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weiße Linden |
deNina

Mitglied
 

Dabei seit: 09.09.2005
Beiträge: 1.060
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ja, mal wieder ein spontan Einfall, ich neige ja gerne zu solchen dramatischen geschichten ^^
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Traurig blickte ich in den Spiegel und starrte mein Eigen an. Monoton blickten meine Augen drein und meine Mundwinkel richteten sich gen Boden. Wie ich so da stand und meine Miene beobachtete, merkte ich wie meine Haut schwerer wurde. Ich fühlte mich wie eine sabbernde Dogge und schluchzte. Von draußen kam kein Rufen, es war die Katze die Hunger hatte. Plötzlich öffnete sich die Türe. Ich wischte mir hastig durch das Gesicht und tat so, als würde ich mir meine Haare machen. Wie damals lagen sie perfekt auf dem Kopf, leicht schimmernd in der Abendsonne, die durch das Fenster schien. Und es war schon zur Gewohnheit geworden, zu ihm zu gehen und seine Fliege zu richten. Er hatte immer gut ausgesehen im Anzug. So wie heute. Der schwarze Stoff fühlte sich auf meinen nackten Armen seltsam an. Ein wenig kratzig und kühl. Eigentlich war der Anzug für diese Temperaturen nicht gut. Aber es war ein besonderer Tag. Er sagte, dass es Zeit wäre und wir zu spät kämen. Er sagte es leise und fast abwesend, auch wenn er mich dabei unentwegt ansah. Ich nickte stumm und drehte mich noch einmal zum Spiegel, strich eine Strähne hinter das Ohr. Schließlich gingen wir die Treppe hinunter, schlossen die Haustür hinter uns. Alles perfekt eingespielt, ich hatte es so oft getan. Anfangs häufiger. Er griff nach meiner Hand als wir vorm Auto standen. Immer wenn er das tat, fühlte ich mich so jung und glücklich. Dann stieg er ein, ich setzte mich ans Steuer und startete den Wagen. Der Motor rollte. Es war ein furchtbares Geräusch. Obwohl es ein neues Auto war, klang der Motor so grässlich, dass ich die Augen schloss. Dann strich er mir über meinen Oberschenkel und sagte, dass wir uns nächstes Jahr ein neues Auto kaufen würden. Als wir losfuhren, verging das hässliche Brummen des Motors und ich lächelte. Der Nachbar grüßte und wir bestaunten still die weißen Kronen Linden, als wir diese Allee erreichten. Ich blickte wieder auf die Straße und hielt inne, wartete, ehe ich beschleunigte und langsam meine Augen schloss. Es ging gerade aus, keine Kurve hätte mich überraschen können. Diesmal war ich hellwach und als ich die Augen öffnete, waren keine Scheinwerfer da, die meine Augen blendeten. Ich fuhr immer noch grade aus, passierte das kleine Denkmal rechts auf der Straßenseite. Nichts hatte sich verändert. Sachte schienen die Sonnenstrahlen durch die Windschutzscheibe und warfen kleine Lichtsäulen auf mich und den leeren Platz neben mir. Als ich den Parkplatz erreicht hatte, füllte ich die grüne Gieskanne mit Wasser und schritt langsam durch das Blumenmeer. Irgendwann machte ich halt und starrte auf den Stein vor mir. „Mensch, bist du wieder verwachsen…“
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23.01.2007 22:06 |
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Andreaa

Hell Yeah, Devil!
 

Dabei seit: 28.01.2006
Beiträge: 1.220
Herkunft: Schweiz
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Zitat: |
Original von deNina
ja, mal wieder ein spontan Einfall, ich neige ja gerne zu solchen dramatischen geschichten ^^
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Traurig blickte ich in den Spiegel und starrte mein Eigen an. Monoton blickten meine Augen drein und meine Mundwinkel richteten sich gen Boden. Wie ich so da stand und meine Miene beobachtete, merkte ich wie meine Haut schwerer wurde. Ich fühlte mich wie eine sabbernde Dogge und schluchzte. Von draußen kam kein Rufen, es war die Katze die Hunger hatte. Plötzlich öffnete sich die Türe. Ich wischte mir hastig durch das Gesicht und tat so, als würde ich mir meine Haare machen. Wie damals lagen sie perfekt auf dem Kopf, leicht schimmernd in der Abendsonne, die durch das Fenster schien. Und es war schon zur Gewohnheit geworden, zu ihm zu gehen und seine Fliege zu richten. Er hatte immer gut ausgesehen im Anzug. So wie heute. Der schwarze Stoff fühlte sich auf meinen nackten Armen seltsam an. Ein wenig kratzig und kühl. Eigentlich war der Anzug für diese Temperaturen nicht gut. Aber es war ein besonderer Tag. Er sagte, dass es Zeit wäre und wir zu spät kämen. Er sagte es leise und fast abwesend, auch wenn er mich dabei unentwegt ansah. Ich nickte stumm und drehte mich noch einmal zum Spiegel, strich eine Strähne hinter das Ohr. Schließlich gingen wir die Treppe hinunter, schlossen die Haustür hinter uns. Alles perfekt eingespielt, ich hatte es so oft getan. Anfangs häufiger. Er griff nach meiner Hand als wir vorm (vor dem) Auto standen. Immer wenn er das tat, fühlte ich mich so jung und glücklich. Dann stieg er ein, ich setzte mich ans Steuer und startete den Wagen. Der Motor rollte. Es war ein furchtbares Geräusch. Obwohl es ein neues Auto war, klang der Motor so grässlich, dass ich die Augen schloss. Dann strich er mir über meinen Oberschenkel und sagte, dass wir uns nächstes Jahr ein neues Auto kaufen würden. Als wir losfuhren, verging das hässliche Brummen des Motors und ich lächelte. Der Nachbar grüßte und wir bestaunten still die weißen Kronen Linden (weissen Kronen Linden?, was bedeutet das?), als wir diese Allee erreichten. Ich blickte wieder auf die Straße und hielt inne, wartete, ehe ich beschleunigte und langsam meine Augen schloss. Es ging gerade aus, keine Kurve hätte mich überraschen können. Diesmal war ich hellwach und als ich die Augen öffnete, waren keine Scheinwerfer da, die meine Augen blendeten. Ich fuhr immer noch grade aus, passierte das kleine Denkmal rechts auf der Straßenseite. Nichts hatte sich verändert. Sachte schienen die Sonnenstrahlen durch die Windschutzscheibe und warfen kleine Lichtsäulen auf mich und den leeren Platz neben mir. Als ich den Parkplatz erreicht hatte, füllte ich die grüne Gieskanne mit Wasser und schritt langsam durch das Blumenmeer. Irgendwann machte ich halt und starrte auf den Stein vor mir. „Mensch, bist du wieder verwachsen…“ |
Hmm. Mir gefälltdein Schreibstil sehr, bloss komme ichnicht ganz mit. Warum hat sie denn anfangs geweint? Ich check das nicht ganz, aber sonst ganz okay. Hab ein zwei Stellen oben markiert, wo ich nich ganz draus gekommen bin und wo ich nen Fehler entdeckt habe xD Ansonsten hast du eine ganz tolle Wortwahl.
LG ANdrea
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Life is a stage!
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08.02.2007 17:54 |
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nymphy

Zuckerschnegge
 

Dabei seit: 30.10.2005
Beiträge: 5.257
Herkunft: Von weit weg
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Nice : ) Schreib ma weiter
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09.02.2007 18:18 |
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