
Meine Zeit hier ist zuende, aber ich möchte nicht, dass du darüber in ewiger Trauer lebst. Bitte mach das beste aus deinem Leben, blick nach vorne und denk ab und zu an mich. Ich will damit nicht sagen, dass du an meinen Tod denken sollst. Erinnere dich, wie viel Spass wir früher hatten, denk an die schöne Zeit, die uns beiden bestimmt war. Du bist ein wunderbarer Mensch, Valerie. Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt
In ewiger Liebe, deine Schwester Lana
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Nix zu sagen
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29.09.2005 21:54 |
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*Schnuggi*
Wassermäuschen
Dabei seit: 10.08.2005
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Herkunft: Schweiz
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30.09.2005 10:37 |
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Impressum
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