Na dann viel Spaß Mephisto !! Und dankeschön!!
Ich hab endlich mal wieder einen neuen Teil (Kritik erwünscht):

Als wir wieder zurück im Appartement waren, war etwas mehr als eine Stunde vergangen. Wir waren nicht die ganze Zeit auf dem Freideck geblieben, sondern hatten auch noch ein paar andere Decks erkundet. Was es hier alles gab!, dachte ich, als ich mir gerade andere Klamotten fürs Abendessen anziehen wollte. Zig Bars, eine menge verschiedener Restaurants und Büffets, Lounges, ein großes Theater, verschiedene Saunas und Wellness-Angebote, Fitnessstudios, eine Bibliothek, ja sogar ein paar große Läden und einen Juwelier! Und das war noch lange nicht alles! Ich liebte dieses Schiff einfach, vom ersten Augenblick an, wo ich es betreten hatte. Es war gigantisch, es war großartig, es war luxuriös und hoch modern! Einfach unbeschreiblich...
Inzwischen hatte ich mir eine hippe Jeans und meine rosa Lieblingsbluse angezogen und stand nun vor dem Badezimmerspiegel, unentschlossen, was ich mir für eine Frisur machen sollte.
„Lass die Haare doch einfach offen!“ Meine Mutter stand in der Tür. „Komm, wir wollen Abendessen gehen!“
„Ja gleich...“ Schnell machte ich mir nun doch noch einen eleganten Zopf und ließ vor der Stirn eine breite Strähne. Zufrieden ging ich nun aus dem Bad und wir verließen das Zimmer, um zum Essen zu gehen.
Das Restaurant „Davinio“ auf Deck 11, was wir uns während unserer Erkundungstour ausgesucht hatten, sollte laut Informationstafel internationale Speisen anbieten. Als wir dort ankamen, suchten wir uns einen freien Tisch, studierten sorgfältig die vielfältige Speisekarte, bestellten unser gewünschtes Essen und Nadja fing mit meiner Mutter eine kleine Unterhaltung an. Neidisch schielte ich zum Nachbartisch herüber. Dort saß eine große Runde von etwa zehn mehr oder weniger jungen Leuten aber auch Erwachsenen und sie schienen sich offensichtlich zu amüsieren. Mir viel ein blonder Junge als auf, der sich ein bisschen in den Mittelpunkt zu stellen schien. Trotzdem wirkte er freundlich auf mich. Er sah recht jung aus, vielleicht sogar jünger als ich, aber da Jungs ja wie bekanntlich immer zwei Jahre zurückhingen, konnte ich mich natürlich auch täuschen. Für einen Moment trafen unsere Blicke sich und er lächelte kurz, bis er sich wieder den anderen zuwendete. Zugegeben, die Sorte Typ, auf die ich normalerweise ein Auge warf, war er eigentlich nicht. Er sah wirklich etwas jung aus und auf Blonde stand ich sowieso nicht so, wie auf Dunkelhaarige. Aber da ich auf diesem Schiff sowieso nichts Ernstes anfangen würde, könnte ein bisschen Spaß ja nicht schaden.
Das Essen kam recht schnell und es sah wirklich köstlich aus. Ich hatte mir Entenbrust in Orangensoße bestellt, was zwar weniger zusammenpassend klang, aber hervorragend schmeckte.
„Hey, was glotzt du denn immer so darüber?“, fragte Nadja plötzlich, nachdem ich ein wenig mit dem Jungen Blickkontakt angefangen hatte.
„Ich flirte doch bloß ein bisschen...“ antwortete ich und Nadja kicherte. „Mein Gott Mädel, du bist dreizehn! Findest du das wirklich noch albern?“, fragte ich ungerührt und schob ein Stück Fleisch in den Mund.
„Also, ich hatte mit zwölf meinen ersten Freund!“, gluckste meine Mutter plötzlich. Oh nein, fing sie etwa schon wieder mit ihren Damals-als-ich-noch-jung-war- Geschichten an?
„Wirklich?“, fragte Nadja erstaunt.
„Ja klar!“, versicherte meine Mutter. „Ich war damals eigentlich noch gar nicht an Jungs interessiert. Aber dann fand ich es doch unheimlich cool, einen Freund zu haben. Ich war die erste in meiner Clique.“ Sie blickte uns stolz an, als wäre sie jetzt zwölf und wir die von ihren Erzählungen erstaunte Clique.
„Ich hatte meinen ersten Freund auch mit zwölf. Was ist so toll daran?“, fragte ich ein bisschen übertrieben leichtfertig. Ich erinnerte mich aber noch gut daran, wie ich genauso wie meine Mutter, stolz auf den berüchtigten ersten Freund gewesen war. „Ja... du!“, sagte Nadja schnippisch. „Aber wer weiß, wann ich meinen ersten Freund habe... Ich glaube, Simon aus meiner Klasse will etwas von mir. Das sagt jedenfalls Cara und wenn die das sagt, dann stimmt das auch.“
Als meine Mutter jetzt noch voller Euphorie und Wissbegierde fragte, wer denn Simon sei, wandte ich mich ein wenig von den beiden ab und schaute wieder zum Nachbartisch. Die Leute dort waren gerade dabei, das Dessert zu verzerren und der Junge schien gerade etwas sehr Witziges gesagt zu haben, jedenfalls lachten alle über ihn.
Ich wandte mich wieder meiner Ente zu und hörte meiner Mutter und Schwester nur halbherzig zu, während ich ein wenig über alles nachdachte. Ich dachte auch an John. Was er wohl gerade tat? Würde er auch an mich denken, wenn ich nicht da war? Und wie ging es wohl gerade Tanja, meiner Freundin?

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Anchen: 12.02.2006 23:17.

Haaach *froi* geilo 2 neue Leserlein !! Coool^^ Thx for Lob !!!

[Ist vllt besser immer das Letzte vom vorherigen Teil zu posten:
...
Ich dachte auch an John. Was er wohl gerade tat? Würde er auch an mich denken, wenn ich nicht da war? Und wie ging es wohl gerade Tanja, meiner Freundin?
....]

„Entschuldigung?“ Ich wurde an der Schulter angetippt und drehte mich abrupt um, auch meine Mutter und meine Schwester wandten sich nun dem blonden Jungen vom Nachbartisch zu. „Ich wollte fragen ob du und deine Familie“, er nickte zu Nadja und meiner Mutter herüber, „ob ihr vielleicht mit zu uns an den Tisch kommen wollt?“
„Von mir aus gerne!“, sagte ich selbstsicher und fühlte mich innerlich erlöst. Endlich- er hat es verstanden! Fragend blickte ich die beiden an, denen auch nichts anderes übrig blieb als „ja“ zu sagen.
Also rückten die anderen freundlich zusammen und ließen für uns drei Platz. Ich saß direkt neben dem Blonden, meine Mutter neben mir und Nadja neben meiner Mutter. Einer von den uns noch unbekannten Leuten, vielleicht um die dreißig oder vierzig Jahre, fing das Gespräch an.
„Schönes Schiff, nicht?“
„Ja, unheimlich schön!“, erwiderte meine Mutter fröhlich. Sie war im Allgemeinen ein sehr geselliger Mensch und keinesfalls still oder gar schüchtern. „Wir haben ja schon so viele tolle Sachen gesehen. Was es hier so alles gibt!“
„Ich bin übrigens Joachim“, lächelte der Mann nun und stellte nun seine Familie und Bekannten vor. Der Blonde hieß also Thorsten.
Meine Mutter unterhielt sich nun angeregt mit den Erwachsenen und Nadja sprach mit Thorstens Schwester, offenbar fast so alt wie sie selber.
„Auf welchem Deck wohnt ihr?“, fragte ich Thorsten nun.
„Deck 9 und ihr?“ Sein kurzer Blick auf mein Dekolleté blieb vor mir nicht unbemerkt.
„Wir auch. Ist ja witzig!“ Ich schenkte ihm ein Lächeln, welches er erwiderte.
„Warst du schon ganz oben?“, fragte er nun. „Am Pool?“
„Ja natürlich! Das Freideck ist wirklich cool. Ich freu mich schon, wenn ich mich an einem schönen, warmen Seetag auf der Liege sonne. Urlaubsfeeling pur!“
„Das nennst du Urlaubsfeeling?“ Thorsten runzelte die Stirn.
„Was nennst du denn Urlaubsfeeling?“, wollte ich neugierig wissen.
„Irgendwas mit Abenteuern und Erlebnissen!“
„Wieso bist du dann auf einem Kreuzfahrtschiff gelandet?“, fragte ich lachend.
„Na ja. Meine Mutter wollte so was ‚schon immer mal machen’ und mein Vater steht auch eher so auf Sonne, Strand, Meer und so weiter!“
„Und deine Schwester?“
„Steht auf Reiturlaub.“ Er grinste. „Bäh, Pferde... Die stinken doch nur!“
Ich nickte stumm. Ich war früher geritten, bis etwa ich zehn Jahre alt wurde. Mich hatten plötzlich andere Dinge mehr interessiert... Aber ich hatte es wirklich geliebt. Nun ja, Reiten ist nicht gerade cool!, dachte ich. Er musste das ja nicht erfahren.
„Wie alt bist du eigentlich?“, fragte Thorsten.
„Siebzehn. Aber nach den Sommerferien werde ich achtzehn!“
„Ich bin auch siebzehn. Aber gerade erst im Frühjahr geworden...“ Also wirklich jünger als ich! „Ich finde du siehst viel älter als siebzehn aus!“ Er grinste und seine Augen huschten wieder mal ein Sekunde auf meine Oberweite.
„Danke!“ Ich fasste es wie selbstverständlich als Kompliment auf. Er sah mich erwartungsvoll an. Sollte ich jetzt sagen, er sehe auch älter aus? Der Meinung war ich nicht, also wechselte ich einfach das Thema.
Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile. Der Typ gefiel mir irgendwie, er war recht unterhaltsam. Allerdings hatte ich im Laufe der nächsten Stunde aufgehört zu zählen, wie oft er mir in den Ausschnitt schaute. Sollte er doch, wenn es ihn beruhigte...

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Anchen: 16.02.2006 19:51.