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Zum Ende der Seite springen Schulreise (sehr Kurzgeschichte)
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Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


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Dabei seit: 11.02.2005
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Schulreise (sehr Kurzgeschichte) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hier ne Kurzgeschichte von mir und einer Freundin. Haben wir nach dem Beispiel des Buches "Die Landschaft des Schülers" für die Schule geschrieben. Ich stell die Ganze rein, weils sonst kein Sinn macht.

Der grosse Tag des Schülers ist gekommen, heute geht er auf Schulreise. Bis auf den Lehrer stehen alle verschlafen am Bahnhof. „Um acht Uhr treffen wir und vor dem Infocenter. Wer nicht erscheint, bleibt hier“, hatte der Lehrer verkündet. Der Schüler blickt seufzend auf die Uhr, es ist zehn nach acht.
Gerade als der Schüler in Gedanken schon wieder im Bett liegt, kommt der Lehrer doch noch. „Was tut ihr denn hier? Ich habe doch in Klassenbuch geschrieben, dass wir uns vor dem Kiosk treffen“, keucht er aufgeregt.
Es kommt Bewegung in die Gruppe. Der Schüler rammt einem Klassenkameraden den Ellenbogen in den Bauch, schliesslich darf der beste Fensterplatz nicht einfach kampflos aufgegeben werden.
Die Zugfahrt ist ein einziges Gerenne. Keiner bleibt lange an seinem hart erkämpften Platz sitzen. Auch der Schüler ist unterwegs, um wirklich alle Neuigkeiten zu erfahren. Kartenspiele, kleinere Schlägereinen, Rumgealber und Ähnliches überbrücken die Fahrtzeit.
Der Lehrer wird schon wieder ungeduldig, denn die Wanderung kann erst beginnen, wenn alle Mädchen von der Toilette zurück sind. Der Schüler ist genervt, seit der 1. Klasse hat er noch kein Mädchen gesehen, welches sich allein dorthin gewagt hat.
Schon kurz nach Beginn des Marsches lassen sich verschiedene Geschwindigkeitsgruppen feststellen. An der Spitze geht der Lehrer in seinem gemütlichen Wanderschritt. Gleich dahinter versuchen die sportlichsten der Klassen mitzuhalten. Nach einer grossen Lücke folgt der Mittelstand. Diese Gruppe verlässt sich vor allem auf ihre Ohren, um den Anschluss halten zu können. Was heissen soll, sie folgt dem Gesang des Lehrers. Dieses Glück ist nicht allen vergönnt. Denn nach einem weiteren Abstand ist auch die durchdringende Stimme des Lehrers verstummt. Dem Schüler ist das nur Recht. Er überlässt die Wanderroute der Intuition seiner Mitschüler. Seine Konzentration beschränkt sich auf den Grashalm, mit dem er die anderen Schüler terrorisiert.
Der Schüler wird plötzlich in seinem interessanten Spiel unterbrochen, als er mit dem stehengebliebenen Vordermann zusammenprallt. Dank dessen guter Nase haben nun auch die Nachzügler den Brätliplatz gefunden. Dort ist da übliche Treiben schon in vollem Gange. Das beunruhigend grosse Lagerfeuer wird durch gefallene Würste noch zusätzlich genährt und nicht weiter beaufsichtigt, dafür hat nun wirklich keiner Zeit. Noch Hungrige befinden sich auf Nahrungssuche in Nachbars Rucksack, andere Schüler wiederum kümmern sich lieber um einen guten Platz in der hitzigen Tannzapfenschlacht. Unterdessen versucht der Lehrer wagemutig einen tropfnassen Schüler aus dem Flussbett zu fischen.
Der Schüler seufzt mit hängendem Kopf: „Mist, das Beste habe ich verpasst.“ Nicht einmal der Gedanke an ein zerquetschtes Sandwich im Rucksack vermag seine Laune zu heben.
Da ertönt auch schon die erschöpfte Stimme des Lehrers, die zum Aufbruch mahnt. Der Zeitplan muss eingehalten werden, sonst fährt der Zug allein nach Haus.
Es kommt, wie es kommen muss. Noch nicht lange ist die Klasse unterwegs, da bedeckt sich der Himmel. Rasch wird es schlimmer und dunkler. Das Unglück ist nicht mehr abzuwenden, es beginnt zu regnen. Jetzt versuchen alle, Schutz zu finden. Der Schüler halt sich den Rucksack über den Kopf, andere rennen von Baum zu Baum und einer versucht sogar, unter den Schirm des Lehrers zu gelangen. Alles zwecklos. „Anhalten und warten“, denkt der Schüler. Aber nein, der Zeitplan.
Einige finden isch mit ihrem Schicksal ab und machen sich einen Spass daraus, die anderen in möglichst grosse Pfützen zu stossen.
Doch da vorne, dort ist der Bahnhof. Endlich am Ziel. Die trockene Schalterhalle wartet schon auf die durchnässten Schüler.
Die Fahrt mit dem Zug nach Hause stellt noch eine letzte Herausforderung für die Nerven des Lehrers und die eines manchen Schülers dar. Während die einen von den Strapazen des Tages erschöpft in den dreckigen Sitzen hängen, laufen die anderen erst gerade zu Hochformen auf. Es handelt sich dabei um die Mädchen, welche lautstark und gut gelaunt ein Lied nach dem anderen zum Besten geben. Das treibt dem Schüler nun endgültig das Träumen aus. Eine solche Provokation können weder der Schüler noch seine Freunde auf sich beruhen lassen. Innerhalb kürzester Zeit ist der Wettstreit um die schönste oder auch nur lauteste Stimme im Wagon eröffnet.
Eines steht jedenfalls fest, hier wird für einmal nicht der Lehrer als Sieger vom Platz gehen.

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20.06.2005 18:23 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
Jani Jani ist weiblich
Liebe und Verstand gehen selten Hand in Hand


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Voll sweet Luthien!
Ein bisschen sehr viel schweizer ausdrücke und viel Sarkasmus. Teilweise auch ein bissel viel übertreibung, aber im Grunde wie gesagt voll sweet. Tolle Ideen habt ihr da eingebaut. Ich erkenne einige meiner Ausflüge darin wieder fröhlich

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20.06.2005 18:28 Jani ist offline E-Mail an Jani senden Beiträge von Jani suchen Nehmen Sie Jani in Ihre Freundesliste auf
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