Diese Geschichte handelt von Eden, einer paradiesischen Welt voller Harmonie und Überfluss.
Das Gleichgewicht dieser Welt wird von sieben Herrschern aufrechterhalten die gemeinsam in einem großen Palast der das Zentrum Edens darstellt leben, und durch sie bleibt es eine schöne Welt; nur wegen ihrer Reinheit kann Eden überhaupt existieren.

Lange Zeit blieb diese Reinheit erhalten, die Generationen der Herrscher wechselten sich ab, und eines Tages kamen sieben sehr junge Herrscher an die Macht. Ihre Herzen waren noch offen für die Welt, ihre Geister nicht gewappnet gegen das Böse, die Unreinheit die das Leben bereithielt.

Sie mischten sich gerne unters Volk, vertrieben sich bei Festen und in Tavernen die Zeit oder machten gemeinsam lange Ausritte. Sie waren dafür beliebt bei den Bürgern, da keine Herrscher vor ihnen dies getan hatten.
Doch es hatte auch eine schlechte Seite, denn sie kamen so mit den Untugenden der Menschheit in Kontakt, anstatt im Palast die alten Schriften und Gebote zu studieren, die für ihre Herrschaft unabdingbar waren und deren Kenntnis das Fortbestehen von dem Eden, das sie kannten, sicherten.

So kam was kommen musste: Mit den Jahren vergaßen die Herrscher ihre Aufgaben und verfielen langsam aber sicher dem Laster; ihre Sünden waren Stolz, Gier, Zorn, Faulheit, Lust, Neid und Völlerei.
Der Eine wurde arrogant und eingebildet, kümmerte sich nur mehr um sich selbst und vergaß alles um sich herum.
Der Zweite begann immer mehr Reichtümer anzuhäufen, bekam niemals genug und fing zuletzt sogar damit an, die Siedlungen ausrauben zu lassen.
Der dritte Herrscher wurde immer aggresiver und jähzorniger, sein Temperament wurde unberechenbar und wenige trauten sich nur mehr in seine Nähe.
Der Vierte wurde faul, schlief den ganzen Tag und vergaß seine Pflichten.
Der Fünfte Herrscher verliebte sich unsterblich, doch die Liebe blieb unerwiedert; der Herrscher begann Zerstreuung in der Ausschweifung zu suchen.
Der Sechste gönnte seinen Mitherrschern nichts, er begann zu hassen, stets eifersüchtig auf was auch immer die anderen besaßen, sei es noch so unrelevant.
Der Siebte schließlich aß und aß, bekam niemals genug.

Damit begann die Welt Eden in ihren Grundfesten zu wanken. Auch wenn es zu Anfang noch nicht klar sichtbar war, langsam veränderten sich Welt und Bewohner. Bald waren die wahren Namen der Herrscher vergessen, jeder nannte sie nur mehr so, wie es ihrem Charakter entsprach:
Pride, Greed, Anger, Sloth, Lust, Envy, Gluttony.

Doch damit nicht genug; der verdorbene Charakter der Herrscher ließ sie misstrauisch werden, sie trauten ihren einstigen Freunden nicht mehr über den Weg. Selbst bei den gemeinsamen Mahlzeiten warfen sie sich nur verachtende Blicke zu, meistens wurde geschwiegen, in den restlichen Fällen gestritten.

Einzig Anger und Lust verbrüderten sich, Lust war magisch angezogen von der Brutalität Anger's, und Anger duldete sie in seiner Nähe. Der Dritte Herrscher wusste nicht, welche Gründe Lust hatte, seine Nähe zu suchen, eigentlich war es ihm auch gleichgültig.

In Wirklichkeit war Lust mit der Zeit hinterhältig und genauso wahnwitzig wie die anderen Herrscher geworden.
Sie war noch immer von ihrer Liebe besessen...bei den stetigen Abweisungen Pride's und dem schlechten Einfluss Anger's reifte in ihrem Kopf bald die Idee, sich mit Gewalt zu holen, was ihrer Meinung nach für sie bestimmt war.

Mit diesen Rachegedanken im Hinterkopf wurde sie Anger's Geliebte, umschmeichelte ihn und überzeugte ihn davon, Pride, von dem niemals jemand wusste, ob der Herrscher nun Frau oder Mann war, in eine Falle zu locken.

Sie lauerten dem ahnungslosen Herrscher auf, fingen, verschleppten und hielten sie/ihn fest, um Pride anschließend zu schänden. Anger und Lust waren in Hochstimmung, Anger aus reiner Freude an der Gewalt und Lust hatte nach langer Zeit endlich das bekommen, wonach sie sich so sehr gesehnt hatte.
Die anderen Herrscher schienen die Schreie und verzweifelten Hilferufe nicht gehört oder ignoriert zu haben, dann niemand kam den beiden kichernden und scherzenden Herrscher in die Quere, als sie Pride anschließend aus dem Palast warfen.

Doch vor den Toren des Palastes hatte auch Eden sich gewandelt.

Nicht mehr länger war ed eine freundliche Welt, es war zu einem Albtraum geworden, die Bewohner zu einer Meute blutrünstiger Bestien, die übereinander herfielen.
Familienbande waren vergessen und einstige Freunde zu Feinden geworden.

Das, was später als "Der Fall Edens" in die Geschichte eingehen sollte, hatte längst seinen Lauf genommen, der Name Eden war schon längst durch "the Madlands", die Wirren Lande, ersetzt worden.

Durch eine Unachtsamkeit Anger's und Lust's gelang es den wilden Kreaturen, in den Palast einzudringen, wo sie wie eine mörderische Welle reißend und alles auf ihrem Weg fressend und tötend die Herrscher völlig unvorbereitet trafen.

Sloth, faul und schwerfällig geworden, konnte sich nicht wehren und wurde bei lebendigem Leibe zerfetzt.
Gluttony, der fett und gefräßig war, gelang es zwar, sich in seinen Gemächern einzuschließen, doch schon bald übermannte ihn der Hunger, sodass er sich in seinem Fresswahn selbst verschlang.
Die anderen Herrscher konnten rechtzeitig auf die nie enden wollende Flut von Angreifern, die inzwischen durch jede Öffnung und Türe in den Palast quillten, reagieren.
Da die Taten von Lust und Anger das Fass zum Überlaufen gebracht hatten, waren die Herrscher mittlerweile selbst kaum mehr als ein Schatten ihrer Selbst, zu einem Teil der Horde geworden verteidigten sie sich mit Klauen und Zähnen; schon bald gelang es ihnen, ihren Posten der Vorherrschaft zurückzugewinnen.

So herrschen sie bis heute wie große Rudelsführer über ihre Scharen von Dienern, die sie als persönliche Leibwache verwenden und von ihrer Hochburg, dem früher so strahlenden Palast, auf ihre Gegner hetzen.

Doch draußen, in den Weiten der Madlands, wo der Himmel leer und die Flüsse blutrot sind, streift ein Totgeglaubter herum, von dem Durst nach Rache am Leben gehalten.

Auch wenn die verbliebenen Herrscher schon lange keinen Gedanken mehr an ihren einstigen Mitherrscher Pride verschwenden und höchstens über ihn/sie spotten; selbst wenn das Wesen, das fortan als Fear bekannt ist, noch schwach und zur Handlungsunfähigkeit verdammt ist...so gibt es doch noch Hoffnung für das verlorene Eden.