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Fantasiegeschichte vermischt mit Lovestory/ brauche eure Meinung zum ersten Kapitel! |
chalana13
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Dabei seit: 02.04.2005
Beiträge: 177
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Fantasiegeschichte vermischt mit Lovestory/ brauche eure Meinung zum ersten Kapitel! |
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Hey, leuts, hab ma hier das erste kapitel eines Romans reingestellt, der meiner Fantasie enhtsprungen ist! Ich bräuchte noch eure Mienung dazu! Also, freue mich über eure Meinung!
Neue Bekanntschaft
Haithabu, Stadt des Handels und der Fröhlichkeit. Eben hatte sein Ziel erreicht. Nur noch wenige Feldwege, die zur Hauptstraße führten, trennten den jungen Krieger von der Innenstadt und der Gewissheit, ein Bett und einen Ort der Ruhe zu finden. Seit dem Beginn seiner Reise hatte Eben wenig geschlafen, kaum gegessen und hatte die meiste Zeit auf dem Rücken seines Pferdes verbracht. Er hatte alles daran gesetzt, den Auftrag von seinem Freund und König von Ranà auszuführen. Doch jetzt wollte der sonst so zähe Krieger für das Erste ein Bett und eine Mahlzeit in einem Gasthaus. Nun lag die Hauptstraße vor ihm, die ins Innere
Der Stadt führte. Als er sie im Schritt entlang ritt und sich umsah,
dachte er, dass das Leben in Haithabu wohl sorgenfrei und angenehm sei. Denn alles, was er sah, waren spielende Kinder, Väter, die ihren Söhnen den Umgang mit Waffen und den Ritt eines Pferdes beibrachten und Mütter, die ihren Töchtern die Haare flochten. Alles schien so sorglos zu sein, wobei in anderen Ländern und Regionen harte, grausame, kalte und sehr blutige Kriege geführt wurden. Die Stadt war schön und es tummelten sich viele Menschen auf den Straßen, selbst für den schon sehr frühen Nachmittag. Die Mädchen und Frauen in ihren bunten Gewändern machten das alles zu einem noch bunteren Treiben.
Überall verfolgten ihn neugierige Blicke. Er konnte sich nicht vorstellen, dass in einer so fröhlichen Stadt viele Krieger zu finden waren oder auch nur eine Spur einer beinahe tyrannischen Herrschaft, nicht so, wie in den Städten, durch die er bis jetzt schon gekommen war. Eben fragte schließlich eine alte Greisin, die gerade auf einer Bank saß und Körbe flocht, höflich nach einer Taverne. Sie lächelte ihm freundlich entgegen, was er auch nicht gewohnt war, und beschrieb ihm den Weg zu einem Gasthaus, das am Marktplatz liegen sollte. Freundlich dankte er ihr und seine blonden glatten und langen Haare wehten im Wind, als er wieder auf den Rücken seines Hengstes stieg. Das besagte Gasthaus „ Zum Schwertstich“ sah einladend aus. Eben brachte sein Pferd zu den naheliegenden Ställen, warf dem Stalljungen zwei Münzen zu und bat ihn, dem Hengst, der eine lange Reise hinter sich hatte, eine große Portion Heu zu geben. Er lockerte den Sattel des Tieres, tätschelte ihm noch einmal den Rücken, bevor er sich selbst zum Gasthaus aufmachte, um sich selbst zu stärken. Kaum hatte er das schwere Tor geöffnet und war eingetreten, stieg ihm der Geruch von Pfeifen, Essen, Met und Bier entgegen. Er fühlte sich schon fast wie in seiner Heimatstadt.
Alle waren fröhlich und Gelächter hallte durch die Räume. Hier folgten ihm keinen neugierigen Blicke, da anscheinend viele Auswärtige das Gasthaus tagtäglich aufsuchten. Frauen brachten den Gästen das Essen und der Wirt schenkte aus. Alles in einem ein gewöhnliches Gasthaus, wie ein jeder es kannte. Und trotzdem freute Eben sich, hier zu sein. Endlich ein Dach über dem Kopf zu haben und eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen. Als er weiter durch den Raum ging, fand er schließlich einen freien Tisch, an dem ein Händler ganz alleine saß und fragte diesen höflich, ob er sich zu ihm setzen dürfe. Der Mann lächelte nur und forderte Eben mit einer einladenden Handbewegung auf, sich doch zu setzen.
„ Kein Einheimischer, was?“, fragte dieser unwirsch, aber mit einer freundlichen Art.
„ Nein, ich komme aus der weißen Stadt Raná, wenn ihr diese kennt.“
„ Ob ich diese Stadt kenne? Selbst der Teufel kennt Raná!“,
Mit diesen Worten begann ein heiteres Pläuschchen und es wurde auch so mancher Becher Met geleert.
„ Und was tust du an diesem gottverdammten Fleckchen Erde, Eben?“, der Händler, Hassan hieß er, hatte wohl schon etwas mehr Alkohol im Blut als Eben .
„ Mein Freund Bolvai gab mir einen Auftrag, den ich in Haithabu ausführen soll.“ Hassan wirkte überrascht.
„Der Bolvai ? König von Raná? Er ist dein Freund? Es heißt, er sei ein großartiger König, was man von dem dieser Stadt nicht gerade behaupten kann. Sag mir, Eben, wer sind deine Eltern?“
„ Naja, Flár war mein Vater und Sirena meine Mutter. Ich gehöre den zwölf eng vertrauten Rittern Bolvai´s an.“ Hassans Augen wurden bei dieser Antwort groß.
„ Flár? Und Sirena? Tod und Teufel, adelig ist wahrhaftig der passende Name für dich! Aber...“, Hassan besann sich
„ Es tut mir Leid, was mit ihnen geschehen ist. Jetzt werden sie zusammen mit den größten Helden der Geschichte und Odin selbst an einem langen Tisch sitzen und Speisen. Deine Eltern waren zwei der größten Helden unserer Geschichte. Aus dir wird auch noch etwas sehr großes werden, mein Junge! Glaub mir“, dann verfielen sie in ein langes Schweigen. Eben dachte über den Tod seiner Eltern nach. Es war schmerzhaft, mit anzusehen, wie der Hof abgebrannt war. Mit einem Kopfschütteln vertrieb er das Bild, das gerade wieder vor seinem inneren Auge aufgetaucht war. Eben wollte mehr über die Stadt erfahren und brach das fast schon peinliche Schweigen.
„ Hassan, wer führt diese Stadt?“
„ Hm? Achso, ja, das ist kein geringerer als Horát. Aber wenn du mich fragst, ist er eher ein Narr, als ein König. Er ist verhasst an der Stadt. Der Mann dort drüben, neben der Treppe.“
Eben sah sich um. Der Tisch an der Treppe war ihm noch gar nicht aufgefallen. Die düsteren Gestalten die dort saßen und vor allem der kräftige Hüne, der zweifelsohne Horát selbst sein musste, sahen nicht gerade aus, als wäre mit ihnen gut Kirschen essen.
„ Die beiden Männer neben ihm sind seine treuergebenen. Links sitzt Hamá und recht Haát. Sie tun alles für ihren Herren, wirklich alles. Schließlich entlohnt er sie ja auch gut für ihre Taten.“, der Händler lachte bitter. Eben dachte kurz nach, dann fragte er hemmungslos
„ Gab es schon Aufstände in der Stadt gegen ihn?“Als Eben in das Gesicht des Händlers blickte, sah er zum ersten mal, wie alt er schon sein musste. Tiefe Furchen waren in seiner Haut und das Haar war schon fast ganz ergraut.
„ Nein, nicht direkt. Niemand wagt es, sich gegen ihn zu stellen. Wie schon gesagt, seine Treuergebenen tun wirklich alles für ihn.
Nur Cara ist die Einzige , die sich gegen ihn stellt.“ Auf einmal lächelte der Händler.
„ Gutes Mädchen, Cara. Sie ist die Tochter des ehemaligen Herrschers dieser Stadt. Ihr Vater Herger war der beste König, den wir uns wünschen konnten. Bis zu dem Tage, als Horát in getötet und selbst die Macht ergriffen hat. Das ist nun nicht mehr als drei Monate her.“, Hassan machte eine Pause
„ Horát wollte Cara zur Frau nehmen. Diese weigerte sich strickt. Seitdem ist er hinter ihr her. Ihr „ Nein“ hat ihn in verletzt und er will es nicht wahrhaben, dass sie ihn abgrundtief hasst. Er setzt sogar Gewalt ein, nur um sie zu sich zu bringen.“, Hassan senkte die Stimme „ Einige Male hatte er es schon geschafft, sie wirklich zur Verzweiflung zu bringen. Sie tut mir so leid. Cara ist ihm immer wieder entwischt. Sie ist sehr klug und allgemein bei den Männern beliebt. Sie ist das schönste Mädchen, dass ich je gesehen habe, glaub mir. Und wild wie kein dreijähriger Hengst.
Ich mache mir Sorgen um sie, denn der Tod ihres Vaters hängt ihr immer noch schwer nach. Ihr gehört nun der Hof ein wenig östlich von der Stadt. Aber, wie ich sehe, wirst du sie heute noch selbst kennenlernen.“ Hassan lächelte und nickte in Richtung Tür.
Als Eben dorthin sah, verschlug es ihm die Sprache und er konnte gar nicht fassen, was er dort sah. Hassan hatte keineswegs übertrieben. Das Mädchen , das dort in der Tür stand war das Wort „ Schönheit“. Ihr Lächeln war so schön wie die Morgenröte.
Ihr Haar fiel wie schwarze Wellen über ihre Schultern. Ihre grünen Augen leuchteten so hell wie der Mond und doch wurden sie erwärmt von dem Feuer, das darin brannte. Eben hatte eine solche Frau noch nie gesehen. Als Hassan Eben ansah, musste er insgeheim lachen, da er sich das gedacht hatte. Ebens Blick klebte an Cara. Dieser konnte ihn einfach nicht abwenden, als Cara herumlief, alle begrüßte und sich dann eine Weile mit dem Wirt unterhielt. Dann drehte sie sich um und blickte ein wenig um und ihr Blick fiel auf – ja wen wohl- natürlich Eben. Dann sah sie sich noch einmal um du ging dann direkt auf den Tisch zu, an dem Eben und Hassan saßen. Der Krieger fühlte sich etwas unwohl in seiner Haut, das aber schwand schnell als sie sie sehr freundlich begrüßte.
„ Guten Abend, Hassan. Guten Abend“, Cara schenkte Eben ein wundervolles Lächeln. Würde Eben nicht auf einer Bank am Fenster sitzen, wäre er bei diesem Anblick direkt nach hinten umgefallen. Sie war so wunderschön, dass sich in Ebens Kopf für ein paar Augenblicke alles drehte.
„ Hassan, wer ist dein Tischgeselle aus Raná?“, Cara musterte Eben fröhlich. Er sieht sehr gut aus, dachte sie sich.
„ Eben ist mein Name“, schoss es aus Eben heraus.
„ Woher wisst ihr, dass ich aus Raná komme?“, fragte Eben verwirrt.
„ Nun ja, das Wappen auf eurem Waffengurt ist das der Weißen Stadt und das Flechtwerk auf der rechten Seite ist nirgendwo anders so üblich wie in Raná“, sie lächelte immer noch so, dass man fast meinen konnte, die Sonne würde aufgehen.
„ Ich hab dir doch gesagt, dass sie sehr clever ist“, steckte Hassan Eben murmelnd zu.
Als Eben noch einen Schluck Met aus seinem Becher genommen hatte, fing plötzlich Musik zu spielen an. Eben hatte die drei Musiker mit ihren Instrumenten gar nicht hereinkommen sehen.
Kein Wunder, alles in seinem Kopf drehte sich nur noch um Cara.
Der Wirt und einige Gäste riefen etwas, in das auch schließlich die anderen Gäste einfielen und auch Hassan rief etwas, was Eben erst nicht verstand. Dann wurde es klarer, alle schrien:
„ Cara, sing für uns!“ Tatsächlich. Cara ging hinüber zu den Musikern und sprach leise mit ihnen. Alsbald spielten sie eine langsame Melodie und Cara begann verführerisch zu singen.
Dazu hatte sie sich auf einen leeren Tisch gestellt und begonnen zu tanzen. Eben konnte seinen Blick nicht abwenden. Im ganzen Raum war es still geworden. Alle lauschten der wundervollen Stimme. Der Texte des Liedes handelte von den Heldentaten des Gott Odins. Jeder kannte dieses Lied, und dennoch. Allen kam es vor, als hörten sie das Lied zum ersten mal. Cara sprang vom Tisch und begann von Tisch zu Tisch zu tanzen, hörte nicht auf zu singen. So ging es jeden Abend . Jeden Abend wollten alle, dass sie für sie tanzte. Und nie konnte sie Nein sagen. Es machte ihr großen Spaß. Wie gerne sie Horát ärgerte. Auch diesen Abend
Tanzte sie auf seinen Tisch zu, schwang die Hüften und sang noch verführerischer. Horát prollte schon lauthals. Heute ging sie sogar noch weiter. Zeigte ihm ihre Rückseite und setzte sich langsam auf seinen Schoß. Kaum hatte sie das getan, spürte sie auch schon seine Hände an ihren Hüften. Doch so schnell konnte der angetrunkene Horát gar nicht schauen, hatte sich Cara ruckartig erhoben und ihm mit ihrem Fuß einen Kinnhaken verpasst. Einige Männer mussten lachen und auch Eben konnte es sich nicht verkneifen. Ihm gefiel nicht, wie Horát jetzt schaute. Wütend sprang dieser auf und schrie etwas, was Eben zwar nicht verstand, dennoch merken ließ, dass es etwas schlimmes gewesen sein muss. Alle im Raum waren verstummt, auch Cara, und hatten plötzlich noch viel zu erzählen und widmeten sich schnell wieder ihren Gesprächen zu. Cara war blass im Gesicht geworden.
Ihr Blick sank zu Boden. Schließlich ging sie ans Fenster in Ebens Nähe und blickte hinaus. Eben sah ihr Gesicht nicht. Irgendetwas in ihm, wollte zu ihr gehen und sie zärtlich umarmen, doch das konnte er nicht. Horát schritt auf Cara zu und sagte etwas, was Eben erstand:
„ Genau das habe ich getan. Er lag auf dem Boden vor mir und
wimmerte armselig, als ich ihm mein Schwert erst ins Bein und dann in die linke Schulter stach“, er ging auf Cara zu, legte seine Arme über ihre Schultern und sprach weiter.
„ Und weißt du was er gesagt hat, bevor er starb? Er sagte:
„ Wehe, du fasst Cara auch nur einmal an!“ und dann ist er elendig verschieden. Aber wie könnte ich meine Finger von so etwas“, er ließ seine Hände über ihre Vorderseite fahren und roch an ihrem Haar
„ Schönem wie dir lassen? Dachte er wirklich, dass ich mich von den Worten eines alten Narren beeindrucken lassen würde?“ Cara atmete sichtlich kräftiger.
„ Deine Mutter habe ich auch aus dem Weg geschafft. Was hat sie sich gewehrt, als ich eine schöne Nacht mit ihr verbringen wollte. Knebeln musste ich sie, damit sie still war.“ Cara rannen Tränen über die Wangen und ihrem Hals entfuhr ein leises Nein.
„ Und dann war auch sie des Todes geweiht. Und nun bist nur noch du übrig. Und glaub mir, dich bekomme ich noch!“ sein Tonfall wurde ernster und strenger, er packte sie und küsste sie mitten auf den Mund. Eben sprang auf. Cara löste sich sofort von ihm, und ehe er sich versah, hatte sie Horát eine mächtige Ohrfeige gegeben. Dann rannte sie hinaus. Horát setzte sich nur grinsend zurück an den Tisch, seine Wange war sichtlich gerötet. Eben konnte sich nicht mehr halten, raunte Hassan nur eine kurze Verabschiedung zu und rannte hinter Cara her. Er merkte nicht, dass dies Horát nicht entgangen war, doch er hatte besseres zu tun.
Dunja stand nicht im Stall bei den anderen Pferden. Cara stellte ihr Pferd nie zu den anderen. Zu groß war ihre Angst, Horát könnte ihrer Stute etwas antun. Einmal mehr hatte Horát sie zu Verzweiflung getrieben. Tränen rannen ihr über ihre Wangen und verschwanden in ihren schwarzen Locken. Sie ignorierte sie.
Immer noch sah sie das Bild vor ihrem inneren Auge, das Horáts Worte in ihr erweckt hatten. Nun stand sie bei ihrem geliebten Pferd, rieb ihm die Schnauze und drückte ihr Gesicht tief in die Mähne. Da sie allein war, heulte sie sich bei ihrem Pferd aus. Schluchzend sah sie zum Mond auf. Es war Vollmond.
„ Wieso bin ich nur so empfindlich?“, fragte sie Dunja
„ Ich habe Horát das gegeben, was er sich erhofft hatte. Ich habe ihm nachgegeben und Schwäche gezeigt. Ich könnte mich Ohrfeigen!“, flüsterte sie ihrem Pferd zu, mit dem sie allein hinter dem Stall stand. Doch so allein war sie nicht. Eben stand an der Ecke und hörte jedes Wort , das sie sagte.
„ Vielleicht sollte ich ihm nachgeben, vielleicht sollte ich ihn heiraten!“, Cara zog den Sattelgurt enger.
„ Das würde deinem Charakter nicht entsprechen“, Cara drehte sich erschrocken um. Eben stand vor ihr. Vorhin im Gasthaus war er ihr aufgefallen. Er war ein schöner Mann von guter Statur. Irgendwie, auch wenn Cara es nicht eingestehen wollte, gefiel er ihr, seitdem sie ihn zum ersten mal gesehen hatte.
Eben lächelte ihr tröstend zu. Cara fühlte sich, als würde sie ihn schon seit Ewigkeit kennen. Plötzlich stand er neben ihr. „Hassan hat mir alles erzählt. Das mit deinem Vater tut mir Leid. Er war ein angesehener Mann und von großem Rum. Sicher speißt er jetzt mit Odin und den anderen Helden und Heldinnen an einem Tisch in Walhalla. Sein Tot geht dir nahe“ Eben sah ihr tief in die grünen Augen. Diese Augen, sie waren so tief und unergründlich.
„ Danke für deinen Trost. Wir kennen uns kaum. Und doch....“,
Cara sah zu Boden, sah Eben dann wieder an.
„ Es kommt mir vor, als würde ich dich kennen, seit ich meine Augen öffnete.“ Ebens Herz hüpfte in seiner Brust. Eine solche Frau hatte er noch nie kennengelernt. So sensibel und doch so stark. Er vermochte nicht zu sagen, wie Cara war. Als er Cara aber dennoch näher trat, wandte sie sich ab und stieg auf ihr Pferd. Nein, sie würde es keinem Mann so leicht machen. Nicht einmal ihm, ihm, dem sie sich hinzugezogen fühlte.
„ Du hast meinen Dank. Und meine Gastfreundschaft, wenn du sie benötigst. Wenn Hassan dir so viel erzählt hat, dann weißt du auch, wo sich mein Hof befindet. Leb wohl!“ Ohne ein weiteres Wort trieb sie Dunja an und rauschte davon. Still. Stiller als jedes Pferd hätte sein dürfen. Eben sah ihr nach. Diese plötzliche Wendung und ihr abruptes Verschwinden verwirrten ihn. War da etwas Ablehnendes in ihrem Blick? Oder täuschte er sich? Eben wusste keine Antwort darauf. Vielleicht hatte er sie erschreckt. Ja, das musste es gewesen sein. Wie konnte er nur so dumm sein? Es musste ihr vorgekommen sein, als ob er sie nur beschwichtigte, um sie darauf gleich in den nächsten Busch zu ziehen! Sie hatte ihren Vater verloren und war penetrant von Horát belästigt worden und er rannte ihr hinterher wie ein normaler Bauernbursche. Leise vor sich hingrummelnd wandte er sich wieder dem Gasthaus zu, seinen leuchtenden Fenstern und dem Lärm, der durch die offene Tür herausdrang.
Auf dem Hof leuchtete nur ein Fenster. Das musste Lará sein, die ihre Kinder ins Bett brachte. Sie und ihre drei Kinder lebten in einem kleinen Häuschen, das noch zum Hof gehörte. Cara konnte sich noch genau erinnern, wie es gewesen war, als Lará hochschwanger mit zwei kleinen dreckigen Kindern vor ihr auf dem Hof stand und sie um ein wenig Essen bat. Das war vor zwei Monaten gewesen und jetzt konnte Cara sich nicht mehr vorstellen, wie sie es jemals ohne Lará´s helfende Hand geschafft hatte. Cara hatte sie abrupt gefragt, ob sie nicht wenigstens auf ihrem Hof leben wolle, bis ihr Kind gesund und munter auf der Welt wäre. Lará hatte abgelehnt. Sie hatte gesagt, sie wolle ihr keine Umstände machen und würde weiterziehen. Doch weit kam sie nicht. Sie war kaum auf dem Feldweg gewesen, der vom Hof zur Stadt führte, als die Wehen einsetzten. Am nächsten säugte sie ihren Jüngsten Sohn und war trotz der Anstrengungen eine glückliche Mutter. Seitdem hatte niemand mehr auf das Thema angesprochen. Lará war einfach geblieben und Cara war nicht mehr allein, nein, auch wenn Lará sechs Jahre älter war als Cara, nämlich dreiundzwanzig , hatte sie endlich eine Freundin und jemanden, der ihr auf dem Hof zur Hand ging.
Cara dachte über den vergangenen Tag nach, während sie ihre Stute zu den Ställen führte und sie dort versorgte. Die anderen Pferde und Tiere hatte Lará schon versorgt. „ Geh nur und hab ein wenig Spaß!“, hatte sie zu ihr gesagt. Lará war immer so hilfsbereit . Sie kannte Cara´s Vergangenheit und wusste, wie schlecht es ihr ging, auch wenn sie es sich oft nicht anmerken lies.
Mit einem Seufzen ließ sie sich auf der Bank unter der großen Buche nieder .Der Vollmond lächelte sie an und eine kühle Brise ließ die Blätter des alten Baumes erzittern. Cara schloss die Augen und Bilder erschienen vor ihr. Bilder verschiedener Abschnitte ihres Lebens. Ihre wunderschöne Mutter, die Cara´s Locken kämmte, Ihr Vater, der ihr beibrachte, wie man mit Schwert und Bogen umging, Ihr Vater, der ihr ein weißes Fohlen schenkte, die Burschen in der Stadt, die sie verfolgten und ihr verliebte Bemerkungen ins Ohr flüsterten, Sie, wie sie diese abwimmelte. Dann, wie Horát auf dem Hof auftauchte und Cara einen Heiratsantrag machte und sie belästigte, ja, sich sogar in ihr Schlafgemach schlich, Ihr Vater, wie er ihn vom Hof scheuchte, Sirena, die ihre weinende Tochter tröstete. Immer schlimmere Erlebnisse schlichen sich in Cara´s Gedanken. Da war Horát der lächelnd auf dem Hof stand, hinter ihm ein Karren mit dem toten Körper von Herger, ihre weinende Mutter und sie selbst weinend vor dem Totenfeuer ihres Vaters, dann Mutter, wie sie schluchzend und blutverschmiert auf dem Feldweg zum Hof taumelt, Horát hinter ihr, sein Schwert erhoben, dann der Todesstoß, eine siebzehnjährige Frau neben ihr kniend , ein grinsender Horát hinter ihr stehend, schließlich das Totenfeuer ihrer Mutter, dann wieder Horát , der sie gegen ihren Willen anfasst, sie schlägt, lacht und lüsterne Worte in ihr Ohr raunt.
Mit einem Schrei fuhr Cara aus ihren Gedanken. Jemand hatte sie an der Schulter gepackt und Augen starrten sie an. Kalter Schweiß rann ihr den Rücken hinunter. Lachend sah Lará sie an.
mfg
chalana
__________________ It´s time to die....
WELCOME TO THE JUNGLE BABY!!!!
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15.07.2006 18:43 |
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Luthien

Polly Perle
 

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Herkunft: Schweiz
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Mit dem Namen hatte ich das erste mal, als du ihn erwähnt hast, etwas Mühe, bis ich gerafft habe, dass der Typ Eben heisst
Hm, also möchte schnell was zu dem Gespräch im Wirtshaus mit Hassan sagen. Mir kommt es etwas komisch vor, wie offen dass Eben ist. Er zögert ja nicht gerade damit, Infos über sich selbst zu geben. Okee, woher er kommt, geht ja noch, wer seine Eltern sind zu verraten, könnte irgendwie von Arroganz zeugen und dem Bedürfnis, gut anzukommen… - Zu sagen, dass er ein Freund vom König is und der ihm einen Auftrag gegeben hat, ist in meinen Augen eine Mischung aus dem vorher erwähnten und Dummheit.
Hä? Der König in einem ‚minderen’ Gasthaus mitten in der Stadt? Das is ja wirklich mal was Neues!
Und ab da habe ich dann nicht mehr weiter gelesen.
Irgendwie gefällt mir der Schreibstil nicht wirklich… Es ist so à la: ‚Tralala is die Welt nicht schön, ich schreibe jetzt ein Jugendbuch’
Es hört sich für mich halt nicht nach Fantasy an. Is ja nicht schlimm, gibt verschiedenes. Aber ich empfinde es als äusserst anstrengend zu lesen, ziemlich oberflächlich was Gefühle und Gedanken angeht und dazu ziemlich uninteressant. Sorry
Wünsche aber trotzdem viel Spass beim Weiterschrieben.
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Nix zu sagen
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23.07.2006 17:32 |
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