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Zum Ende der Seite springen Culpa. |Kurzgeschichte|
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dschinny
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Dabei seit: 07.02.2007
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Culpa. |Kurzgeschichte| Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Sie ist schon etwas älter, aber ich wüsste trotzdem gerne, was ihr davon haltet.

Culpa
Sie sind direkt vor mir, die beiden Schwarzen. Ich verfolge sie, versuche verzweifelt, sie zu erreichen. Irgendwo weiß ich, dass ich es vielleicht nie schaffen werde, aber ich weiß auch, dass sie zu erreichen mein größtes Ziel ist. Ich flattere hektisch mit meinen kleinen, unschuldigen, weißen Flügeln und bewundere gleichzeitig, wie sie mit ihren schwarzen Schwingen elegant und mühelos durch die Lüfte geleiten. Sie fliegen fast bewegungslos und sind doch so viel schneller, scheinen unerreichbar. Langsam merke ich, wie die Erschöpfung an mir zu nagen beginnt. Immer verzweifelter schlage ich mit den Flügeln, die Erschöpfung scheint die Schwarzen jedoch zu verschonen. Ich versuche ebenfalls aufzuhören mit den Flügeln zu Schlagen und ebenfalls anmutig durch die Lüfte zu gleiten, aber ich sacke herab, als wäre die Luft nicht bereit, die Unschuld zu tragen. Nun flattere ich umso schneller um wieder auf die selbe Höhe wie sie zu kommen, um die verlorene Strecke wieder aufzuholen. Da merke ich, wie sie langsamer werden, hoffe schon, dass sie sich angesichts meiner vergebenen Mühen erbarmt haben und nur langsamer werden, um mich herankommen zu lassen. Von der Schuld, die ihr pechschwarzes Gefieder umgeben zu scheint, kosten zu lassen. Aber ich habe mich geirrt, die verkörperte Schuld erbarmt sich niemals der verkörperten Unschuld. Sie drehen zu beiden Seiten ab, einer zu jeder, um sich zu wenden und dann auf mich zu zukommen. Erschrocken versuche ich mich ebenfalls zu drehen, verliere jedoch bei dem Versuch erheblich an Höhe. Jetzt sind sie über mir und treiben mich nach unten und vorne gleichzeitig. Ich wehre mich erst gar nicht, sehe ein, dass die Schuld stärker ist und fliehe, fliehe vor denen, die ich eben vergebens verfolgt habe. Ich erkenne, dass sie nie vor mir geflohen sind, sie müssen nicht vor jemanden Unschuldigen fliehen. Es war nur ein Spiel und ich habe nach besten Kräften mitgespielt. Sie treiben mich immer weiter herab, bald bin ich nur noch wenig vom Erdboden entfernt. Meine Kräfte schwinden unaufhaltsam. Als ich das Gefühl habe, nicht mehr den nächsten Flügelschlag tun zu können, lasse ich mich auf einem Zaunpfahl nieder. Sie fliegen, vielleicht ein wenig überrascht, weiter, drehen dann jedoch sofort um. Jetzt kommen sie direkt auf mich zu, ihre blutverschmierten Schnäbel blitzen in der Sonne, ihre Krallen sind bereit, das nächste Opfer zu packen. Ich blicke ihnen mit weit geöffneten, entsetzten Augen entgegen. Entsetzt drüber, das sie bereit sind, noch mehr Schuld auf sich zu nehmen. Aber das ist bloß ihre Natur. Ich schließe die Augen, als ihre Krallen mein Fleisch durchbohren, ihre Schnäbel nach mir hacken. Mit letzter Kraft fliege ich ein letztes Mal los, mein ehemals reines Gefieder ist nun mit Blut getränkt. Ich flattere tapfer und unbeirrt weiter, sie attackieren mich pausenlos. Da versagen meine Flügel, ich trudle herab zu Boden und denke noch im Sturz daran, wie absurd diese Situation doch ist. Erst eben habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als sie zu erreichen, ich habe sie verfolgt. Aber dann haben sie begonnen mich zu jagen und ich muss vor denen fliehen, welche ich so verehrte habe. Der Boden ist direkt vor mir, ich fühle noch den Aufprall, denke daran, ob ich in den Himmel kommen werde, aber da fällt mir ein, dass ich versucht habe die Schuld zu erreichen, allein dadurch wurde ich wohl schuldig. Ich habe erreicht, was ich erreichen wollte, wurde schuldig, um nun daran zu sterben, ich hätte friedlich in Unschuld weiterleben können...immer weiter strömt das Blut aus meinem kleinen Körper, ich liege in meinem eigenen Blut, sie hocken neben mir und beobachten mich, ich habe mir immer gewünscht, das sie mich beachten würden, jetzt tun sie es und es ist auch nicht gut.

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Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von dschinny: 01.11.2009 13:53.

10.10.2007 15:35 dschinny ist offline E-Mail an dschinny senden Beiträge von dschinny suchen Nehmen Sie dschinny in Ihre Freundesliste auf
~moony~
unregistriert
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Zitat:
Jetzt (würd ich weglassen, da es beim Lesen zu 'hart klingt) flattere ich umso schneller um wieder auf die selbe Höhe wie sie zu kommen, um die verlorene Strecke wieder aufzuholen. Da merke ich, wie sie langsamer werden, hoffe schon, dass sie sich angesichts meiner vergebenen Mühen erbarmt haben und nur langsamer werden, um mich herankommen zu lasen. Von der Schuld, die ihr pechschwarzes Gefieder umgeben zu scheint, kosten zu lassen. Aber ich habe mich geirrt, die verkörperte Schuld erbarmt sich niemals der verkörperten Unschuld. Sie drehen zu beiden Seiten ab, einer zu jeder, um sich zu wenden und dann auf mich zu zukommen. Erschrocken versuche ich mich ebenfalls zu drehen, verliere jedoch bei dem Versuch erheblich an Höhe. Jetzt sind sie über mir und treiben mich nach unten und vorne gleichzeitig, Ich wehre mich erst gar nicht, sehe ein, dass die Schuld stärker ist und fliehe, fliehe vor denen, die ich eben vergebens verfolgt habe. Ich erkenne, das sie nie vor mir geflohen sind, sie müssen nicht vor jemanden Unschuldigen fliehen. Es war nur ein Spiel gewesen und ich hatte nach besten Kräften mitgespielt.


Wow, am Anfang klingt es wie eine Geschichte voller Elfen und Feen, das tragische Ende, naja, vielleicht ein bisschen hart beschrieben.
Aber im Großen und Ganzen eine stimmige und schöne, wenn auch traurige, Geschichte.

Gegenbesuch ?
12.10.2007 20:36
dschinny
what to do?


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Themenstarter Thema begonnen von dschinny
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Vielen Dank für diese tolle Kritik.

Das mit den Rechtschreibfehlern tut mir leid, ich bin den Text zwar nocheinmal durchgegangen muss da wohl einige übersehen haben.

An das Paradoxon der Weißen und Schwarzen habe ich beim Schreiben nicht gedacht. Ich finde es aber von dir sehr schön hier hinein interpretiert. An die weiße Taube hatte ich wirklich gedacht, wollte es nur nicht direkt hineinschreiben, da ich mich da biologisch nicht gut genug auskenne. Die Schwarzen sollten Krähen sein, aber vllt sind Krähen ja deutlich langsamer, um solche Fehler zu vermeiden, habe ich es unbestimmt gelassen.

Nochmal vielen Dank.

--

edit:
auch dir vielen dank, moony
fändest du 'nun' besser anstelle von 'jetzt'?
und findest du das ende bloß hart oder zu hart und würdest etwas ändern?

--


Möchte sonst noch jemand etwas dazu sagen?

lg

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Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von dschinny: 12.10.2007 20:44.

12.10.2007 20:39 dschinny ist offline E-Mail an dschinny senden Beiträge von dschinny suchen Nehmen Sie dschinny in Ihre Freundesliste auf
Hornisse Hornisse ist weiblich
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mich verwirrt es sehr, dass auf einmal die Zeitform gewechselt wird. ansonsten schliesse ich mich fischii an, man kann eine menge hineininterepretieren und ich finde die kleine geschichte gut smile

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Life isn't about waiting for the storm to pass. It is about learning how to dance in the rain.

12.10.2007 20:43 Hornisse ist offline Beiträge von Hornisse suchen Nehmen Sie Hornisse in Ihre Freundesliste auf
dschinny
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stimmt, der zeitwechsel ist mir gerade erst aufgefallen, es war nicht beabsichtigt. danke. welche zeitform fändet ihr denn am besten?
lg

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12.10.2007 20:48 dschinny ist offline E-Mail an dschinny senden Beiträge von dschinny suchen Nehmen Sie dschinny in Ihre Freundesliste auf
Hornisse Hornisse ist weiblich
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ich steh ueberhaupt nicht auf geschichten im praesens, obwohl es natuerlich mal ganz interessant ist, aber ich kann mich einfach nicht daran gewoehnen, es stoert mich sehr. ist aber wohl geschmackssache. objektiv gesehen denke ich, bei deiner geschichte wuerde sich beides eignen.

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12.10.2007 20:55 Hornisse ist offline Beiträge von Hornisse suchen Nehmen Sie Hornisse in Ihre Freundesliste auf
dschinny
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ich glaube, ich finde es in der vergangenheit (das ist jetzt imperfekt, oder?) auch schöner. ich habe es geändert und auch einige Rechtschreibfehler gefunden.

sonst noch Kritik/Tipps\Lob?

lg

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13.10.2007 19:26 dschinny ist offline E-Mail an dschinny senden Beiträge von dschinny suchen Nehmen Sie dschinny in Ihre Freundesliste auf
Chaos Chaos ist weiblich
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Hi

In einer Kurzgeschichte darf der Wendepunkt nicht fehlen..den gibts bei dir aber leider nicht.
Das ist eigentlich eines der Merkmale einer Kurzgeschichte...
Gut, das wäre das einzige was mir noch eingefallen ist.
Das andere wurde schon alles genannt smile

Würde mich auch über einen Gegenbesuch freuen (Das Haus am Meer)
13.10.2007 19:44 Chaos ist offline E-Mail an Chaos senden Beiträge von Chaos suchen Nehmen Sie Chaos in Ihre Freundesliste auf
dschinny
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das würde ich eig. auch sagen, also dass schon ein Wendepunkt da ist xD
aber trotzdem danke.

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14.10.2007 17:38 dschinny ist offline E-Mail an dschinny senden Beiträge von dschinny suchen Nehmen Sie dschinny in Ihre Freundesliste auf
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