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Pferdefotografie - Das Fotografieren mit den rasanten Vierbeinern |
Isabelle

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Pferdefotografie - Das Fotografieren mit den rasanten Vierbeinern |
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Das Folgende habe ich heute geschrieben, weil ich krank war und denke, es ist mir ganz gut gelungen. Das Copyright liegt 100%ig bei mir!
Hier könnt ihr es euch als Word-Datei kostenlos downloaden: http://rapidshare.de/files/12398806/Arti...grafie.doc.html
Alles was hier steht, lässt dich zum Teil auch auf andere Digitalkameras übertragen - alles bis auf die genauen Einstellungen.
LG
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Pferdefotografie – das Fotografieren mit den rasanten Vierbeinern
(Beschreibung für DSLR)
Hier beschäftige ich mich mit Einstellungen, Posen und Momenten, die nötig sind für ein gutes Bild.
Verschiedene Arten, wie man Bilder machen kann
Standbild
Was ist ein Standbild?
Als Standbild bezeichnet man ein Bild, wo das Pferd ganz drauf ist. Es steht und es sind alle Körperteile sichtbar. Oft werden Standbilder für Zeitungsannoncen gemacht, damit der Käufer das Pferd sehen kann und schon vom Foto aus seinen Körperbau und besondere Kennzeichen anschauen kann.
Die richtigen Einstellungen
Um keine verzerrten Proportionen zu bekommen, fotografiert man am Besten mit einer Brennweite von 135-180mm. Das kann natürlich auch variieren. Ein Weitwinkel-Objektiv eignet sich eher weniger, da es die Proportionen ziemlich extrem verzerren würde.
Je nachdem wie das Licht ist, sollte man einen entsprechenden ISO-Wert wählen. Bei viel Licht kleiner Wert, bei niedrigem Licht hoher Wert. Generell stellt man bei „normalem“ Tageslicht einen ISO-Wert von 200 (+/-) ein, allerdings immer möglichst mit niedrigem Wert fotografieren, da so auch das Rauschen bei digitalen SLRs gemindert wird.
Bei Standbildern ist es möglich, dass Tier länger abzublenden mit längeren Verschlusszeiten. Hierzu empfehle ich eine Verschlusszeit von 1/50 oder mehr und eine Blende von 5,6 oder mehr (Je nachdem, wie viel Tiefenschärfe gewünscht ist).
Wie muss ich nun fotografieren?
Für ein schönes Bild ist ein schöner Hintergrund von Nöten, d.h. er sollte nicht zu unruhig sein und ein Kontrast zum Pferd darstellen, dass das Pferd gut zu erkennen ist. Damit ist gemeint, dass ein helles Pferd auf dunklem Hintergrund fotografiert wird und ein dunkles Pferd auf hellen Hintergrund.
Des Weiteren ist es wichtig, dass das Pferd eine korrekte Stellung einnimmt. Eine korrekte Stellung ist für so ein Bild, dass das Pferd vorne geschlossen steht (Beine parallel nebeneinander) und hinten etwas versetzt um so die Winkelung des Sprunggelenkes gut sichtbar machen zu können.
Eine alte Weisheit sagt, dass das Pferd nach links schauen soll. Du stellst dir sicherlich jetzt die Frage warum? Auch das möchte ich gerne beantworten: Für Zeichner ist es einfacher als Rechtshänder ein nach links schauendes Pferd zu zeichnen, das erkennt man auch heute noch auf vielen gemalten Bildern der älteren Generationen. Und das ist auch der Grund, warum ein nach links schauendes Pferd uns ästhetischer wirkt, als eines, das nach rechts schaut. Natürlich kann man das ganz individuell entscheiden und auf den Wunsch des Besitzers eingehen. Oft wollen die Besitzer, dass das Pferd von der Seite fotografiert wird, wohin die Mähne fällt. Wichtig ist aber bei der „Richtung“, dass das Licht auf das Gesicht fällt und nicht auf die Kruppe. Je nachdem ist also auch der Standort zu wählen.
Ein weiterer Tipp ist, wie bei (fast) allen Arten der Tierfotografie, ein aufmerksames Tier (wie, wird weiter untern beschrieben). Die gespitzten Ohren spiegeln evtl. das Temperament des Pferdes wieder und so ist auch dem Käufer das Tier attraktiver.
Portrait
Was ist ein Portrait?
Als Portrait bezeichnet man ein Bild, das den Kopf zeigt. Man sieht es häufig bei Hengstbildern, die sich „aufplustern“ um Stuten zu imponieren.
Bei der Portraitfotografie möchte man oft Emotionen beim Betrachter freisetzen, zum Beispiel ein adeliger Charakter oder doch der aufbrausende Typ sollen zu Geltung kommen.
Die Einstellungen
Um den gesamten Pferdekopf scharf zu bekommen empfiehlt es sich, einen Blendenwert 8 zu wählen, um so größere Tiefenschärfe zu erhaschen.
Mit einer Brennweite von 80-200mm ist es gut möglich den Hintergrund unscharf machen zu lassen und somit wird sich der Pferdekopf spielend leicht vom Hintergrund abheben können. Wieder ist es am Besten kein Weitwinkel-Zoom zu nutzen, da so wieder das Problem mit verzerrten Proportionen auftreten könnte.
Wie beim Standbilder gilt auch hier, dass der ISO-Wert möglichst niedrig gehalten werden sollte wegen dem Rauschverhalten.
Auch bei Portraits kann man eine relativ hohe Verschlusszeit nehmen um länger abzublenden.
Wie fotografiere ich nun?
Es gibt verschiedene Arten von Portraits, doch alle haben etwas gemeinsam: Sie zeigen den Kopf (+ Hals) des Pferdes und versuchen ihn möglichst lebendig darzustellen. Dabei werden keine Körperteile abgeschnitten wie zum Beispiel die Ohren oder das Maul, da das sehr unnatürlichen wirken kann.
Portraits können von jeder Seite aus fotografiert werden – egal ob von hinten oder von vorne, wobei man ja schon als Betrachter gerne das Auge des Pferdes sehen möchte.
Noch ein wichtiger Aspekt ist, dass auf das Auge fokussiert werden sollte, denn so ist das Auge scharf und es wirkt gleich ein Stück weiter lebendiger. Alles andere ist nahezu unbrauchbar.
Wie beim Standbild gilt auch hier, dass ein aufmerksamer Blick wichtig ist. Wer möchte schon einen verschlafenen, alten Gaul sehen?
Und auch weiterhin gilt es, ein helles Pferd auf dunklem Hintergrund zu fotografieren und ein dunkles Pferd auf hellem Hintergrund, denn nur so kann sich das Tier gut abheben.
Bewegungsaufnahmen
Was ist eine Bewegungsaufnahme?
Eine Bewegungsaufnahme ist ein Foto eines sich bewegenden Objektes.
Dies wird oft bei Shootings von den Besitzern verlangt, damit sie andere von den überragenden Gängen überzeugen können.
Bewegungsbilder sollen Dynamik der Pferde ausstrahlen.
Die richtigen Einstellungen
Bei Bewegungsaufnahmen teilen sich die Meinungen. Manche wollen den Moment einfrieren lassen und alles scharf haben, andere mögen es mit Bewegungsunschärfe.
Um Bewegungsunschärfe haben zu können, ist eine Verschlusszeit ab 1/50 sec., oder weniger, in Ordnung, ohne Bewegungsunschärfe sind mindestens 1/200 sec. Nötig, bei Galoppbildern am Besten noch mehr.
Für solche Aufnahmen ist es am Besten draußen zu fotografieren, da es dort einfacher ist, richtig zu belichten. In der Halle ergibt sich das Problem, da es dort meist recht dunkel ist und Bilder mit zu hohen ISO-Werten schnell anfangen zu rauschen.
Durch die wahrscheinlich kleine Verschlusszeit muss auch eine relativ kleine Blende gewählt werden. D.h. ab 6,3 aufwärts.
Zudem sollte man den Autofokus auf AI Servo umstellen!
Wie muss ich fotografieren?
Bei wild laufenden Tieren ist es empfehlenswert mitzuziehen, ebenso bei allen anderen Aufnahmen, wo Bewegung ins Spiel kommt. Ausnahme sind hier Springbilder, wo man über dem Sprung fokussieren muss.
Wie immer gilt bei Reit- und Weidebildern in Bewegung, dass der Hintergrund möglichst ruhig ist und ein helles Pferd auf dunklem Hintergrund, und ein dunkles Pferd auf hellem Hintergrund. Leider sind Zäune oder ähnliches oft nicht zu vermeiden.
Die Ausschnitte bei Bewegungsaufnahmen können ganz unterschiedlich sein. Beispielsweise lassen viele Fotografen dem Pferd mehr Platz auf dem Bild, wo es hingaloppiert oder hintrabt; es werden also eher selten enge Bildausschnitte genutzt. Allerdings ist das natürlich auch ganz individuell zu entscheiden.
Allerdings wirkt auch hier es eher weniger gut, irgendetwas ungünstig anzuschneiden, wie zum Beispiel den Schweif, das Maul, die hufe oder die Ohren.
Eine ganz wichtige Sache ist bei solchen Bildern übrigens auch, dass man die richtige Galopp-, Trab- und Schrittphase erwischt. Eine Galoppphase wo der Vorderhuf beispielsweise gerade aufsetzt ist und der Rest noch schwebt, wirkt oft nicht sehr professionell und wirkt eher schlecht als recht.
Tipps für das gute Bild
Aufmerksamkeit erregen
Viele Pferdefotografen und auch die Besitzer verzweifeln, wenn das Pferd einfach nicht ordentlich gucken möchte. Es ist an nichts interessiert und schaut gelangweilt.
Deshalb Tipps:
• Eine Blechdose, mit Kieselsteinen gefüllt, klappert schön laut und das Pferd findet es interessant
• Das Knistern einer Tüte macht neugierig
• Wildes Umherlaufen eines Helfers hinter dem Fotografen lässt das Pferd in die Kamera schauen
• Andere Pferde auf der Nachbarweide rufen eine Art Neid hervor und erregen die Aufmerksamkeit
• Ein großer, bunter Regenschirm ist neu und ungewöhnlich – perfekt; allerdings versetzt er einige Pferde in Panik
• Ein Tonband, auf dem Pferdegewieher zu hören ist, ist für manches Pferd interessant; allerdings durchblicken manche Pferde diesen Trick recht schnell
Das Pferd ermuntern
Pferde verbringen mehrere Stunden mit dem Fressen und der Kopf ist immer beim Gras. Das eignet sich eher weniger für schöne Bewegungsfotografien, deswegen gibt es mehrere Möglichkeiten das Pferd aufzumuntern – immer mit dem Einverständnis des Besitzers.
• Eine knallende Peitsche, die wild umher gepeitscht wird (nicht auf das Pferd!) lässt es losstürmen
• Zwei Helfer in jeweils einer Ecke mit einer rasselnden Blechdose versetzen selbst das gelangweiligste Pferd in Bewegungen
• Ein Pferd, was vorher in der Box stand und auf die Koppel gebracht wird, möchte sich erst einmal so richtig austoben
Das richtige Licht
In den Sommermonaten ist die Sonne sehr stark und deshalb sollte man morgens, oder abends in der Dämmerung fotografieren, wo das Licht nicht mehr ganz so hart ist. Im Winter ist das Licht aufgrund des Stands der Sonne ziemlich weich, da kann man auch mittags fotografieren.
Das richtige Licht ist relativ, d.h. für jeden hat es eine andere Bedeutung. Oft wirkt es auch wunderschön, im Gegenlicht zu fotografieren. Dies macht eine warme Atmosphäre – vorausgesetzt es ist nicht zu hart.
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02.02.2006 20:09 |
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Isabelle

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hey, das hört man doch gerne...
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02.02.2006 21:30 |
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Passionata
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02.02.2006 21:51 |
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Silverpaw

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Passionata ich hab mal auf nem Turnier bei Blende 32 fotografiert und mit ner zeit von 1/60 - 1/50 mit 300mm Brennweite
Man die bilder waren ja sooooooooooooooooo gut.
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02.02.2006 21:56 |
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Passionata
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02.02.2006 21:58 |
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Isabelle

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03.02.2006 13:07 |
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Isabelle

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Zitat: |
Original von Isi
Echt supi^^
Aber wenn man mit 1/50stel fotografiert muss man echt eine extrem ruhige Hand haben; ich kann damit nicht lange ohne Stativ fotografieren, vor allem wenn man dann noch ein Objektiv mit großer Brennweite hat... |
Hey, das sind nur Anhaltspunkte, keine Pflichtdinge.. Ein Stativ ist natürlich immer gut udn jeder hat ne unterschiedlich ruhige Hand und wie gesagt - ich habe dabei kaum Probleme...
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03.02.2006 13:43 |
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Passionata
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03.02.2006 14:03 |
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Isabelle

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03.02.2006 15:15 |
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Janine

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Aber kein Pferd steht still wie eine Statue
Desw. würd ich bei Pferden allg. eine kürzere Verschlusszeit vorschlagen.
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03.02.2006 15:28 |
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Passionata
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03.02.2006 20:04 |
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