Medea
Schritt für Schritt in mein Leben
Diese Geschichte habe ich aufgeschrieben, nachdem sie einer guten Freundin von mir so ähnlich passiert ist und ich mag sie ziemlich gerne (die Geschichte und die Freundin)
Natürlich habe ich die Namen und so anders gemacht
Kapitel 1 – Diagnose: Schwanger!
An der schneeweißen Wand hing eine große, schwarze Uhr mit langen Zeigern. Ruhig tickte sie. Tick. Tack. Tick. Tack. Sonst herrschte Stille im ganzen Raum. Unruhig sah ich mich um. Wirklich alle Wände waren weiß gestrichen und am Fenster hing nur ein weißes Rollo. Ziemlich langweilig. Nur ein paar apricotfarbene Bilder zierten die Wände. In der Mitte des Raumes befanden sich ein Schreibtisch und zwei Stühle, ebenfalls weiß. Warum waren solche Zimmer grundsätzlich weiß und monoton?
Dann ging die Türe auf, und eine schwarzhaarige Frau betrat den Raum. Sie nickte mir zu, ein Lächeln auf ihren Lippen, und ließ sich auf dem Stuhl vor dem Tisch nieder. Mit unveränderter Miene tippte sie etwas in den Computer ein, ehe sie sich an mich wandte.
„Wie alt sind Sie noch einmal?“
Ich räusperte mich.
„Ich werde bald siebzehn.“
Sie nickte, tippte etwas in den Computer.
„Ist es okay wenn ich Du sagen?“
„Klar.“
Ich hatte nie viel Wert auf das „Sie“ gelegt, auch wenn das jetzt bei uns in der Elften so üblich war. Ich war immerhin noch nicht volljährig, und deswegen fand ich das Du okay.
Die Ärztin lehnte sich nach vorne und lächelte mich an.
„Nun Emma.“
Ihre Stimme war freundlich und ruhig.
„Herzlichen Glückwunsch, Du bist in der neunten Woche schwanger.“
Bei den letzten Worten richtete sie sich ruckartig auf, so dass ich zusammenzuckte. Schwanger?
„Wie? Aber...“
Wie konnte ich schwanger sein? Dass war ein Irrtum, sicher! Eigentlich war ich doch nur zur Vorsorge hier, wollte mir die Pille verschreiben lassen. Und jetzt sollte ich schwanger sein?
„Ja. Bist du überrascht?“
„Ehrlich gesagt, ja. Das war ja nicht wirklich geplant.“
Peinliche Stille.
„Hast Du denn nicht verhütet?“
Tolle Frage. Ich sprach gerne mit fremden Leuten über Verhütung.
„Natürlich. Eigentlich immer.“
Krampfhaft dachte ich nach.
„Mh. Wahrscheinlich ist da mal was schief gegangen. Was hast du denn benutzt?“
Wieder so eine tolle Frage.
„Wir... eahm... haben nur Kondome benützt. Ich wollte mir ja eigentlich heute die Pille verschreiben lassen!“
Die Ärztin sah mich an.
„Vielleicht ist einmal was gerissen. Anders kann ich mir die Sache nicht erklären. Was ist mit deinen Tagen – hast du da nichts bemerkt?“
Sie behielt immer dieses Lächeln auf den Lippen und die ruhige Stimme.
„Na ja, ich habe sie schon öfters länger nicht bekommen... Das kommt ja jetzt schon ziemlich überraschend. Wie war das, neunte Woche?“
Die Ärztin nickte.
„Genau. Willst du zurückrechnen?“
Sie zog aus einem Schubladen eine Kalender heraus und markierte das heutige Datum.
„Heute ist der 23. April.“
Sie deutete mit ihrem Stift darauf. Dann zählte sie die neun Wochen zurück.
„Also muss es um den 15. Februar rum gewesen sein.“
In meinem Kopf rumorte es. Sechzehnter Januar. Klar, da war der Winterball gewesen! Ich schlug mir gegen die Stirn.
„Ja, in der Nacht vom 15. auf den 16.“
Die Ärztin nickte.
„Ist dein Freund der Vater?“
Stellte sie diese Frage jedem?
„Klar. Ich betrüge ihn nicht. Wir waren auf dem Winterball, von unserer Schule aus. Danach sind wir noch zu ihm... aber wir haben eigentlich verhütet.“
Die Ärztin zuckte mit den Schultern.
„Ich glaube, du solltest erst mal damit fertig werden und darüber nachdenken. Du kannst solange ins Wartezimmer gehen, ich stelle dir eben deinen Mutterpass aus.“
Klasse. Ich stand auf, lächelte und verließ den Raum durch die Türe. Im Wartezimmer tummelten sich viele Frauen, manche hatten ihre genervten Männer mitgeschleppt. Eine Frau weinte, die andere hielt sich ihren prallen Bauch. Ich setzte mich zwischen eine etwas ältere Frau und eine Frau, die mit einem kleinen Kind da war.
„Tag.“, murmelte ich.
Die ältere Frau nickte.
„Hallo! Du bist aber noch recht jung, hm?“
Was ging sie das an?
„Ja, ich bin sechzehn.“
Dann sprach niemand mehr. Sie hielt mich wahrscheinlich für eine dieser unverantwortlichen jungen Mädchen, die nie verhüteten und sich als junge Mutter cool fanden. Das tat ich in diesem Moment gar nicht. Ich hockte mich einfach hin und wartete, bis die Ärztin kam.
„Emma Barthold bitte in Zimmer 2.“
Diese Geschichte habe ich aufgeschrieben, nachdem sie einer guten Freundin von mir so ähnlich passiert ist und ich mag sie ziemlich gerne (die Geschichte und die Freundin)

Kapitel 1 – Diagnose: Schwanger!
An der schneeweißen Wand hing eine große, schwarze Uhr mit langen Zeigern. Ruhig tickte sie. Tick. Tack. Tick. Tack. Sonst herrschte Stille im ganzen Raum. Unruhig sah ich mich um. Wirklich alle Wände waren weiß gestrichen und am Fenster hing nur ein weißes Rollo. Ziemlich langweilig. Nur ein paar apricotfarbene Bilder zierten die Wände. In der Mitte des Raumes befanden sich ein Schreibtisch und zwei Stühle, ebenfalls weiß. Warum waren solche Zimmer grundsätzlich weiß und monoton?
Dann ging die Türe auf, und eine schwarzhaarige Frau betrat den Raum. Sie nickte mir zu, ein Lächeln auf ihren Lippen, und ließ sich auf dem Stuhl vor dem Tisch nieder. Mit unveränderter Miene tippte sie etwas in den Computer ein, ehe sie sich an mich wandte.
„Wie alt sind Sie noch einmal?“
Ich räusperte mich.
„Ich werde bald siebzehn.“
Sie nickte, tippte etwas in den Computer.
„Ist es okay wenn ich Du sagen?“
„Klar.“
Ich hatte nie viel Wert auf das „Sie“ gelegt, auch wenn das jetzt bei uns in der Elften so üblich war. Ich war immerhin noch nicht volljährig, und deswegen fand ich das Du okay.
Die Ärztin lehnte sich nach vorne und lächelte mich an.
„Nun Emma.“
Ihre Stimme war freundlich und ruhig.
„Herzlichen Glückwunsch, Du bist in der neunten Woche schwanger.“
Bei den letzten Worten richtete sie sich ruckartig auf, so dass ich zusammenzuckte. Schwanger?
„Wie? Aber...“
Wie konnte ich schwanger sein? Dass war ein Irrtum, sicher! Eigentlich war ich doch nur zur Vorsorge hier, wollte mir die Pille verschreiben lassen. Und jetzt sollte ich schwanger sein?
„Ja. Bist du überrascht?“
„Ehrlich gesagt, ja. Das war ja nicht wirklich geplant.“
Peinliche Stille.
„Hast Du denn nicht verhütet?“
Tolle Frage. Ich sprach gerne mit fremden Leuten über Verhütung.
„Natürlich. Eigentlich immer.“
Krampfhaft dachte ich nach.
„Mh. Wahrscheinlich ist da mal was schief gegangen. Was hast du denn benutzt?“
Wieder so eine tolle Frage.
„Wir... eahm... haben nur Kondome benützt. Ich wollte mir ja eigentlich heute die Pille verschreiben lassen!“
Die Ärztin sah mich an.
„Vielleicht ist einmal was gerissen. Anders kann ich mir die Sache nicht erklären. Was ist mit deinen Tagen – hast du da nichts bemerkt?“
Sie behielt immer dieses Lächeln auf den Lippen und die ruhige Stimme.
„Na ja, ich habe sie schon öfters länger nicht bekommen... Das kommt ja jetzt schon ziemlich überraschend. Wie war das, neunte Woche?“
Die Ärztin nickte.
„Genau. Willst du zurückrechnen?“
Sie zog aus einem Schubladen eine Kalender heraus und markierte das heutige Datum.
„Heute ist der 23. April.“
Sie deutete mit ihrem Stift darauf. Dann zählte sie die neun Wochen zurück.
„Also muss es um den 15. Februar rum gewesen sein.“
In meinem Kopf rumorte es. Sechzehnter Januar. Klar, da war der Winterball gewesen! Ich schlug mir gegen die Stirn.
„Ja, in der Nacht vom 15. auf den 16.“
Die Ärztin nickte.
„Ist dein Freund der Vater?“
Stellte sie diese Frage jedem?
„Klar. Ich betrüge ihn nicht. Wir waren auf dem Winterball, von unserer Schule aus. Danach sind wir noch zu ihm... aber wir haben eigentlich verhütet.“
Die Ärztin zuckte mit den Schultern.
„Ich glaube, du solltest erst mal damit fertig werden und darüber nachdenken. Du kannst solange ins Wartezimmer gehen, ich stelle dir eben deinen Mutterpass aus.“
Klasse. Ich stand auf, lächelte und verließ den Raum durch die Türe. Im Wartezimmer tummelten sich viele Frauen, manche hatten ihre genervten Männer mitgeschleppt. Eine Frau weinte, die andere hielt sich ihren prallen Bauch. Ich setzte mich zwischen eine etwas ältere Frau und eine Frau, die mit einem kleinen Kind da war.
„Tag.“, murmelte ich.
Die ältere Frau nickte.
„Hallo! Du bist aber noch recht jung, hm?“
Was ging sie das an?
„Ja, ich bin sechzehn.“
Dann sprach niemand mehr. Sie hielt mich wahrscheinlich für eine dieser unverantwortlichen jungen Mädchen, die nie verhüteten und sich als junge Mutter cool fanden. Das tat ich in diesem Moment gar nicht. Ich hockte mich einfach hin und wartete, bis die Ärztin kam.
„Emma Barthold bitte in Zimmer 2.“