Gegen Bilderklau - Das Original | Suche/Biete | [S] KICK OFF YOUR SUNDAY SHOES

Du bist wer du bist. Ein junger Mann, der mitten im Leben steht und schon den ein oder anderen Schicksalsschlag hinter sich hat. Aber diese schlimmen Dinge haben dich und deinen Charakter nur noch stärker gemacht, lassen dich das Leben mit anderen Augen sehen. Du kämpfst für deine Ideale, lässt dir von niemandem etwas einreden, bleibst auf deinem Weg. Nur weißt du noch nicht wohin dich dein Weg führen wird, auf jeden Fall hat er dich aber schon bis nach Billings gebracht, ins wunderschöne Montana. Woher du kommst ist kein Geheimnis, bindest es aber auch nicht gleich jedem auf die Nase. Mittlerweile bist du schon eine geraume Zeit hier in der Stadt und fühlst dich längst heimisch. Du tingelst jedoch von Job zu Job, bist dir um keine Arbeit zu schade, schließlich hast du Träume die du unbedingt verwirklichen möchtest. Und dafür brauchst du nunmal Geld, bist ziemlich geizig und kaufst wirklich nur das Nötigste. Da du keine finanzielle Unterstützung bekommst drehst du jeden Cent zweimal um.
Mal abgesehen davon bist du ein wirklich umgänglicher und total lieber Zeitgenosse, unterhältst dich gerne mit anderen, hast immer einen guten Spruch auf Lager. Allerdings weißt du auch wann du besser den Mund halten musst, bist anderen gegenüber nicht aufdringlich. Stellt sich dir aber jemand in den Weg bist du durchaus gewillt auszuholen um dir den Weg freizuboxen, du lässt dir nämlich nichts gefallen. Genau dieser Charakterzug hat dich soweit gebracht, ist dein Zugpferd das dich voran treibt.
Um in deinen wenigen freien Minuten abzuschalten holst du deine Gitarre heraus und spielst dir die Finger wund. Hast du erstmal damit angefangen kannst du nur schwer wieder damit aufhören. Die Musik begleitet dich schon von klein auf, du siehst in ihr eine Möglichkeit dem Alltag zu entfliehen und dich treiben zu lassen. Manchmal muss man abschalten und neue Kräfte sammeln um sich wieder auf das reale Leben konzentrieren zu können.

Ich bin 25 Jaher alt und sollte eigentlich in meiner Heimat Sydney, Australien, mitten in meinem Soziologie-Studium stecken. Zwei Jahre lang habe ich dieses bereits durchgezogen, wirklich Spaß hat es mir aber nie gemacht. Mein Traum war immer eine Musical-Ausbildung, mit Singen und Tanzen und der Schauspielerei. Aber unsere Eltern waren strickt dagegen, wollten dass ihre Tochter etwas Vernünftiges aus ihrem Leben macht. Tja, da meine Noten nicht die Besten waren hatte ich keine große Wahl bezüglich der Studienrichtung und da blieb, neben manch anderem, nur doch Soziologie. Das Singen und Tanzen habe ich dann in den Privatbereich verschoben und schreibe fleißig Songs über mein Leben und meine Gefühle.
Nach der Geschichte mit meinem Verlobten habe ich Sydney jedoch den Rücken gekehrt, was mitunter auch deine Idee gewesen ist. Seit ca. 2 Monaten lebe ich in Billings, einer Stadt mitten im Bundesstaat Montana, USA. Dort nehme ich an einem Ranchstay-Programm teil, welches ganze 12 Monate dauert. Aus einer Metropole aufs Land, daran muss ich mich erst noch gewöhnen. Aber mir gefällt es auf der Morning Star Ranch, habe viel zu tun und vor allem komme ich auf andere Gedanken.
Ich bin bestimm kein Kind von Traurigkeit, habe eine große Klappe, neige dazu mich mit meiner tollpatschigen Art zu blamieren und werde unglaublich schnell betrunken. Stell mir im ‘Howling Jackal’ nur einen anständigen Drink vor die Nase und mache auf dem Tresen einen auf Coyote ugly. Du glaubst mir nicht? Es ist leider die bittere Wahrheit und ich habe Augenzeugen dafür. Mit mir kann man Spaß haben, bin also kein Mauerblümchen das sich hinter ihren Büchern oder ihrer Vergangenheit versteckt. Ich versuche das Beste aus meinem Leben zu machen, so viel Spaß wie nur möglich zu haben und lasse mich nicht verbiegen.

5 Jahre lange steckte ich in einer vermeintlich liebevollen Beziehung zu einem deiner Freunde, Joe Walton. Wir lernten uns an meinem 20. Geburtstag kennen und fanden uns auf Anhieb sympathisch. Mit dem Vorwand dich zu besuchen stand er beinahe jeden zweiten Tag vor unserer Tür. Zwangsläufig liefen wir uns über den Weg, bis er mir eines Tages gestand, dass er eigentlich nur hier war um mich zu sehen. Wir ließen es langsam angehen und ich erzählte dir erst von uns als wirklich fest zusammen waren. Ich hatte schon damit gerechnet, dass dir diese Verbindung nicht passte, aber du hast positiv reagiert, da fiel mir ein Stein vom Herzen. Schon nach einem halben Jahr zogen wir zusammen. Als Sohn aus vermögendem Hause musste er nicht auf das Geld achten und kaufte uns ein kleines Häuschen mit großen Garten und Pool. Anfangs war auch alles wie im Bilderbuch bis er dann, von einem Tag auf den anderen, anfing mir Vorschriften machen zu wollen und mich in meinen Freizeitaktivitäten einschränken wollte. Ich hätte sogar auf deine Gegenwart verzichten sollen obwohl ich dich wirklich jeden Tag um mich hatte. Ich war wirklich fassungslos und kann mir sein Verhalten bis heute nicht erklären!
Interessant wurde es dann erst als ich schwanger wurde, ungewollt und ungeplant natürlich. Uns war beiden klar, dass wir jetzt noch kein Kind gebrauchen konnten und - meinen Idealen und meinem Gewissen zum Trotz - habe ich abgetrieben. Natürlich übernahm Joe die Kosten da ich unsere Eltern schlecht um das Geld hätte bitten können. Unsere Eltern und auch du hatten von der Schwangerschaft nie etwas erfahren, weil ich das nicht wollte. Kein Tag nach der Abtreibung war vergangen und Joe setzte mir bildlich ein Messer an die Brust. Er verlangte von mir ihn zu heiraten und um Gegenzug würde er unseren Eltern gegenüber Stillschweigen bewahren.
Wenn ich etwas tat, was ihm nicht in den Kram passte, erpresste er mich aufs Neue ich solle besser tun was er von mir verlangte, sonst würde er zu unseren Eltern gehen und natürlich auch dir alles erzählen. Das durfte ich auf keinen Fall zulassen, warst du doch streng gegen Abtreibungen wie der Rest der Familie Conway auch. Dann nahm ich irgendwann aber doch allen Mut zusammen und geigte ihm gerhörig die Meinung, was ich bitter bereuen sollte. Er ließ sich den Tag drauf volllaufen, kam schreiend nach Hause, packte mich an den Schultern und schüttelte mich richtig durch. Er schlug mich Krankenhausreif und schubste mich in den Pool. Glücklicherweise kam mein Bruder genau in diesem Augenblick und ist wutentbrannt über Joe hergefallen. Er wollte nach mir sehen, weil er schon seit einigen Tagen nichts mehr von mir gehört hatte und nachsehen wollte ob alles in Ordnung war. Am liebsten hätte er Joe umgebracht und wollte hinter ihm her, hat ihn aber nicht erwischt. Joe verschwand vom Erdboden und ich wachte erst am nächsten Tag im Krankenhaus wieder auf.
Nach psychologischer Betreuung und familiärer Unterstützung beschloss ich Australien hinter mir zu lassen und einen neuen Weg einzuschlagen. Bei einer Internetrechersche landete ich schließlich auf der Seite einer Agentur, die "Ranchstay's" organisierte. Ein Jahr auf dem Land in den USA sollte mich kurieren. Zumindest hoffte ich das!

Aber wo genau halte ich mich in den USA auf? Der Bundesstaat Montana liegt unterhalb Kanadas und hat vorwiegend ländliche Gegenden. Dort, in der 100.000-Einwohnerstadt Billings existiert die Ranch der Familie Starrett. Diese bietet schon seit Jahren ein "Ranchstay-Programm".Tja, nun bin ich seit ca. 2 Monaten hier und muss sagen, dass ich mir das Leben auf dem Land schlimmer vorgestellt habe. Besonders dankbar bin ich für die viele Arbeit; sie lässt mich meine Sorgen vergessen und lenkt mich vom Nachdenken ab. So langsam aber sicher fühle ich mich wieder wohl in meiner Haut und freue mich bereits auf die nächsten bevorstehenden 10 Monate hier in Billings.
Ich habe auch schon Freunde gefunden und schon bald finde ich auch dich. Nur bin ich mir nicht sicher auf welche Art und Weise diese erste Begegnung von statten gehen wird. Auf jeden Fall wird es lustig und peinlich zugleich. Wenn ich dich sehe weiß ich sogleich, dass ich dich sympathisch finde und ich dich näher kennen lernen möchte. Da du nicht gerade der große Macho bist - was ich übrigens extrem gut finde - muss ich keine Angst haben, dass du mir gleich an die Wäsche gehst. Schnell stellen wir fest, dass uns nicht nur Sympathie und Freundlichkeit verbinden sondern auch die Leidenschaft zur Musik. Dass jeder von uns ein Päckchen zu tragen hat lassen wir uns nicht anmerken, können und wollen unsere Vergangenheit dem anderen noch nicht anvertrauen. Sobald jedoch ein gewisser Grad an Vertrautheit aufgebaut ist lasse ich meine Hülle fallen und schütte dir mein Herz aus. Auch du kannst dich mir anvertrauen, dränge dich aber zu nichts. Dafür wirst du mir einfach viel zu wichtig. Und du wirst wohl auch der Grund sein warum ich Billings nach dem Ranchstay nicht mehr verlassen möchte. Du gibst mir Halt, kannst dir mit mir eine Zukunft vorstellen, holst mich zu dir nach Hause. Das wird alles eine große Umstellung für mich werden aber gemeinsam bekommen wir das schon hin.
Natürlich werden uns bis dahin noch viele Steine in den Weg geworfen, das steht fest. Ich lebe immer noch mit der Angst, dass eines Tages plötzlich mein Ex vor der Tür steht um sein Werk - nämlich mich umzubringen - zu beenden, kämpfe mich daher durch viele schlaflose Nächte und vergieße dabei auch ein paar Tränen. Wirst du mein sicherer Hafen werden der mich in meinen Ängsten festhält um mir Kraft zu geben?
Aber deine Vergangenheit ist auch nicht ohne, könnte dich auch jederzeit einholen und uns in die Quere kommen. Die Die Zukunft bleibt uns offen, alles mögliche kann uns wiederfahren. Nur gemeinsam können wir sie beeinflussen und steuern und hoffe inständig, dass du ein paar Ideen und Aufgeschlossenheit für ein dramatisches, lustiges und auch romantisches Inplay mitbringst.