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.:Vicky:.

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Dabei seit: 19.12.2008
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Es war dunkel überall und an den Wegrändern saßen Leute, die gebettelt hatten. Ab und zu kam jemand vorbei. ansonsten war es ein verlassener Ort, wo es hieß, er sei verflucht. Die Bettler hatten trotzdem Glück, denn wenn jemand vorbei kam, waren es Leute die nur wegen der Bettler gekommen sind und ihnen was gaben. Einmal war ich auch dort. Ich ging spazieren. Hatte keine Angst. Irgendwer hielt mich in den Armen. Ich wusste nicht wer. Aber das war mir egal. Wir kamen an einen großen und zugewachsenen Brunnen. Es plätscherte noch immer Wasser. Die Rosen um den Brunnen waren schwarz. Der neben mir, ein Junge, ein Junge den ich angeblich liebte, pflückte eine und steckte sie mir ins Haar. Sie waren lang schwarz und seiden. Genau wie mein langes Kleid, das ich unter einen Mantel trug. Ich setzte mich auf den Brunnenrand. Der Junge vor mir lächelte und man sah seine spitzen Zähne. Er war ein Vampir. Trotzdem zeigte ich keine Angst, und ich hatte auch keine. Er kam näher und fing an mich zu küssen. Ich zerschmolz praktisch dahin. Es könnte Stunden so gehen.
Ich fragte mich, warum ich immer nur diesen Moment träumte. Ein Leben besteht doch aus mehreren Momenten statt nur aus einem. Aber vielleicht waren diese anderen zu schrecklich um sie noch einmal zu durchleben zu wollen.
Ich stand auf und ging um Schrank. Kurz davor blieb ich stehen und sah nach draußen. Die Sonne lachte. Eigentlich nicht schön so ein Winter. Wie oft wünschte ich mir schon, diesen Moment im Traum zu erleben. Auch wenn mir ein Gefühl sagte, dass ich ihn bereits lebte. Wieso nur bin ich hier? Was soll ich denn hier. Mit mir sprach doch eh niemand ein Wort. Reden war eine Verdammnis. Viel lieber schwieg ich.
Wieder drehte ich mich um und wandte mich dem Schrank. Das schwarze Kleid. Das liebte ich. Meine Eltern hassten es. Draußen waren Stimmen zu hören. „Dieser Brunnen muss weg. Das ist doch der Grund, warum dieser Ort mal für Verdammt erklärt wurde. Hier, das Wasser ist nicht mehr rein und kommt aus der reinsten Quelle Deutschlands.“ Ich schaute nach draußen. Alle saßen um diesen Brunnen herum und diskutierten. Meine Mutter war dagegen ihn wegzuschaffen, da sie ihn schön und passend zum Garten fand. Ich mochte ihn auch. Der Gedanke daran zu verschwenden, dass er wegkommt, traf mich zutiefst. Dass dieser Ort verdammt wurde, glaubte ich auch nicht wirklich. Für einen Moment stand ich da und tat nichts. Ich dachte nicht, ich regte mich nicht und meine Augen waren geschlossen. Vor den Augen sah ich ein Bild. Ein Bild von einem Mädchen, dass in Flammen auf dem Scheiterhaufen stand und schrie. Schnell riss ich meine Augen auf und versucht an was anderes zu denken. Schnell ging ich hinunter zu den anderen und schrie laut: „Der Brunnen bleibt. Ansonsten ist dieser Ort wirklich verdammt und verflucht.“ „Ach Mäuschen. Du hast ja schon wieder dieses Kleid an. Geh hoch und zieh dich um.“ „Nein.“ „Der Brunnen muss weg. Willst du, dass dieser Platz mal von diesen Stacheln überwuchert ist?“ „Was hat das mit dem Brunnen zu tun?“ „Er kommt weg und aus.“ „NEIN!“ „Mäuschen, ich hab es auch schon versucht. Es bringt alles nichts.“ „Ich werde sterben!“, sagte ich um die Meinung von Vater vielleicht doch noch zu ändern. „Wie bitte?“ „Der Brunnen ist ein Teil meines Lebens. Wenn er zerstört wird, werde ich auch zerstört.“ „Was ist denn das für ein Unsinn?“ „Es ist kein Unsinn.“ Hinter mir hörte ich ein rascheln. Jemand hatte uns belauscht. Mir war das jetzt egal.
Ich erinnerte mich noch an die Zeit, als dieser Ort verlassen und überwuchert von allem möglichen Unkraut war. Wir hatten es geerbt. Das erzählte zumindest Vater. „Vielleicht leben die Geister deiner Vorfahren hier und werden auch verschwinden, wenn er zerstört wird.“ „Woher hast sie denn diesen ganzen Mist? Ok, er bleibt stehen. Bevor ihr noch mehr einfällt!“, murmelte er. Ich war stolz über meinen Sieg. Als die anderen weg waren, blieb ich noch einen Moment auf dem Brunnen sitzen. Etwas fehlt, dachte ich. Eine Weile saß ich schweigend da und sah in den Wald. Zum ersten Mal fällt mir auf, dass dieses Kleid, genauso wie dieser Ort, dem Kleid und dem Ort glichen, wie in diesem Traum.
Viel Spaß beim lesen.
Lg Saskia
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von .:Vicky:.: 24.12.2006 09:14.
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23.12.2006 19:03 |
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Hui,nicht schlecht
Mir gefällt der Stil, und das man beim
Lesen nachdenken muss. Gefällt mir wirklich gut
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Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?
Kennst du es wohl?
Icon von patricia.
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24.12.2006 09:34 |
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.:Vicky:.

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Thnx. Andere mmögen immer aufklärung, des find i scheiße, so gut bin ich noch nicht.
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24.12.2006 09:40 |
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.:Vicky:.

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Diese Story bitte Sperren, ich werde daran nicht mehr weiterschreiben!!!
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26.12.2006 12:12 |
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