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Zum Ende der Seite springen Cheasters
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Nic Nic ist weiblich
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Dabei seit: 26.04.2007
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Cheasters Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Also ich hab mich auch mal im Schreiben versucht, und würde mich über Lob oder Kritik sehr freuen. Lasst euch überraschen:



Ein leichter Nebel hüllte die blühende Landschaft ein, und ein kaum wahrnehmbarer Niesel lag in der Luft. Der breite Schotterweg knirschte unter Samanthas Füßen als sie weiter ging. Sie hatte es abgelehnt mit dem Auto, wie all die anderen feinen Leute gebracht zu werden, also war sie kurzerhand zu Fuß gegangen. Da sie nie viele Sachen benötigte, musste sie auch nicht viel schleppen, ein kleiner Rucksack, kaum der Rede wert. Sie blickte sie um und zog die frische Luft ein, suchte mit ihren Augen nach Veränderungen in der Landschaft, fand aber alles wie immer. In bester, wunderschöner Ordnung.
Fast zu ordentlich. Wer Cheasters nicht kannte, dem mochte das alles hier wunderschön und eben perfekt vorkommen, wer sich viel draußen aufhielt, viel mit anderen Leuten sprach und oft über das Land hier nachdachte, kam aber zu dem Schluss das hier etwas nicht stimmte, doch bis jetzt hatte Samantha nicht herausfinden können, was.
„ Na ja“ , dachte sie, „ vielleicht bringt ja dieses Schuljahr mehr als das letzte, vielleicht weiß ich dann ja mehr als jetzt!“
In der Ferne sah sie schon die Baumallee, die dann weiter über eine gepflasterte Straße zu Cheasters führte- es würde nicht mehr lange dauern.
Etwa eine halbe Stunde später stand Samantha alleine im Regen vor dem Tor. Sie wusste nicht, was sie eigentlich wollte, hineingehen, oder doch lieber umdrehen und erst ein paar Stunden später kommen. Was war ihr recht? Sie entschied sich für das letztere und öffnete das schwarze, mit eisernen Spitzen gesäumtes Tor und trat hindurch. Es knarrte laut als sie es wieder schloss.
Langsam begann es wirklich zu regnen und Saamantha beeilte sich ins Haus zu kommen. Mit einem lauten knall schlug die schwere Eichentür zu, und Sammy verfluchte sich, das sie sich nicht daran erinnert hatte, das so etwas durchs ganze Haus zu hören war. So dauerte es auch nicht lange bis Beatrice Svensson, die Hausmutter vor ihr stand.
Ein warmes Lächeln überzog wie gewöhnlich deren Gesicht
„ Tag Samantha, freut mich das du dieses Jahr wieder hier bist!“
Sammy verzog das Gesicht, sie hasste es mit ihrem richtigen Namen angeredet zu werden, doch dann erwiderte sie das Lächeln, hielt Frau Svensson die ausgestreckte Hand hin und antwortete:
„Auch ich freue mich, Cheasters abermals betreten zu können, wie ich sehe hat sich nicht viel verändert“
Als sie diese letzten Worte aussprach, legte sie eine Bestimmtheit in sie,
das Frau Svensson ein wenig unsicher wurde. Genau das hatte Sammy bezweckt. Es war nützlich schon im vorhinein über alle neuen Dinge informiert zu sein, das erleichterte vieles, und Frau Svensson war eine außergewöhnliche Klatschtante, die es keine fünf Minuten aushielt etwas für sich zu behalten.
Und tatsächlich, die Rechnung ging auf.
„Na ja, alles ist nicht so geblieben wie es war, Samantha. Ihr werdet euch dieses Jahr wohl nicht mehr wie gewöhnlich zu dritt ein Zimmer teilen, sondern zu viert, außerdem werden die Ausgangszeiten auf Montag und Dienstag statt Montag, Dienstag und Donnerstag
minimiert, außerdem gibt es einige neue Lehrer!“
Samantha musste sich beherrschen nicht zu lächeln, denn Frau Svensson hatte so viel Dramatik in ihrer Stimme, das sie auch erzählen hätte können, dass das Internat dem Erdboden gleichgemacht worden sei.
„Das ist sicherlich für gewisse andere Leute schlimm, ich denke ich kann damit leben“, erwiderte Samantha zwinkernd.
Ein warmes lächeln machte sich abermals auf Frau Svenssons Gesicht breit.
„Ich verstehe Samantha“
„Wissen Sie zufällig auf welches Zimmer ich komme? Ich würde mir gerne als erstes ein Bett reservieren“, sagte Samantha und setzte dabei den „Bitte-Bitte-Bettel“ - Blick auf, dem sich Frau Svensson nicht entziehen konnte.
„Also gut“
Sie begann in ihren Notizen zu kramen
„Zimmer N333“
Dankend entfernte sich Samantha, als Frau Svensson entgültig aus ihrem Blickfeld verschwunden war, begann sie zu rennen.
Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, sprang sie wie ein aufgeregtes Fohlen hinauf in den dritten Stock.
Vor Zimmer 33 blieb sie stehen, klopfte zur Vorsicht dann aber doch noch an, man konnte ja nie wissen ob schon wer andere da war, was unwahrscheinlich war, da noch 1 Woche Ferien waren.
Dann trat sie ein. Im Zimmer roch es ein wenig muffig, aber angenehm nach altem Holz und Teppichböden.
Den typischen „Internat-Geruch“ wie sie zu sagen pflegte.
Trotzdem machte sie als allererstes das Fenster auf, und blickte abermals über die Landschaft. Es war so friedlich. Sie hatte das Glück in ein Zimmer gekommen zu sein, das direkt an einem Eck des Hauses lag, so hatte man zu 2 Seiten eine wunderschöne Aussicht.
Samantha legte ihre Sachen auf ein Bett direkt neben ein Fenster. Von hier aus hatte sie Aussicht auf die Baumallee, und, und das war es, worum es ihr gegangen war-
auf die Koppeln.
Samantha Leben bestand in diesem Internat nur aus einem- Tieren, sonst wäre sie hier wohl versauert. Sie hatte sich dann auch noch mit der Besitzerin dieser wunderbaren Pferde, Loraine Rupert, angefreundet und sie hatte Loraine so oft wie möglich geholfen.
Sie kannte jedes Tier in und auswendig und auch die Hundeschar von Loraine hatte sie längst akzeptiert. Sie war mit einigen Pferden bei kleineren Turnieren gestartet, hatte Pass, Nadel und Lizenz abgelegt und hatte Blanca, eine junge Hannoveraner Stute, zusammen mit Loraine ausgebildet.
Samantha war schon gespannt, was dieses Jahr ihr bringen würde und beschloss, so schnell wie möglich zum Reitstall zu gehen.
Das war in den 5 Jahren, die sie nun schon im Internat verbrachte eine Art Tradition geworden, mit einem der Pferde einen langen Ausritt zu machen.
In den ersten beiden Jahren, hatte sie noch Begleitung gebraucht doch nachdem Loraine gesehen hatte das sie mit jedem Pferd zurecht kam, durfte sie genauso gut alleine ausreiten.
Sammy beeilte sich, ihre Sachen zu verstauen und legte ihren Koffer dann auf das Bett, reservierte es damit.
Dann zog sie sich ihre Reitsachen an und lief zum Stall hinunter.
Eine seltsame Stille lag in der Luft, die Sammy nicht genau deuten konnte, doch machte es sie nervös. Hier war immer etwas los, entweder tollten Pferde auf den Koppeln herum, oder die acht Hunde von Loraine liefen herum und begrüßten sie. Nichts von dem geschah, die Koppeln waren leer.
Sammy verlangsamte ihre Schritte, sie wusste nicht wieso, aber sie hatte ein komisches Gefühl im Bauch. Sie zwang sich trotzdem weiterzugehen, wenn sie eines nicht war, dann feige. Auch wenn viele das anders sahen. Doch was die meisten als Angst bezeichneten, war für sie nichts als Respekt. Sammy zwang sich ihre Gedanken auf das eigentliche Geschehen zu konzentrieren.
Als sie in den Stall kam, streckten sich ihr ein paar neugierige Pferdeköpfe entgegen, was ihre Laune deutlich steigerte. Ein paar ihrer Lieblingspferde schnaubten oder „brummelten“ leise eine Begrüßung, die meisten musterten sie nur desinteressiert. Sammy ging als erstes durch die breite Stallgasse nach hinten, durch die Sattelkammer hinter den Stall.
Dort erschrak sie zuerst einmal. Die Hunde, die sonst fröhlich auf dem Hof herumtollten, lagen jeweils zu zweit bei einer Hundehütte.
Jemand hatte ihnen Ketten umgelegt. Als sie sie sahen, hoben sie neugierig die Köpfe und begannen mit den Schwänzen zu wedeln, doch keiner erhob sich. Sie ging näher zu den Hunden hin und sprach vorsichtig mit ihnen.
„Na meine Hübschen, wer hat euch denn hier angebunden?“
Sie legte einen beinahe kindischen Ton in ihre Stimme, den die Hunde aber sowohl von ihr, als auch von Loraine gewohnt waren. Auch wenn sie wusste das die Hunde nicht antworteten, lauschte sie doch ob etwas kam.
„Ich!“
Sammy fuhr herum. Damit hatte sie nicht gerechnet!
Eine hagere, dürre Frau stand vor ihr. Sammy musterte sie schweigend. Das Gesicht ihres Gegenübers war grau und eingefallen, und doch lag ein nettes Lächeln darin. Sammy wusste nicht ganz wie sie reagieren sollte.
„Und warum?“, etwas besseres fiel ihr nicht ein.
„Damit sie hier niemanden stören oder beißen“
„Wieso beißen? Die tun doch keinem was!“
„Das sehe ich anders, die Hunde knurren Leute, nebenbei bemerkt auch mich, an.“
Sammy sah verdutzt zu den Hunden.
„Mir wäre noch nie aufgefallen das sie irgendjemanden anknurrten, geschweige denn jemanden anfielen. Die sind zahm wie Kätzchen“
Die Frau gegenüber lachte, irgendwie klang es freundlich, aber irgendwie falsch, und Sammy wurde noch unsicherer.
„Du scheinst die Viecher ja sehr genau zu kennen!“ bemerkte ihr Gegenüber und Sammy nickte nur. Sie blickte die Hunde an. Tatsächlich lagen sie jetzt alle leicht drohend auf ihren Plätzen.
Rich hatte sogar seine Nackenhaare aufgestellt. Dieses Verhalten war völlig untypisch für die Hunde.
„Wo ist eigentlich Loraine?“
„Du sprichst von Frau Rupert?“
„Ja“, Sammys Stimme war ungeduldig
„Also,............,“ man merkte das es ihr nun doch ein wenig unangenehm war, weiterzusprechen.
„Sie ist letzten Monat, am 23, bei einem Autounfall ums Leben gekommen!“
Sammy fühlte sich im ersten Moment, als hätte ihr jemand mit der Faust in den Magen geboxt.
Loraine tot? Das konnte nicht sein.
Sie taumelte einen Schritt zurück. Die Hunde, die offenbar bemerkt hatten, das etwas nicht stimmte, begannen leise zu winseln.
„Sie ist tot?“ wiederholte Sammy noch einmal, als könne sie es nicht glauben.
„Ich bin ihre Nachfolgerin, zumindestens bis eine gute Bekannte von ihr anreist. Deren Name war im Testament erwähnt. Sie soll fast alle Pferde bekommen.“
„Wieso fast?“ , Sammy war verzweifelt. Das durfte doch nicht war sein.
„Ein Pferd, Blanca heißt es glaube ich, bekommt ein Mädchen unter der Bedingung, das sie sie hier auf dem Hof stehen lässt, bis sie volljährig ist.“
Sammy nickte, dann schoss es ihr wie ein Blitz durch den Kopf.
„Wie heißt das Mädchen?“, ihre Stimme war so hoffnungsvoll wie schon lange nicht mehr, aber eigentlich, kannte sie die Antwort schon.
„Samantha Witesanda“

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>>Besser lachen als Weinen<<


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14.06.2007 07:22 Nic ist offline E-Mail an Nic senden Beiträge von Nic suchen Nehmen Sie Nic in Ihre Freundesliste auf
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