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Crashed World (erster Versuch) |
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Mit geschlossenen Augen lag Yuki in ihrem Bett, während im Hintergrund Eros Ramazotti und seine Kollegen über ewige Liebe, Trennungen und das Gefühl des Verliebtsein sagen. Sanft flackerten die Kerzenflammen im sanften Wind des gekippten Fensters, während sie Muster an die Wände zeichneten. Liebe, ein Gefühl, dass Yuki nicht kannte. Sie hatte nie geliebt und war nie geliebt worden, dessen war sie sich bewusst. Und genau das machte sie auch so traurig.
In wenigen Minuten würde eine der Waisenhausangestellten kommen und sagen, sie solle die Musik abstimmen, da es bereits kurz vor Mitternacht war. Yuki war es schon gewohnt, hier zu sein, was jedoch nicht hieß, dass es ihr nichts ausmachte. Sie litt Höllenqualen, obwohl sie es nie zugeben würde. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen beobachtete sie die Muster der Flammen an der Wand, als auch schon der Nachtdienst kam und zum Licht abdrehen aufforderte.
Als die Türe sich hinter der Betreuerin geschlossen hatte, stand Yuki langsam auf und ging hinüber zu den Kerzen. Alle bis auf eine erloschen, bevor das junge Mädchen hinüber zum Fenster ging und die Vorhänge zur Seite schob. Vor dem Fenster breitete sich die Stadt aus, beleuchtet durch Neonlichter in allen möglichen Farben und Formen. Die Freiheit lag so nah und doch so fern, denn so sehr sie es sich auch wünschte, ein Ausbruch war so gut wie unmöglich. Einerseits weil sie kein Geld hatte um außerhalb der Waisenhausmauern zu überleben, aber auch, weil sie niemanden kannte, der sie decken würde, bis sie die Stadt erreicht hatte. Schon seitdem ihre Eltern sie ins Heim abgeschoben hatten, war die junge Halbjapanerin eine Außenseiterin gewesen. Damals war sie verschlossen und aggressiv gewesen, was die meisten davon abhielt, sich ihr zu sehr zu nähern. Doch Yuki wollte das gar nicht, sie WOLLTE doch Freundschaften schließen, ein normales Leben, sie konnte es jedoch nicht. Nicht nach dem, was ihr angetan wurde.
Eine einzelne Träne verließ ihre Augen, die rasch weggewischt wurde, bevor Yuki sich umdrehte und vom Fenster wegtrat. Schnurstracks ging sie ins Badezimmer, um sich bettfertig zu machen. Als sie sich gewaschen und Zähne geputzt hatte, fiel ihr Blick doch noch einmal auf den Spiegel. Schwarze, lange Haare umrandeten das zarte Gesicht, das von smaragdgrünen, mandelförmigen Augen und einer geraden Nase komplettiert wurde. Auch der Mund mit den weichaussehenden Lippen stach nicht besonders hervor, verliehen dem Mädchen allerdings ein sehr hübsches Aussehen. Wenn man jedoch genau hinsah, bemerkte man, dass das Mädchen unglücklich war. Das Lächeln hatte sie schon lange verlernt und ihre Augen hatten immer einen etwas abwesenden Ausdruck. Yuki wandte den Blick vom Spiegel ab und sah an sich hinunter. Glatte Haut, die etwas zu hell war, narbenlos und gut gepflegt, trug zu einem durchaus angenehmen Gesamtbild bei. Nur eine kleine Narbe etwas überhalb der Schläfe, gut versteckt durch die langen Haare, war Erinnerung der Behandlung, die Yuki erfahren hatte, bevor sie hierher kam.
[Bitte nicht ZU streng sein, ist mein erster kreativer Versuch auf der Linie]
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[c]by shizoo.de
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zum letzten Mal von CrashedWorld: 11.02.2007 21:17.
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11.02.2007 00:12 |
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heartxmaster

Farins Braut
 

Dabei seit: 04.10.2006
Beiträge: 823
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wunderschön <3.
Gefühle sind da, alles toll beschrieben & einzigartige Wortwahl. Das einzige was mir aufgefallen ist:
Zitat: |
Die Freiheit lag so nah und doch so fern, denn so sehr das junge Girl es sich auch wünschte, ein Ausbruch war so gut wie unmöglich |
Passt stilistisch überhaup nicht dazu
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Dein Wille ist Gesetz,
deine Worte Religion,
deine Wünsche sind Befehl
und ich eile schon
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11.02.2007 09:47 |
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