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Reggie
sorridi!


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Dabei seit: 18.06.2007
Beiträge: 452

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So, ich habe mich jetzt auch einmal an einer Geschichte versucht. Was daraus wird, weiß ich nicht genau, es war eine spontane Idee, die ich in der letzten Stunde ausgearbeitet habe...
Bitte kritisiert mich, ob postiv oder negativ, ich will was lernen XD
Ach so: Ein richtiges Kapitel oder so ist das noch nicht. Der Abbruck ist sehr abrupt, ich weiß^^
Einen Titel hat die Geschichte auch noch nicht, da es einfach zu wenig ist um dem ganzen einen Titel zu geben.
Na ja, viel Spaß beim lesen.


„Er ließ sich nun auf einem der Klappsitze nieder, platzierte die Aktentasche auf den Knien, legte die Hände darauf und blickte aus dem gegenüberliegenden Fenster. Das hellbraune Leder der Aktentasche wies deutliche Gebrauchsspuren auf, der Rest an dem Mann mit den freundlich, dunkel blitzenden Augen und dem kompromissbereitem Lächeln war gut gepflegt, als hätte er sich erst vor einer Stunde neu eingekleidet. Ja, beinahe war er schon pingelig gekleidet – anders konnte man es nicht nennen.
Die besche Hose war über den grauen Socken ordentlich hochgeschlagen, aber nur zwei, drei Zentimeter, wie nach Maßband. Die Schuhe glänzten wie frisch geputzt, das karierte Jackett war aufgeknöpft und gab den Blick auf ein blütenweißes Hemd frei. Das einzige, was aus der Ordnung geraten zu sein schien, war die gepunktete Krawatte, die wie nach einem erschöpfenden Tag über das Jackett gerutscht war und bei jedem Rumpeln der Bahn ein wenig schiefer rutschte.
Alles in allem war der Mann unbestimmbaren Alters. Einige Falten hatten sich in sein Gesicht geschlichen, der verliebende Haarkranz hatte sich im Laufe der Jahre grau gefärbt. Und doch vermittelte er nicht den Eindruck von Alter. Schon alleine diese Art, mit der er den Schaffner vor nur wenigen Minuten nach der Ankunftszeit der Bahn gefragt hatte. Er hatte noch schnell einen Witz gemacht, war jedoch weder aufdringlich, noch so, dass man ihn lange in Erinnerung behielt. Nein, er war jemand der einen sympathischen Eindruck machte – aber auch nicht mehr.
Dieser Eindruck verblasste nun etwas, als das Lächeln aus seinem Gesicht wich. Es war wie ein an- und ausknipsbares Lächeln. Nun machte er den Eindruck eines erfahrenen Geschäftsmannes, der durchaus auch hart sein konnte - wenn er momentan auch ein erschöpfter Geschäftsmann zu sein schien. Vielleicht hatte er einen langen Arbeitstag hinter sich?“

Kira klappte den Collegeblock zu, und verstaute ihn in ihrer Tasche. Etwas Triumphierendes glitzerte in ihren Augen, die auf dem Mann ruhten, den sie ebend noch beschrieben hatte. Kurz huschten ihre Blicke noch einmal über ihn. Ja, ihre Beschreibung passte wohl. Sie verlieh ihrem Triumph nun in einer Art überlegenem Lächeln Ausdruck. Der Mann blickte sie kurz an und wie auf Kommando nahm Kira den Blick von ihm und platzierte ihn auf einem der Fenster. Das Gefühl des Triumphes lies sich jedoch nicht verscheuchen, es hielt an bis die Worte „Nächste Station: ... Hauptbahnhof. Bitte alle aussteigen, dies ist die Endstation. Ausstieg rechts.“ aus einem Lautsprecher schallten. Kira hielt ihr Fahrrad fest, was schon die ganze Fahrt lang gefährlich schaukelte, damit es nicht beim Bremsen der Bahn umfiel. Ein flaues Gefühl machte sich nun in ihrem Magen breit und verscheuchte ihren Triumph, während die Bahn endgültig hielt.
Vor rund einer Woche war der Brief ihrer Tante gekommen, eine Einladung zu ihr. Kira war nicht sonderlich erfreut gewesen. Das letzte Mal hatte sie ihre Tante gesehen, als sie vier gewesen war, das war 11 Jahre her! Sie konnte sich an Nichts mehr erinnern, sicherlich würde sie sich blamieren… Das alleine schon, weil Kira eine äußerst schüchternde Persönlichkeit war, es viel ihr schwer neue Kontakte zu knüpfen, nur in Gesellschaft ihrer Freunde oder beim Schreiben blühte sie ein wenig auf, zu ihrer manchmal recht frechen Art. Doch es war nicht alleine die Erwartung auf lauter Fremde Menschen, die ihr zusetzten, nein, es war auch die Tatsache, dass Kira aus einer großen Stadt kam, während ihre Tante auf dem Land wohnte. Auf irgendeinem, allein dastehendem Bauernhof. Kira war noch niemals auf dem Land gewesen, sie kannte nur die Stadt mit den vielen Straßen, Geschäften und Verkehrsmitteln. Man hatte sie gewarnt, dass es keinen Nahverkehr geben würde, aber was Kira wirklich erwartet hatte, hatte alle Warnungen übertroffen. Man würde sie am Bahnhof abholen, sie solle ruhig ein Fahrrad mitbringen, denn kleinere Strecken müsse sie sonst zu Fuß zurücklegen. Kleinere Strecken bedeuteten oftmals mehrere Kilometer, hatte sie sich belehren lassen und den Tipp mit dem Fahrrad dankbar wahr genommen.
Der Einzige Grund, weshalb Kira die Einladung überhaupt angenommen hatte und jetzt ganz alleine auf Reisen war, war die Tatsache, dass ihre Oma es für besser hielt, sie solle sich eine Weile erholen.
Der Alptraum hatte vor gut einem Monat begonnen, als Kiras Eltern verschollen waren. So hieß das zumindest offiziell. Das Flugzeug, mit dem sie geflogen waren, war abgestürzt, irgendwo über dem Atlantik. Kira und ihr Bruder hatten ihnen die Ferienreise zu Weihnachten geschenkt. Letztendlich waren ihre Eltern aber erst Anfang der Sommerferien dazu gekommen dieses Geschenkt anzunehmen. Es war auf dem Rückflug passiert, und während Kira, ihr älterer Bruder und ihre Oma schon die Willkommensfeier vorbereiteten kam dieser grässliche Anruf…
Kira versuchte den Gedanken daran zu verdrängen, wann immer sie konnte. So auch jetzt, wo sie sich lieber auf das konzentrierte, was vor ihr lag. Ihr Bruder hatte es gut. Er wollte bei seiner Oma bleiben, um „eingehende Informationen weiterzuleiten“, wie er sich ausdrückte. Er studierte schon und hatte einen Hang zur umständlichen Sprache und Besserwisserei, was ihn häufig zu einem unerträglichen Zeitgenossen machte.
Kira hatte ihren Koffer schon nach draußen geschleift und versuchte gerade ihr Fahrrad über die Stufen auf den Bahnsteig zu heben. Der Mann, dessen Beschreibung in ihrem Collegeblock steckte verließ den Wagen über die zweite Tür und ließ den Bahnsteig zügigen Schrittes hinter sich. Die restlichen paar Reisenden, die der Zug ausspie verloren sich schnell. Einige trotten alleine von dannen, andere wurden mit lautem Hallo empfangen. Kira hatte man gesagt, sie solle einfach auf dem Bahnsteig warten. Sie kam sich ein bisschen verloren vor und zog den Mantel ein wenig enger, als eine Windböe sie frösteln lies. Es war zwar Sommer, doch das Wetter war launisch, kalt und verregnet. Kurzum: Es spielte verrückt.

...


lg Reggie

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reggie g o e s the c r a z y way

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Reggie: 31.07.2007 22:29.

31.07.2007 21:05 Reggie ist offline E-Mail an Reggie senden Homepage von Reggie Beiträge von Reggie suchen Nehmen Sie Reggie in Ihre Freundesliste auf
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Frohe Weihnachten


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Hallo smile

Das gefällt mir sehr, sehr gut. Vorallem angetan hat´s mir Kira´s Beschreibung von dem Mann, die ist einfach toll <3

Zitat:
Sie kam sich um ehrlich zu sein ein bisschen verloren vor und zog den Mantel ein wenig enger, als eine Windböe sie frösteln lies.


Da würde ich das um ehrlich zu sein weglassen, das stört meiner Meinung nach ein Wenig.


Ansonsten gelungener Anfang, bin mal auf mehr gespannt.

Druckluft

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31.07.2007 21:48 Druckluft ist offline E-Mail an Druckluft senden Beiträge von Druckluft suchen Nehmen Sie Druckluft in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Druckluft in Ihre Kontaktliste ein
Reggie
sorridi!


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Dankaschön für´s bewerten XD

Die Beschreibung wirkt vermutlich so "echt", weil sie das einzig echte an dieser Geschichte ist^^ Diesen Mann habe ich gestern tatsächlich in einem Zug getroffen (auch wenn es eine S-Bahn war^^) und ihn beschrieben. So ähnlich. Ich hatte leider nicht so wie Kira einen Collegeblock dabei...
Na ja, auf dieser Grundlage ist halt dieser Anfang entstanden^^

Wegen dem "um ehrlich zu sein", ja, jetzt wo ich sehe fällt mir das auch auf, es passt nicht ganz. Es würde wohl eher passen, wenn man in der Ich-Form schreiben würde also irgendwie:

"Ich fühlte mich um ehrlich zu sein ein bisschen verloren, wie ich fröstelnd in meinem Mantel darstand, meinen Koffer umklammerte und mich über das Wetter ärgerte."

lg Reggie

P.S. ist es eigentlich erlaubt, so etwas rauszueditieren, oder zählt das als "Vertuschen von Tatsachen"?

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31.07.2007 22:13 Reggie ist offline E-Mail an Reggie senden Homepage von Reggie Beiträge von Reggie suchen Nehmen Sie Reggie in Ihre Freundesliste auf
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Ich find es schonmal total klasse. Einen schönen Stil hast du smile
Ich will mehr!

Lg, Spyrning

P.S.: Kritik würde auch nur das "um-ehrlich-zu-sein", aber so großartig stören tut es auch nicht. Ich denke, du darfst sowas schon rauseditieren... Ich würd es auf jeden Fall tun ^^

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31.07.2007 22:20 Spyrning ist offline E-Mail an Spyrning senden Homepage von Spyrning Beiträge von Spyrning suchen Nehmen Sie Spyrning in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Spyrning in Ihre Kontaktliste ein
Reggie
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Na gut, dann geh ich Mal editieren^^

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@all: Da war mal ein "um ehrlich zu sein" drin, jetzt wird diese Ehrlichkeit aber ausradiert...
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So, nachdem ich mich jetzt gerechtfertigt habe:
Dankaschön für das nette Kommi...
An dem "Mehr" wird gerade gearbeitet Augenzwinkern

lg Reggie

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31.07.2007 22:28 Reggie ist offline E-Mail an Reggie senden Homepage von Reggie Beiträge von Reggie suchen Nehmen Sie Reggie in Ihre Freundesliste auf
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