Isabelle

Kritikerin
 

Dabei seit: 18.04.2005
Beiträge: 2.992
Herkunft: Bielefeld
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Wie sinnvoll zum Longieren ausbinden? |
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ich brauche mal eine gloreiche Idee, was das Longieren mit meinem Norwegerwallach betrifft.
Wir haben nun (endlich) den Stall gewechselt und nun auch die Möglichkeit regelmäßig und 'richtig' in einem Longierzirkel zu longieren.
Gestern lies ich ihn dort laufen, heute longierte ich ihn dort.
Was man vorab wissen sollte, ist, dass mein Pferd sich exterieurbedingt sehr schwer tut korrekt v/a zu gehen. Deswegen binde ich ihn eigentlich immer aus nach einer gewissen Aufwärmphase.
Dazu habe ich Dreiecker genommen, doch damit ist es eigentlich ne bessere Katastrophe. Er hängt sich da rein, kröpft sich auf und ist total verspannt.
Weil mir mal Tireth (so meine ich ^^) den Tipp gab, den HZ wie ein Stoßzügel zu verschnallen, machte ich das und bemerkte nur eine geringe Verbesserung.
Es wurde erst besser, wenn er schon arg unter Tempo lief und auch erst nach langen 20-25 Min longieren. Aber durch das dann zu niedrige Tempo kommt er sehr schnell auf die Vorhand.
Wie kann ich meinem Pferdchen helfen?
Ich hätte die Möglichkeit ein Chambon zu nutzen, was haltet ihr davon?
LG
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19.04.2008 19:51 |
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Julie

Mitglied
 

Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 1.808
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Zitat: |
Original von LatinoMausi
Gogue (?) vll? Da hab ich schon vieles Positives gehört
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Das Problem beim Gogue ist, dass wenn das Pferd nachgibt, ist die Anlehnung futsch. All solche Hilfszügel gehen immer nur bedingt. Irgendwann streckt sich das Pferd nach unten um der Verbindung zu entfliehen. Nicht ganze so mein Ding. Meiner Meinung nach nur unterm Sattel verwendbar, da dann die Verbindung vom Reiter weiterhin gehalten werden kann.
Hast du mal ganz normale Ausbinder probiert? Meine beiden laufen damit am besten, da sie, egal wie dumm sie tun, am Schluss sicher selber korrigieren müssen und an die Hand müssen. Ohne dass die Verbidnung sofort unterbrochen wird.
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19.04.2008 20:10 |
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Birgit

Gänseblümchen
 

Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 3.798
Herkunft: Ingolstadt
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Meiner lief mit Halfverlängerer ganz gut...
Mittlerweile longiere ich ihn entweder mit normalen Ausbindern oder ohne allem, da er das auch sehr schön macht.
Doppellonge wäre keine alternative für dich?
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19.04.2008 20:34 |
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*IcE*

failed.
 

Dabei seit: 27.01.2006
Beiträge: 661
Herkunft: Niedersachsen - Celle
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Ich longiere immer mit Halsverlängerer und hatte bisher keine Probleme damit
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19.04.2008 20:35 |
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Bille

Ehemals Moderator
 

Dabei seit: 10.06.2006
Beiträge: 3.360
Herkunft: Hampshire, England Name: Anna
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Halsverlängerer halte ich für Mist.
Keine Anlehnung, im Prinzip hat das Pferd nur Druck im Genick, was ein Kopfsenken ergibt. Andere Pferde wehren sich einfach dagegen und überschlagen sich nach hinten o.Ä.
Außerdem kann der Genickdruck ein Verwerfen im Genick provozieren.
Ebenfalls halte ich vom Stopßzügel nichts.
Hilft nichts für die Anlehnung und wird in Fachkreisen auch Unterhalsverstärker genannt.
das ist sicher nicht immer so, aber gerade wenn das Pferd sich schwer tut, drück es im Endeffekt nur von unten dagegen.
Ich bin entweder für Dreiecker (oder als "Schlaufzügel" verschnallt), um dem Pferd den Weg in die Tiefe zu ermöglichen und zu erleichtern.
Allerdings arbeitet man damit auch gar nicht oder nur bedingt an der Anlehnung.
Bei in der Ausbildung fortgeschrittenen Pferden würde ich nach lockerer Aufwärmphase am Dreiecker (oder bei weiteren Pferden auch gleich langer Ausbinder) zu normalen festen Ausbinder tendieren.
Allerdings diese ohne Gummiring o.Ä. (ich habe so "Spezialseile" wie auch immer man das nennen will).
Sonst schleudert der Ring hin und her und macht mehr kaputt als er hilft.
Man muss dazu sagen, das korrekte Ausbinden und longieren ist eine Wissenschaft.
GErade in der klassischen Ecke wo ich mich (dressurmäßig) befinde, ist das so.
Da wird dann auch mal zu unkonventionellem gegriffen, um dem Pferd den Weg in die Tiefe zu erleichtern.
Und Isabelle: Wenn das Pferd nach 25-30 Minuten erst unter Tempo den Weg in die Tiefe findet, dann lass ihn.
Takt vor Tempo. Gerade wo Pepino nicht viel longiert wurde bisher kannst du nicht davon ausgehen, dass er direkt losgelassen läuft.
Sowas dauert. Gerade wo Pepino sich exterieurbedingt extrem schwer tut mit sowas.
Das kann Monate dauern. Losgelassenheit kannst du nicht erzwingen.
Nimm meinem als Beispiel: Der musste 1 1/2 Monate unter Tempo laufen, bis der Takt und Losgelassenheit an der Longe hatte. Und meiner hat es exterieurbedingt sehr leicht. Nur der kurze Rücken musste endlich zum Schwingen kommen. Und dann guck dir Pepino an, vom Exterieur her.
Da musst du einfach unglaublich geduldig sein.
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19.04.2008 21:02 |
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blue orange

oldie
 

Dabei seit: 15.02.2005
Beiträge: 9.581
Herkunft: nrw
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Zitat: |
Original von Bille
Und Isabelle: Wenn das Pferd nach 25-30 Minuten erst unter Tempo den Weg in die Tiefe findet, dann lass ihn.
Takt vor Tempo. Gerade wo Pepino nicht viel longiert wurde bisher kannst du nicht davon ausgehen, dass er direkt losgelassen läuft.
Sowas dauert. Gerade wo Pepino sich exterieurbedingt extrem schwer tut mit sowas.
Das kann Monate dauern. Losgelassenheit kannst du nicht erzwingen.
Nimm meinem als Beispiel: Der musste 1 1/2 Monate unter Tempo laufen, bis der Takt und Losgelassenheit an der Longe hatte. Und meiner hat es exterieurbedingt sehr leicht. Nur der kurze Rücken musste endlich zum Schwingen kommen. Und dann guck dir Pepino an, vom Exterieur her.
Da musst du einfach unglaublich geduldig sein. |
Ich denke da wurd alles gesagt
Geduld, Geduld, Geduld.
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19.04.2008 22:14 |
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Alina

.Loveyou.
 
Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 7.683
Herkunft: NRW
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Genau die Frage hab ich mir heute beim longieren auch gestellt
Ich hab einfach etwas längere ausbinder benutzt und mein pferd ist damit hammer gelaufen.Das sind jedoch etwas andere ausbinder,die am longiergurt dran waren,als die meisten hier jetzt denken.
Mein pferd konnte eiigentlich alles machen
er hätte den kopf so weit wie er will nach oben strecken können und wegrennen können.Und was hats gemacht?sich schön nach unten gestreckt
Also ich würd ,egal bei welchen ausbindern,sie halt schon was länger schnallen,weil bei meinem ist es so dass,wenn er sich "frei" fühlt ,gleich viel entspannter läuft,als wenn die ausbinder etwas (und damirt mein ich nicht,dass sie total eng sind,sondenr halt ganz normal) kürzer sind.
Also ich würd es einfach mit ganz normalen ausbindern probieren-sonst würd ich noch zu den dreieckern tendieren,wo sich das pferd aber wieder drauf legn kann.
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19.04.2008 22:03 |
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Jenni

www.silene.de.vu
 

Dabei seit: 08.02.2005
Beiträge: 3.728
Herkunft: Bauernkaff
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Ich longiere meine über Kappzaum-Impulse in die Tiefe. Also ohne Hilfszügel. Hast du das schonmal probiert? geht natürlich nur, wenn man jemanden hat, der es einem erklärt.
Gogue wäre mein zweiter Tip. Eben weil er sich ausschaltet, wenn das Pferd nachgibt. In der klassischen Dressur gibt man Pferden nur dann Hilfen, bis sie darauf reagieren und stellt das dann sofort ein. Das Gogue übt Druck aus, solange das Pferd dagegen geht und sich heraushebt, gibt es nach und streckt sich v/a, dann schaltet sich dieses sofort aus. Anlehnung ist nicht der Zug auf dem Genick, sondern die Bereitschaft des Pferdes eine bestimmte Kopfhaltung einzunehmen, wenn der Reiter dies verlangt. Trotzdem ist da Vorsicht geboten mit dem Gogue: Das untrainierte Pferd wird schon nach wenigen Minuten v/a müde, man muss das Gogue immer wieder ausschnallen und eine Pause machen. Und solch einen Hilfszügel verwendet man dann doch weider am ehesten unter Anleitung.
Zu Hilfszügeln allgemein würde ich dir das Heft von den Dressurstudien empfehlen. Das bekommst du hier: www.dressurstudien.de
Ich hab das auch, da steht wirklich alles drinen, inkl. Pro und Contra Argumenten. Ist sein geld wert und würde dir wahrscheinlich um einiges mehr helfen, als jetzt dei Tips, die dir hier im Internert gegeben werden.
Ach ja: bitte keinen Stoßzügel. Der ist viel zu hart und fördert tatsächlich eher den Unterhals. Schon Gueriniere hat diesen Hilfszügel kategorisch abgelehnt. Nicht umsonst... Genaue Erfklärungen findest du dazu wie gesagt z.B. in den Dressur-Studien.
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Thx to VaM für das tolle Set *knuff*
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19.04.2008 23:19 |
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Bille

Ehemals Moderator
 

Dabei seit: 10.06.2006
Beiträge: 3.360
Herkunft: Hampshire, England Name: Anna
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Zitat: |
Original von Jenni
Ich longiere meine über Kappzaum-Impulse in die Tiefe. Also ohne Hilfszügel. Hast du das schonmal probiert? geht natürlich nur, wenn man jemanden hat, der es einem erklärt.
Gogue wäre mein zweiter Tip. Eben weil er sich ausschaltet, wenn das Pferd nachgibt. In der klassischen Dressur gibt man Pferden nur dann Hilfen, bis sie darauf reagieren und stellt das dann sofort ein. Das Gogue übt Druck aus, solange das Pferd dagegen geht und sich heraushebt, gibt es nach und streckt sich v/a, dann schaltet sich dieses sofort aus. Anlehnung ist nicht der Zug auf dem Genick, sondern die Bereitschaft des Pferdes eine bestimmte Kopfhaltung einzunehmen, wenn der Reiter dies verlangt. Trotzdem ist da Vorsicht geboten mit dem Gogue: Das untrainierte Pferd wird schon nach wenigen Minuten v/a müde, man muss das Gogue immer wieder ausschnallen und eine Pause machen. Und solch einen Hilfszügel verwendet man dann doch weider am ehesten unter Anleitung.
Zu Hilfszügeln allgemein würde ich dir das Heft von den Dressurstudien empfehlen. Das bekommst du hier: www.dressurstudien.de
Ich hab das auch, da steht wirklich alles drinen, inkl. Pro und Contra Argumenten. Ist sein geld wert und würde dir wahrscheinlich um einiges mehr helfen, als jetzt dei Tips, die dir hier im Internert gegeben werden.
Ach ja: bitte keinen Stoßzügel. Der ist viel zu hart und fördert tatsächlich eher den Unterhals. Schon Gueriniere hat diesen Hilfszügel kategorisch abgelehnt. Nicht umsonst... Genaue Erfklärungen findest du dazu wie gesagt z.B. in den Dressur-Studien. |
Was du sagst, ist richtig. Allerdings denke ich, dass Pepino erstmal mit Hilfe den Weg ind ie Tiefe finden muss.
In der klassischen Dressur ist es beim Longieren natürlich Ziel, das Pferd ohne Ausbinder in die Tiefe zu bekommen.
Aber in einem bestimmten Stadium der Ausbildung ist ein Pferd noch nicht bereit, das als Arbeit so anzunehmen.
Meiner hat gelernt, auf Druck am Kappzaum sofort nach unten nachzugeben.
Und immer vor dem Longieren läuft er erstmal ohne Ausbinder.
Dann immer einmal kurz am Kappzaum stellen, loslassen und v/A.
Allerdings fällt ihm das teils doch noch schwer.
Darum longiere ich vorerst immer noch mit Dreieckszügeln, lang und tief verschnallt.
Die haben dann die gleiche Wirkung- Pferd geht nach oben- Impuls vom Dreiecker- Pferd gibt nach- Dreiecker hängt durch.
Meiner Meinung nach muss ein Pferd da erstmal die richtigen Muskeln aufbauen, um in der Lage zu sein, sich selbsttragend loszulassen.
Gerade für junge Pferde wie meinen oder unerfahrene wie Pepino kann das noch sehr schwierig sein, zumal wenn sie vorher gesundheitliche Probleme im Bewegungs/Knochenapparat hatten (meiner) ist es wichtig, ihnen beim Weg in die Tiefe erst zu halfen, und mit fachkundiger Ausbindung zu unterstützen.
Auch wenn man dazu sagen muss: Bildet man ein Pferd von Anfang an selbst aus (d.h. ab einem Alter von 2 1/2-3 Jahren bzw. 4 und roh) dann kann man natürlich gleich anders anfangen.
Was man eben macht ohne Ausbinder ist die natürliche Losgelassenheit zu trainieren.
Allerdings muss das Pferd sich dazu ersteinmal loslassen. Glück hat der, dessen Pferd unter dem Reiter bereits einigermaßen loslässt und sich nicht im WIederrist festhält.
Andere müssen erstmal über einen langen Zeitraum hinweg in kurzen Repriesen, die verlängert werden die Muskeln zur Losgelassenheit aufbauen und das Gewebe+ Muskeln lockern.
Das war bei meinem alles eher ein Brett. In dem Zustand ist es einem Pferd nicht möglich sich von selbst bei der Arbeit einfach loszulassen.
Da ist dann der Mensch gefragt, dem Pferd zu helfen und ihm verstädnlich zu machen, was er will.
Meines erachtens nach ist longieren aber später nicht ausschließlich zum locker machen da.
Ist das Pferd in einem höheren Stadium der natürlichen Losgelassenheit, und auch unter dem Reiter an einem bestimmten Niveau angelangt, sehe ich, und das ist in der klassischen Reiterei so ebenfalls geläufig, die Longenarbei zur Arbeit an der Anlehnung.
Außerdem ist dann generell die Arbeit an der Hand sehr sinnvoll.
Daher arbeiten auch die Größen der klassischen Reiterei- wenn das Pferd losgelassen arbeitet und ein bestimmtes Arbeitsniveau am Ausbinder erreicht hat, mit festen Ausbindern in sinnvoller Länge an der Anlehnung
Während der Ausbildung des Reitpferdes wird es des Reiters ständige Aufgabe bleiben, die Anlehnung zu verbessern, weiter zu vervollkommnen.
Frei nach Podhajski.
Allerdings, wie Jenni bereits sagte, die Dressurstudien sind eine gute Sache.
Was ich am Gogue problematisch finde, ist dass die Pferde dazu neigen, sich darin "aufzuhängen" (d.h. sie hängen sich nach vorne in den HZ rein)
Sicher, auch am Dreiecker kann das passieren, allerdings neigen Pferde viel mehr dazu, den Druck im Genick, als im Maul zu haben.
Das kann dann zu Atlasblockaden führen, sowie Verwerfen weiter provozieren, und dadurch auch weitere Wirbel blockieren.
Ich finde, zum Reiten/Longieren gehört viel gesundheitliches Know-How, deshalb empfehle ich dir, mal "Finger in der Wunde" von Gerd Heuschmann zu lesen, sowie andere Bücher über Gesundheit, Wirkung der Gymnastizierung, sowie der Bewegungsmechanik beim Pferd.
Ich würde dir aber empfehlen, erstmal selbst einen Longierkurs zu belegen, um erstmal selbst richtig longieren zu lernen.
Dann Hilfszügel bitte nur unter Anleitung. Denn schließlich willst du ja, dass dein Pferd (und dich eingeschlossen) einen positiven Nutzen aus dem Longieren hat.
Und der entsteht nur bei richtigem Longieren.
Ich hätte dir ja jetzt gesagt, du solltest bestenfalls zu einem klassischen RL wechseln (im Zweifelsfall wöchentlich hinfahren, oder einen mobilen RL).
Aber ich denke zum einen bist du nicht gewillt, das zu tun, zum anderen ist die Frage der Ausgaben da eine ganz andere.
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20.04.2008 09:38 |
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Jenni

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Dabei seit: 08.02.2005
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Ich kann Billes Ergänzungen weitgehend zustimmen.
Allerdings muss man auch beim Dreieckszügel unheimlich aufpassen. Ich selbst habe mit dem Ding an meinem Pferd einiges verbockt. Mir ist nämlich damals nicht aufgefallen, dass Silene sich mit Dreieckszügel jedes mal im Genick nach rechts verworfen hat, egal welche Hand. Dadurch hatte sie es erfolgreich geschafft sich um eine reele Dehnungshaltung herumzumogeln und mich immer wieder Verwundert, weil sie trotz Dehungshaltung einfach nicht zum Schwingen kam.
Ich hatte auch die Meinung vertreten, dass man dem Pferd den "Weg zeigen muss" mit einem Hilfszügel. Einige von euch kennen sicherlich den katastrophalen Hals meines Pferdes: zu kurz, extrem starker Unterhals, über dem Unterhals kaum bemuskelt, Probleme im Genick. Ich dachte auch, dass ein Pferd mit solchen Exterieurproblemen selbst nicht v/a gehen kann, da sie sich frei auch immer mit durchgedrücktem Rücken und herausgedrücktem Unterhals bewegt hat. Dann frass sie nicht mehr richtig und ich habe ihr die Zähne machen lassen. Dabei wurden Blockaden im Kiefergelenk festgestellt, die durch Zahnwellen und Hacken verursacht worden waren. Als dies behoben war, zeigte Silene plötzlich von selbst im Freilauf eine Tendenz nach v/a. Seitdem longiere ich ohne Hilfszügel nur mit einem Kappzaum und gebe über diesen Impulse. Das funktioniert überraschend gut.
Dörr sgat in dem Standpunkt der Dressurstudien zu der Aussage "Das junge Pferd lernt durch Ausbinder den Weg in die Tiefe zu finden":
Meinen Pferden hat ihr Erfinder allein eine starke Tendenz nach v/a mit auf den Lebensweg gegeben. In dieser Richtung wächst nämlich das Gras und diese Haltung ist die natürlichste Haltung eines Pferdes. Es muss sie nicht finden. Es hat es im Blut. (...) Dass im Maul traktierte Pferde schon beim Anblick des Mundstückes den Kopf hochreißen, ist unglaublich traurig, jedoch kein Argument für den Ausbinder.
Mir hat mein Pferd gezeigt, dass es sogar mit seinem komischen Exterieur diese natürliche HAltung einnehmen will, solange es gesundheitlich in der Lage dazu ist. Ist das nciht der Fall, ist es Aufgabe des Reiters herauszufinden, wo das Pferd Probleme hat.
Das Gogue ist nur anzuwenden, wenn man weis, wie man damit umgeht. Und es eignet sich ganz sicher nciht für Pferde, die aufgrund von Schmerzen keine Dehungshaltung zeigen können. Denn diese werden sich gegen diesen Hilfszügel (wie gegen jeden anderen) natürlich wehren. Und das kann böse enden.
Ein Gogue darf also nur unter fachkundiger Aufsicht benutzt werden. Passt es zu Pferd und wird es nur kurzfristig angewendet, sehe ich darin nach wie vor einen akzeptablen Hilfszügel.
Erwähnen wollte ich noch, dass die meisten einen Hilfszügel viel zu lange eingeschnallt lassen. Deshalb nochmal ein Zitat aus den Dressurstudien:
Wenn ein Muskeln sich zusammen zieht, braucht er Sauerstoff. Wird er überbelastet, kommt er in ein Sauerstoffdefizit und erreicht einen anaeroben Stoffwechsel. Dadurch bildet sich in den Muskelfasern Laktat, der Muskel fängt an, sich zu verhärten.
Durch Hilfszügel werden viele Pferde ine ine Haltung gezwungen, die sie auf Grund mangelnder Muskulatur nicht lange einnehmen können. Denkt selbst mal an den Sportunterricht: Wie lange haltet ihr anfangs bestimmte Dehnungen aus und was passiert, wenn ihr einen Muskel zulange dehnt? Ihr verkrampft und bekommt Muskelkater. erst nach gezieltem Training in angemessener Intensität wird sich der Muskel nach und nach aufbauen. Beim Pferd ist das nicht anders!
So würde ich beispielsweise, wenn ich denn einen HZ verwende, diesen immer wieder ausschnallen. Und das am Anfangs schon nach wenigen Minuten. Es darf nicht zu einer Überbelastung kommen.
Dem Rat von Bille am Schluß (Longieren erst lernen und gerade Anfangs immer wieder fachkundigen Rat einholen) kann ich voll und ganz zustimmen. Bücher über Biomechanik helfen weiter (z.B. auch Udo Bürgers "Der Reiter formt das Pferd"). Den Weg zum Klassischen RL findet jeder, wenn er sich mit der Theorie in ansprechenden Büchern auseinandersetzt, selbst xD Für die klassiche Dressur muss erstmal die Erkenntnis da sein, dass man seine Probleme nur so lösen kann und man muss ertsmal die Wissenschaft dahinter etwas verstehen. Ich selbst habe bespielsweise Anmerkungen von Primus (hier aus dem Forum) früher belächelt. Bis ich über Bücher den Weg zur Klassischen Dressur gefunden hab^^ Ist man erstmal zum Denken gekommen, dann sucht man sich meist auch den klassischen RL
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Thx to VaM für das tolle Set *knuff*
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20.04.2008 11:12 |
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Bille

Ehemals Moderator
 

Dabei seit: 10.06.2006
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Zitat: |
Allerdings muss man auch beim Dreieckszügel unheimlich aufpassen. Ich selbst habe mit dem Ding an meinem Pferd einiges verbockt. Mir ist nämlich damals nicht aufgefallen, dass Silene sich mit Dreieckszügel jedes mal im Genick nach rechts verworfen hat, egal welche Hand. Dadurch hatte sie es erfolgreich geschafft sich um eine reele Dehnungshaltung herumzumogeln und mich immer wieder Verwundert, weil sie trotz Dehungshaltung einfach nicht zum Schwingen kam.
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Damit hast du Recht. Wer keinen genügend geschulten Blick hat, übersieht sowas oft.
Manchmal ist es auch von innen (Longenführerposition) nicht zu sehen.
Luis hatte entzündliche Stellen in Rücken und Kiefergelenk+ Blockaden im gesamten Wirbelbereich, sowie Kreuz-Darmbein.
Mittlerweile longiere ich Luis immer zu Anfang ohne, dann mit Dreieckszügeln.
Das Pferd war einfach so verdammt bretthart im Rücken, (Aussage versch. Physiotherapeuten und Chiropraktiker) dass er erstmal vorsichtig aber mit Fachwissen gelockert werden musste.
Was du sagtest, ist sicher richtig. Man darf die HZ zu Anfang nicht zu lange drin lassen.
Wir haben bei Luis angefangen mit 10 Minuten ohne Dreiecker, danach 10 Minuten Dreiecker, dann ein paar Runden Schritt- Schluss.
Das haben wir dann langsam verlängert.
Mittlerweile kann ich ihn bereits locker auch mal eine Dreiviertelstunde longieren, wenns sein muss.
Die Kraft, das zu tragen muss das Pferd erst aufbauen.
Die meisten (! das heißt nicht, dass alle es machen) zeigen auch, wenn sie nicht mehr können.
Dann muss man beim nächsten Mal einfach kürzer machen und das auch vorerst so beibehalten.
Tireth Das Problem mit dem Stoßzügel ist, dass Pferde, die nicht bereit sind, sich direkt fallen zu lassen immer von unten dagegen drücken. Das produziert Unterhals.
Und meine Dreiecker sind immer lang geschnallt. So dass Luis Verbindung hat, aber nicht, wie auf dem Bild.
Das hat dann ja keinen Sinn.
Dreiecker, Stoßzügel etc. sind eben nicht dazu gedacht, an der Anlehnung zu feilen, d.h. sie müssen auch auf keinen Fall permanent anstehen.
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20.04.2008 18:06 |
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Alina

.Loveyou.
 
Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 7.683
Herkunft: NRW
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Ich find Stoßzügel nicht gut,wiel sie immer von unten auf das gebiss "drücken" und das pferd doch automatisch doch nach unten gehen muss...
MAch es doch einfach mit dreieckern oder ausbindern,die sind immer noch am effektivsten find ich.
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20.04.2008 18:29 |
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Isabelle

Kritikerin
 

Dabei seit: 18.04.2005
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Herkunft: Bielefeld
Themenstarter
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So, jetzt melde ich mich noch mal - habe heute nämlich longiert.
Heute habe ich es erst mit der selbstgebauten Kavalkade-Longierhilfe versucht, was mir gar nicht gefällt und Pony auch nicht - das riegelt das Pferd wahnsinnig runter und so habe ich zwischen den Beinen zusammengeknotet, so dass es nicht mehr riegelte, sondern eher wieder ein Stoßzügel war.
Wieder hat er sich wahnsinnig aufgekröpft, erst nach langer Zeit kam er langsam in Dehnungshaltung, aber er war dabei auch wahnsinnig unter Tempo und auf der Vorhand - aber zufrieden. Deshalb habe ich ihn jetzt auch erst so laufen lassen und es dann auch nach insgesamt ca. 30 Min Longieren sein lassen.
Ich weiß immer noch nicht, wo das Problem meines Pferdes liegt - er verspannt sich total, wird fest und hängt sich in die Ausbinder nach oben rein.
Nächstes Mal versuche ich es nochmal mit Halsverlängerern (damit läuft er beim Reiten am Besten) und je nachdem dann nochmal mit Chambon. Irgendwie muss er doch zu 'knacken' sein
- auch werde ich ein anderes Gebiss kaufen demnächst (momentan doppelt-gebrochen) und möchte gerne einfachgebrochene Schenkeltrense haben. Außerdem lasse ich bei Gelegenheit nochmal ins Maul schauen... (wobei die letzte Behandlung im Maul nicht all zu lange her ist und er beim Reiten ja nicht diese starken Probleme hat. )
LG
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22.04.2008 19:48 |
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.Maybe
Mitglied
 
Dabei seit: 01.12.2005
Beiträge: 5.230
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Ja, ich hole ein recht altes Thema mal wieder hoch.
Wenn ihr longiert, welche Hilfszügel benutzt ihr? Ist hier auch jemand vertreten, der nichts von Hilfszügeln hält? Mich würden mal verschiedene Meinungen interessieren, da ich mit meinem jungen Pferd langsam richtig an der Longe zu Arbeiten anfangen will und noch nach der passenden Longier-Ausstattung suche ^^.
Mir wurden in einem anderen Forum vor allem Laufferzügel empfohlen, die ein seitliches Dreieck bieten. Hat damit jemand erfahrungen gemacht?
Außerdem würde es mich interessieren, wie man ein Pferd an die Hilfszügel gewöhnt. Vom Vorbesitzer hab ich nämlich gehört, meine Stute hätte sich das letzte mal bei der Benutzung überschlagen, leider weiß ich aber nichts näheres ^^"". Deswegen bin ich in der Benutzung auch so vorsichtig.
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06.01.2009 20:15 |
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Sari

danke wichtel!
 

Dabei seit: 12.03.2005
Beiträge: 4.482
Herkunft: berlin
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da man beim longieren mehr falsch als richtig machen kann rate ich dir es dir einfach richtig beibringen zu lassen, mit kompletter ausrüstungserklärung.
vor meinem longierabzeichen dachte ich auch ich "könnte" longieren, hab aber alles falsch gemacht. alles, was ging.
ich würde mich deshalb auch nicht von leuten im internet beraten lassen, weil es leider jeder anders macht und ich mir nicht vorstellen kann, dass es hier jeder gelernt hat
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06.01.2009 20:45 |
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Hannii

Mitglied
 

Dabei seit: 17.02.2005
Beiträge: 4.048
Herkunft: Österreich
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ich hab versucht mein pferd ohne hilfszügel zu longieren. letztendlich ist sie kopflos durch die halle gerannt und hat den rücken durchgedrückt. übungen zum dehnen haben dazu geführt, dass sie hektisch wurde.
deshalb hab ich ausbinder drinen, nicht extrem eng, sie kann sich bewegen damit, dadurch setzt sie sich schön auf die hinterhand und bleibt viel ruhiger, wenn ich ihr zb schlaufer rein geb haut die sich auf die vorhand und fällt fast auf die nase. egal was ich mache.
deshalb würd ich sagen ist das total vom pferd abhängig, es gibt keine hilfszügel, die bei jedem pferd richtig funktionieren und nicht jedes pferd geht ganz ohne durch richtige übungen ordentlich wie sichs gehört.
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If life gives you lemons, keep them, because hey, free lemons.
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06.01.2009 21:59 |
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Bille

Ehemals Moderator
 

Dabei seit: 10.06.2006
Beiträge: 3.360
Herkunft: Hampshire, England Name: Anna
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Ann hat da ganz recht mit den Hilfszügeln.
Fangen wir mal von vorne an:
WIE willst du longieren? Ist longieren für dich nur "Bewegungstherapie", oder willst du dabei mehr erreichen?
Es ja nunmal so, dass -wie Ann schon ganz richtig sagte- das junge Pferd noch nicht die Muskulatur hat, für sowas, und diese erst langsam aufgebaut werden muss.
Man kann dir nun nichts pauschal empfehlen.
Generell würde ich nie, nie am Trensenring (oder jede beliebige andere verschnallung, die ans Maul geht) longieren.
Da kann ich dir aber nichts empfehlen, da ich nicht weiß, wie du longierst, und was für Hilfe du dabei hast.
Ich longiere mit einer glatten Serreta, die allerdings nur in erfahrene Hände gehört.
Die Kappzäume aus Nylon oder Leder von Loesdau oder Krämer z.B. kann man aber ebenso vergessen.
Daher solltest du erstmal beantworten, WIE du longieren willst und kannst.
Dann ist es ja so, dass JEDES anständig gymnastizierte, losgelassene Pferd die Dehnungshaltung bevorzugen sollte.
Das sieht man heutzutage leider nur selten.
Und um hier u.A. Pferdis Meinung mal auszuräumen: Wenn man weiß, was man tut, kann man absolut JEDES Pferd ohne Ausbinder in die Tiefe longieren. JEDES. Das behaupte ich mal so.
Anders ist das bei Korrekturpferden, wie meinem (damals). Zur Rehabilitation wurde er unter absolut fachmännischer, Aufsicht gearbeitet (Physiotherapeutin+Regina Johannsen), und speziell ausgebunden.
Man kann sein Leben lang mit Ausbindern longieren, ohne dass es einem etwas bringt (oder wenn nur negatives), wenn man nicht weiß wozu.
Ein Pferd sollte IMMER nach seinem aktuellen Leistungsstand, Temperament und dem was erreicht werden soll ausgebunden werden.
Als Korrekturpferd bezeichne ich Pferde mit Trauma, schlechten Erfahrungen, oder körperlichen Problemen- bzw. Muskelproblemen ("Handicap-Pferde"- siehe Cavallo 12/08- Regina Johannsen).
Jedes Pferd kann über eine anständige Arbeit an der Longe, am Kappzaum, in Erfahrenen Händen sehr gut ohne Ausbinder gehen.
Weiß man, wozu man sie einsetzt, können sie zur Korrektur oder Arbeit an der Anlehnung eingesetzt werden- IMMER vorrausgesetzt, dass der Mensch weiß, WIE und WOZU- und die richtigen Ausbinder einsetzt.
Und v.A. muss der Mensch ein Auge für richtig und falsch bereits haben. Wenn ein Pferd sich am Dreiecker leicht verwirft, und sich damit der Dehnugnshaltung entzieht, über die Schulter ausbricht, wundern sich alle.
Longiert man dann ohne Dreiecker, passiert das auf einmal nicht mehr, dafür ermüdet das Pferd auf einmal schneller.
Ich z.B. arbeite mein Pferd mittlerweile, an der Longe in Schritt und Trab ohne Ausbinder, Schritt-Trab-Schritt-Übergänge, Halten, Schulterherein auf der Zirkellinie, Trab in DH, leicht aufgerichteter, Tempiwechsel, wechsel in Stellung und Biegung etc.- nach einem Jahr. Größtenteils ohne dass er sich einmal raushebt- obwohl junges, teils unaufmerksames und unsicheres Pferd.
Für die Trab-Galopparbeit setzte ich noch ab und an sehr lang verschnallte Dreieckszügel ein, um einen gewissen Rahmen zu bieten, den das Pferd selbst noch nicht finden kann (u.A. aufgrund der Balance), ohne ihm die Chance zu nehmen, selbst seinen Rahmen zu finden.
Gerade beim jungen Pferd ist es so unglaublich wichtig, eine reelle Dehnungshaltung zu bekommen.
Daher bevorzuge ich dabei, nur bei speziellen Fällen auszubinden, und immer sehr lang und nur kurz.
SEHR INTERESSANT DAZU: DER LONGENKURS
Dazu gibt es im Klassikforum einen sehr interessanten Thread.
Ich für meinen Fall würde dir empfehlen, dir erstmal die richtige Ausrüstung zuzulegen, wozu auf jeden Fall ein guter Kappzaum ein gut passender Longiergurt mit Unterlage und evt. zwei Seile mit Karabiner gehören.
Wenn Interesse besteht, kann ich gerne den Verlauf von 30 Minuten Longieren ohne Ausbinder und die Arbeitsweise fotografisch dokumentieren, und einstellen, um zu zeigen was ich meine.
Was in Anbetracht der Tatsache der Leute hier sicherlich von Nutzen wäre.
Und dass Longieren ohne Ausbinder wie reiten ohne Arme ist, ist eines der größten Irrtümer der Longenarbeit, die man sich vorstellen kann.
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06.01.2009 23:32 |
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Impressum
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