Kandare- ab wann? Und was bringt's? |
rosa-socke

Love Pony <3
 

Dabei seit: 30.08.2006
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Kandare- ab wann? Und was bringt's? |
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Hallo ihr Lieben,
ich habe WIRKLICH viele verschiedene Threads aus der Suche aufgemacht zum Thema Zäumung und Gebissen. Es gab jedoch nichts, was wirklich explizit auf das hingewiesen hat, was ich gern wissen würde. Falls ich etwas übersehen habe, bitte ich das zu entschuldigen!
Und zwar würde mich einfach mal die Meinung zu Kandaren interessieren. Beziehungsweise viel mehr, ab wann man wirklich mit Kandare reiten sollte( (nicht laut FN, sondern vom eigenen Können) oder vielmehr darf. Was bringt das tatsächlich? Und kann ich meinem unerfahrenem Pferd einfach mal so ein "großes Teil" ins Maul schieben?
Ich hab beispielsweise des öfteren von "einem Ausprobieren" gehört, wobei man dann beispielsweise 1-2 mal im Monat mit einer Kandare reitet...
Ich finde ja persönlich, dass das alles immer herrlich leicht mit solch einer obiggenannten aussieht und irgendwie lockt es mich als Dressurfanatiker schon.
Jedoch steht wirklich das Wohlbefinden meiner Stute im Vordergrund, deshalb möchte ich natürlich nicht auf Gut Glück eine Kandare mit Gebiss, Unterlegtrense etc. kaufen und nachher überforder ich sie tatsächlich.
Für alle die mich in meiner persönlichen reiterlichen Situation kennen: Macht euch keine Sorgen. Ich hab nicht vor auf Kandarre zu reiten! :d
Naja, berichtet doch mal, wenn ihr mögt!
LG
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Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von rosa-socke: 16.11.2010 17:03.
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15.11.2010 16:34 |
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Alina

.Loveyou.
 
Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 7.683
Herkunft: NRW
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Also ich persönlich würde es nicht ohne Reitlehrerin machen,die kann auch am besten beurteilen ob du so weit best,das kann man so schlecht sagen,denk ich.Wenn dunicht grad deiner stute damit im maul rumzerrst,wirds nicht schaden denk ich,wenn du es einfach mal probierst.Eine freundin von mir hat auch zuerst ihren RL draufgesetzt,das würd ich wahrscheinlich auch so machen,wenn es das pferd noch nicht kennt.
Ich würde es bei meinem nächsten jahr auch gern mal probieren,aber da ich weiß dass ich eine vielzu unruhige hand habe,würde ich das nur meine reitlehrerin probieren lassen,einfach mal um zu gucken,wie er reagiert.
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15.11.2010 18:39 |
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Krissi

Mitglied
 

Dabei seit: 22.08.2005
Beiträge: 581
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Ich finde es wichtig, dass man eine ruhige und vor allen Dingen weiche Handführung hat. Das man wirklich beweglich im Handgelenk ist und auch in den richtigen Momenten nachgibt und nicht etwa starr ist.
Ich würde da auch auf alle Fälle den Rat eines Reitlehrers hinzuziehen, fragen ob er meint, dass man schon weit genug ist und ob es überhaupt schon was bringt. Ich bin zwar jetzt nicht jemand der sagt, man muss schon ne L-Trense reiten können, aber zumindest sollte die feine Hilfengebung stimmen.
Bei meiner Reitbeteiligung hat es die Besitzerin so gemacht, also die Stute kannte die Kandare noch nicht, dass sie erst ganz normal auf Trense geritten ist und dann zum Trockenreiten umgezäumt hat, einfach damit sie sich schon mal dran gewöhnen kann an das andere Gebiss. Anfangs nur am langen Zügel und trotzdem immer unter der Aufsicht unserer Reitlehrerin, die dann auch die Zügelhaltung und so erklärt hat. Dann haben sie irgendwann auch mit der normalen Dressurarbeit auf Kandare angefangen.
Die Besitzerin meinte ich könnte es wenn meine RB wieder fit ist, bestimmt demnächst auch mal unter Aufsicht ausprobieren, aber auch dann werde ich erstmal Rücksprache mit meiner RL halten.
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15.11.2010 19:42 |
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rosa-socke

Love Pony <3
 

Dabei seit: 30.08.2006
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Themenstarter
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Ist ja schonmal interessant!
ICH würde es auch nie ohne Absprache mit der RL machen, dabei weiß ich ja eh nicht wann/ob ich es probieren würde.
Aber das ist sowieso klar. Obwohl ich dann schon selbst zu erst probieren würde, meine RL neigt nämlich zu einer eher harten Handeinwirkung wenn sie selbst reitet...
Ein bisschen stimme ich Smart Angel zu und wollte deshalb überhaupt den Nutzen wissen.
Für mich wäre es einfach eine neue Herausforderung, ein Testen wie wir uns entwickelt haben und ja...das erreichen eines Traumes. Wobei ich nicht erklären kann, warum das zu meinen Träumen zählt. Wahrscheinlich weil es tatsächlich ein Statussymbol ist...Mhm...
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15.11.2010 20:05 |
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Bille

Ehemals Moderator
 

Dabei seit: 10.06.2006
Beiträge: 3.360
Herkunft: Hampshire, England Name: Anna
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RE: Kandarre- ab wann? Und was bringt's? |
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Zitat: |
Original von rosa-socke
Hallo ihr Lieben,
ich habe WIRKLICH viele verschiedene Threads aus der Suche aufgemacht zum Thema Zäumung und Gebissen. Es gab jedoch nichts, was wirklich explizit auf das hingewiesen hat, was ich gern wissen würde. Falls ich etwas übersehen habe, bitte ich das zu entschuldigen!
Und zwar würde mich einfach mal die Meinung zu Kandarren interessieren. Beziehungsweise viel mehr, ab wann man wirklich mit Kandarre reiten sollte( (nicht laut FN, sondern vom eigenen Können) oder vielmehr darf. Was bringt das tatsächlich? Und kann ich meinem unerfahrenem Pferd einfach mal so ein "großes Teil" ins Maul schieben?
Ich hab beispielsweise des öfteren von "einem Ausprobieren" gehört, wobei man dann beispielsweise 1-2 mal im Monat mit einer Kandarre reitet...
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Mit Kandare reiten sollte/kann, muss man aber nicht, wenn Pferd & Reiter soweit sind.
Kannst du mit zwei Zügelpaaren reiten, sie getrennt einsetzen und weißt du um die Wirkungsweise? (Also z.B. Trense stellt, Kandare zäumt bei et cetera).
Kannst du dein Pferd den Großteil der Zeit auf Gewichts-und Schenkelhilfen reiten? (Mach mal den Test, gib die Zügel hin und schau mal im Trab, ggfs. Galopp wie es aussieht mit Tempowechseln, Richtungsbestimmung, Übergängen etc. rein auf Sitz, Gewicht und Schenkel).
Tritt dein Pferd ganz reell an den Zügel und lässt es sich gut und leicht zu einem bestimmten Grad versammeln?
Solltest du eine dieser Fragen mit "Nein" beantworten, würde ich generell schonmal davon abraten.
(das mal ganz allgemein und unspezifiziert gesagt)
Ich bin durchaus der Meinung, dass ein Pferd grundsätzlich ein solides L-Niveau erreicht haben sollte, bevor man an die Kandare denkt (Ausnahmen gibt es immer).
Und nein, dem unerfahrenen Pferd kann man nicht einfach eine Kandare ins Maul schieben.
Zuerst mal musst du eine passende Kandare finden, was bei Ponymäulern weiß Gott nicht einfach ist.
Eine sehr dünne Unterlegtrense und eine möglichst feine Kandare- der Nachteil daran ist dann wieder, dass du dann noch mehr Vorsicht walten lassen musst, als eh schon auf Kandare.
Die Gewöhnung an die Kandare darf man auch nicht unterschätzen- es fängt damit an, die Kandare korrekt anzupassen, was man nicht ohne fachkräftige Unterstützung tun sollte, danach würde ich dem Pferd 2, 3 x die Kandare für ein paar Minuten im Maul lassen und sie dann wieder rausnehmen.
Die ersten paar Male reiten wird NUR am Trensenzügel geritten, das Pferd muss auf Kandare genau so wie wenn nur auf Trense geritten wird reell ans Gebiss treten, wenn man das versaut, dann hat man gleich eine ganze Menge versaut, und das Vertrauen ans Gebiss ist eine der wichtigsten Sachen die du erhalten musst,
Ich weiß ja nicht genau, ob ich dich da richtig verstanden habe, aber wenn man 2, 3x im Monat mit Kandare reitet, ist das doch für den Anfang eh bei weitem genug.
Wenn man nicht weiß, wofür man die Kandare einsetzen will, dann sollte man sie nicht benutzen.
Die Kandare ist nicht dazu da, schick auszusehen, professionell auszusehen, oder für die Leute, die sich einfach der Dressur verschrieben fühlen (denn auch das bedeutet nicht gleich gutes reiten).
Die Kandare hat einen Sinn & Zweck, nämlich die Verfeinerung der Hilfen bei einem Pferd das eh schon sehr fein abgestimmt ist.
Davor macht es selten Sinn, eine Kandare einzusetzen, schon gar nicht wenn der Reiter keine Erfahrung mit der Kandare hat und keine Ahnung hat, wozu sie überhaupt eingesetzt wird.
Die beizäumende Wirkung einer Kandare sollte man nicht unterschätzen, und wenn man damit nicht umgehen kann, hat man ruckizucki innerh. kürzester Zeit ein Pferd, das sich nur noch hinter dem Zügel verkriecht.
Oft genug gesehen, man braucht sich nur mal ein paar Abreiteplätze anzuschauen.
Dass das Reiten mit einer Kandare (im Idealfall) leicht aussieht, liegt daran, dass die Pferde und Reiter (im Idealfall, wie gesagt- gibt genug Beispiele wie es nicht aussehen sollte) bereits weiter fortgeschritten in ihrer Ausbildung sind und fein abgestimmt sind.
Es sind die Reiter & die entsprechend ausgebildeten Pferde, die die Kandarenreife erlangt haben, die das ganze einfach aussehen lassen, nicht die Kandare.
Im Idealfall lernt ein Reiter der weit genug ist auf einem erfahrenen Pferd das Reiten auf Kandare und die Zügelführung auf Kandare und kann dann anfangen, das auf dem eigenen Pferd ggfs. umzusetzen.
Unter Anleitung eines fachkundigen Reitlehrers!
(Dass das lernen auf einem erfahrenen Pferd selten möglich ist, wissen wir alle).
Das habe ich jetzt extra fett markiert, denn das ist dabei mit Abstand das allerwichtigste - Anleitung.
Ohne die würde ich gar nicht erst daran denken, das auszuprobieren.
Du brauchst jemanden, der dir die Kandare anpassen kann (was nicht so easy ist, wie alle immer denken), dir die Zügelführung (von denen es verschiedene Varianten mit verschiedenen Zwecken gibt) erklärt, die Hilfengebung erklärt, die Wirkungsweise, et cetera et cetera.
Kurzum, und bitte versteh mich da nicht falsch, du weißt, dass ich dich und Peggy sehr gerne mag
, in meinen Augen ist es absolut sinnlos und zu früh, auch nur an die Kandare zu denken, (mal davon abgesehen, dass es schwierig werden könnte, für das kleine Maul überhaupt eine Kandare zu finden).
Das Reiten auf Kandare hat seinen Sinn und Zweck - tut mir Leid, das so zu sagen- meiner Meinung nach seid ihr (noch) nicht so weit.
Um nochmal auf die Wirkungsweise der Kandare einzugehen, Smart Angel, die Kandare hat durchaus ihren Sinn.
Die Kandare hat zum einen mal eine beizäumende Wirkung, die sehr fein eingesetzt werden kann (und dass man wenn man damit umgehen kann damit eine feinere Hilfengebung erzielen kann, sollte jedem klar sein - ebenso, wie es ja wohl unbestritten ist, dass der Sporn zur Hilfenverfeinerung da ist, unabhängig davon ob man feine Reaktionen auch ohne ihn hervorrufen kann. Letztendlich sollte sich der Sporn selbst überflüssig machen, dann hat man es richtig gemacht).
Die Trense hat hierbei eher die stellende Wirkung und sollte immer vorherrschend sein, die Anlehnung entsteht vorrangig an der Trense, der Kandarenzügel federt.
Das Aussehen als Grund für die Nutzung einer Kandare zu sehen ist ja schon für sich ein Armutszeugnis, da gibts gar nichts dran zu reden, Kopfschütteln ist da schon zu viel getan.
Die Kandare als solche hilft - da sie unbestreitbar schärfer ist, als eine reine Trense, selbst die Unterlegtrense ist dünner als ein normales Gebiss, die Hilfengebung zu minimieren.
Daraus folgt, dass die Kandare in dem Sinne zum Einsatz kommt, wenn man die Hilfengebung auf Trense nicht weiter minimieren kann.
Das ist jetzt drastisch gesagt, natürlich kann man immer weiter minimieren, aber mal zu illustrativen Zwecken so dahergesagt ist es so.
Immerhin ist selbst das Gewicht des durchhängenden Zügels für ein Pferd zu spüren.
Zur Wirkungsweise einer Kandare, mal etwas interessantes:
(und bitte immer daran denken, nicht ausnahmslos alles in Veröffentlichungen für bare Münze zu nehmen, kritisch darf man immer sein)
http://www.hsh-fritz-stahlecker.de/filea...ndare_Teil1.pdf
Ich kenne tatsächlich einige Pferde, die lieber auf Kandare als auf Trense gehen, denn ein Marterinstrument ist die Kandare richtig eingesetzt sicher nicht.
Sie muss sich nur in den richtigen Händen auf dem entsprechend gerittenen Pferd befinden.
Gibt natürlich auch Pferd, die ungern auf Kandare gehen.
Das ist auch kein Problem, immerhin kann man ein Pferd problemlos mit leichtester Hilfengebung bis Piaffe/Passage et cetera fördern (das auch nochmal als kleine Notiz an dich, rosa-socke
).
Die Kandare hat einen zusätzlichen Nutzen, ist aber eigentlich nicht als notwendig anzusehen um bis zu den hohen Lektionen zu kommen.
Als Beispiel mal z.B. zwei Pferde bei Anja Beran, lt. Bildbeschreibung beim Erlernen der ersten Passage/Piaff-Tritte:
http://www.anjaberan.de/typo3temp/pics/0a161bb9b0.jpg
http://www.anjaberan.de/typo3temp/pics/10b32d3aa3.jpg
http://www.anjaberan.de/typo3temp/pics/4be47e35d5.jpg
Um nochmal zu demonstrieren, wie es aussieht, wenn ein Pferd sich an die Hand dehnt:
http://www.anjaberan.de/typo3temp/pics/cd9dbf93b2.jpg
Letztendlich ist es doch so: Die Kandare gibt es, weil sie einen Nutzen hat. Keinen Nutzen, den es unbedingt braucht, um ein Pferd bis in die hohen Lektionen zu fördern, aber doch einen so signifikanten Nutzen, dass sie nach wie vor im Gebrauch ist, und das bei allen renommierten und guten Ausbildern, die mir bekannt sind.
Ich bin der Meinung, man sollte nicht über Nutzen oder Wirkungsweise einer Kandare urteilen, wenn man noch nie mit einer geritten ist und noch nicht erlebt hat, was auf Kandare passiert.
Das ganze ist ein sehr kontroverses Thema, mMn und in sehr erfahrenen Händen kann die Kandare zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden, aber als mit Kandare komplett unerfahrene Person mit einem Pferd, das die Kandare nicht kennt, und auch nicht entsprechend weit ausgebildet ist, würde ich doch dringend davon abraten, da einfach rumzuprobieren.
Das Maul ist heilig, mir wäre da die Gefahr zu groß, aus Unerfahrenheit irgendwelchen Murks zu verzapfen und hinterher wieder beim Vertrauen zum Gebiss anfangen zu dürfen.
Und ohne das geht bekanntlich nichts.
Letztendlich ist es deine Entscheidung, aber ich weiß nicht...mal rein aus Beobachterperspektive würde ich es lassen, an deiner Stelle - mein Text klingt jetzt zwar vielleicht ein bisschen hart, aber wie gesagt, es ist ein kontroverses Thema und letztendlich variieren die Meinung dazu sehr.
Was sagt denn deine Reitlehrerin dazu? Hast du sie schonmal dazu befragt?
Oh, und zum Thema Kandare in der Dressurprüfung: Die ist da auch nicht vorgeschrieben, damit das ganze hübsch aussieht.
http://www.reiterrevue.de/r30/vc_content...ie_kandarre.pdf
Man könnte jetzt natürlich auch wieder über den Nutzen der Kandare im modernen Turniersport philosophieren und argumentieren, aber das würde hier zu weit führen.
Fakt ist, die Kandare hat irgendwo schon ihre Daseinsberechtigung, ist aber eben ein Mittel zur Verfeinerung der Hilfen, und das macht erst Sinn, wenn man ein gewisses Niveau erreicht hat.
http://www.anjaberan.de/typo3temp/pics/7c3b7ac6e0.jpg
Und da hängt dann auch am Ende mal der Zügel durch
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15.11.2010 21:01 |
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rosa-socke

Love Pony <3
 

Dabei seit: 30.08.2006
Beiträge: 2.364
Themenstarter
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Ich habe eure Beiträge durchgelesen und vielen Dank dafür!
Ich habe jetzt gerade nicht die Zeit (leider) genau darauf einzugehen.
Ich möchte nur UNBEDINGT darauf hinweisen, dass ICH es eh nicht vorhatte in nächster Zeit. Nicht mit Peggy. Nicht mit einem anderen Pferd. Nicht mal auf einem toll geschulten! Ich dachte auch, ich hätte mich da klar genug ausgedrückt.
Ich wusste nur einfach die Grundlagen der Benutzung einer Kandare GAR nicht und wollte das nur wissen.
Deshalb möchte ich die "Schuldzuweisung" bzw. "Ermahnungen", ich sollte es doch lassen, von mir weisen. Einfach, weil ich gerade nicht so darstehen wollte...
Konnte dank deines Beitrages, Bille, aber wenigstens nachvollziehen, WOFÜR die Kandare wirklich ist!
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16.11.2010 17:01 |
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xIllusoryx

Cowgirl <3

Dabei seit: 27.06.2009
Beiträge: 1.070
Herkunft: Österreich
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Ich wollte mal einen kleinen Beitrag dazu leisten.
Ich habe seit kurzem ein neues Pferd gekauft.
Hannoveraner l 14 Jahre l L-M Plaziert
Er wurde bereits des öfteren auf Kandare vorgestellt und kennt sie seid ca 4 Jahren. Da ich auch sehr gut mit einer Kandare vetraut bin, habe auch ich mich mit Kandare auf ihn draufgesetzt, und unser Trainig läuft meist 2 mal pro Woche mit Kandare ab und ca 4 mal auf normaler Trense.
Er ist nach wie vor egal welches Gebiss fein im Maul und geht die selben Lektionen.
Jedoch muss ich ehrlich sagen tun wir uns (und vor allem er)durch den Kandarenzügel leichter bei Lektionen wie Passage. Nicht weil wir irgendwie herumzerren sondern weil er diese Lektionen viel auf Kandare gelernt hat, und sie rein durch die Anwesenheit des Gebisses präziser ausführt.
Wie gesagt das heißt nicht das er auf Trense nicht genauso gut geht und die Lektionen durchreitet, sondern einfach das mehr Präzison gegeben ist bei der Ausführung.
KLEINER EINWURF....
Mir persönlich gefallen Trensen mit Glitzerriemen und Mexikanische viel besser *grins* als Kandaren, zwecks Statussymbol.
Liebe Grüße
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16.11.2010 17:35 |
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Bille

Ehemals Moderator
 

Dabei seit: 10.06.2006
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Zitat: |
Original von rosa-socke
Ich habe eure Beiträge durchgelesen und vielen Dank dafür!
Ich habe jetzt gerade nicht die Zeit (leider) genau darauf einzugehen.
Ich möchte nur UNBEDINGT darauf hinweisen, dass ICH es eh nicht vorhatte in nächster Zeit. Nicht mit Peggy. Nicht mit einem anderen Pferd. Nicht mal auf einem toll geschulten! Ich dachte auch, ich hätte mich da klar genug ausgedrückt.
Ich wusste nur einfach die Grundlagen der Benutzung einer Kandare GAR nicht und wollte das nur wissen.
Deshalb möchte ich die "Schuldzuweisung" bzw. "Ermahnungen", ich sollte es doch lassen, von mir weisen. Einfach, weil ich gerade nicht so darstehen wollte...
Konnte dank deines Beitrages, Bille, aber wenigstens nachvollziehen, WOFÜR die Kandare wirklich ist! |
Das sollte auch keine Schuldzuweisung in dem Sinne sein
- noch hast du ja eh nichts gemacht und fragen kostet nichts
Ich hatte tatsächlich aus deinen Beiträgen nicht herauslesen können, dass du gar nicht vorhattest, das zu tun, für mich klang es viel eher so, als ob du sehr am überlegen wärst, das tatsächlich zu machen (bspw. anhand der Frage ob du deinem Pferd einfach so eine Kandare reinschnallen könntest).
Wie auch immer, das ist ja nun klargestellt (und ich doch ein wenig erleichtert
).
Wie du vielleicht an meinem zugegebenermaßen recht harschen Beitrag erraten konntest, habe ich das genau so schon zu oft in der Umsetzung gesehen und glaub mir, das ist nicht schön anzuschauen...
Wie auch immer, das ist dann ja geklärt
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16.11.2010 19:52 |
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Alia

Mähneneinflechter
 

Dabei seit: 05.07.2005
Beiträge: 2.363
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Also eigentlich hat Bille schon alles gesagt.
Nur in einem Punkt seh ich es etwas anders: 2x im Monat Kandare bringt gar nichts. Dann kann man es auch gleich lassen. So gewöhnt man ein Pferd nicht daran.
Wenn man einem Pferd die Kandare nahe bringen möchte, sollte man einige Tage hintereinander fast ausschließlich mit Kandare reiten.
Dann kann man immer noch zurückschrauben und es bei gelegentlichem Nutzen der Kandare lassen.
(Und nein, das habe ich mir nicht selber ausgedacht, dass stammt von einem Lehrgang bei einem Dressurtrainer [Jugendkader Trainer])
Worauf ich auch noch hinweisen möchte:
Selbst wenn man sich die Fähigkeiten angeeignet hat, dass man mit Kandare reiten kann, kann es immer mal sein, dass man Rückschläge hat.
Dann sollte man auch intelligent genug sein, die Kandare ruhen zu lassen. Ich bin jetzt seit einem halben Jahr nicht mehr auf Kandare geritten, weil mein Sitz schlechter geworden ist, bzw. weil ich mir angewöhnt habe, zu ziehen. Deswegen versuche ich gar nicht erst, die Kandare aufzuschnallen, selbst wenn ich oft Lust dazu gehabt hätte.
Also: Nur weil man einmal in der Lage war, die Kandare zu erlernen und zu nutzen, muss das nicht automatisch so bleiben.
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16.11.2010 20:13 |
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yvi19
Mitglied
 
Dabei seit: 11.03.2008
Beiträge: 62
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Ich hab meinem mit 5 Jahren das erste mal eine Kandare rein geschnallt.
Tatsächlich um zu gucken, wie er reagiert. Er ist eher ein Typ Pferd, der sich verkriecht, anstatt gegen zu gehen. Solche Kandidaten haben öfter Probleme mit der Kandare. Da empfiehlt es sich dann, lange Eingewöhnungszeiten einzuplanen. Sprich lange ohne aufgenommene Kandare reiten, Schrittausritte etc.
Damit man weiß, ob man vorm ersten Start in L Kandare erstmal 2 Jahre Gewöhnung einplanen muss empfiehlt es sich schon, das frühzeitig 1x zu testen.
Erstaunlicher Weise zog meiner von Anfang an viel besser an die Kandare als an die Trensen.
Da das Pferd erstmal 1-2 Jahre ausfiel, habe ich natürlich nicht wieder damit geritten und fange erst jetzt (8jährig) damit an, "ernsthaft" auf Kandare zu reiten.
Ich brauche die Kandare nicht in dem Sinne. Erst Recht nicht auf diesem Pferd. Trotzdem verfeinert die Kandare einfach die Hilfen. Selbstverständlich sollte jedes Pferd so geritten sein, dass es auf feine Trensenhilfen reagiert. Die Kandare wirkt ja auch nicht "nur" schärfer sondern durch die Anzüge auch auf andere Bereiche des Gaumens.
Ähnlich wie mit Sporen kann man mit der Kandare auch die Hilfe für eine Sekunde deutlich verstärken. Das ist ja auch gewollt und funktioniert nur, wenn das Pferd ansonsten auch durchlässig und fein ist.
Zum Vergleich mal die angesprochenen Sporen. Ich möchte, dass mein Pferd fein auf den Schenkel reagiert. Sich treiben und biegen lässt. Es soll aber meinen Schenkel auch akzeptieren und nicht zucken, wenn ich z.B. in der Ecke vermehrt mit dem inneren Schenkel drücke.
Auf den Sporen soll es somit bewusst deutlich feiner reagieren und "zucken". Denn nur so kann ich in schnellen Lektionsabfolgen etwas retten.
Grade etwas schwerfälligere Pferde bleiben in Traversalen etc. mal "stecken" und kommen zu viel seitwärts. Man kann dann entweder die Lektion abbrechen und das Pferd wieder frisch machen, lösen und neu einleiten oder man kommt einmal mit dem Sporen.
Ähnlich ist es auch mit der Kandare. Es ist nicht das Ziel dauerhaft dran zu zerren. Die Verbindung soll fein und gleichmäßig sein. Im entsprechenden Moment (Aufnehmen ausm starken Galopp z.B.) kann man aber mit einer Parade das Pferd zurück holen anstatt erstmal 5Meter zu bremsen.
Der Gesamtdruck sollte dabei sogar weniger sein, denn 1x mit 1,5facher Wirkung ist immer noch weniger als 3x mit 1facher Wirkung.
Man reitet also impulsartiger, weil die schnellen Lektionsfolgen längere Vorbereitungen nicht zulassen.
Natürlich ist auch alles auf Trense möglich. Das kommt auch sehr aufs Pferd an und da gibt es kein richtig oder falsch.
Ein schweres und tempramentloses Pferd reitet sich einfach anders als ein heißer Blüter.
Geht das eine Pferd bei minimalem Schenkeldruck schon fast an die Decke, so muss das andere erstmal reichlich motiviert werden (u.a. mit Gerte) bis es auf betriebstemperatur ist.
Trotzdem können beide Pferde gut ausgebildet sein. Die Reizschwelle ist einfach nur aus genetischen Gründen unterschiedlich, was auch gut ist.
Kurz um - BRAUCHEN tut man die Kandare nie. Nützen kann sie um die Hilfen in schnellen Lektionsfolgen und vielen Übergängen zu konkretisieren (ab M Niveau).
Wer Turnier reiten möchte braucht sie ab L-Kandare.
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17.11.2010 12:31 |
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rosa-socke

Love Pony <3
 

Dabei seit: 30.08.2006
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RE: Kandare- ab wann? Und was bringt's? |
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So, nun habe ich etwas mehr Zeit als gestern- obwohl ich mich, ganz ehrlich gesagt, immer noch etwas missverstanden fühle, was mich natürlich enttäuscht.
Ich will hier jetzt keine große Show machen, ich bin nun mal ein sehr empfindlicher Mensch.
Trotzdem wollte ich gerade nicht so darstehen, als wolle ich "einfach mal eben so" eine Kandare einschnallen etc.
Deshalb diese 2 Sätze:
Zitat: |
Original von rosa-socke
Für alle die mich in meiner persönlichen reiterlichen Situation kennen: Macht euch keine Sorgen. Ich hab nicht vor auf Kandarre zu reiten! :d
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Und das kann ich nur nochmals betonen!
Es gab hier im Forum zum Beispiel einen Fall mit einer Haflingerstute (Name der Userin hab ich erstens vergessen und ist zudem ja auch irrelevant), die auch auf Kandare geritten wurde.
DABEI habe ich mich das erste mal gefragt, wozu das ganze einfach dienlich ist und warum sie das nun genau "braucht"/mit ihrem Pony macht.
Als ich am Sonntag eine Grand Prix Prüfung auf einem großen Turnier gesehen hab, ist mir dieses Thema einfach wieder in den Sinn gekommen, deswegen meine laienhaften Fragen!
Ja, ich hatte keine Ahnung! Das habe ich in meinem Startpost auch klar und deutlich gesagt!
Ich gehe ebenfalls nicht davon aus, dass eine Kandare nur zum "Schön aussehen" geschaffen wurde. Dies war lediglich der einzige Standpunkt, den ich beitragen konnte- schließlich bin ich unwissend. (Dafür schäme ich mich im Übrigen genauso wenig- ich lerne und habe bewusst eine Frage gestellt zu der ich aufgeklärt werden wollte.)
Das ich in meinem Startpost Dinge geschrieben habe, wie: "Kann ich einfach so ein Ding einschnallen?" etc. mögen sich naiv anhören, waren aber keinesfalls so gemeint!
Ich weiß ebenfalls, dass Peggy und ich (speziell) nicht auf diesem Niveau sind und bin deshalb auch nicht traurig.
Traurig macht mich hierbei nur, dass gerade bei mir, die sich mit einer 7jährigen Stute "erst" auf einem anfänglichen A-Niveau befinden, sowas gedacht wird, wobei ich wirklich immer auf eine korrekte und vorallem sanfte Art achte...
Nun gut!
Mir hat der lange Erklärungsbeitrag vom Grundwissen her doch wesentliches klar gemacht, auch die Wirkungsweise wurde in den Links gut deutlich!
Zudem habe ich auch was aus den Erfahrungsberichten mitnehmen können, jedoch ist das wohl tatsächlich eine Entscheidung von Reiterlichem Können und pferdigem Können/Präferenzen.
Für mich bleibt es ebenfalls ein heikles, dennoch interessantes Thema. (Von dem ich nur die Grundlagen kennen lernen wollte und weder mich noch mein "kleines" Pony überfordern/versauen)
Ich würde mir gern mal ein Video eines korrekt gerittenen Pferdes anschauen, jedoch gibt es zu Häuf nur Turniervideos oder solche, in denen sogar ich sehe, dass da etwas nicht stimmt.
Gibts da ein "Paradebeispiel", was ihr eventuell kennt?
Gerade Bille vielleicht?
Liebe Grüße
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17.11.2010 15:32 |
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rosa-socke

Love Pony <3
 

Dabei seit: 30.08.2006
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=]
Ich meinte das jetzt genauso wenig drastisch wie Bille ihren Beitrag wahrscheinlich ebenso wenig drastisch meinte.
Ich möchte lediglich klar stellen, dass ich schlicht und ergreifend nur wissen wollte, wie das alles so funktioniert (Kurz und knapp gehalten
) und deshalb den direkten Bezug auf mich und meinen reiterlichen Stand mit Peggy nicht so ganz nachvollziehen konnte.
Alles supi!
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17.11.2010 15:51 |
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Bille

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Paradebeispiel ist immer relativ, aber ich habe da etwas, was für mich schon sehr weit ans Optimum ranreicht.
Nur leider ist das in Deutschland nicht verfügbar.
Ggfs. könntest du dir das über eine Proxyseite trotzdem anschauen (Stichwort vtunnel).
Dauert ein paar Sekunden bis man tatsächlich was gerittenes sieht:
http://www.youtube.com/watch?v=6DDBwgeOjvE
Nach Perfektion kann man lange suchen, aber das z.B. (falls du es dir anschauen kannst) ist für mich doch schon wirklich Reiterei auf höchstem Niveau. Man beachte die ruhige Hand und die praktisch unsichtbare Hilfengebung in den Fliegenden beispielsweise.
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17.11.2010 20:10 |
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rosa-socke

Love Pony <3
 

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Natürlich kann ich es nicht sehen...:/ Menno!
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20.11.2010 09:38 |
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Bille

Ehemals Moderator
 

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Hast du es mal über einen Proxy versucht (vtunnel z.B.)?
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20.11.2010 11:24 |
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rosa-socke

Love Pony <3
 

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Halt mich bitte nicht für blöd- aber ich hab keine Ahnung, wovon du redest!
*duck*
Ähm aber mal zu diesem hier, was meiner Meinung nach nicht so gelungen aussieht!?
Total schade irgendwie...ich finde das Pony an sich nämlich extrem schick!
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22.11.2010 17:10 |
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rosa-socke

Love Pony <3
 

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Ja deshalb wahrscheinlich.
Und weil sie ab und an doch mal ganz schön "ruppig" mit dem Zügel- wenn auch nicht mit dem Kandarenzügel, umgeht!
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22.11.2010 17:32 |
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rosa-socke

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Zitat: |
Original von Kirsche
Ein durchhängender Kandarenzügel ist ja nicht immer ein weicher. Je nach Kandare spürt das Pferd jede Bewegung des Zügels.
Die Reiterin ist einfach viiieel zu unruhig. Mit dem Sitz, den Beinen und vor allem der Hand. Nee, gefällt mir nicht. Aber das Pony ist Bombe! |
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23.11.2010 15:45 |
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Impressum
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