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Der Sturm | Bis 2.Kapitel |
Agility-Freak
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Der Sturm | Bis 2.Kapitel |
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1.Kapitel
Heute war der Tag gekommen! Der Tag, an dem Woodstock und ich getrennte Wege gehen mussten. Der schöne Oldenburger, war vor einem Jahr in unseren Stall gekommen. Sofort hatten wir uns angefreundet und Woodstock war mir nicht mehr von der Seite gewichen. Doch schon bald hatten sich Interessenten gefunden. Und heute war es so weit - heute würden sie ihn abholen. Plötzlich klingelte mein Wecker: 7:30 Uhr. Zeit aufzustehen. Mit größter Anstrengung hievte ich mich aus dem Bett und ins Bad. Dort spritzte ich mir erst einmal kaltes Wasser ins Gesicht. Verschlafen schaute ich in den Spiegel. Da klopfte es an der Tür. Ich stöhnte, was bedeuten sollte, dass derjenige reinkommen durfte. Es war meine Mutter. Sie schaute mich mit ihrem gefühlvollen Blick an und nahm mich in den Arm. „Du schaffst das schon, meine Große! Ich habe dir doch versprochen, dass wir ihn bei seinen neuen Besitzern besuchen gehen.....Aber ich muss jetzt los! Ich wünsche dir viel Glück!“.
Sanft drückte ich sie von mir weg. Durch ihr ganzes Trara, wurde ich nur noch trauriger. Dann verließ sie das Bad und ging zur Arbeit. Ich machte mich derweil weiter fertig und als ich um 8:00 Uhr in die Küche ging, um zu frühstücken, kamen mir erst mal meine beiden nervigen, kleinen Geschwister entgegen. Ich schubste sie aus dem Weg, worauf sie ziemlich erschrocken reagierten. Trotzig setzte ich mich hin und machte mir mein Müsli fertig. Als ich dieses gegessen hatte, stand ich wie traumatisiert auf und ging zur Garderobe um mich anzuziehen. Ich hatte extra meine beste Reithose und ein farblich dazu abgestimmtes Hemd angezogen. Nun schlüpfte ich in meine guten Lederreitstiefel und verließ mit ihnen das Haus. Der Stall lag nur ca. 5 Geh-Minuten von unserem Haus entfernt.
Als ich dort ankam, lief mir Petra, eine Ausbilderin aufgeregt entgegen. „Da bist du ja endlich! Ich wollte dich gerade anrufen! Die Interessenten wollen schon früher kommen! Du musst Woodstock sofort fürs Vorreiten fertig machen!“.
Ich schaute sie etwas perplex an, denn so aufgeregt hatte ich sie noch nie gesehen. Anscheinend lag ihr etwas daran, Woodstock zu verkaufen. Ohne eine Antwort ging ich in Woodstocks Stall. Der Rappe wieherte mir freundlich entgegen und schaute mich hilfesuchend an. „Na, was ist denn mein Kleiner?“, fragte ich ihn.
Wahrscheinlich wollte er einfach nur bewegt werden und rauskommen, aus seiner Box. Also nahm ich ihn am Strick und band ihn vor seiner Box an. Dann machte ich mich ans putzen. Ich strich ihm durch sein weiches, glänzendes Fell und kraulte ihn hinter den Ohren. Und das sollte ich ab heute nicht mehr haben? Noch immer konnte ich es mir nicht vorstellen. Fußstapfen rissen mich aus meinen Träumen. Es war Petra. Sofort tat ich so, als ob ich Woodstock putzen würde. Da er zum Glück vor dem Putzen schon fast sauber war, fiel es nicht auf, dass ich schummelte. Doch zum Glück wollte Petra nur nach ihrem Pferd sehen. Also kratzte ich Woodstock die Hufe aus und fettete sie ein. Ich kam mir vor, als würde ich gleich ein Turnier reiten. Doch leider war es nicht einmal halb so schön. Als der Rappe blitzblank geputzt war, flocht ich ihm die Mähne und den Schopf zu kleinen Knoten. Dann legte ich ihm seine weiße Turnierschabracke mit dem schönen goldenen Rand, den meine Oma gestickt hatte, auf. Erwartungsvoll schaute er mich an und wartete anscheinend darauf, dass ich ihm die Abschwitzdecke und die Transportgamaschen anlegte. Doch stattdessen trenste und sattelte ich ihn auf. Etwas verwirrt ließ er die ganze Prozedur über sich ergehen. Schließlich legte ich ihm die weißen Bandagen an. Dann führte ich ihn auf den Hof und zum Dressurviereck.
Und da sah ich sie auch schon: Die neuen Besitzer Woodstocks! Mit gesenktem Blick führte ich meinen Schützling an ihnen vorbei. Misstrauisch schauten sie mir hinterher. Ich denke, dass Woodstock und ich ein gutes Bild abgaben: Ich in meiner weißen Reithose und der weißen Turnierbluse und Woodstock in weißen Bandagen und der weiß-goldenen Schabracke. Ich kam mir komisch vor, denn eigentlich wollte ich ja gar nicht, dass die Leute Woodstock kaufen. Doch unsere Stallbesitzerin hatte es mir „befohlen“. Es war wichtig, wieder ein wenig Geld in die Kasse zu bekommen. Also verkauften sie Woodstock. Aber warum nicht ein anderes Pferd? Es gab genug super ausgebildete Dressurpferde bei uns im Stall. Von den ganzen gekörten Hengsten hätten sie Fohlen bis zum es-geht-nicht-mehr bekommen können. Aber es musste Woodstock sein. Mit angeschlagener Miene stellte ich mich mit Woodstock auf und gurtete nach. Die Steigbügel waren seit einem Jahr, immer auf meine Länge eingestellt, denn niemand anders wollte Woodstock reiten. Ich wusste zwar nicht warum, aber alle sagten, dass sie nicht mit ihm klar kämen. Schließlich saß ich auf und trieb Woodstock in den Schritt. Gemütlich ließ ich ihn am langen Zügel gehen. Ich fand dieses Vorreiten ziemlich lächerlich, denn schließlich hatten die Leute Woodstock ja gekauft, ohne ihn vorher einmal „live“ gesehen zu haben. Einmal hatte Petra ein Video von mir und Woodstock beim Springen gemacht und es den Interessenten geschickt. Als Woodstock sich gelockert hatte, nahm ich die Zügel auf und ritt ein paar Volten. Er ging super schön gebogen und versammelt. Auch mit meiner Haltung war ich zufrieden. Als wir uns dann ausreichend vorbereitet hatten, ließ ich Woodstock antraben. Er legte seinen „Vorbilds-Trab“ an den Tag und alle waren begeistert.
Nach ein paar Runden Trab auf dem Zirkel und ein paar Bahnfiguren, galoppierte ich an. Er lief wunderschön und hatte seinen Hals schön gebogen. Eigentlich wäre ich super zufrieden mit ihm gewesen, doch ich wollte ja gar nicht, dass er so schön läuft. Ich wollte, dass er buckelt und steigt und sich von seiner schlechtesten Seite zeigt, damit die Leute ihn doch nicht kaufen. Doch das würde wahrscheinlich auch nichts an der Situation ändern. Schließlich würde dann ein anderer Käufer kommen und wer weiß, wie der mit Woodstock umgehen würde. Die jetzigen Interessenten sahen ganz in Ordnung aus. Sie schienen wenigstens Ahnung zu haben, denn sie fachsimpelten die ganze Zeit mit Petra, die ihnen alles áu Detail erzählte. Nach den drei Grundgangarten, fing ich an mit der höheren Dressur. Zuerst ließ ich Woodstock ein bisschen Schenkelweichen machen, dann versuchte ich mich an einigen Piaffen. Woodstock lief immer noch wunderschön und aufmerksam, doch merkte ich, dass er bald ans Ende seiner Kräfte kam. Die Sonne brannte auf sein schwarzes Fell und die Hitze war erdrückend. Als ich im Schritt an Petra vorbei ritt, fragte ich sie, ob ich langsam aufhören sollte, denn auch sie musste sehen, dass Woodstock genug getan hatte. Murrend bejahte sie. Ich hatte das Gefühl, dass sie uns eigentlich noch springen lassen wollte, doch das war nun unmöglich. Auch die zukünftigen Käufer waren nicht begeistert, dass ich nach einer Stunde aufhören wollte, doch mir war das egal. Ich ließ Woodstock die Zügel aus der Hand kauen und stellte ihn auf. Mit einem Schwung saß ich ab und lobte meinen Kleinen ausgiebig. Schließlich ging ich Seite an Seite mit „meinem“ Pferd zurück in den Stall.
Dort legte ich ihm alle Sachen ab und spritzte in im Hof den Schweiß vom Fell. Er genoss es, im Gegensatz zu manch anderen Pferden. Als ich gerade unter Woodstock kniete, um ihm den Bauch trocken zu rubbeln, hörte ich, wie sich Schritte näherten. Doch ich tat so, als hätte ich nichts gehört. Aber plötzlich hörte ich eine Stimme. „Hallo! Du bist echt toll geritten! Ich habe dich vom Auto aus beobachtet.“
Erschrocken drehte ich mich um und blickte in das Gesicht eines jungen Mädchens. Es war jünger als ich, vielleicht 13 Jahre alt. Es musste die Tochter der beiden Interessenten sein. Sie sah freundlich aus und so erwiderte ich ihre Freundlichkeit, auch wenn es mir in diesem Moment schwer fiel. „Dankeschön. Ich habe dich gar nicht bemerkt“, antwortete ich.
Sie schmunzelte und schob sich an mir vorbei, um einen besseren Blick auf Woodstock zu erhaschen. Ganz eingenommen von seiner Schönheit und Elegance, erklärte sie mir:„Er ist wunderhübsch! Meinem Bruder wird er sicherlich gefallen. Wir sind in ganz Deutschland rumgereist, um das richtige Pferd für ihn zu finden.“.
Etwas erstaunt fragte ich sie, warum ihr Bruder nicht mitgekommen sei, schließlich sollte es ja sein Pferd sein. Als ob es das selbstverständlichste auf der Welt wäre, antwortete sie mir:„Mein Bruder leidet unter schweren Epileptischen Anfällen, weißt du. Die kleinste Anstrengung in dieser Hitze würde ihn umbringen. Aber der Arzt hat gesagt, dass Reiten ihm helfen würde, die Anfälle zu vermindern. Ich hab das bis jetzt zwar auch noch nicht gehört, aber meine Eltern wollen es halt wenigstens mal versuchen. Und ich würde das Pferd dann halt so reiten, damit es auch mal ein bisschen bewegt wird.“
Ich war total schockiert! Hätte ich gewusst, dass Woodstock für so einen Zweck gekauft wird, wäre ich zwar traurig gewesen, aber nicht so trotzig. Der Junge tat mir Leid und ich hoffte, ihm mit meiner Ausbildung von Woodstock im letzten Jahr, etwas geholfen zu haben. Etwas umgehauen von der lässigen Aussage des Mädchens, brachte ich Woodstock in seine Box und ging zu Petra ins Büro. Dort traf ich zwar Petra aber nicht die Interessenten an. Völlig aufgelöst saß Petra auf ihrem Stuhl und tippte mit dem Kuli auf der Schreibtischunterlage herum. Ich war total verwundert und hatte keine Ahnung mehr, was hier vor sich geht. Fragend sah ich Petra an, die mir dann alles erklärte...
...“Auf dem Springvideo haben die Leute gesehen, wie toll Woodstock springt. Sie waren total begeistert und wollten ihn sofort kaufen. Aber als sie gerade gesehen haben, wie toll du ihn reitest, haben sie mich gefragt, ob du ihn öfters reitest. Ich habe nur gelacht und gemeint:> Öfters? Jeden Tag reitet sie ihn! Die beiden sind unzertrennlich und verbringen jede freie Minute miteinander.< Ja und dann habe ich ihnen noch schön erzählt, wie toll Woodstock geht, seitdem du mit ihm arbeitest. Sie sind mir dann zwar noch in mein Büro gefolgt, aber dann haben sie mir erklärt, dass es bestimmt noch andere tolle Pferd in Deutschland gibt und dass sie so beeindruckt von euch beiden gewesen wären und sie dir Woodstock nicht wegnehmen wollen.“
Petra war total aufgeregt und war anscheinend ziemlich schockiert über die Sache. Aber jemand, der noch schockierter war, war ich. Ich merkte, wie mir schwarze Streifen über die Augen zogen und setzte mich schnell hin. Das konnte nicht war sein! Die Leute waren so interessiert an Woodstock und jetzt, auf einmal, wollten sie ihn nicht mehr! Für mich war es, als ob ein Traum in Erfüllung ginge, aber gleichzeitig eine Welt untergeht. Denn einerseits durfte Woodstock hier bleiben, bei mir! Aber andererseits, würde bestimmt der nächste Käufer kommen und wer weiß, wer das war. Hätten diese Leute Woodstock genommen, hätte er wenigstens dem kleinen Jungen geholfen. Aber so wurde er vielleicht an irgendeinen Dressur-Junkee verkauft, der ihn bis an seine Grenzen bringen würde. Und das wollte ich weniger, als das er einem Jungen hilft, über seine Krankheit hinwegzukommen. Niedergeschlagen schaute ich Petra an und fragte sie, wie es jetzt weitergehen sollte. Sie schüttelte nur den Kopf und antwortete:„Ich weiß es nicht Nina, ich weiß es nicht! Ich denke, Frau Molten wird einen anderen Käufer für ihn suchen.“
Ja, ja, die gute, alte Stallbesitzerin. Ich konnte Frau Molten noch nie wirklich leiden. Sie war immer nur darauf bedacht, die Pferde für so viel wie möglich zu verkaufen. Und so würde sie es auch mit Woodstock machen. Doch das konnte ich nicht zulassen! Schließlich war ich diejenige, die Woodstock erst zu einem „wertvollen“ Pferd gemacht hat. Ich habe ihn ausgebildet, bis in die hohe Dressur und ins M-Springen. Ich habe ihm das Vertrauen zum Menschen wieder nahe gelegt. Ich bin ihn täglich geritten. Ich habe ihn soweit gebracht, dass man ihn problemlos im Gelände reiten kann. Ich habe mit ihm die ganzen Turniersiege erzielt. Und das konnte sie nicht einfach übersehen. Hätte ich genug Geld, würde ich Woodstock natürlich kaufen. Aber meine Eltern waren nicht die „Superverdiener“. Sie konnten zwar problemlos unsere Familie über Wasser halten, aber ein Pferd! Das würden sie nie erlauben. Aber eigentlich sollte ich mir an so etwas nicht den Kopf zerbrechen. Schließlich würde ich nun noch einige schöne Wochen mit Woodstock erleben dürfen. Und diese wollte ich ausnutzen!
Etwas wankend stand ich auf und verließ Petras Büro. Zuerst wollte ich nach Hause gehen, um mich umzuziehen. Dort angekommen, war das Haus leer. Nur unsere Hovawart-Hündin Ginger kam mir schwanzwedelnd entgegengelaufen. Doch ich lief an ihr vorbei und in mein Zimmer. Dort zog ich mir erst mal meine „feinen“ Sachen aus und schmiss mich ins Badeoutfit. Noch schnell eine Boxershorts und ein Top drüber und fertig! Als ich gerade auf dem Weg nach unten war, klingelte mein Handy. Also lief ich schnell wieder hoch und ging dran. „Hi Nina! Ich bin’s, Isa! Störe ich dich?“
Isa war meine beste Freundin und sie hatte ihr Pferd auch im Stall von Woodstock stehen. „Quatsch! Was gibts?“, antwortete ich.
Sie fragte mich, wie es gelaufen sei, doch ich winkte nur ab und versprach ihr, dass ich ihr später alles erzählte. Wir verabredeten uns in einer halben Stunde am Stall. Also fegte ich die Treppe runter und pfiff Ginger zu mir. Sie wusste, dass es zum Stall ging und folgte mir brav. Als ich nach 5 Minuten am Stall ankam, nahm ich Ginger an die Leine und ging zu Woodstocks Box. Sie war leer! Ich bekam einen riesigen Schock. Aufgeregt fegte ich, mit der armen Ginger an der Leine, durch den Stall und fragte alle dir mir in die Quere kamen, ob sie Woodstock gesehen hatten. Nur unsere Reitlehrerin Claudia konnte mir weiterhelfen. Sie beruhigte mich und erklärte mir, dass Petra Woodstock in den Offenstall gestellt hatte. Ich schnaufte tief durch und war erleichtert, dass nichts passiert war. Also sperrte ich Ginger in Woodstocks Box und ging mit Strick und Putzbox bewaffnet zum Offenstall. Dort sah ich schon Woodstock, wie er fröhlich graste. Als er mich sah, kam er zum Zaun angetrabt und wieherte leise. Ich begrüßte ihn mit ein paar Streicheleinheiten und fing, nachdem ich ihn auf dem Putzplatz angebunden hatte, an ihn zu putzen. Dösend ließ er die Prozedur über sich ergehen. „Hi Nina!“, hörte ich eine Stimme hinter mir.
Es war Isa. Wir begrüßten uns und Isa ging schnell ihr Pferd holen. Ihr gehörte eine 6-Jährige Hannoveraner-Stute. Den schönen Apfelschimmel hatte ich schon immer bewundert. Isa und ihre Stute Fireworks, waren ein super Team. Sie räumten auf jedem Turnier ab. Und die Gangarten der Stute waren einfach nur Atemberaubend. Ich hörte schon das Hufgeklacker hinter mir und sah, wie Isa ihre Stute neben mir anband. Dann musste ich ihr erst einmal die ganze Geschichte erzählen....
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Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zum letzten Mal von Agility-Freak: 15.08.2006 14:11.
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31.07.2006 12:04 |
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Rou

011110 - you'n'me.
 

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Mach mer Absätze rein und ich werds lesn ^.-
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I'm awesome. end of story.
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31.07.2006 12:25 |
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Agility-Freak
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Ok ^^
Musst dich noch 5 Minuten gedulden...aber mit deinen Geschichten kann ich eh nicht mithalten...
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31.07.2006 12:26 |
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Rou

011110 - you'n'me.
 

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Keine ganzen Absätze ^.- Zumindest nicht immer.
Nach jeder wörtlichen Rede kommt ein Absatz, allerdings nicht ein kompletter, sondern nur eine halbe Zeile.
Ansonsten machst du sehr oft Fehler bei der Wörtlichen Rede.
Erklärung:
"Halt!", rief ich
"Was ist das?", fragte ich
"Ich habe keine Ahnung", murmelte ich
"Ich habe keine Ahnung." Verunsichert sah ich mich um
Nur kleine Beispiele ^.- Den Sinn wirst dann wohl erkennen
Ansonsten finde ich nicht, dass du mit meinen Geschichten nicht mithalten kannst und selbst wenn es so wäre - Du schreibst für dich und nicht, um jemand anderen zu übertreffen.
Mir gefällt die Geschichte jedenfalls, die Aussprache ist passend, aber du könntest noch etwas mehr in die Gefühle der Charaktere eingehen ^.-
MfG; Fröschii
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I'm awesome. end of story.
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31.07.2006 13:35 |
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Agility-Freak
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Danke für die guten Tips
Ja, mit der wörtlichen Rede hab ich noch so meine Problemchen. Im Grunde kenne ich die Regeln, aber ich vergess sie in der Praxis anzuwenden.
Das mit den Absätzen wusste ich noch nicht ^^
Werde sie gleich mal überarbeiten und weiterschreiben.
Dann werde ich auch das berücksichtigen mit den Charakteren, weil ich mir sowas nämlich auch gedacht habe.
lg Jana
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31.07.2006 13:54 |
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Agility-Freak
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2. Kapitel
Als ich damit fertig war, setzte sich Isa etwas benommen auf ihre Putzbox und schüttelte ihren Kopf.
„Man, da hast du aber mal wieder echtes Glück gehabt, Nina! Ich war auch schon total traurig, wegen Woodstock. Aber jetzt...Ich mein, dass ist ja alles schön und gut, aber wie du schon gesagt hast, man weiß nie, an wen Frau Molten Woodstock jetzt verkauft.“
Ich stimmte ihr nur stillschweigend zu und streichelte meinen Rappen etwas geistesabwesend. Doch das half ja alles nichts. Ich machte mich wieder an die Arbeit und legte Woodstock ein Handtuch über und die Trense an. Isa tat es mir nach einigen Sekunden gleich. Sie war ein sehr emotionaler Mensch und ich wusste, dass die Sache mit Woodstock sie noch einige Nächte Schlaf kosten würde. Als wir unsere Pferde dann „schwimmfertig“ gemacht hatten, holte ich noch schnell Ginger aus dem Stall. Dann halfen wir uns gegenseitig auf die zwei Riesen rauf und ritten los, in Richtung See. Wir trabten gemütlich den Waldweg entlang und kurz vor dem See galoppierten wir noch ein kleines Stück. Doch als Woodstock und Fireworks den See sahen, war alles verloren. Ungebremst rannten sie ins kühle Nass, wir konnten gerade noch so die Handtücher ans Ufer werfen, sonst wären diese auch nass geworden. Zum Glück blieben die Pferde gleich stehen, sodass wir, ohne das unsere Schuhe nass wurden, absitzen und unsere Shorts, Schuhe und Tops ausziehen konnten. Dann rannten wir zu unseren Pferden und gingen mit ihnen ganz ins Wasser. Die Abkühlung tat bei diesem heißen Wetter allen gut. Als wir nach einer guten Stunde toben, etwas unterkühlt aus dem Wasser und in unsere Handtücher schlüpften, sahen wir schon, wie sich die Wolken langsam zusammenzogen. Es musste wohl ein Gewitter geben. Da ich aber nach einigen Minuten bemerkte, dass es schon anfing zu grollen, schlug ich vor, dass wir uns etwas beeilen. Nach 20 Minuten befanden wir uns dann auf dem Hof und machten die Pferde fertig für den Stall. Wir entschieden uns, sie nicht auf die Weide zu stellen, da beide etwas empfindlich waren und es schon angefangen hatte zu regnen. Plötzlich grollte ein lauter Donnerschlag über den Himmel. Die Pferde erschraken und wurden unruhig, also brachten wir sie schnell in die Boxen, brachten ihnen etwas Futter, damit sie abgelenkt waren. Nach einigen Minuten jedoch, brach das reinste Inferno aus. Die Hagelkörner ließen das Dach beben und die Blitze erhellten den ganzen Stall. Als darauf noch der Donner folgte, bekamen sogar wir es mit der Angst zu tun, von den Pferden ganz zu schweigen. Diese tänzelten unruhig in ihren Boxen umher und wieherten aufgeregt. Da das Gewitter sich dermaßen in die Länge zog und wir unmöglich nach Hause fahren konnten, setzten wir uns vor die Boxen unserer Pferde und gaben ihnen ab und zu ein Stückchen Apfel, damit sie etwas ruhiger wurden. Da das kleine „Wundermittelchen“ gut half, gingen wir im ganzen Stall herum, und gaben jedem Pferd, welches unruhig war, einen halben Apfel. Damit konnten wir die Pferde natürlich nicht ruhig stellen, jedoch blieben sie für einige Minuten ruhig. Nach ungefähr einer dreiviertel Stunde Getöse und Geblitze, schwächte das Gewitter ab und zog weiter. Die Pferde wurden mit einem Mal ruhiger und so machten wir uns auf den Heimweg. Ich joggte mit Ginger neben Isas Fahrrad her. Da es erst Mittag war, beschlossen Isa und ich, uns später nochmal am Stall zu treffen und etwas Bodenarbeit mit den Pferden zu machen.
„Also dann bis um 4“, verabschiedete ich mich von ihr.
Sie winkte mir zu und so gingen wir unsere eigenen Wege. Leise schloss ich die Haustür auf, da ich meine zwei nervigen Geschwister nicht aufwecken wollte, die gerade ihren Mittagsschlaf machten. Auf Zehenspitzen lief ich mit Ginger ins Haus und ging erst mal in die Küche um mit einen Früchtetee zu machen. Immer wieder musste ich an heute Morgen denken und wie es jetzt mit Woodstock weiter ging. Manchmal kam es mir vor wie ein Traum: Ich kam so gut mit Woodstock zurecht und wir waren so ein gutes Team, aber ich wusste immer, dass der Traum irgendwann zu Ende war und nun wusste ich, dass es schon sehr bald so sein würde. Es war einfach schrecklich. Aber jeder Traum fand nun einmal sein Ende, auch meiner. Gedankenverloren schlürfte ich an meinem Tee und ging die Treppe hoch in mein Zimmer. Meine Mutter saß wahrscheinlich im Büro und mein Vater war mal wieder auf einer Geschäftsreise. Ich legte mich auf mein kleines, rotes Sofa und schaltete meinen Fernseher an. Wie so oft griff ich zur Fernbedienung, schaltete den Videorekorder an und schaute mir das alte Video, von meinem ersten und besten Turnier an, was ich mit Woodstock geritten war. Eigentlich legte ich nicht viel wert darauf, auf irgendwelche Turniere zu gehen und mich mit anderen zu messen, denn ich wusste ja, wo Woodstock und ich unsere Schwächen und Stärken hatten. Doch es war manchmal einfach schön, sich an Turniere mit Woodstock zu erinnern. Es war wie ein Pflaster auf einer Wunde, die langsam aufriss und immer mehr anfing zu bluten, umso mehr ich an den Abschied von Woodstock dachte. Denn die Gedanken an ihn waren schön, es gab keine schlechten. Nie hatte er mir wehgetan. Ich merkte, wie mir eine Träne die Wangen herunterkullerte und biss mir auf die Unterlippe. Wie konnte ich nur so in Selbstmitleid versinken?! Schließlich ging es hier nicht um mich, sondern um Woodstock. Doch ich konnte nicht anders. Der Gedanke, ihn zu verlieren machte mich einfach kaputt. Langsam merkte ich, wie mir die Augen zufielen. Der Ausritt und das Schwimmen hatten mich sichtlich angestrengt.
Ich merkte, wie mich etwas an der Nase kitzelte. Verschlafen öffnete ich die Augen und blinzelte gegen die Sonne. Als ich auf meine Nase schielte, bemerkte ich Ginger, die mir anscheinend über das Gesicht geschlabbert hatte und sich nun verstohlen in meinem Zimmer umsah. Ich lächelte und streckte mich. Dann stand ich langsam auf und zog mich um. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich meinen feuchten Bikini immer noch anhatte. Ich riss ihn mir vom Leib und stieg erstmal unter die warme Dusche. Trotz der Hitze draußen, konnte ich nicht kalt duschen. Als ich frisch und sauber aus der Dusche stieg und mir gerade die Haare föhnte, klopfte es an der Tür.
„Ja!“, rief ich und schaltete kurz den Föhn aus.
Es war meine Mutter.
„Hi Nina! Na, wie ist’s heute Morgen gelaufen? War es sehr schlimm?“, fragte sie mich.
Ich schüttelte den Kopf, da ich wenig Lust hatte, die ganze Geschichte noch einmal zu erzählen. Doch ich kam wohl nicht Drumherum. Also kämmte ich mir meine halbtrockenen Haare und berichtete meiner Mutter von heute morgen. Sie war genauso geschockt wie Isa, aber auf eine andere Weise.
„Das ist doch super! Warum bist du denn so schlecht drauf? Ich meine, das bedeutet doch, dass du Woodstock noch eine Weile länger reiten kannst“, stellte sie fest.
Ich musste ein wenig über ihre Unkenntnis schmunzeln.
„Natürlich ist das super, Mama. Aber du musst auch beachten, dass mit jedem Interessenten das Risiko wächst, dass Woodstock an irgendjemanden verkauft wird, der ihn den ganzen Tag in den Stall stellt und nur für sein Training oder Turniere rausholt. Und das wäre schrecklich für ein Pferd wie Woodstock!“, erklärte ich ihr.
Sie verstand. Aus Zufall schweifte mein Blick über die Uhr und ich merkte, dass es schon halb vier war. Meine Mutter stand auf und verabschiedete sich und ich machte mich weiter fertig. Als ich vor meinem Kleiderschrank stand, bemerkte ich, dass ich fast nur noch Reitsachen hatte. Ich zog mir meine dunkelbraune Volllederbesatz-Reithose und dazu ein rosa Poloshirt an. Dann huschte ich nach unten, zog mir meine schwarze Reitweste an, steckte mir meine Reithandschuhe ein und schlupfte in meine Reitstiefel. Leise rief ich Ginger zu mir, die sofort kam und sich schwanzwedelnd ihr Halsband anziehen ließ. Mit ihr an meiner Seite, setzte ich mich auf mein Fahrrad und fuhr Richtung Stall. Dort ging ich erst mal in das Reiterstübchen, um zu sehen, ob die Reithalle heute Nachmittag schon besetzt war. Dort traf ich aber leider auf Annika. Sie war 15 Jahre alt und hatte auch ihr Pferd hier stehen. Ich konnte sie noch nie leiden und ihre Methoden ihr Pferd zu behandeln noch viel weniger. Sie war eine „typisch“ verwöhnte, reiche Göre, wie man sie sich vorstellt. Sie legte keinen Wert auf Sicherheit beim Reiten, Hauptsache ihr Outfit und das ihres Pferdes sah gut aus. Sie bekam nur Einzelstunden und wenn Annika in die Halle oder auf den Platz wollte, mussten sich alle anderen verziehen. Sie ritt einen schönen und intelligenten Araber-Oldenburger Mix, der so ziemlich auf jedem Turnier gewann. Die Art, wie sie ihn ausbildete und auf die Turniere brachte, war jedoch unter der Gürtellinie. Wenn man ihr für einen Turnier, die Sporen, Gerte und das Martingal abnehmen würde, sähe sie wahrscheinlich ziemlich dumm aus. Denn von sanften Trainingmethoden hielt sie rein gar nichts.
„Na, wen haben wir denn da?“, fragte sie hämisch.
„Hi Annika“, grüßte ich sie freundlich, denn ich hatte keine Lust auf Ärger.
Ohne ihr weitere Beachtung zu schenken, ging ich zum schwarzen Brett und schaute auf den Reitplan.
„Ich habe gehört, dass dein Wald und Wiesen Gaul doch nicht verkauft wird“, sagte sie heuchlerisch.
Ich nickte, aber konzentrierte mich auf den Reitplan. Auf dem stand nämlich, dass Annika jetzt gleich in die Halle ging. Also trug ich Isa und mich für den Platz ein. draußen war es eh schöner. Dann stolzierte ich an Annika vorbei und ging zu Woodstock.
„Ach übrigens, Petra hat mir gerade gesagt, dass es schon wieder eine neue Interessentin für Woodstock gibt!“
KRACH! Wie ein Stich ins Herz schlug dieser Satz in mich ein. Ich drehte mich zu Annika um und schrie:„Wann hat sie dir das gesagt? Was weißt du darüber? Willst du mich eigentlich nur fertig machen?“
Erst schaute sie mich etwas erstaunt an, dann aber setzte sie ihr feiges Grinsen wieder auf.
„Tja, wenn du das wissen willst, musst du Petra wohl schon selber fragen. Oder traust du dich vielleicht nicht?“
Nun zerplatzte ich vor Wut. Was erlaubte die sich eigentlich? Schließlich ging es Annika einen feuchten Dreck an, was mit Woodstock geschah. Ich stürmte in Petras Büro und stellte mich vor ihren Schreibtisch. Petra, die gerade in irgendwelchen Unterlagen vertieft war, schaute mich etwas verwundert an.
„Sag mal, was soll das eigentlich? Bist du jetzt auch schon gegen mich? Nicht nur, dass ihr alle es plötzlich ganz eilig habt Woodstock zu verkaufen, nein, Annika erfährt anscheinend alles vor mir oder was? Sag mal, spinnst du eigentlich? Du weißt haargenau, wie Annika ist und wie sie mich immer fertig macht. Und nicht nur mich! Ich bin echt enttäuscht von dir. Du behandelst Woodstock wie ein Stück Obst! Wenn der eine es nicht kauft, kommt schon irgendwann der Nächste und kauft es. Doch ich sag dir eins: Mit mir nicht!“
Und mit diesen Worten verließ ich Petras Büro und knallte die Tür hinter mir zu. Ginger hatte lieb vor der Tür gewartet und folgte mir nun schwanzwedelnd in Woodstocks Box. Ich fiel ihm um den Hals und fing an zu weinen. Das eben in Petras Büro war nicht ich! Niemals hätte ich von mir aus mit einer erwachsenen Person so geredet! Doch jetzt wurde mir klar, wie die Wut Menschen verändern kann. Sie hatte auch mich verändert, ob es nun positiv oder negativ war.
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15.08.2006 10:57 |
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Agility-Freak
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Danke für den Gegenbesuch ^^ und für die Kritik natürlich auch
Ja, das mit dem losschreien hat mir erst auch nicht gefallen, deswegen hab ich gedacht, dass ich einfach mal abwarte, was ihr dazu sagt.
Werd mir vll. nochmal was neues überlegen.
lg Jana
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15.08.2006 18:54 |
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**Lisa**

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Hi
Geil!Einfach nur Geil!
Wann kommt kapitel3?
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Set by Wichteliii
JOLLY JUMPER (:
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15.08.2006 20:30 |
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Agility-Freak
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Höhö danke ^^
Kapitel 3 ist in Arbeit.
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15.08.2006 22:10 |
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**Lisa**

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16.08.2006 11:35 |
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