Barockreiter unter uns? |
Nicolli
Kampfpony
 

Dabei seit: 09.02.2005
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30.12.2006 13:27 |
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Shorty
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Beiträge: 2.715
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Ist Dingsda mit Ensueno oder wie der hieß noch dabei?
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30.12.2006 14:28 |
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buffy

"Aber ich mag die keckse doch" LOL
 

Dabei seit: 28.09.2005
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Zitat: |
Original von Primus
Gehört ihm nicht der Lengelshof?
Wenn ja kenn ich ihn vom hören her, hab ihn aber noch nie reiten sehen
Mit der kandarre muss ich auch jedesmal erstmal den zügelsalat auseinander zupfen wenn ich den hengst von meiner freundin reite lol |
ja der gehört ihm. is ja gut zu wissen das ich nicht die einzige bin die das mit den zügeln nich auf anhieb hin bekommt
lg buffy
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" you are my life now"
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30.12.2006 21:49 |
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Nicolli
Kampfpony
 

Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 555
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Klassisches Reiten bzw. "Barockreiten" richtet und orientiert sich mehr nach den Grundsätzen und Lehren der klassischen "Altmeistern" wie Xenophon, La Guérinière, Baucher... etc.
Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die Schule der Légèreté. Légèreté bedeutet soviel wie "Leichtheit", Ziel ist dabei ein vielseitig ausgebildetes Pferd, dass jederzeit leicht an den Hilfen des Reiters steht. Dabei werden jeder Einsatz von Kraft und Zwangsmittel ausgeschlossen, außerdem richtet es sich an alle Pferderassen und lässt sich auf alle reiterlichen Disziplinen anwenden (nachzulesen in "Irrwege der modernen Dressur v. Philippe Karl")
Der genaue Unterschied denke ich mal ist daran, dass in der FN-Reiterei mehr der "Reitsport" und in der klassischen Reitweise eher die "Reitkunst" im Vordergrund steht.
Aber ich denke, es wird sich bestimmt hier jemand finden, der das besser erklären kann, bin damit ein bissl überfordert
__________________ Man kann niemanden überholen,
wenn man in seine Fußstapfen tritt.
Francois Truffaut
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07.01.2007 17:22 |
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Primus

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Dabei seit: 09.02.2005
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Themenstarter
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okay ich versuch es mal
kann es aber selber wohl nich so gut schreiebn wie ich es erklären würde lol
In der modernen Dressur haben wir beinah den Sinn und Zweck der dressurmäßigen Übungen aus den Augen verloren und Piaffen, Passagen, Galoppwechsel, Traversalen, Volten zum Selbstzweck erhoben. Dabei war die Dressur (und somit auch die ganze Hohe Schule) zu nichts weiterem als zur Gymnastizierung der Pferde gedacht, ein Trainingsprogramm, das aus dem Pferd einen Hochleistungsatlethen machen sollte - kurzum, ein Pferd, das am ganzen Körper so locker, gelöst und muskulös durchtrainiert war, um seinen eigentlichen Aufgaben mit Leichtigkeit und ohne körperlichen oder seelischen Schaden gewachsen zu sein: dem reiterlichen Nahkampf, dem Stierkampf oder auch nur dem `macho´-mäßigen Paradieren im Park. Die Dressur war nie Selbstzweck, sondern stets nur Trainingsmethode - anders als heute (und vielleicht ist das ja auch das Problem).
Die reiterlichen Lektionen sind bis heute fast unverändert: die Grundgangarten (Trab, Schritt, Galopp), Seitengänge (Travers, Renvers, Schulterherein, Kruppeherein), Piaffe, Passage. Die Ausbildungsstufen waren allerdings anders: Die barocken Reitmeister förderten zuerst Schritt und Trab, daraus dann die Seitengänge (wobei das barocke Schulterherein anders als das moderne auch die Hinterhand übertreten läßt, um eine sorgfältigere Biegung des Pferdes zu erreichen). Als nächste Lektion stand schon die Piaffe auf dem Ausbildungsplan (die in der modernen Dressur mit der Passage den Schlußpunkt der Ausbildung bildet). Im Barock war die Piaffe eine wichtige Grundlage für die sogenannten Schulen über der Erde (die Schulsprünge wie Levade, Pessade, Ballotade, Courbette und Kapriole), unabdingbare Lektionen für die Gefechtsreiterei.
Der Galopp wurde erst entwickelt, wenn ein Pferd schon in perfekter Selbsthaltung piaffieren konnte. Schreibt Reitmeister Guérinière in seinem vielzitierten Meisterwerk Reitkunst oder Gründliche Anweisung: Eine Regel, die von allen geschickten Reitern beachtet wird, ist, daß man niemals ein Pferd in Galopp setzen muß, bis es durch den Trab so gelenksam geworden ist, daß es sich von selbst, ohne in die Hand zu drücken oder zu ziehen, zum Galopp zeigt: man muß demnach warten, bis sein ganzer Körper biegsam ist, bis es in der Schule Schulter einwärts seine Schenkel zirkelförmig zu bewegen gelernt hat, bis es der Schule (Lektion) Kruppe an der Mauer, den Schenkeln folgt, und bis es durch den stolzen Schritt (Piaffe) an den Pillaren leicht geworden ist."
Die Pferde wurden generell später und länger ausgebildet (mit 5, 6 oder gar erst 7 Jahren), lange und viel vom Boden aus gearbeitet; und - was noch erstaunlicher ist: die Pferde wurden damals viel älter. Während heute das statistische Durchschnittsalter des deutschen Reitpferdes bei weniger als 7 Jahren (!!!) liegt, wurden die Pferde damals (trotz Kriegsauslese und mangelnder medizinischer Kenntnisse) nicht selten 40 und älter. So ritt der preußische König Friedrich der Große in der Schlacht von Mollwitz einen 40jährigen Hengst (!!!). Das hätte er wohl kaum getan, wenn er hätte befürchten müssen, daß das gute Tier aus Altersschwäche unter ihm zusammenbricht (was es übrigends nicht tat).
Das Barock also ein Schlaraffenland für Pferde und Pferdefreunde? Keineswegs. Es gab gewiß mörderische Gebisse und Kandaren, reichlich schlechte Ausbilder und Reiter und folglich auch viele schlecht gerittene Pferde - also wie heute. Und dennoch: bei den guten Reitern und Pferden war die Harmonie eine andere; denn Ziel war nicht die Jagd nach einem Turniersieg, einem Pokal, einer Schleife. Reiten war Ausdruck einer Lebenseinstellung und edlen Gesinnung; Pferd und Reiter sollten ihren Adel durch Ausdruck und Harmonie der Bewegungen zeigen (oder in der Schlacht durch perfektes Zusammenspiel brillieren). Erst dann wurde aus bloßem Reiten Reitkunst.
Was wir sehen wollen ist Ausstrahlung, Harmonie und vor allem Freude am Reiten. So konstatierte schon der französische Reitmeister Antoine de Pluvinel anno 1624 in seinem Standardwerk L´Instruction du Roy, den niedergeschriebenen Reitanweisungen an seinen Schüler, den damaligen König von Frankreich: "Die zierlichen Gebärden eines Reiters sollten sich vonehmlich in der Freiheit des Gesichtes und des ganzen Leibes zeigen. Denn derjenige, der ein anmutig und fröhlich Gesicht hat, darf sich oft mehr sehen lassen und vergnügt, die ihn so ansehen, weit mehr als ein anderer, der viel besser reiten kann, aber diese Fröhlichkeit nicht hat."
so
EDIT: so und nun sind wir immer noch nich weiter
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Greetz to: Nayfay, Lottita12, Nicolli, Puschl, .Shorty, Schwarze Seele, Ann, Latino Mausi und Sixteen
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Primus: 07.01.2007 22:19.
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07.01.2007 22:17 |
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Isabelle

Kritikerin
 

Dabei seit: 18.04.2005
Beiträge: 2.992
Herkunft: Bielefeld
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Hallo Barockreiter!
Ich habe schon vieles über Barockreiten gelesen und gesehen und als mir letztens jemand im reitforum schrieb, dass mein Norweger sich sicherlich als Barockpferd gut machen würde, stelle ich mir folgende Frage:
Ist es sinnvoll mit einem ca. 11/12jährigen Pferd umzusteigen? (zurzeit ist er ja 10, aber vorerst möchte ich unsere Mängel *so* beseitigen in der FN-Dressur)
Passt es überhaupt zu einem Norweger?
Wo findet man solche Reitlehrer in Umgebung? Denn alleine traut man sich doch nun nicht in so etwas rein.
Ich muss zugeben - ich bin davon fasziniert, allerdings zweifle ich ob es Sinn macht und ob mein Pony das packen würde, zumal wir ja derzeit eh noch viele Probleme haben wie Linksgalopp, Seitengänge. D.h. nicht mal die Basis ist derzeit gegeben.
Wie steht ihr dazu?
LG
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07.01.2007 22:43 |
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Primus

Mitglied
 

Dabei seit: 09.02.2005
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Themenstarter
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Zitat: |
Original von Isabelle
Hallo Barockreiter!
Ich habe schon vieles über Barockreiten gelesen und gesehen und als mir letztens jemand im reitforum schrieb, dass mein Norweger sich sicherlich als Barockpferd gut machen würde, stelle ich mir folgende Frage:
Ist es sinnvoll mit einem ca. 11/12jährigen Pferd umzusteigen? (zurzeit ist er ja 10, aber vorerst möchte ich unsere Mängel *so* beseitigen in der FN-Dressur)
Passt es überhaupt zu einem Norweger?
Wo findet man solche Reitlehrer in Umgebung? Denn alleine traut man sich doch nun nicht in so etwas rein.
Ich muss zugeben - ich bin davon fasziniert, allerdings zweifle ich ob es Sinn macht und ob mein Pony das packen würde, zumal wir ja derzeit eh noch viele Probleme haben wie Linksgalopp, Seitengänge. D.h. nicht mal die Basis ist derzeit gegeben.
Wie steht ihr dazu?
LG |
Um "Barock" zu reiten braucht das Pferd keine Basis in der FN Dressur
Teilweise kann man Probleme wie Seitengänge (die ich eh überflüssig finde und nicht sinnvoll) mit der Legerete besser beheben als mit der FN.
Letztendlich ist es keine große Umstellungs fürs Pony...sondern für dich...
Ich würd mir einfach mal eine Lehrerin/Lehrer suchen der nach der Klassischen Reitweise unterricht und dann mal gucken (achtung: gibt auch viele schwarze schafe)
Ich finde das Barock zu jedem Pferd/Pony passt...
Der Reiter formt ja das Pferd xD ich liebe diesen satz
wo wohnst du? vllt. kenne ich ja welche in deiner umgebung
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Greetz to: Nayfay, Lottita12, Nicolli, Puschl, .Shorty, Schwarze Seele, Ann, Latino Mausi und Sixteen
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07.01.2007 23:03 |
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Waunca

eidg. dipl. Gfrörli
 

Dabei seit: 11.07.2005
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Hallo Isabelle
Klassisch reiten kannst du mit jedem Pferd. Sei es ein Kaltblüter, ein Pony ein Araber, ein typisches "Barockpferd" oder ein "Weideunfall". Es geht hier mehr um die Arbeitsweise als darum, ob das Pferd wahnsinns-Bewegungen hat und schon "zu Höherem geboren" ist. Klassisch reiten ist nicht gleich Piaffe, Travers und so weiter. Auch Reiter nach klassischen Grundsätzen fangen mit ihren Pferden ganz von vorne an.
Zitat: |
Ich muss zugeben - ich bin davon fasziniert, allerdings zweifle ich ob es Sinn macht und ob mein Pony das packen würde, zumal wir ja derzeit eh noch viele Probleme haben wie Linksgalopp, Seitengänge. D.h. nicht mal die Basis ist derzeit gegeben. |
Den Galopp verbessern wir durch Arbeit im Schritt und Trab, die dem Pferd die notwendige Balance und Kraft verleiht. Viele Klassisch-Reiter lassen ihre Pferde unter dem Reiter erst galoppieren, wenn sie Schulterherein oder sogar alle Seitengänge im Schritt und Trab beherrschen. Und die Seitengänge wiederum erarbeiten wir uns zuerst am Boden. Erst wenn eine Lektion dem Pferd an der Hand geläufig ist, verlangen wir sie auch unter dem Reiter. So lösen sich viele Probleme "wie von selbst".
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07.01.2007 23:25 |
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Nicolli
Kampfpony
 

Dabei seit: 09.02.2005
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08.01.2007 13:39 |
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Primus

Mitglied
 

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Zitat: |
Original von Waunca
Hallo Isabelle
Klassisch reiten kannst du mit jedem Pferd. Sei es ein Kaltblüter, ein Pony ein Araber, ein typisches "Barockpferd" oder ein "Weideunfall". Es geht hier mehr um die Arbeitsweise als darum, ob das Pferd wahnsinns-Bewegungen hat und schon "zu Höherem geboren" ist. Klassisch reiten ist nicht gleich Piaffe, Travers und so weiter. Auch Reiter nach klassischen Grundsätzen fangen mit ihren Pferden ganz von vorne an.
Zitat: |
Ich muss zugeben - ich bin davon fasziniert, allerdings zweifle ich ob es Sinn macht und ob mein Pony das packen würde, zumal wir ja derzeit eh noch viele Probleme haben wie Linksgalopp, Seitengänge. D.h. nicht mal die Basis ist derzeit gegeben. |
Den Galopp verbessern wir durch Arbeit im Schritt und Trab, die dem Pferd die notwendige Balance und Kraft verleiht. Viele Klassisch-Reiter lassen ihre Pferde unter dem Reiter erst galoppieren, wenn sie Schulterherein oder sogar alle Seitengänge im Schritt und Trab beherrschen. Und die Seitengänge wiederum erarbeiten wir uns zuerst am Boden. Erst wenn eine Lektion dem Pferd an der Hand geläufig ist, verlangen wir sie auch unter dem Reiter. So lösen sich viele Probleme "wie von selbst". |
das ist ja so ähnlich wie das was ich geschrieben habe xD
@ Nicolli
Ich werd mal gucken...im spanierforum müssten welche aus dortmund sein.
ich weiß gar nicht wieso ihr umsteigen schreibt +gg+
letztendlich ändert ihr ja nur die arbeitsweise...
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 Greetz to: Nayfay, Lottita12, Nicolli, Puschl, .Shorty, Schwarze Seele, Ann, Latino Mausi und Sixteen
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08.01.2007 14:22 |
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Nicolli
Kampfpony
 

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08.01.2007 17:55 |
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