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Zum Ende der Seite springen Der Himmel auf Erden || 11. Teil...
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Britta Britta ist weiblich
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Themenstarter Thema begonnen von Britta
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Endlich mal Zeit, die unendlich doofe Frage zu stellen xDDDD

Was sind Auslastungspunkte? *duck* Ich hab nämlich wieder mal nen Anfall von Wissensdurst *röchel*
21.04.2006 14:50 Britta ist offline E-Mail an Britta senden Beiträge von Britta suchen Nehmen Sie Britta in Ihre Freundesliste auf
Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


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hihi großes Grinsen des sind diese dinger da: ...
ich weiss, ich brauch die auch ständig in meinen beiträgen und kommentaren, aber ich kann die in geschichten auf den tod nicht ausstehen. großes Grinsen

__________________
Nix zu sagen Augen rollen

21.04.2006 14:53 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
Britta Britta ist weiblich
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*muahaha* Ich liebe diese verflixten Biester Augenzwinkern Kann ich mir nur schwer abgewöhnen, aber ich werd halt dran denken.
Aber jedes Mal, wenn ich während des Textes Luft hole oder eine kurze "Denkpause" machen will, tippe ich automatisch auf die Taste xD Nun ja, ich bin wieder um ein Hauseck intelligenter. Merci!

Notiz an mich: Nicht so viele Gehirnzellen wegheizen.
21.04.2006 14:58 Britta ist offline E-Mail an Britta senden Beiträge von Britta suchen Nehmen Sie Britta in Ihre Freundesliste auf
Ines.ines
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hihi!
hab jetzt mal angefangen die geschichte zu lesen un find sie echt super cool!!! mal keine so geschichte wos nur um liebe un huch und hach geht*g*( heißt jetzt nich das ich solche geschichten nicht mag^^)
also schreib schnell weiter
llg ines

__________________
.snekers ich hab dich ganz doll lieb!!!!!!!!
Und hoffe das wir noch lange Freundinnen sind!!
Du bist mir hammer hammer hammer viel wert!!!!
Will dich nie verlieren!! *knutsch*
_________________
21.04.2006 19:42 Ines.ines ist offline E-Mail an Ines.ines senden Homepage von Ines.ines Beiträge von Ines.ines suchen Nehmen Sie Ines.ines in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Ines.ines in Ihre Kontaktliste ein
Britta Britta ist weiblich
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Tja meine Lieben, jetzt kommt der 9. Teil online. Hierbei brauche ich ganz besonders eure Kritik zum Inhalt, weil ich nicht weiß, ob ich's wagen, soll so zu schreiben. Es kommt vielleicht ein bisschen schräg rüber, ich bin gespannt, wie eure Rückmeldungen sind. Wichtig ist hierbei zu sagen, dass nicht alle Fakten meiner Story erfunden sind, da meine beiden Hauptpersonen sehr aus meinem realen Umfeld entnommen wurden Augenzwinkern Schulkollegen, Freunde, Bekannte und ich haben als Vorlage gedient xDD Also nicht glauben, ich schreibe von etwas, wovon ich keine Ahnung habe! Hier kommt auch endlich ein bisschen Licht in die Vergangenheit von Amelie Augenzwinkern
___________________________________________________
9. Teil

Schon als das leise Klopfen durch den kleinen Raum hallt, das Ticken der Uhr verdrängt, weiß ich, dass mein nächster Besucher keineswegs angekündigt ist. Und ohne meine Antwort abzuwarten, erscheint er in der Türe und bringt meine Gedanken für kurze Zeit zum Stillstand.
Die klinisch weiße Atmosphäre des Krankenzimmers hatte meine Augen abstumpfen lassen. Ich muss mehrmals blinzeln, bevor ich realisiere, wer sich soeben in mein Zimmer bugsiert hatte.
Ich erkenne Florentina.
Die alte, am Saum ausgefranste Jean fällt mir als erstes auf. Sie ist ausgebleicht und an den Knien aufgescheuert. Florentina wirkt ernst und ihr Gesicht ist blass und müde. Dunkle Ringe zeichnen sich unter ihren Augen ab. Obwohl sie ein schwarzes, kurzes T-Shirt trägt, hat sie offenbar den unteren Ärmelteil eines grünen Sweatshirts abgetrennt und über ihren linken Unterarm gezogen. Sie wirkt befremdlich und wieder einmal komplett verändert. Kein naives Mädchen, keine gelassene Kämpfernatur. Es ist Erschöpfung, die sich in ihren Zügen spiegelt. Erschöpfung und Mattheit.
„Hi!“, sagt sie. Ich nicke ihr zu und versuche, ein spontanes Lächeln anzudeuten. Ich war noch nie gut in dieser Mimik gewesen.
„Willst du dich nicht setzen?“, will ich in meiner kratzigen Stimme anbieten und ärgere mich, nicht wenigstens einmal normal mit ihr reden zu können.
Florentina nimmt mein Angebot an und lässt sich auf den hässlichen, orangen Plastikstuhl fallen. Sie verschränkt die Arme und überschlägt die Beine. Diese Geste hatte ich schon oft an ihr bemerkt.
„Was tust du hier?“, ist meine nächste, unsensible Frage und ich komme mir immer lächerlicher vor. Florentina zieht spöttisch eine Augenbraue nach oben.
„Sollte nicht besser ich diese Frage stellen?“, antwortet sie schnippisch und nestelt an ihrem abgetrennten Ärmel. Für kurze Zeit glaube ich, eine rote Strieme unter dem Stoff hervorleuchten zu sehen. Ich sehe ihr in die unergründlichen Augen und lächle müde.
„Ich nehme an, du hast die Einzelheiten bereits erfahren...“, seufze ich und strecke mich – den schrecklichen Rückenschmerzen zum Trotz.
„Wenn du von den Gerüchten deines Selbstmordversuchs sprichst, die in unserer Klasse die Runde machen, könntest du Recht haben!“, erwidert sie und zieht eine Grimasse. Ich stocke. Wieder einmal habe ich den unfehlbaren Beweis dafür erhalten, wie primitiv unsere Zivilisation doch war. Primitiv und mit tiefsten Mitteln zu beeindrucken.
„Wer hat diesen Schwachsinn verbreitet?“, zische ich. Florentina zuckt mit den Schultern.
„Ein Vöglein hat’s mir gezwitschert.“, meint sie kokett und schenkte mir dieses ekelhaft wissende Lächeln. Sie verfällt wieder in alte Manier zurück, die mich so fasziniert. Und ich bin es leid, dieses Spiel zu spielen. Nicht jetzt, nicht hier. Ich bin zu müde, um mich von ihr um den Finger wickeln zu lassen.
„Was tust du also wirklich hier? Willst du dich nur vergewissern, dass ich noch lebe?“, frage ich direkt und warte geduldig auf eine vernünftige, für mich akzeptable Antwort. Florentinas Lächeln erlischt. Plötzlich wird jede Furche in ihrem 16-jährigen Gesicht tiefer, die grünen Augen verdunkelten sich. Vor meinen Augen wird sie wieder zu jemand anders.
„Ich habe meine Mutter besucht.“, sagt sie matt und kurz angebunden. Ich ahne, einen wunden Punkt getroffen zu haben und im gleichen Moment, in dem ich mich entschließe, keine weiteren Fragen zu stellen, werde ich schwach.
„Was ist mit ihr?“, rutscht es heraus. Ich werde rot, hätte mich am liebsten für diese Frechheit geohrfeigt. Florentina zieht die Stirn kraus.
„Ich glaube kaum, dass es dich etwas angeht.“, flüstert sie und komischerweise nehme ich keinerlei Wut in ihrer Stimme wahr, was mich nur noch mehr beschämt. Es ist nicht meine Art, neugierig zu sein und das wird mir nun wieder zu genau bewusst.
„Tut mir Leid…“, wispere ich, doch Florentina greift plötzlich nach meiner Hand. Ich bin so überrascht, dass ich nicht fähig bin, sie ihr zu entreißen, wie ich es sonst immer zu tun pflege. Florentinas Miene bleibt versteinert und undeutlich.
„Du bist ein seltsamer Mensch, Amelie.“, meint sie tonlos und dreht meine Handfläche nach oben. Langsam zeichnet sie eine helle Narbe nach, die sich quer über meine Pulsadern zieht. Ihre Finger fühlen sich kalt an. Der schwarze Nagellack bildet einen merkwürdigen, leblosen Kontrast zu ihrer weißen Haut. Mein Herz klopft. Wir waren uns so ähnlich, dass sie, sogar ohne mich genau zu kennen, meine tiefsten Geheimnisse deuten konnte. Zum ersten Mal habe ich Angst. Angst, jemanden meine Seele zu offenbaren.
„Du hast schon einmal versucht, dir das Leben zu nehmen.“, murmelt sie leise und blickt mich an. Und ohne es zu wollen gleite ich ab. Durch einen wirren Strudel aus Farben und Schatten. Direkt in meine Vergangenheit.

Abwesend, fast kühl erinnere ich mich zurück. Beinahe fünf lange Jahre war es nun her. Wie ein Blitz zuckt ein kurzes Bild vor meinem geistigen Auge auf. Ich mit zwölf Jahren. Dick. Ungeliebt. Eine Versagerin... Ich in der Toilette des Gymnasiums, das scharfe, gezackte Messer in der Hand. „Du traust dich nicht, Amelie! Komm! Wag es! Lerne den Tod kennen, Amelie! Er wartet auf dich!“, flüsterte mein Gewissen mir damals zu. Und ich war so dumm gewesen, ihm zu glauben, meiner Eingebung nachzugeben. Und dieser wunderbare Schmerz. So tief und heilig, als würde ich mir selbst lehren, durch den Tod zu leben. Und diese herrliche Bestätigung, den bitteren Kuss der Vergänglichkeit auf meinem geschundenen Körper zu fühlen. „Du hast dich selbst gefunden, Amelie! Werde glücklich…“
Es dauerte Wochen, ehe ich die Klinik wieder verlassen durfte. Ich erinnere mich an das weinende Gesicht meiner Mutter, dem ungläubigen, enttäuschten Zügen meines Vaters, als ich von den Sanitätern aus der Toilette geschleift wurde. Blutend. Und doch so stolz, endlich ein bleibendes Zeichen gesetzt zu haben… Ich mit zwölf. Nach meinem ersten Versuch, diesem Leben voller Kälte ein Ende zu bereiten.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Britta: 23.04.2006 18:32.

22.04.2006 21:34 Britta ist offline E-Mail an Britta senden Beiträge von Britta suchen Nehmen Sie Britta in Ihre Freundesliste auf
Britta Britta ist weiblich
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Ich habe einfach Lust dazu xD Verzeiht mir, ich muss ein wenig dramatisch werden *muahaha* Das Ende des 9. Teiles...
___________________________________________________

Florentina nimmt meine Hand nur fester. Ich spüre meinen Puls. So regelmäßig. So lebendig. Erst als ich die Träne fühle, die sich ihren Weg über meine blasse Wange bahnt, erwachen meine Lebensgeister. Ich wage es, ihr direkt ins Gesicht zu sehen. Sie lächelt, streift den abgetrennten Ärmel des Sweatshirts ab. Ich sehe dunkelrote Schnitte, die sich quer über ihren Unterarm ziehen. Drei sind es, überkreuzen sich. Es scheint mir wie ein Muster. Wie ein Rätsel. Und ich weiß genau, dass ich es lösen kann. Ein tiefer Luftzug, ein zitternder Seufzer. Ich muss schlucken.
„Du und ich… Amelie!“, flüstert Florentina und schenkt mir ein Lächeln voller Schmerz und Hingabe.
„… Wir sind gleich.“, füge ich hinzu und es klingt eher nach einer hoffnungsvollen Frage als einer Bestätigung.
Meine Vorahnungen, meine Wünsche, Hoffnungen und Sehnsüchte der letzten Wochen finden ihre Wahrheit. Sie und ich. Unser Leiden ist dasselbe. Und wir sind uns zu ähnlich, um unbeachtet nebeneinander zu existieren. Und irgendwo, zwischen unseren Worten, die mit so unerschütterlicher Wahrheit ausgesprochen werden, meine ich mein Gewissen wahrzunehmen, dass mir zuflüstert: „Fühle, Amelie!“

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Britta: 23.04.2006 18:33.

23.04.2006 18:33 Britta ist offline E-Mail an Britta senden Beiträge von Britta suchen Nehmen Sie Britta in Ihre Freundesliste auf
Britta Britta ist weiblich
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Ich hoffe, dieses Mal findet meine Story ein paar Leser, da ich wirklich nicht weiß, ob ich die nächsten Teile online stellen soll o.O
___________________________________________________
10. Teil

Ich schwebe. Voller Hingabe. Voll intensiver Wahrnehmung. Die Welt bietet sich mir auf einem silbernen Tablett dar. Ungeahnte Farbigkeit. Ungeahnte Lebendigkeit. Ja, so fühlt sich Glück an. Ich weiß es ganz sicher. Ich halte die Bestätigung in Händen. Wie einen unsichtbaren Vertrag. Er mahnt mich, meiner geschundenen Seele endlich Ruhe zu gewähren. Und zu meinem eigenen Erstaunen gebe ich dieser Intuition nach.

Ich kann Glück nicht definieren, wie ich die Begabung besitze, viele andere Dinge genau zu benennen. Ich weiß nur, dass es sich verflüchtigt, sobald man sich bewusst macht, dass man es soeben in vollen Zügen auslebt. Ich bin nicht bei Bewusstsein. Nicht jetzt. Ich halte das Leben in Händen und zum ersten Mal versuche ich, es nicht rücksichtslos fallen zu lassen und es mit Füßen zu treten. Mein Fels, der einzige Rückhalt, der mich noch davon abhielt, für immer zu verschwinden, hat nun einen reellen Namen erhalten. Florentina ist mein Fels. Sie hindert mich, kopfüber von Bord zu gehen, meine Augen vor dem Schicksal zu verschließen. Sie hält mich umschlungen, wenn ich versuche, voller Selbsthass abzustürzen. Und im Gegenzug dafür halte ich ihre Hand, wenn sie stürzen will. Wir haben einen Pakt geschlossen. In der Sekunde, als sie meine Hand hielt und mir vor Augen führte, was mich seit Jahren in meinen schlimmsten Träumen verfolgte: Die Angst, ein Leben ohne Seele zu führen. In diesem Augenblick war mir bewusst geworden, dass wir von nun an aufeinander aufpassen würden.
Meine Hoffnung hat Wahrheit gefunden. Wir achten aufeinander. Wir leben nebeneinander, teilen unsere Ängste, unsere Sehnsüchte. Wir teilen unser Leben.

Als sich die großen, kahlen Türen des Krankenhauses vor mir öffneten und ich hinaus schritt in diese Welt, die mir vorher wie eine einzige, große Lüge aus Banalität und Selbstzerstörung vorgekommen war, war es, als würde meine Existenz neu beginnen. Zum ersten Mal seit langem hörte ich die Vögel zwitschern, die Blätter rascheln und den Wind rauschen. Dinge, die mir vorher unwichtig erschienen waren. Dinge, die ich nicht für relevant befunden hatte. Das Leben hatte mir auf einem seltsamen Weg vorgaukeln wollen, ohne Gefühle existieren zu können. Es war daran gescheitert. Ich war geboren. Ich war voller Leben. Ich war voller Gefühl. Und ich ließ es von jedem noch so tiefsten Winkel meines Herzens zu.

Florentina war ein wirklich eigensinniger Mensch. Ihre Laune war nie von langer Dauer. Sie steckte mich an, egal ob sie gerade vollkommene Lebenslust versprühte, oder manische Depression durchzustehen hatte. Sie wurde zu meiner eigenen Identität. Ich wandelte mich mit ihr, wie ein zeitlos aktuelles Kleidungsstück. Und sie war fähig, dieses Wunder ebenso zu erleben. War sie glücklich, meinte ich, die ganze Welt umarmen zu können. War ich betrübt, dachte sie, die Welt bestehe nur aus Schwärze und Regen. Waren wir beide voller Lebenslust, fühlte sogar unser gesamter Umkreis unsere Emotion. Unseren Willen, zu leben, unsere Stärke, der ganzen Welt die Stirn zu bieten.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Britta: 30.04.2006 21:21.

30.04.2006 21:21 Britta ist offline E-Mail an Britta senden Beiträge von Britta suchen Nehmen Sie Britta in Ihre Freundesliste auf
darkness darkness ist weiblich
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habe mir gerade die bisherige geschichte durchgelesen und muss sagen, dass sie mir wirklich sehr gut gefällt.
dein schreibstil ist schön und die letzten paar kapitel finde ich wirklich gelungen ... ich mag es dramatisch, und es wäre schade, wenn du die story fallen lassen würdest Augenzwinkern
01.05.2006 21:17 darkness ist offline E-Mail an darkness senden Beiträge von darkness suchen Nehmen Sie darkness in Ihre Freundesliste auf
darkness darkness ist weiblich
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Zitat:
Original von AnnSo
Hey,

ich habe mir gestern Abend mal die geschichte ausgedruckt. Ich muss sagen, ich finde sie sehr gut geschrieben. Aber mir fehlen irgendwie die Dialoge. Das ist, meiner meinung nach, irgendwie zu wenig smile Zu viel beschrieben *g*


nya, meiner meinung nach macht genau das die geschichte aus smile
02.05.2006 15:52 darkness ist offline E-Mail an darkness senden Beiträge von darkness suchen Nehmen Sie darkness in Ihre Freundesliste auf
Britta Britta ist weiblich
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Erstmal Dankeschön für eure Comments ^^

Ja, Dialoge fallen mir nicht sonderlich leicht, weil ich da schnell ins Unnötige abgleite. Aber da die Geschichte ja wirklich noch nicht so weit ist und ihre Freundschaft ja erst "begonnen" hat, gibts auch mehr Gelegenheiten zu Dialogen! ^^ Schön, dass euch die Story gefällt.
03.05.2006 14:23 Britta ist offline E-Mail an Britta senden Beiträge von Britta suchen Nehmen Sie Britta in Ihre Freundesliste auf
Britta Britta ist weiblich
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Es gibt wiedermal einen kleinen Abstandshalter. Ihr erfahrt jetzt ein klitzekleines bisschen über Amelies Vorleben.

Ach ja! Das ist vorläufig der letzte Teil, der online gestellt wird, da die Story jetzt ziemlich komplex wird und nicht mehr zur Fortsetzung geeignet ist. Wenn ihr aber dennoch Interesse habt, könnt ihr per PN die nächsten Teile anfordern X)
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11. Teil

Mein Leben wäre vielleicht nicht so verlaufen, wenn das Schicksal ein anderes Umfeld für mich auserkoren hätte. Im Inneren zweifle ich daran, wirklich dorthin zu gehören, wohin es mich verschlagen hat. Ich bin ein nüchterner Mensch. Ich verschließe meine Augen vor realen Dingen, die vielleicht mein Interesse wecken könnten. Mein Psychologe hat während meiner ersten Sitzungen etwas von „seelischem Tiefschlaf“ gemurmelt. Ich mag diese Bezeichnung. Sie hat in diesem Zeitpunkt – damals war ich zwölf – wirklich wie die Faust aufs Auge gepasst. Erst viel später stelle ich mir nun die Frage, warum mein Lebensgefühl so plötzlich verschwunden ist. Und wenn ich mich anstrenge, darauf bedacht, wirklich kein Detail zu missachten, tauchen vor meinen Augen seltsame, verschwommene Bilder auf. Ich weiß nicht, was sie zu bedeuten haben. Vielleicht bin ich besessen. Vielleicht fehlt mir der Bezug zur Welt. Vielleicht sind diese Bilder Visionen, wie es sein könnte, wäre ich in einer anderen Person.
Die erste Erinnerung, die ich an mein mühsames, zähes Leben habe, ist ein Raum mit tiefen Decken und einem offenen Fenster. Heute weiß ich, dass es mein damaliges Kinderzimmer war. Die Wände waren in einem blassen Rosa gehalten, die weißen Vorhänge bauschten sich im Wind. An den Wänden hingen Zeichnungen. Plump und farbenfroh. Ich erinnere mich an den Duft, der jedes Mal durch das offene Fenster strömte. Blumen, Bäume, feuchte Erde und morsches Holz. Und wenn ich diese Bilder und Eindrücke heraufbeschwöre, dann ist mir, als wäre ich zu Hause.

Heute fühle ich mich in der großen Barockvilla am Ortsrand wie eine Fremde. Sie hat nichts mit mir gemeinsam. Mein Zimmer sieht aus, als wäre es unbewohnt, mit Ausnahme meines Bettes, unter dem ich mein weniges, persönliches Eigentum verbunkert habe: Eine zerfledderte Pappkiste mit Fotos und Postkarten, meinen Beutel mit Schminksachen und ein Flankon eines teuren Parfums. Chanel Nr. 5 ist mit grafisch makelloser Schrift über das Glas graviert worden.
Als wir diese Villa vor zehn Jahren bezogen und mir das neue Kinderzimmer mit den hohen Decken, den kahlen, vergilbten Tapeten und dem sperrigen Erkerfenster entgegenlächelte und meine Eltern mir gönnerhaft erklärten, dies wäre mein neues Reich, begann ich zu weinen. Ein Kind spricht nicht auf Neues an, besonders wenn es fremd und trostlos ist. Also stahl ich das teure Parfum meiner Mutter. Und nachts, wenn jeder schlief und nur ich, zusammengekauert auf meinem durchnässten Laken saß und weinte, beschämt und voller Angst, holte ich die teure Flasche hervor und hüllte meine Umgebung ein in diesen schweren, fast magischen Duft.
Meine Mutter hat mich nie gefragt, wohin das Flankon verschwunden ist, doch ich glaube, sie hat es geahnt. Spätestens dann, wenn sie am Morgen mein Zimmer betrat und ihr neben dem eigentümlich beißenden Geruch des durchnässten Bettzeugs auch die süßliche Note ihres Lieblingsparfums entgegenwehte. Sie hat sich jedoch nie etwas anmerken lassen. Nie hat sie gefragt, wie es mir gehe. Sie ging immer davon aus, dass ich glücklich war. Natürlich! Einem Kind genügt ein bisschen Aufmerksamkeit, ein schönes Zimmer mir Spielsachen und hie und da ein Besuch von Freunden. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann sie mich zuletzt im Arm gehalten, mir über das immer glatte, braune Haar gestreichelt und mir versichert hatte, wie sehr sie mich liebte. Inzwischen weiß ich gar nicht, ob diese Situation überhaupt jemals real war, oder auf meinen innigsten Wünschen beruhte.

Meine Grundschulzeit hindurch blieb ich ein unscheinbares Ding. Intelligent natürlich, wie könnte es bei solch tollen Eltern auch nicht so sein! Schon früh entdeckte ich, wie manipulierbar meine Lehrerin war. Ich war von klein auf gewohnt gewesen, mein Umfeld genau zu beobachten, mir einzelne Gesten, Handlungen und Mimiken einzuprägen und sie mit den dazugehörenden Gedanken zu verknüpfen. Wie ich wollte konnte ich mit meinen Opfern umspringen. Und es bereitete mir Vergnügen, meinen Erfolg zu sehen.
Mit zehn Jahren wurde ich von meinen Eltern auf ein privates Gymnasium in die Nachbarsstadt geschickt.
Ich erinnere mich an die hohen, metallenen Gitter, die das Schulgelände auf bedrohliche Weise umgaben. Vielleicht kam es mir nur so vor, aber ich fühlte mich an diesem Tag im September, als würde ich ins Gefängnis geschickt werden.

Es vergingen Jahre, bis sich in meinem Leben wieder ein einschneidendes Erlebnis zutrug. Ich glaube, mich erinnern zu können, dass ich einige Wochen vorher meinen zwölften Geburtstag gefeiert hatte. Dieses einschneidende Erlebnis. Es schwirrt in meinem Kopf umher wie ein flirrender Strudel aus farbigen Schatten. So, als wäre ich zu diesem Zeitpunkt nicht ich selbst gewesen. Und doch. Es ist, als würde nur ich in der Lage, mein Wesen zu verstehen, und was mich dazu bewegte, diesen mutigen Schritt zu wagen - den Schritt in die systematische Selbstzerstörung.
11.05.2006 21:02 Britta ist offline E-Mail an Britta senden Beiträge von Britta suchen Nehmen Sie Britta in Ihre Freundesliste auf
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