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 Nie wieder... | Kurzgeschichte |
bambi.bummler
ehemals Tiamat
Dabei seit: 07.02.2007
Beiträge: 1.229
Herkunft: Thüringen
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| Nie wieder... | Kurzgeschichte |
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Ich hätte gern eure Meinung zu einer Kurzgeschichte, die ich gerade eben geschrieben habe. Die Umstände, unter denen ich sie schrieb erkläre ich am Ende, denn sie würden wohl oder übel das Lesen beeinträchtigen bei manchen.
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Die Vögel sangen, die Bäume wiegten sich im Wind und wir liefen, wir schon so viele hunderte Male, den gleichen Weg. Wir waren oft draußen an der frischen Luft und genau dieser Weg, auf den nun unsere Füße im Gleichtakt aufsetzten, war uns der liebste. Er führte fort von der befahrenen Straße, umrandet von Bäume. Führte uns in einen kleinen Wald, dessen Duft betörend auf uns einströmte. Und genau auf jenem Weg meintest du: „In zwanzig Jahren laufen wir hier immer noch lang. Sicherlich sogar mit deinem Kind. Ach wie gern hätte ich ein Urenkel, aber mach du jetzt erst einmal deine Schule fertig.“
Heute, ein halbes Jahr später, überlege ich mir, ob wir denn nicht mal wieder den Weg entlang laufen wollen. Warum denn eigentlich nicht? Meine Gedanken schwirren nur darum, mit ihr diesen Weg entlang zu laufen. Glücklich, voller Vorfreude greife ich zum Telefon. Hastig wähle ich die Nummer und nach wenigem Klingeln hebt jemand ab. Eine rauhe, traurige Stimme. Die Stimme meines Opas, gerade einmal 59 Jahre alt – wie Oma.
„Hallo Opa.“ Ich lächelte, freute mich darauf mit ihr reden zu können. Hoffte so, sie würde zustimmen mit mir diesen Ausflug zu machen.
„Ja?“ Er war es nicht mehr gewöhnt, dass man bei ihm anrief.
„Kann ich Oma mal haben? Ich würde so gern heute mit ihr den krummen Weg entlang laufen.“ Es folgte eine Pause, in der ein leises Wimmern zu hören war. Dann, mit verweinter Stimme:
„Wann wirst du es endlich begreifen? Geh doch bitte zum Arzt.“ Klick. Telefonat beendet.
Und wieder hatte er mich in die Realität gezogen, es schien als würde alles auf mich einbrechen. Der Schmerz und die Erinnerung kamen wieder. Mir wurde neuerlich bewusst, das der Alptraum Realität war und ich es nicht ändern konnte. Es würde keinen Spaziergang geben. Weder in zwanzig, noch einem Jahr, noch heute oder morgen. Nie würde sie ihre Urenkel kennen lernen, nie meine Hochzeit besuchen können, denn sie ist gegangen und wird nie, nie wiederkommen.
Das einzige, was immer wieder kommen wird sind die Tränen.
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Zum Hintergrund der Geschichte:
Im Winter 2007, um genau zu sein 3 Tage vor Nikolaustag, ging meine Oma zum Arzt, denn sie meinte sie hätte eine Magen- und Darmgrippe. Statt einem Mittel gegen jene Grippe kam sie mit der Diagnose Nierenkrebs zurück.
Erst einmal sah es so aus, als könne man die Niere herausnehmen und alles wäre gut. Doch in den kommenden Wochen bis zum 1.März verschlimmerte sich das ganze Stück um Stück. Man fand immer mehr Auswucherungen des Krebs, erkannte die ganze Tragweite bis das Krankenhaus und dann am 29. Februar anrief, wir sollen doch bitte ins Krankenhaus kommen, es ginge zu Ende.
Da ich selbst bei meiner Oma aufgewachsen bin nagt es sehr an mir.
Meine letzte Geschichte habe ich wohl oder übel vor vielen Jahren geschrieben. Doch der Schmerz hat mich heute nicht los gelassen, so das ich wieder einmal das Schreiben versucht habe um meine Gefühle auszudrücken.
Ich würde mich sehr über Meinungen freuen.
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10.06.2008 14:10 |
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