Niemand mehr? Nja, gut, dann tu ich gleich ma den nächsten Teil on stellen
! Freu mich schon über Komments voller lob und kritik
!
@ meine Stammleserlies: Hab mich dieses ma extra angestrengt, zur Fehlervermeidung
!
Müde schlug ich die Augen auf und blinzelte in das helle Sonnenlicht, dass durch das große Fenster auf mein Bett fiel. Irgend ein Geräusch hatte mich aus dem Schlaf gerissen. Mit zugekniffenen Augen drehte ich mich zu meinem Wecker, und versuchte die Uhrzeit abzulesen. Nachdem ich sie gesehen hatte, machte ich die Augen schnell wieder zu, denn wenn ich sie zu lange offen ließ meldete sich mein Kopf mit einem seltsam drückenden Gefühl zu Wort. Zufrieden ließ ich mich wieder in die Kissen sinken und wollte weiterschlafen, da hörte ich wieder ein Geräusch und plötzlich wurde mir die Decke weggerissen. Erschrocken öffnete ich meine Augen, setzte mich auf und sah meinen Bruder an, der grinsend an meinem Bett stand.
“Markus, was soll das?”, fauchte ich und versuchte, meine Augen mit der Hand vor der Sonne zu schützen. Mein Bruder lachte.
“Ja, hasts wohl gestern etwas übertrieben und jetzt bist verkatert, gelle?”, meinte er hämisch.
“Na danke, freu dich doch noch drüber!”, grummelte ich und kugelte mich wieder ein.
Wenig später, Markus hatte mich doch noch überredet bekommen, aufzustehen, lief ich zusammen mit Iki und ihm auf dem gleichen Weg, den ich gestern mit Juan gegangen war Richtung Strand. Tagsüber sah alles so anders aus, so freundlich und lange nicht so beängstigend wie gestern abend. Als ich mich bei Markus darüber beschwert hatte, dass er mich vollkommen verwirrt hatte mit seinem Geschwätze, hatte dieser sich vor lachen fast nicht mehr halten können und fast keine Luft mehr bekommen. Ich warf ihm kurz von der Seite einen bösen Blick zu. Das war wirklich kein nettes Benehmen!
Der Strand war nicht mehr weiß und kühl, sondern erschien im hellen Sonnenlicht nun leicht gelblich und war ziemlich warm. Auf Zehenspitzen hopelte ich hinter Iki und Markus her, die im Gegensatz zu mir, auf die schlaue Idee gekommen waren Badeschlappen mitzunehmen und nicht mit normalen Sandalen zu kommen, die man am Rande des Strandes ausziehen sollte.
“Kommst dann bald ma?”, fragte der Markus, der schon in Shorts auf seinem Handtuch saß und sich einölte, während ich noch versuchte, die kühlsten Stellen im Sand zu erwischen. Doch kurze Zeit später saß ich schon neben ihm. Langsam zog ich das Top und den Rock aus, die ich ausgewählt hatte und legte sie ordentlich auf mein Handtuch. Die Sonne brannte sofort warm auf meine Haut. Ich seufzte genüsslich und streckte mich aus.
“Markus!”, rief ich nach einer Weile und hörte ein gelangweiltes “hm?” von neben mir.
“Kannst du mir mal bitte den Rücken eincremen?!”, meinte ich mehr als Befehl wie als Frage. Ich konnte ein Seufzen hören, dann noch ein gegrummeltes “joa...”, und schon spürte ich die kühle Sonnencreme auf meinem Rücken. Genüsslich streckte ich mich auf meinem Handtuch, während mich Markus zwar mit wenig Sorgfalt, aber immerhin effektiv eincremte und sich dann wieder auf seine eigene Matte zurückfallen ließ.
Ich schloss meine Augen. Ja, so konnte man es sich gut gehen lassen. Wenn ich mir vorstellte, dass ich gestern nicht hier runter wollte, musste ich innerlich den Kopf schütteln. War doch wirklich super hier. Die Sonne schien und man konnte das Leben geniesen...
“Ih!”, kreischte ich und sprang mit tropfenden Haaren auf. Ärgerlich schimpfend drehte ich mich um, erwartete meinen Bruder dort zu sehen, doch das was ich erblickte war hundertprozentig nicht mein Bruder. Juan und Vincente standen dort und lachten.
“Na danke!”, grummelte ich zum zweiten mal an diesem Morgen, auch wenn ich es dieses mal eher lustig fand, dass die Jungs da waren. Immerhin war dann jetzt etwas los.
“Na, ausgeschlafen?”, fragte Juan grinsend. “Wir beobachten dich jetzt schon seit mindestens einer halben Stunde und da haben wir gedacht, wir wecken dich mal mit einer kleinen Erfrischung.” Ich merkte wie ich rot wurde. Ich hasste es, beim Schlafen beobachtet zu werden. Wieder fingen die Jungs an zu lachen und, um nicht so außenseitermäßig zu wirken, lachte ich eben einfach mit.
“Gute Morge!”, meinte Vincente in rumpeligem Deutsch und ließ sich rechts neben mich auf das Handtuch fallen.
“Hab ich ihm beigebracht!”, meinte Juan stolz und setzte sich auf meine andere Seite. Ich grinste. Es hörte sich richtig putzig an, wenn manche Ausländer versuchten Deutsch zu sprechen.
“Suuuuper!”, lobte ich die beiden Jungs. So saßen wir dann da, redeten – soweit das ging - und fingen nach einer Weile an, mit einem Ball zu spielen. Plötzlich zeigte Vincente in eine Richtung, meinte etwas zu Juan, der darauf lachte. Die beiden Jungs schlugen ein, dann rannte Vincente davon. Verwirrt sah ich ihm nach. Mir kam das hier alles im wahrsten Sinne des Wortes etwas spanisch vor. Juan schien meinen Blick bemerkt zu haben.
“Ach wunder dich net, der hat was entdeckt!”, meinte er zwinkernd und nickte in Richtung eine der Standschönheiten. Ich grinste. Ja, einige Spanier waren eben doch Machos, so nett sie auch sein konnten.
“So, und was machen wir jetzt?”, fragte ich Juan.
“Hm...”, der Junge überlegte kurz. “Na ja, ich könnte dir etwas zeigen...” er sah mich fragend an und füge dann schnell ein “Natürlich nur, wenn du dich dann nicht wieder so erschreckst wie das letzte mal!”. Ich grinste.
“Nein nein, keine Sorge du... inzwischen sind meine Nerven wieder auf Vordermann!”
“Guuut!”, meinte er erleichtert und lächelte. “Dann müssten wir aber von hier weg und du solltest vielleicht etwas anderes anziehen, geht das?”
“Ja klar, kein Problem!”, meinte ich und suchte mir schnell meine Sachen zusammen, um mit Juan hoch zur Finca zu laufen.
Dort duschte ich mich kurz ab und zog mich um, während Juan brav im Wohnzimmer wartete und es nicht wieder zu solch peinlichen Badgeschichten kam, worüber ich natürlich seh froh war. Mit einer Jeans und einem T-Shirt bekleidet kam ich zurück.
“Gut so?”, fragte ich lachend und drehte mich.
“Perfekt!”, lobte Juan und zog mich mit aus dem Haus.
“Wohin gehts denn heute?”, fragte ich ihn neugirig. Wir gingen die Straße, auf der wir hergefahren waren wieder zurück. Interessiert betrachtete ich die Villen, die den Weg säumten. “Wäre es nicht toll, in so einem Haus zu wohnen?”, fügte ich noch sehnsüchtig seufztend hinzu. Luxus hatte irgendwie schon immer so eine Ausstrahlung auf mich, er war so unerreichbar und doch lag er manchmal kurz vor unserer Tür, wenn auch mit hohen Zäunen abgetrennt von unseren durchschnittlichen, einfachen Leben. Juan zuckte die Schultern.
“Nun, ich denke so toll wie du denkst ist es sicher nicht!”, meinte er überraschend nüchtern und fügte dann in freundlicherem Tonfall hinzu: “Wohin wir gehen? Wirst du schon noch sehen!”
Ich zog eine Augenbraue hoch und folgte ihm. Na da war ich ja mal gespannt!
Als ich das Gebäude sah, auf das wir kurze Zeit später genau zusteuerten blieb mir wieder, wie beim ersten Mal, als ich es gesehen hatte, der Atem weg. Die Ställe sahen, wenn man sie aus der Nähe sah, immer noch traumhaft schön aus, auch wenn man nun den einen oder anderen Fetzen Stroh oder Mist erkennen konnte wirkte alles noch ordentlich. Juan lief selbstsicher auf den Eingang der Stallungen zu. Sofort viel ein riesiges Schild neben dem Stalleingang auf „Für unbefugte Betreten verboten!“ stand dort in allen möglichen Sprachen. Zaghaft zupfte ich an Juans T-Shirt.
„Du, meinst du wirklich, wir sollen da rein gehen? Ich glaub nicht, dass das erlaubt ist!“, meinte ich und warf wieder einen Seitenblick auf das Schild. Es wirkte so mächtig, so beängstigend, dass ich lieber auf der Stelle umgekehrt wäre.
„Och, logisch gehen wir da rein. Beachte einfach das Schild nicht, ich bin ja da!“, meinte Juan selbstsicher und lief in großen Schritten weiter. Endlich waren wir an der Tür angekommen. Nachdem Juan kurz daran gerüttelt hatte ließ sie sich leicht öffnen und wir betraten den großen, hellen Stallkomplex. Mein Herz schlug einen Tick schneller. Hoffentlich sah uns hier keiner. Einige edle Pferde mit langen Mähnen und glänzendem Fell streckten uns den Kopf entgegen und wieherten leise. Juan sprach beruhigend auf sie ein und strich ihnen kurz über die Nüstern, dann lief er weiter.
Plötzlich hörte ich Schritte, meine Nackenhärchen stellten sich auf und es lief mir eiskalt den Rücken hinunter. Aus einer Stellgasse erschien ein alter Mann, sah uns erst verwirrt, dann verärgert an und kam, laut auf uns einredend näher...