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Nanni Nanni ist weiblich
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Dabei seit: 25.01.2007
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Name: nennt mich Nanni

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Was soll ich dazu sagen? Falsch Musik, falsche Gedanken. Ihr könnt gerne probieren es zu interpretieren:

Es ist dunkel, jedenfalls für dich. Ich finde es hier, auf der spärlich beleuchteten Gasse, eher hell, immerhin ist es elf Uhr nachts und zahlreiche Wolken verdecken Mond und Sterne. Die perfekte Nacht, um dir einen Besuch abzustatten. Ich bin aufgeregt und du bist es bestimmt nicht; ich glaube nicht, dass du etwas ahnst. Eigentlich sollte es umgekehrt sein. Auch dein Zimmer wirkt auf den ersten Blick dunkel, die Jalousien sind geschlossen und kein Licht brennt. Ich kann trotzdem viel erkennen in dem kleinen Zimmer, ich könnte jedenfalls, wenn ich es mir anschauen würde. Aber ich habe nur Augen für dich, wie du dein Nachthemd glättest und dir über die Haare streichst. Ich glaube, das tust du jeden Abend, zuminderst immer, wenn ich dich bisher gesehen habe. Gleich wirst du dich umdrehen, energisch, und einen Blick durch die Schlitze der Jalousien werfen, ehe du hingehen wirst, um einen letzten Blick auf die Straße zu werfen.
Die Straße ist tatsächlich leer, jede Nacht. Bis auf mich natürlich, aber das weißt du nicht. Ruhig kommst du auf das Fenster zu; es fällt mir schwer, deine Tritte zu hören, dein Gang ist so leise und mein Herz schlägt so ungewöhnlich laut. Am liebsten würde ich sitzen bleiben, wie immer. Aber heute ist die Nacht dunkel und alles ist still - heute möchte ich dich besuchen.
Wie das Schlagen eines Hammers klingt es durch die verlassene Siedlung, als ich mit dem Finger vorsichtig an das Glas tippe. Eine Katze spitzt die Ohren, aber du hast es nicht mitbekommen, du hast keinen Moment gezögert. Nochmal klopfe ich, etwas lauter, am liebsten würde ich meine Ohren verschließen, aber das kann nicht einmal ich. Du bist stehen geblieben, wartest. Noch einmal schlage ich sanft gegen dein Fenster. Das Glas zittert, die Jalousien beginnen, ganz leicht hin und her zu schwingen. Das bemerkst du nicht, genauso wenig wie du mich am Fensterbrett sitzen siehst, aber trotzdem trittst du näher und mein Herz setzt beinahe aus. Das Fenster öffnet sich und ich atme deinen Duft ein. Automatisch setze ich ein Lächeln auf, eine normale Reaktion auf deinen Anblick. Aber dieses Lächeln ist anders, unverfälscht. Ich nütze deine Verwunderung, und in der nächsten Sekunde stehe ich neben dir in dem Zimmer, das ich so oft von außen gesehen habe und doch nie wahrgenommen habe. Überall liegt dein Geruch, vermischt mit anderen Gerüchen, die ich versuche nicht mitzuatmen. Nur dich, ich will nur dich riechen.
„Madlen?“, deine Stimme klingt fragend, verunsichert. Wieder versuche ich zu lächeln. Ich mache einen Schritt auf dich zu, unbeabsichtigt. Du stolperst ebenfalls nach rückwärts. „Hmm?“, mache ich in meiner schüchternen, naiven Art. Aber du antwortest nicht, wahrscheinlich hast du nicht verstanden, was ich dich damit fragen will. Ich weiß es selbst nicht genau; ich will wissen, was du denkst und was du fühlst.
Es ist warm, obwohl ich genau vor dem geöffneten Fenster stehe. Ganz sanft komme ich näher an dich und stupse dich mit der Nase an. Das tu ich selten; aber ich will dich jetzt nicht küssen. Ich glaube, das wäre dir zuviel. Du machst noch einen Schritt zurück und obwohl ich weiß, dass es nicht so gemeint ist, verletzt du mich damit. Ich spüre sogar, dass du Angst hast, nicht richtig Angst, sondern... Unwissen. „Madlen?“, fragst du wieder, diesmal, als wolltest du nur sicher gehen. Ich schau dir tief in die Augen und du hältst meinem Blick stand. Schließlich gibst du dir einen Ruck. „Das ist nicht lustig!“, erklärst du mir. Ich weiß nicht, was ich darauf sagen soll, du hast ja recht und andererseits finde ich es doch spannend. „Doch“, widerspreche ich, nicht dem, was du in Worten gesagt hast, sondern dem, was du denkst. Du denkst, dass ich es nicht ernst meine. Wieder lächle ich und diesmal beabsichtigt. Ich kann richtig fühlen, wie meine Zähne blitzen – die zwei großen, weißen Zähne, die dich verunsichern. „Hör auf“, meinst du, jetzt schon wieder bittend. „Womit denn?“, hätte ich dich fragen können, aber das wäre unpassend. Ich weiß nicht, was ich sagen oder tun soll. Ich lege meine Hände um dich und merke, wie du erstarrst. Aber du bewegst dich nicht. Vorsichtig drücke ich dich an mich und lege meinen Kopf auf deine Schulter. Ich mache die Augen zu und höre nur dein Herz klopfen und dein Blut rauschen. Ich könnte dich leicht überzeugen, dass es wahr ist. Aber ich will dich nicht verunsichern. Eine Kombination, die fast unmöglich ist.
Ich weiß nicht, wieviel Zeit vergangen ist, bis ich dich loslasse – Sekunden? Sanft streiche ich dir über den Rücken, bevor ich die Hände wegziehe. „Hmm“, meine ich wieder, nicht als Frage diesmal. „Hmm.“, antwortest du, ich weiß nicht, ob du glücklich bist oder Angst hast. Wieso weiß ich das nicht?? Ich fange deinen Blick auf und weiß sofort, was du willst: Meine Zähne berühren. Ich hätte nichts dagegen, gar nichts. Aber du wirst es nicht tun – vertraust du mir nicht mehr? Nochmal greife ich nach deinen Handgelenken und halte sie. Locker, damit ich dir nicht wehtue, und fest, damit du nicht denkst, du kannst sie mir entziehen. Du atmest, sonst verharrt der gesamte Raum in Leblosigkeit. Millimeter um Millimeter komme ich dir näher, mein Kinn streift deine Schulter, die Nase berührt deinen Hals. Mit dem Mund taste ich mich zum Nacken vor; ich muss mich strecken, daran, dass du größer bist, kann ich leider nichts ändern. Sanft öffne ich meinen Mund und streiche mit den Zähnen über deinen Nacken. Ich spüre, wo dein Blut fließt. Langsam schließe ich meinen Kiefer, bis ich deine Nackenfalte eingezwickt habe. Höre zu, wie dein Herz schlägt, schnell, aber gleichmäßig. Dann lasse ich dich los und lockere den Druck um deine Handgelenke. Du glaubst mir, dass spüre ich. „Soll ich gehen?“, flüstere ich dir zu. Die Antwort kannte ich bereits, aber du zögerst. Schaust mich kurz an und dann zu Boden. Ich schließe dich in meine Arme und schiebe dich zum Bett. Du wehrst dich nicht, wie auch. Du stolperst fast über die Bettkante und setzt dich. „Gute Nacht“, murmle ich, bevor ich mich umdrehe.

Kühler Nachwind schlägt mir ins Gesicht. Erst jetzt merke ich, dass ich unter der kühlen, weißen Haut glühe.

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29.09.2009 01:07 Nanni ist offline E-Mail an Nanni senden Homepage von Nanni Beiträge von Nanni suchen Nehmen Sie Nanni in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Nanni in Ihre Kontaktliste ein AIM-Name von Nanni: midnightlenii MSN Passport-Profil von Nanni anzeigen
Jesssi Jesssi ist weiblich
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wow.....richtig gut geschrieben, mir gefällt dein Schreibstil echt gut großes Grinsen
und die Geschichte ist mal,...was anderes aber was gutes anderes...

<33

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*Ava by Jana

du atmest ein , du atmest aus - doch nichts verändert sich Herz

29.09.2009 21:01 Jesssi ist offline E-Mail an Jesssi senden Beiträge von Jesssi suchen Nehmen Sie Jesssi in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Jesssi in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Jesssi anzeigen
Nanni Nanni ist weiblich
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jaja meine Fantasien halt.. großes Grinsen danke dir <3

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29.09.2009 21:06 Nanni ist offline E-Mail an Nanni senden Homepage von Nanni Beiträge von Nanni suchen Nehmen Sie Nanni in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Nanni in Ihre Kontaktliste ein AIM-Name von Nanni: midnightlenii MSN Passport-Profil von Nanni anzeigen
Nanni Nanni ist weiblich
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Mag noch wer was sagen?

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10.10.2009 01:29 Nanni ist offline E-Mail an Nanni senden Homepage von Nanni Beiträge von Nanni suchen Nehmen Sie Nanni in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Nanni in Ihre Kontaktliste ein AIM-Name von Nanni: midnightlenii MSN Passport-Profil von Nanni anzeigen
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Ich muss sagen, ich hab jetzt den ganzen halben Text gerätselt wer der Ich-Erzähler ist. Es ist ein Vampir, nicht wahr?
Vorallem der letzte Satz machte mich Stutzig. Erinnert mich fast daran, als würdest du aus der sicht von Edward Cullen schreiben. *grins*
Ne, jetzt im Ernst. Ich find die Geschichte schön, spannend, aufreibend. Es bringt jemanden zum Grübeln.
Macht weiter so.

lg
Ales

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Ales: 10.10.2009 09:18.

10.10.2009 09:18 Ales ist offline E-Mail an Ales senden Homepage von Ales Beiträge von Ales suchen Nehmen Sie Ales in Ihre Freundesliste auf MSN Passport-Profil von Ales anzeigen
Nanni Nanni ist weiblich
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Hehe (:
Hm, eigentlich schon Vampir, aber wohl kein so klassischer wie aus Twilight - sondern meine ganz eigene Kreation Freude
Danke jedenfalls für den Kommentar und das Lob (:

LG Nanni

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20.10.2009 20:42 Nanni ist offline E-Mail an Nanni senden Homepage von Nanni Beiträge von Nanni suchen Nehmen Sie Nanni in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Nanni in Ihre Kontaktliste ein AIM-Name von Nanni: midnightlenii MSN Passport-Profil von Nanni anzeigen
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