Mit diesem Gedicht versuche ich etwaszudrücken. Ich bin nicht gläubig.
Von Gottes Gnaden
Mitten in Regen und Wind,
Steht er wie ein kleines Kind.
Seine Rüstung strahlt in voller Pracht,
Auch jetzt noch in so dunkler Nacht.
Eine Träne rinnt über seine Wange
Und ihm ist doch noch so bange!
Neben ihm im dunklen Moss liegen Schwert und Schild.
Was ist das nur für ein seltsames Bild?
Einsam und allein sitzt er nun auf dem rauhen Untergrund,
Fühlt sich wie ein reudiger Hund
so redet er vor sich hin,
versteckt sein ach so stolzes Kinn.
Und nun? Er weint und weint,
Bis er zu sich selber meint,
"Du bist für immer niemand,
Verweilst im Todeskampf ohne rettende Hand!"
Doch als ich schließlich zu ihm trete,
Fleht er mich an: "Bitte bete!"
Ich sehe Tränen in seinen Augen,
Und seine müden Glieder, die zu nichts mehr taugen.
An seinen Händen klebt noch Blut,
Fort ist all sein großer Mut,
"Von Gottes Gnaden bin ich gesandt!"
Sagt er mit trübem Blick zu mir gewandt.
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"Wir werden uns wiederfinden
im See
du als Wasser
ich als Lotusblume
Du wirst mich tragen
ich werde dich trinken"
Rose Ausländer
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