Gegen Bilderklau - Das Original

Registrierung Mitgliederliste Teammitglieder Suche Häufig gestellte Fragen Statistik Chat Karte Zur Startseite

Gegen Bilderklau - Das Original » Prosa, Epik, Kunst » Schreibecke » Geschichten » Ein Pferd namens Ecstasy » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | Thema zu Favoriten hinzufügen
Seiten (2): [1] 2 nächste » Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen Ein Pferd namens Ecstasy
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Ein Pferd namens Ecstasy Farina 31.10.2006 09:25
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy Nici 31.10.2006 10:53
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy Wonderful Dream 31.10.2006 14:09
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy lale lela 31.10.2006 14:21
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy Pferdchen23 31.10.2006 15:13
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy Lyra 01.11.2006 09:34
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy Farina 01.11.2006 19:13
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy *Häschen* 01.11.2006 21:08
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy cll 02.11.2006 08:44
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy Nici 02.11.2006 13:17
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy Farina 02.11.2006 13:39
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy lale lela 02.11.2006 19:24
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy Maina 02.11.2006 20:14
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy Farina 04.11.2006 02:41
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy Nici 04.11.2006 15:23
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy lale lela 04.11.2006 12:03
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy Farina 07.11.2006 16:44
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy lale lela 07.11.2006 18:39
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy Nici 07.11.2006 22:46
 RE: Ein Pferd namens Ecstasy Moenchhof 07.11.2006 23:42
Nächste Seite »

Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Farina Farina ist weiblich
»Real Life«


images/avatars/avatar-26697.jpg

Dabei seit: 15.08.2005
Beiträge: 898
Herkunft: Wo der Pfeffer wächst...

Ein Pferd namens Ecstasy Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Jaah.. mal wieder eine Pferdegeschichte xD
Ist schon ein bisschen her dass ich sie geschrieben hab und an ihr ist bestimmt viel zu verbessern fröhlich
Würde mich über freundliche,konstruktive Kritik freuen.

Ein Pferd namens Ecstasy

Mehr Aktion. Mehr Elan. Mehr Elastizität. Mehr Schwung. Mehr Feingefühl. Mehr Perfektion.
Der braune Wallach schwebte im Mitteltrab über die Diagonale zwischen K und M. Er schien lustlos, verkroch sich ein wenig hinter dem Zügel, seinem Gang fehlte der für diese Übung nötige Schwung.. Es war schwer zu beschreiben.
Chiara kitzelte Geronimo mit den stumpfen Sporen, bemühte sich, die Beine ruhig zu halten, gab dem Pferd etwas mehr Kopffreiheit. War sie schuld?
Das lange, leicht gewellte Haar schien über ihren geraden Rücken zu fließen. Es hatte die Farbe eines warmen Braunes. Wie immer trug das Mädchen seine Haare offen.
Der Ausdruck in seinem recht blassen Gesicht war verbissen, konzentriert. In den graublauen Augen spiegelte sich die Sonne wieder, die zu dieser Zeit warm auf den Außenplatz des Privatstalls schien. Es war Sommer, und sie hatte bereits viel Kraft.
Chiara schnalzte mit ihrer Zunge, konzentrierte sich noch mehr, legte leicht die Gerte an. Sie gab enormen Schenkeldruck. Den enormen Schenkeldruck, den man brauchte, um den Wallach durch höhere Lektionen zu führen.
Und endlich kam das gewünschte Ergebnis. Der Wallach entzog sich nicht weiter der Zügeleinwirkung, trat hinten fleißig unter und griff so weit aus, wie es sein Bau eben zuließ.
Geronimo war ein Warmblut, dessen Rasse nicht wirklich festgestellt werden konnte. Man hatte allerdings auch nicht viel Zeit dafür aufgewandt. Er besaß keine Papiere und man kannte keinen Vorbesitzer. Das Pferd war mit einer ‚Wagenladung’ von einigen Jungpferden aus Belgien auf den Kampmann’schen Hof gekommen und hatte ein Halfter getragen, auf das liebevoll mit Perlen der Name des Pferdes aufgestickt worden war.
Man hatte nicht wirklich gewusst, wohin mit dem seltsamen Wallach mittleren Alters. Also war er auf dem Hof geblieben.
Man hatte versucht, ihn zu reiten, und herausgefunden, dass er wohl über eine ordentliche Grundausbildung verfügte. Zudem kannte er unter anderem auch Lektionen der Klasse L. Sein einziges Problem war, dass er sauer geritten war, und es an Können bedurfte, ihn zu motivieren. Doch trotz dem hatte sich kein Reiter oder gar Käufer für das Pferd gefunden.
Bis Chiara gekommen war.

Chiara Imker war ein Mädchen von fünfzehn Jahren. Es hatte langes, wunderschönes braunes Haar, welches sie meist offen trug. Das schmale, eher blasse Gesicht wurde von ausdrucksstarken graublauen Augen beherrscht. Das Mädchen war extrem schlank, beinahe so schlank, dass man es für magersüchtig hätte halten können. Chiara ritt seit ihrem fünften Lebensjahr leidenschaftlich. Die Pferde waren stets ihr einziger Trost gewesen, denn zu Hause fühlte sie sich nicht wirklich wohl. Sie hatte stets das Gefühl, von ihren Eltern zu mehr Leistung in der Schule getrieben zu werden, und meinte zudem, ihr älterer Bruder werde von Tomas und Czelia Imker bevorzugt. So flüchtete sie sich wann immer sie konnte in den Stall.
Im Laufe der Jahre hatte sie dann auch viel gelernt und beherrschte L und M Lektionen sicher und lässig. Sie wirkte selbst während des Reitens abwesend, nachdenklich.
Ansonsten machte sie eher einen kühlen Eindruck auf andere Menschen. Ihre ganze Wärme und Liebe schien den Pferden zu gelten; Jungs trauten sich kaum mehr an das scheinbar selbstbewusste Mädchen heran.
So kam es, dass Chiara mehr und mehr Abstand von ihrer Umwelt bekam. Kaum Freunde erhielten den Kontakt zu ihr.

Nach dem Umzug vor einigen Monaten war das Mädchen in eine leichte Depression versunken, hatte die Gegend nach Pferden abgesucht und mehrere Höfe aufgefunden. Auf dem Kampmann’schen Hof hatte man sie dann bemerkt, und aufgefordert, vorzureiten. Der Hof war ein reiner Privatstall für die Zucht und Ausbildung der eigenen Pferde.
Die Besitzer, Jan und Anette Kampmann, sowie Tochter Cornelia Kampmann waren zufrieden bis begeistert und boten ihr den braunen Wallach Geronimo an. So hatte Chiara den Braunen kennen und lieben gelernt, kam auch gut mit ihm zurecht.
Inzwischen hatte das Mädchen die Lektion mit dem Dunklen beendet und ritt am langen Zügel ganze Bahn. Geronimo streckte sich erleichtert. Er hatte keine gute Einstellung zur Arbeit und musste stets extrem motiviert werden. Das war nicht sein einziges Problem. Der Wallach hatte einen Hirschhals, einen ausgeprägten Ramskopf und einen tief angesetzten Schweif. Trotzdem mochte Chiara ihn.
Er war etwas Besonderes, und das gefiel dem Mädchen.
„Fein gemacht, Dicker.“, murmelte sie nun, während sie seinen Hals tätschelte. Ihr Blick glitt über den großzügig angelegten Dressurplatz, der an der oberen Seite in einen großen Springplatz überging. Die Halle lag direkt daneben. Sie entsprach genau den Maßen eines Dressurvierecks und hatte viele Fenster, war stets hell und wirkte luftig.
Am Rande des Vierecks wuchs Gras, welches Hauptsächlich von dem Sprenger lebte, der beim sprengen des Reitplatzes wohl auch in die andere Richtung etwas Wasser verlor.
Chiara ließ den Wallach in der Mitte halten und stieg ab, schlug die Bügel über und führte das Pferd zum Stall. Auf der Stallgasse traf sie auf Cornelia, die ihren kleinen, hübschen Fliegenschimmel Janosch bandagierte. Der Wallach war ein kleiner Vertreter eines Lipizzaners, hatte den typischen Kopf und große Augen.
„Hallo Chiara.“, grüßte das Mädchen, als Chiara vorbei ging.
„Wie war der Dicke hier?“
„Er ist schön gelaufen.“, sagte Chiara und lächelte dem Mädchen zu.
Sie genoss die sonstige Ruhe hier im Stall. Um die Mittagszeit war es immer so ruhig, der Grund für Chiaras Erscheinen um diese Zeit.
„Nachher bekommen wir einen Neuzugang, Chiara. Bleibst du noch so lange? Das Tier könnte dich interessieren.“, meinte die sechzehnjährige geheimnisvoll und zwinkerte, bevor sie in die Sattelkammer verschwand um ihren Sattel zu holen.
Chiara nickte im Nachhinein und sattelte ihr Pferd ab, wusch sorgfältig das Gebiss der Kandarenzäumung aus, mit der sie geritten war. Sie hängte das schwere, alte Lederzeug wieder in die Sattelkammer.
Beim Reiten hatte er extrem geschwitzt, zumal es ja bereits um die 25 Grad hatte, und sie beschloss, ihn abzuspritzen. Der Schlauch für die Pferde befand sich im Innenhof und neben ihm lag stets ein Eimer mit Schwamm, Schweißmesser und Hufkratzer. Chiara ließ den kühlen Strahl über das tiefbraune Fell wandern, die etwas kantige Hinterhand, den langen Rücken, die drahtige Mähne. Nein, eine Schönheit war er wirklich nicht.
Das Mädchen brachte Geronimo auf die Weide am Reitplatz, die ihm und seiner Stallgefährtin Farah gehörte. Farah war eine recht edle Warmblutstute mit Vollblutahnen, von denen sie die feinen Züge im Gesicht und die sehnigen Beine geerbt hatte. Ihr Fell war fuchsrot; ebenso wie Mähne und Schweif.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Farina: 31.10.2006 09:25.

31.10.2006 09:25 Farina ist offline E-Mail an Farina senden Homepage von Farina Beiträge von Farina suchen Nehmen Sie Farina in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Farina in Ihre Kontaktliste ein AIM-Name von Farina: Blacky2901 MSN Passport-Profil von Farina anzeigen
Nici Nici ist weiblich
Mitglied


images/avatars/avatar-51641.jpg

Dabei seit: 18.04.2005
Beiträge: 1.088
Herkunft: Bayern

RE: Ein Pferd namens Ecstasy Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Also bis jetzt gefällt es mir sehr gut, schöne und ausführliche Beschreibungen, echt toll! Bin schon gespannt auf mehr!
In einem kleinen Abschnitt habe ich ein bisschen Kritik


Zitat:
Original von Farina
Chiara Imker war ein Mädchen von fünfzehn Jahren. Es hatte langes, wunderschönes braunes Haar, welches sie meist offen trug.


Besser fände ich: Chiara Imker war eine junge Frau [...] . Sie hatte lange, wunderschöne braune Haare, welche sie meist offen trug.

Weil sonst wechselst du oft von ES (also das Mädchen) zu SIE .. entweder oder, und weil immer es komisch klingen würde, würde ich an deiner Stelle eher "sie" (also die junge Frau o.Ä.) nehmen!

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Nici: 31.10.2006 10:54.

31.10.2006 10:53 Nici ist offline E-Mail an Nici senden Beiträge von Nici suchen Nehmen Sie Nici in Ihre Freundesliste auf
Wonderful Dream Wonderful Dream ist weiblich
Mitglied


Dabei seit: 28.10.2006
Beiträge: 82

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo,

Zitat:
Besser fände ich: Chiara Imker war eine junge Frau [...] . Sie hatte lange, wunderschöne braune Haare, welche sie meist offen trug.

Dito! Auch sonst stimme ich Nici zu; ein sehr schoener Anfang und alles gut beschrieben! Weiter so Augenzwinkern

Lg.
31.10.2006 14:09 Wonderful Dream ist offline E-Mail an Wonderful Dream senden Beiträge von Wonderful Dream suchen Nehmen Sie Wonderful Dream in Ihre Freundesliste auf
lale lela lale lela ist weiblich
In loving Memory Yasko


images/avatars/avatar-36220.png

Dabei seit: 30.06.2005
Beiträge: 1.529
Herkunft: Wo Busse an Schienen häng

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich kann meinen beiden vorlesern in dme Punkt zusteimmen.
ansonsten eine sehr schöner Anfang.
Hoffe es geht genauso schön weiter.

__________________


Ganz liebe Grüße an: reikema, Domilein, -katja-, chevaletta und pferdepixx
Hab ich wen vergessen? ->PN


31.10.2006 14:21 lale lela ist offline Homepage von lale lela Beiträge von lale lela suchen Nehmen Sie lale lela in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie lale lela in Ihre Kontaktliste ein
Pferdchen23 Pferdchen23 ist weiblich
Tina. NICHT Pferdchen23!


images/avatars/avatar-51870.gif

Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 2.459
Herkunft: BK in WN in BaWü

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Aus unerfindlichen Gründen (ohne deinen Namen zu sehen XD) hab ich lustlos malwieder in die Geschichtsecke geschaut und wenig begeistert diese Geschichte angeklickt nach dem Motto "Und wieder eine Pferdegeschichte mehr..."
Ich muss sagen:
Mehr als positiv überrascht, Farinaschen ^^
Aber das war ja auch klar, dass die Geschichte bei dir ganz unmöglich schlecht sein kann Augenzwinkern
Schön geschrieben für eine Pferdegeschichte, flüssig zu lesen, interessanter Teil, ja, hübsch... fröhlich
*keks geb*

__________________
Schaut doch mal in unserem Thread vorbei smile
31.10.2006 15:13 Pferdchen23 ist offline E-Mail an Pferdchen23 senden Homepage von Pferdchen23 Beiträge von Pferdchen23 suchen Nehmen Sie Pferdchen23 in Ihre Freundesliste auf
Lyra
» new moon


images/avatars/avatar-12339.jpg

Dabei seit: 10.02.2005
Beiträge: 647

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Die Überschrift und die Tatsache, dass es dein Thread war, haben mich hierher gelockt.
Ich war ganz neugierig, wie die Geschichte denn anfängt, und was immer ich auch erwartete, ich wurde nicht enttäuscht.
Dein erster Beitrag ist nicht zu kurz, sondern man wird sofort in die Handlung mit einbezogen, man erfährt auch etwas über die Vergangenheit der Hauptperson, unter anderem redest du auch über ihre Familie etc. Am Anfang sind es viele Namen, die man sich merken muss, aber ich nehme an, im Laufe der Zeit wird man sich daran erinnern.
Du stellst die meisten Personen bisher recht sympathisch da, irgendwie ist die Story ein wenig klischeehaft, dadurch, dass bisher alles ziemlich heile Welt ist.
Dennoch hast du einen so angenehmen Schreibstil, dass man locker darüber hinwegsehen kann.
Wie das neue Pferd heißen wird, kann man sich mithilfe der Überschrift ja denken, ich bin aber schon gespannt darauf smile

__________________



Greetz to: Epona |Tanja | Veralein | JuLia <3 | Biggi | Baronesse | reikema | Gänseblümchen | Spacy | senseless | VRH_Pferde | Tíreth | Nadienchen | NeverlandNessa | Rocky | Ophelia | Lyn | TinaToon | Equine Love



01.11.2006 09:34 Lyra ist offline E-Mail an Lyra senden Homepage von Lyra Beiträge von Lyra suchen Nehmen Sie Lyra in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Lyra in Ihre Kontaktliste ein
Farina Farina ist weiblich
»Real Life«


images/avatars/avatar-26697.jpg

Dabei seit: 15.08.2005
Beiträge: 898
Herkunft: Wo der Pfeffer wächst...

Themenstarter Thema begonnen von Farina
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Gott, ich bin ganz überrascht über die postivien Comments fröhlich
Vielen Dank!
Ich werd mir weiterhin Mühe geben.

Ich stelle mal wieder ein bisschen herein.. allerdings.. ich hab das Gefühl, dass mein Stil hier seltsamerweise wechselt. (Hab den Teil viel später geschrieben, Monate oder so.)

Während Chiara auf den Transporter wartete, machte sie sich nützlich und kehrte die breite Stallgasse, dann nahm sie einen Lappen und Sattelseife, sowie Sattelfett und säuberte den alten Sattel von Geronimo. Stille hing über dem Hof, nur einige Vögel krächzten und sangen. Der Himmel war wolkenlos und die Sonne schien um diese Uhrzeit sengend heiß auf das Land herab.
Ihre Uhr sagte, dass es bereits halb sechs war.
Müssen sie eben warten., dachte Chiara und überging die Tatsache, dass sie bereits vor einer Stunde hätte zu Hause sein müssen.
„Chiara? Die kommen gleich!“
Cornelia schob sich aus Janoschs Box und musterte Chiara.
„Okay.“, sagte das Mädchen und erhob sich von der Stallgasse, um in den Hof hinauszugehen. Tatsächlich bog gerade ein schwerer silberner Landrover mit einem Pferdehänger in die Einfahrt. Beides zierte ein schwarzer Aufkleber, „Herigest – Wir züchten Sieger von morgen“. Vermutlich gehörte das Gespann zu einem der großen Gestüte in Nordrheinwestfalen, von denen die Kampmanns ihre Pferde bezogen.
Der Wagen hielt und ein kräftiger Mann mit wettergegerbtem Gesicht stieg aus. Herr Kampmann ging auf ihn zu und begrüßte ihn, indem er ihm kräftig auf die Schulter schlug. „Hallo Rheiner.“, sagte er lächelnd. „Na, wie geht’s ihm?“
„Gut, auch wenn er mir auf der Fahrt fast den Wagen zerlegt hätte. Dieses Temperament ist nicht einfach zu händeln, ich sag’s dir.“, antwortete der Mann und musterte Jan, als wolle er sehen, ob er dieser Aufgabe gewachsen wäre.
“Wir werden sehen, was sich machen lässt.“, grinste Jan Kampmann und wandte sich dem Hänger zu, der die Zufahrt blockierte. Er trat an die Klappe und ließ sie mit der Hilfe von dem Mann herunter.
Chiara hatte sich hinter dem Hänger auf dem Schild des Hofes platziert, saß dort mit verschränkten Armen und reglosem Gesicht und wartete zu sehen, was der Hänger barg. Sie hörte Hufstampfen und aufgeregtes Schnauben, das Poltern des Hängers, als das Pferd rückwärts trat und schließlich das Klappern, als es festen Boden erreichte.
Der Rappe tänzelte, an seiner Brust und Flanke hatten sich Schweißflocken gebildet. Das Fell war am ganzen Körper feucht und die Mähne zerzaust.
„Hat sich aufgeregt, die ganze Fahrt lang!“, betonte der Mann und drückte nun Jan die Führkette in die Hand. „Ich würd dir empfehlen ihn erst mal in deiner Halle laufen zu lassen. Hat einen enormen Bewegungsdrang, das Vieh.“
Jan Kampmann ruckte sacht am Führstrick. „So, ruhig jetzt, hoo.“ Der Rappe folgte ihm mit hohen Schritten zur Halle, ebenso wie Chiara und Cornelia. Er nahm ihm die Transportgamaschen ab, bei dem er ein wenig zitternd stand. Dann schlug er die Hallentür zu und hakte den Führstrick aus, schlüpfte unter dem Tor durch und stellte sich neben die Mädchen.
Der Rappe senkte den Kopf, schnoberte am Hallenboden und bewegte sich gemächlich. Auf einmal, wie auf ein unsichtbares Zeichen hin hob er seinen Schweif, riss den Kopf hoch und galoppierte an. Er hatte einen besonders schönen, fliegenden Galopp – ja, fliegend, das traf es genau. Er hatte eine korrekte Bergauftendenz und Mähne und Schweif flatterten dabei seidig. Die Augen waren groß und erfüllt von Leben – Augen, die schon viel gesehen hatten. Sie glänzten. Lebenslust war alles, was aus ihnen Sprach, kein bisschen Angst, wie man wohl hätte vermuten können. Seine Muskeln arbeiteten unablässlich, zauberten Lichtreflexionen auf das tiefschwarze Fell, das langsam trocknete. Das Exterieur war beinahe vollkommen, und trotzdem ging nicht klar heraus, welcher Rasse der Rappe angehörte.
Er hatte einen schmalen, edlen Kopf mit ein wenig Hechtkopfansatz, einen recht schmalen Hals und eine korrekte Oberlinie. Die Hinterhand- und Schulterwinkelung war sehr vorteilhaft und die Beine lang und schlank, sehnig. Der Rappe hatte allem Anschein nach einige Vollblüter unter seinen Vorfahren.
Chiara war versunken in seinen Anblick, hielt die Augen nur auf das vollkommene Pferd in der Bahn gerichtet, es spiegelte sich beinahe darin. Eine Strähne flatterte ihr ins Gesicht, doch sie merkte es nicht.
„Ein wunderschönes Tier, nicht war?“, fragte Herr Kampmann.
„Ecstasy wurde auf dem Herigestgestüt drüben in Königsluther gezogen. Ein Sohn von Eclair, einem edlen Warmblut. Bei Ecstasy hat der Großvater durchgeschlagen, er war ein Arabisches Vollblut, und zwar einer der seltenen Rappfarbenen Araber. Ein Traumpferd, wagemutig. Er war sehr erfolgreich in der Vielseitigkeit.“
Vielseitigkeit, dachte Chiara, wiederholte es im Kopf. Die Vielseitigkeit übte eine seltsame Verlockung für sie aus, doch sie war nie auf die Idee gekommen, ihr nachzugehen.
01.11.2006 19:13 Farina ist offline E-Mail an Farina senden Homepage von Farina Beiträge von Farina suchen Nehmen Sie Farina in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Farina in Ihre Kontaktliste ein AIM-Name von Farina: Blacky2901 MSN Passport-Profil von Farina anzeigen
*Häschen* *Häschen* ist weiblich
Wohlstandskind


Dabei seit: 28.03.2006
Beiträge: 154
Herkunft: bayern

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

hey,
die geschichte gefällt mir sehr gut. schön flüssig geschrieben. hoffe es geht bald weiter.

__________________
am ende nichts
nur momente, die du nie vergisst
wenn es liebe ist
01.11.2006 21:08 *Häschen* ist offline E-Mail an *Häschen* senden Beiträge von *Häschen* suchen Nehmen Sie *Häschen* in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie *Häschen* in Ihre Kontaktliste ein
cll cll ist weiblich
Hafifan in Action ->www.hafifieber.com


images/avatars/avatar-52953.png

Dabei seit: 12.02.2005
Beiträge: 1.887
Herkunft: Bayern

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Dein Schreibstil gefällt mir sehr gut! Die Geschichte ist eben noch unvollständig. Aber wenn die Geschichte gut wird, würde ich sie grerne in fertiger Form als .pdf auf Horse&More zum Download anbieten! Schau´s dir mal an und schreib mir einfach, wenn die Geschichte fertig ist. Dann les ich sie nochmal ganz!
Bis dahin,
Carmen

__________________

02.11.2006 08:44 cll ist offline E-Mail an cll senden Homepage von cll Beiträge von cll suchen Nehmen Sie cll in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie cll in Ihre Kontaktliste ein
Nici Nici ist weiblich
Mitglied


images/avatars/avatar-51641.jpg

Dabei seit: 18.04.2005
Beiträge: 1.088
Herkunft: Bayern

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Gefällt mir sehr gut, ein paar kleine Kritikpunkte habe ich gefunden(fettgedruckt):


„Gut, auch wenn er mir auf der Fahrt fast den Wagen zerlegt hätte. Dieses Temperament ist nicht einfach zu händeln, ich sag’s dir.“, antwortete der Mann und musterte Jan, als wolle er sehen, ob er dieser Aufgabe gewachsen wäre.[…]nicht einfach zu handeln[…]
“Wir werden sehen, was sich machen lässt.“, grinste Jan Kampmann und wandte sich dem Hänger zu, der die Zufahrt blockierte. Er trat an die Klappe und ließ sie mit der Hilfe von dem Mann herunter.
Chiara hatte sich hinter dem Hänger auf dem Schild des Hofes platziert, saß dort mit verschränkten Armen und reglosem Gesicht und wartete zu sehen, was der Hänger barg. Sie hörte Hufstampfen und aufgeregtes Schnauben, das Poltern des Hängers, als das Pferd rückwärts trat und schließlich das Klappern, als es festen Boden erreichte.
Der Rappe tänzelte, an seiner Brust und Flanke hatten sich Schweißflocken gebildet. Das Fell war am ganzen Körper feucht und die Mähne zerzaust.
„Hat sich aufgeregt, die ganze Fahrt lang!“, betonte der Mann und drückte nun Jan die Führkette in die Hand. „Ich würd dir empfehlen ihn erst mal in deiner Halle laufen zu lassen. Hat einen enormen Bewegungsdrang, das Vieh.“
Jan Kampmann ruckte sacht am Führstrick. „So, ruhig jetzt, hoo.“ Der Rappe folgte ihm mit hohen Schritten zur Halle, ebenso wie Chiara und Cornelia. Er nahm ihm die Transportgamaschen ab, bei dem er ein wenig zitternd stand. Dann schlug er die Hallentür zu und hakte den Führstrick aus, schlüpfte unter dem Tor durch und stellte sich neben die Mädchen.
Der Rappe senkte den Kopf, schnoberte am Hallenboden und bewegte sich gemächlich. Auf einmal, wie auf ein unsichtbares Zeichen hin hob er seinen Schweif, riss den Kopf hoch und galoppierte an. Er hatte einen besonders schönen, fliegenden Galopp – ja, fliegend, das traf es genau. Er hatte eine korrekte Bergauftendenz und Mähne und Schweif flatterten dabei seidig. Wie können Mähne und Schweif seidig flattern? ^^ Aber is nur ein kleiner Kritikpunkt, die Formulierung is halt komisch, Mähne und Schweif können ja seidig sein aber nicht seidig flattern, muss ja nicht unbedingt geändert werden fröhlich
Die Augen waren groß und erfüllt von Leben – Augen, die schon viel gesehen hatten. Sie glänzten. Lebenslust war alles, was aus ihnen sprach(klein), kein bisschen Angst, wie man wohl hätte vermuten können. Seine Muskeln arbeiteten unablässlich, zauberten Lichtreflexionen auf das tiefschwarze Fell, das langsam trocknete. Das Exterieur war beinahe vollkommen, und trotzdem ging nicht klar heraus, welcher Rasse der Rappe angehörte.Der Absatz gefällt mir sehr gut!
Er hatte einen schmalen, edlen Kopf mit ein wenig Hechtkopfansatz, einen recht schmalen Hals und eine korrekte Oberlinie. Die Hinterhand- und Schulterwinkelung war sehr vorteilhaft und die Beine lang und schlank, sehnig. Der Rappe hatte allem Anschein nach einige Vollblüter unter seinen Vorfahren.
Chiara war versunken in seinen Anblick, hielt die Augen nur auf das vollkommene Pferd in der Bahn gerichtet, es spiegelte sich beinahe darin. Eine Strähne flatterte ihr ins Gesicht, doch sie merkte es nicht.
„Ein wunderschönes Tier, nicht war?“, fragte Herr Kampmann.
„Ecstasy wurde auf dem Herigestgestüt drüben in Königsluther gezogen. Ein Sohn von Eclair, einem edlen Warmblut. Bei Ecstasy hat der Großvater durchgeschlagen, er war ein Arabisches Vollblut, und zwar einer der seltenen Rappfarbenen Araber. Ein Traumpferd, wagemutig. Er war sehr erfolgreich in der Vielseitigkeit.“
Vielseitigkeit, dachte Chiara, wiederholte es im Kopf. Die Vielseitigkeit übte eine seltsame Verlockung auf sie aus, doch sie war nie auf die Idee gekommen, ihr nachzugehen.

So, hoffe das war wenigstens ein bisschen konstruktiv ^^ und hoffentlich geht es bald weiter!

LG Nici
02.11.2006 13:17 Nici ist offline E-Mail an Nici senden Beiträge von Nici suchen Nehmen Sie Nici in Ihre Freundesliste auf
Farina Farina ist weiblich
»Real Life«


images/avatars/avatar-26697.jpg

Dabei seit: 15.08.2005
Beiträge: 898
Herkunft: Wo der Pfeffer wächst...

Themenstarter Thema begonnen von Farina
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Vielen Dank für die Kritik fröhlich
Ich werde das ganze noch mal überarbeiten.. irgendwann xD
02.11.2006 13:39 Farina ist offline E-Mail an Farina senden Homepage von Farina Beiträge von Farina suchen Nehmen Sie Farina in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Farina in Ihre Kontaktliste ein AIM-Name von Farina: Blacky2901 MSN Passport-Profil von Farina anzeigen
lale lela lale lela ist weiblich
In loving Memory Yasko


images/avatars/avatar-36220.png

Dabei seit: 30.06.2005
Beiträge: 1.529
Herkunft: Wo Busse an Schienen häng

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Auch wider sehr schön geschrieben
*DenNächstenTeilLesenWill*

__________________


Ganz liebe Grüße an: reikema, Domilein, -katja-, chevaletta und pferdepixx
Hab ich wen vergessen? ->PN


02.11.2006 19:24 lale lela ist offline Homepage von lale lela Beiträge von lale lela suchen Nehmen Sie lale lela in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie lale lela in Ihre Kontaktliste ein
Maina Maina ist weiblich
Pseudomitglied


Dabei seit: 20.04.2006
Beiträge: 7.655
Herkunft: Kreuzberg

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Gefällt mir großes Grinsen
Dein Schreibstil ist richtig fließend, ich merk garnicht, dass ich vorm PC hock Zunge raus

Naja ^^ Weeeeiiiiitttteeeer XD

LG
Diana
02.11.2006 20:14 Maina ist offline Beiträge von Maina suchen Nehmen Sie Maina in Ihre Freundesliste auf
Farina Farina ist weiblich
»Real Life«


images/avatars/avatar-26697.jpg

Dabei seit: 15.08.2005
Beiträge: 898
Herkunft: Wo der Pfeffer wächst...

Themenstarter Thema begonnen von Farina
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Danke, Danke Danke fröhlich

Und weil ihr so lieb fragt: ein weiterer Teil

„Seine Mutter heißt Loriane.“, fuhr Jan Kampmann fort. „Eine Stute aus der uralten Warmblutzucht – Luigi, Landbild, Liebeszauber, kurzum die Letter-Linie. Allesamt großartige Dressurpferde, ein oder zwei auch Vielseitigkeit und Springen. Ecstasy selbst wurde 1995 geboren. Also ist er jetzt elf Jahre alt.
Das Temperament hat er von seinem Vollblutgroßvater, aber er ist extrem gelehrig und anmutig in seinen Bewegungen, nicht so frei und hektisch wie die Vollblüter, das hat er von seinen Warmblutahnen. Er geht M Dressur und L Springen, A Vielseitigkeit, ist recht gut erzogen. Allerdings macht im Umgang stets sein Feuer uns einen Strich durch die Rechnung.
Er ist Turniererfahren und hat auch schon gedeckt, allerdings wurde bei ihm eine Vererbungskrankheit festgestellt. Deshalb ist er hier. Sie haben ihn kastrieren lassen und mir angeboten. Rheiner meinte, ich könnte ihn vielleicht gebrauchen.“
Chiara hob die Augenbrauen. Das klang alles ziemlich hochtrabend. Alles, was sie an diesem Pferd sah, war seine Schönheit, und dieser Blick, er ließ sie nicht mehr los – er sehnte sich so nach Freiheit und Platz, er war so schelmisch und lebenslustig, so feurig, so herausfordernd, fast spöttisch. Sie neigte den Kopf.
“Und was habt ihr jetzt mit ihm vor?“, fragte sie und sah fragend zu Jan Kampmann; das Du hatten Anette und Jan ihr bereits bei der ersten Begegnung angeboten.
„Wir werden mir ihm trainieren, schauen, wer am besten mit ihm zurechtkommt, und derjenige soll ihn fördern, mit ihm in den jeweiligen Prüfungen starten und wenn er erfolgreich ist, wird er weiter gefördert. Ansonsten verkaufen wir ihn an Privatleute.“, antwortete der Geschäftsmann mit einem Schmunzeln.
„Cornelia soll ihn morgen ausprobieren und ich teste ihn am Mittwoch.“
„Um wie viel Uhr?“, fragte Chiara. „Ich würde gerne zusehen.“
Wie immer war ihr Ton höflich, aber nicht übermäßig warm. Sie fragte sich ohnehin, wieso die Kampmanns so freundlich zu ihr waren – vermuteten sie, dass es ihr meistens nicht allzu gut mit ihren Eltern und ihrem Bruder ging? Wie auch immer – sie bemühte sich stets, die Sympathie der Familie nicht zu verlieren.
„Gegen 18 Uhr, denke ich, oder, Cornelia?“
„Okay.“ Cornelia lächelte und nickte. Chiara folgte ihrem Blick zu dem Rappen in der Mitte. Seltsam, wie wenig sie seinen Namen aufnahm – er war für Chiara immer noch „der Rappe“.

Chiara strich sich die Haare aus dem Gesicht. Sie bereute, dass sie sie nicht mit einem Haarband gezähmt hatte, denn bei der Stallarbeit nervten sie ziemlich.
Das Mädchen gabelte ein wenig feuchtes Stroh auf und lud es in die Karre, die in der Boxtür stand. Ihre Wangen waren rot, die Lippen leicht geöffnet. Die Sonne ließ das Thermometer auf 28 Grad klettern und nahm den Menschen die Puste, bewegten sie sich ein wenig. Der Himmel war erfüllt von einem klaren, tiefen Blau, und die Kraft der Sonne minderte sich jetzt, gegen halb sechs, beträchtlich. Trotz des Sommerwetters blieb es nachts noch kühl.
Chiara hörte Hufklappern auf dem Hof, das vermuten ließ dass Cornelia Ecstasy inzwischen fertig gemacht hatte und Richtung Reitplatz ritt. Sie kippte die alte Karre mit den quietschenden Reifen und der angelaufenen Schale auf dem Misthaufen aus und wischte sich über die Stirn, bevor sie sich an die Einfassung des Reitplatzes stellte und schließlich im Gras niederließ.
Cornelia war eine Art Berühmtheit auf dem Hof, die Person, der man die meiste Aufmerksamkeit zukommen ließ, wie man jetzt beobachten konnte:
Josef, der „Junge für alles“ auf dem Kampmann’schen Hof hielt Ecstasy gerade fest, während Cornelia die Bügel verstellte und aufsaß. Natürlich saßen Jan und Anette Kampmann auf den weißen Gartenstühlen, die das Rasenstück schmückten, das zwischen Halle und Dressurviereck lag. Der Blick unter den buschigen Brauen war konzentriert, Jan runzelte die Stirn und um seinen Mund zuckte es. Chiara wandte ihren Blick ab und sah zu Ecstasy.
Cornelia nahm sachte die Zügel an, und schnalzte mit der Zunge. Man sah, wie vorsichtig sie mit dem Pferd unter ihr umging, wie sehr sie sich bemühte, alles richtig zu machen. Nach etwa zehn Minuten trabte sie an, ritt lockernde Übungen und trabte leicht. Chiara blinzelte, spürte, wie der Neid in ihr brannte. Wie gerne würde sie dieses wundervolle Pferd einmal reiten dürfen, die Kraft und Anmut spüren, den Wille, den Ehrgeiz. Sie sehnte sich danach, die schwarze, seidige Mähne unter ihr zu sehen, zu reiten, mit dem Wind, frei.
Eine Sekunde später blinzelte sie erneut. Was für absurde Gedanken! Wie lächerlich!
Ecstasy galoppierte inzwischen auf dem Zirkel und griff weit aus. Cornelia ritt mit unsichtbaren Hilfen und dirigierte das Pferd durch vielerlei Übungen: Vor- und Hinterhandwendungen, Rückwärtsrichten, Schaukel, Volte, Travers und Renvers, Schulter- und Kruppeherein, einfache und fliegende Wechsel. Der Wallach reagierte sofort und führte alles korrekt aus. Es sah so.. anmutig aus, so fliegend, vollkommen. Dieses Pferd lebte – es tanzte. Es war unbeschreiblich, ihm zuzusehen.
04.11.2006 02:41 Farina ist offline E-Mail an Farina senden Homepage von Farina Beiträge von Farina suchen Nehmen Sie Farina in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Farina in Ihre Kontaktliste ein AIM-Name von Farina: Blacky2901 MSN Passport-Profil von Farina anzeigen
Nici Nici ist weiblich
Mitglied


images/avatars/avatar-51641.jpg

Dabei seit: 18.04.2005
Beiträge: 1.088
Herkunft: Bayern

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Der Teil gefällt mir sehr gut, einen kleinen Kritikpunkt habe ich noch gefunden

Zitat:
Original von FarinaAllerdings macht im Umgang stets sein Feuer uns einen Strich durch die Rechnung.


Besser wäre:
Allerdings macht uns sein Feuer im Umgang stets einen Strich durch die Rechnung.


Ansonsten: Wirklich gut gelungen, würde gerne mehr lesen/hören^^
04.11.2006 15:23 Nici ist offline E-Mail an Nici senden Beiträge von Nici suchen Nehmen Sie Nici in Ihre Freundesliste auf
lale lela lale lela ist weiblich
In loving Memory Yasko


images/avatars/avatar-36220.png

Dabei seit: 30.06.2005
Beiträge: 1.529
Herkunft: Wo Busse an Schienen häng

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ein toller Teil.
Ich will mehr*g*

Ich find du beschriebst das alels sehr gut aber auch nicht zu kleinlich, es passt halt alles und ist flüssig zu lessen

__________________


Ganz liebe Grüße an: reikema, Domilein, -katja-, chevaletta und pferdepixx
Hab ich wen vergessen? ->PN


04.11.2006 12:03 lale lela ist offline Homepage von lale lela Beiträge von lale lela suchen Nehmen Sie lale lela in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie lale lela in Ihre Kontaktliste ein
Farina Farina ist weiblich
»Real Life«


images/avatars/avatar-26697.jpg

Dabei seit: 15.08.2005
Beiträge: 898
Herkunft: Wo der Pfeffer wächst...

Themenstarter Thema begonnen von Farina
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Okay fröhlich

Und ein bisschen mehr:

Jan war es anzusehen, wie zufrieden er mit seiner Tochter war, und er legte den Arm um sie, als sie Ecstasy vom Platz führte.
„Ich versorg ihn, Schatz. Geh du ruhig schon mal rein und hilf deiner Mutter das Abendessen vorzubereiten, ja?“
Er nahm Ecstasys Zügel und führte ihn zum Stall, verschwand darin.
Cornelia blieb stehen und sah sich nach Chiara um.
„Hey, wie fandest du uns?“, fragte das Mädchen.
Chiara schwieg eine Weile und ging neben ihr her. Fragte sie nur, um anzugeben? Das passte nicht zu Cornelia. Aber lag ihr wirklich etwas an Chiaras Meinung?
„Hm.“, machte sie, um überhaupt etwas gesagt zu haben.
„Es sah.. perfekt aus.“
Sie sprach in keinem lobenden Ton, was ihr gleich einen forschenden Blick von Cornelia eintrug.
„Perfekt eben – wie dieses Pferd ist.“, versuchte Chiara zu verdeutlichen, und lächelte.
„Gefällt er dir?“, fügte sie hinzu. „Wie ist er?“
Cornelia lachte. „Perfekt.
Naja, ich find ihn schon toll. Er hat ein interessantes Wesen – so lebensfroh.“
Lebensfroh, dachte Chiara. Das trifft es genau.
„Er ist einfach etwas Besonderes. Unterm Sattel meinst du, ein Pulverfass zu haben – er greift wahnsinnig aus und du sitzt wie – in einer Windmühle. Es ist recht anstrengend, ihn zusammenzuhalten, er versucht dauernd, sich zu entziehen, wenn du nicht voll konzentriert bist. Außerdem reagiert er sehr leicht auf Hilfen, besonders Gewicht. Naja. Daddy redet schon von Pokalen und Meisterschaften.“ Das Mädchen kicherte nervös.
“Na dann wünsch ich dir viel Erfolg – bei den Meisterschaften und Pokalen.“
Chiara lächelte ihr aufmunternd zu.
„Danke. Na dann.. bist du morgen Nachmittag da?“
„Ja, ich denke schon.“
“Okay, bis dann.“
Chiara nickte und mustere Cornelia, mit ihren strohblonden, langen Haaren, die sie stets zum Zopf geflochten trug, den Grübchen in ihren Mundwinkeln. Auf den Wangen hatte sie Sommersprossen, die sie täglich zählte. Ein sympathisches Mädchen., dachte Chiara abwesend.

Schweigen lag über dem Frühstückstisch, dem man ansah, dass er in großer Hast gedeckt worden war. Chiara nahm einen Löffel von ihren Cornflakes und kaute unkonzentriert darauf herum. „Verschwindest du heute wieder bei deinen Pferden?“, fragte ihre Mutter, Czelia Imker. Sie hatte die besten Jahre ihres Lebens bereits hinter sich gebracht. Ihre Augen waren rötlich, wie von vielem Weinen, und sie hatte dunkle Ringe unter ihnen. Die Haare waren fusselig und dünn und hingen lasch zum Pferdeschwanz gebunden herunter. Ihr Gesicht war schmal, die Haut fahl und ausgeleiert. Sie schien resigniert.
„Ja.“, murmelte Chiara, blickte zu ihrer Mutter und in deren graublauen Augen.
„Kannst du nicht..“
„Nein!“
Chiaras Antwort war scharf und duldete keine Widerrede.
Damit war das Gespräch beendet. Die Mutter wandte sich Nico, ihrem älteren Bruder zu.

Es klingelte zur ersten Stunde, aber Chiara folgte nicht den üblichen, hastigen Bewegungen der Mitschüler, die rasch auf ihre Plätze zuhielten. Sie ließ den Blick schweifen; alle sahen amüsiert aus, tuschelten noch oder spielten „Drei in einer Reihe“, als Frau Sommer den langen, schmalen Klassenraum betrat, und ihre Sachen auf das staubige Lehrerpult legte. Ihre Tasche war aus braunem Krokodilleder, glänzend. Sie trug stets eine Tüte mit Büchern mit sich. Ihr Gesicht war breit und rosig, auf eine faszinierende Weise lebendig. Ihre Augen waren von lustiger haselnussbrauner Farbe und die blonden Haare trug sie zu einem lockeren Knoten aufgesteckt. Frau Sommer war eine gute Seele, überaus warmherzig und sehr talentiert darin, bei Schülern Probleme zu erkennen, sei es zu Hause, im Umgang, Psychisch.
„Guten Morgen!“, sagte sie munter und schlug ihr Buch auf, klappte es jedoch rasch darauf wieder zu. „Wir wollen heute ein Standbild kreieren – das Thema: ein Haushalt. Und ich möchte, dass Hannah, Lea, Johannes, Chiara und Moritz es darstellen. Sprecht euch ab und stellt euch dann so hin.“
Chiara sah zu Lea und Hannah.
„Ich will Vater sein, und Moritz ist natürlich Bruder.“, verkündete Johannes rasch und nicht minder laut. Hannah suchte sich die Stelle der Mutter. Dann blieben noch Lea und Chiara, und Lea übernahm die Schwesternrolle.
Auf einmal, seltsamerweise, spürte Chiara, wie ihr schwindelig wurde. Sie wusste nicht, wer sie bei dem Standbild sein sollte. Doch.. sie konnte sich auch zu Hause nicht einordnen.
Für meine Eltern bin ich keine Tochter, für Nico keine Schwester, aber auch sonst – existiere ich bloß? Nur existieren? Nichts sonst? Aber wieso nur?
07.11.2006 16:44 Farina ist offline E-Mail an Farina senden Homepage von Farina Beiträge von Farina suchen Nehmen Sie Farina in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Farina in Ihre Kontaktliste ein AIM-Name von Farina: Blacky2901 MSN Passport-Profil von Farina anzeigen
lale lela lale lela ist weiblich
In loving Memory Yasko


images/avatars/avatar-36220.png

Dabei seit: 30.06.2005
Beiträge: 1.529
Herkunft: Wo Busse an Schienen häng

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Wider sehr schön und flüssig geschreben
Will mehr*g*

__________________


Ganz liebe Grüße an: reikema, Domilein, -katja-, chevaletta und pferdepixx
Hab ich wen vergessen? ->PN


07.11.2006 18:39 lale lela ist offline Homepage von lale lela Beiträge von lale lela suchen Nehmen Sie lale lela in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie lale lela in Ihre Kontaktliste ein
Nici Nici ist weiblich
Mitglied


images/avatars/avatar-51641.jpg

Dabei seit: 18.04.2005
Beiträge: 1.088
Herkunft: Bayern

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Der Teil gefällt mir sehr gut, auch der Schluss des Teiles ist wirklich toll gelungen!

Am Besten gefällt mir eigentlich das Gespräch zwischen den Beiden.. und ihre Gedänken und Gefühle dabei, ganz große Klasse!

Möchtest du überhaupt noch Kritik dazu haben?
07.11.2006 22:46 Nici ist offline E-Mail an Nici senden Beiträge von Nici suchen Nehmen Sie Nici in Ihre Freundesliste auf
Moenchhof Moenchhof ist weiblich
Trakehner <3


images/avatars/avatar-25077.jpg

Dabei seit: 09.12.2005
Beiträge: 941
Herkunft: Deutschland

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Mir gefälllt bis jetzt alles suuuuper gut. *ganz gespannt auf den nächsten Teil sei*
07.11.2006 23:42 Moenchhof ist offline E-Mail an Moenchhof senden Beiträge von Moenchhof suchen Nehmen Sie Moenchhof in Ihre Freundesliste auf
Seiten (2): [1] 2 nächste » Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Gegen Bilderklau - Das Original » Prosa, Epik, Kunst » Schreibecke » Geschichten » Ein Pferd namens Ecstasy

Impressum

Forensoftware: Burning Board, entwickelt von WoltLab GmbH