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Am Ende ist die Musik |
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Hallo ihr Lieben,
ich habe vor kurzem den Anfang einer Geschichte geschrieben, wusste allerdings nie wie ich sie vortsetzen sollte. Jetzt habe ich mich daran gewagt und tatsächlich ein wenig weiter geschrieben. Ich möchte euch jetzt aber erstmal den vor einiger Zeit verfassten, sehr kurzen Beginn zeigen. Würde mich freuen, wenn ihr mir sagen würdet, was ihr davon haltet. Ich selber bin mir nämlich noch ziemlich unsicher, wie ich ihn fidnen soll^^Ach ja, und der Titel ist noch nicht ganz durchdacht, bezieht sich aber auf das Thema der Geschichte. In diesem ersten Teil ist allerdings davon noch nichts mitzubekommen^^
Am Ende ist die Musik
Es war ein trüber, wolkenverhangener Tag und die Bäume und Sträucher in den Dünen ließen das graue Licht des späten Nachmittags noch dunkler wirken. Ein kühler, böiger Wind wehte mir von dem großen See entgegen und brachte in seinem Gefolge den feinen Sand des Strandes mit sich. Unbarmherzig trieb er seine Beute in mein Gesicht. Ich verkroch mich tief in meiner Jacke um mich vor der Gewalt des Windes zu schützen. Doch er fand mich trotzdem und gönnte mir keine Ruhe. Ich betrachtete ein paar umher wirbelnde Äste und Zweige, die sicher einst Teil einer prächtigen Pflanze gewesen waren. Jetzt waren sie trocken und tot, doch sie schienen es nicht zu wissen und versuchten hilflos der zerstörenden Kraft des Windes zu entfliehen. „Trocken und tot; ausgelaugt.“ Plötzlich erkannte ich in den traurigen Ästlein mich selber wieder. Nicht der Wind raubte mir die Ruhe, sondern die Gedanken und Erinnerungen, die seit Tagen von allen Seiten auf mich einzupeitschen schienen. Ich fühlte mich ausgebrannt und gleichzeitig von einer inneren Unruhe angetrieben, der ich nicht entfliehen konnte. Es waren Erinnerungen an Berührungen, an ehrliches Lachen, an aufrichtige Gespräche. Erinnerungen, die mich nicht loslassen wollten, die mich ausfüllten und die mich manchmal, wenn ich vergaß, dass sie endgültig der Vergangenheit angehörten, so glücklich machten. Seine Berührungen, sein Lachen, Gespräche mit ihm. Vergangenheit. „Vergangenheit“ Das Wort traf mich wie eine Wucht. Aber die Tränen waren verbraucht. Ich konnte nicht mehr weinen, vielleicht weil sich meine Trauer allmählich in Hass wandelte. Hass auf das Schicksal, Hass auf ihn und Hass auf mich.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von _Fusselchen_: 04.12.2009 20:11.
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01.12.2009 23:41 |
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Wapiti

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RE: Am Ende ist die Musik |
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Wow. Bin auch gespannt wie es weitergeht
Sehr schön geschrieben, gute Wortwahl. Aber ich finde 'auf Niklas' unten irgendwie unpassend. Das hat mich gestört .
__________________ der vodka rauscht lauter als das meer, ab jetzt optimist - bin lieber halb voll, als halb leer.
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02.12.2009 15:23 |
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_Fusselchen_

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danke ihr beiden
Vaalia darüber habe ich auch schon nachgedacht. Findest du ich sollte es einfach ganz raus nehmen den Satz oder hast du eine Idee wie ich es besser machen könnte?
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02.12.2009 20:31 |
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_Fusselchen_

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ich wollte dadurch dass ich da dann seinen namen nenne die anonymität raus nehmen, weil bis dahin war ja nur von "ihm" die rede.ich denk mal noch drüber nach
danke
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02.12.2009 20:59 |
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Wapiti

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Ja. Mit 'ihn' wäre für meinen Geschmack dann perfwkt... Im laufe der geschichte kannst du das dan ja reinnehmen mit niklas
__________________ der vodka rauscht lauter als das meer, ab jetzt optimist - bin lieber halb voll, als halb leer.
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03.12.2009 17:48 |
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_Fusselchen_

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ich habs geändert
und hier gehts weiter:
Ich verkroch mich immer mehr in meine Gedanken und alles um mich herum rückte in weite Ferne. Da legte sich vorsichtig eine Hand auf meine Schulter. „Katie. Willst du nicht doch kommen? Er würde wollen, dass du dich von ihm verabschiedest und glaub mir, es wird dir gut tun.“ Ich blieb regungslos stehen. Auch als meine große Schwester mich in ihre Arme schloss und mich fest drückte. In ihrer Umarmung spürte ich wie Susanns bedingungslose Liebe, wie so oft, wenn es mir schlecht ging, ihre Fühler nach mir ausstreckte und nach der verschlossenen Tür suchte, hinter der mein Lachen verborgen war. Meistens fand sie den Schlüssel. Jetzt war es anders. So anders. Niemand konnte Niklas zurück bringen, niemand konnte das Vergangene rückgängig machen. „Katie, ich habe deine Geige mitgenommen.“ sagte Susann leise. „Und die Noten von Ave Maria. Vielleicht möchtest du es auf der Beerdigung spielen. Ich bin sicher Niklas würde sich freuen.“ Wütend stieß ich mich von meiner Schwester los und entfernte mich einige Schritte von ihr. „Verdammt! Versteht ihr denn gar nichts?“ Im Grunde wusste ich, dass ich meiner Schwester unrecht tat, aber Susann hatte das ausgesprochen wovor ich solche Angst hatte. Ob er enttäuscht wäre, wenn er wüsste dass ich nicht zu seiner Beerdigung gehe? „Niklas ist tot. Worüber soll er sich freuen? Darüber, dass ich zu seiner Beerdigung Trauerlieder singe und unser Ave Maria spiele?“ Aufgebracht schnappte ich mir meine Geige und rannte nach Hause, enttäuscht und traurig vor allem über mich selber.
In meinem Zimmer nahm ich die Geige aus dem Koffer und strich sacht über die Zagen und den gewölbten Korpus des mit rotbraunem Lack überzogenen Instruments. Die Geige war so vollkommen und so einzigartig. „Das Holz, das die Welt bedeutet.“ hatte mir Niklas einmal ins Ohr geflüstert, als wir gemeinsam in einem großen Konzertsaal saßen und den Solisten unter lautem Applaus begrüßten. Anton Vidgochek spielte das Violinkonzert von Tschaikowski. Ein halbes Jahr später war Niklas es, der auf derselben Bühne das Werk aufführte. Von „überragender interpretatorischer Qualität des jungen Künstlers“ und „hinreißender Leistung“ sprachen die Kritiker. Vor allem die für Tschaikowskis Musik so typischen „depressiven Einbrüche“ wurden als eine „makellose musikalische Umsetzung“ gelobt. Damals saß ich im Orchester und hatte die Augen mehr bei Niklas als dem Dirigenten. Wenn er spielte schien er eins mit seinem Instrument zu sein, er umarmte seine Geige so fest, dass ich manchmal ein wenig eifersüchtig auf sie wurde.
Ich setzte meine Geige an den Hals und spielte. Ich spielte Ave Maria. Unser Ave Maria. Und ich gab mich ganz dem Klang der Musik hin. Die Töne gelangten in ihrer vollkommenen Schönheit an mein Ohr, verebbten langsam aber vergingen nie ganz. Denn nur in der Gemeinschaft mit ihren Nachfolgern konnten sie ihre ganze Herrlichkeit entfalten. Der zarte und einfühlsame Charakter des Stückes berührten mich und eine leise Träne schlich sich in meine Augen. Und während ich spielte wusste ich, dass in diesem Moment alle Angehörigen und Freunde von Niklas in der Kirche saßen und schwiegen. Alle hingen ihren ganz persönlichen Gedanken nach und verabschiedeten sich auf ihre eigene Weise von Niklas, dem begnadetsten Geiger, den ich kennen gelernt hatte. Und ich spielte ihm unser Lied, das Lied, das uns zusammen gebracht hatte und uns immer begleitet hatte. Und ich wusste, dass es richtig war es nur für ihn und mich zu spielen. Nur wir beide sollten es hören, wie es ein letztes Mal den Seiten meiner Geige entsprang.
würde mich über Kritik sehr freuen
damit ich weiß was ich besser machn kann in Zunkunft...
Dieser Beitrag wurde 7 mal editiert, zum letzten Mal von _Fusselchen_: 04.12.2009 20:12.
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03.12.2009 22:58 |
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nymphy

Zuckerschnegge
 

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Wow echt toll
Jetzt war es anders.
Vllt. Aber heute war es anders..
Sons nix auszusetzten
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05.12.2009 21:13 |
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