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SweetSensation

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Dabei seit: 16.03.2006
Beiträge: 586
Herkunft: Bayern
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Lena
Habe mich mal an einer Kurzgeschichte versucht ...
Meiner Meinung nach muss sie noch bearbeitet werden, aber dazu brauche ich natürlich euch
Die Geschichte ist aus einer spontanen Idee entstanden.
Es regnet und es ist dunkel, das schummrige Licht der Straßenlaternen fällt in großen, fahlen Ringen auf die Straße. Ich weiß nicht, ob ich Angst habe oder ob ich mich nur unwohl fühle, weil ich müde bin und zu viel getrunken habe. In der Hecke raschelt es. Und dann sehe ich sie zum ersten Mal. Von ihr ist nicht mehr als ein Paar leuchtender Augen zu sehen in der wahrenden Dunkelheit dieser Herbstnacht. Der Wind heult und der Regen prasselt, doch sie steht da und sieht mich an, unberührt von all dem, was um sie herum geschieht.
Unsere Augen treffen sich und mein Herz klopft laut. Ich habe Kopfschmerzen und kann mich nur schwankend auf den Beinen halten. Ein flüchtiges, scheues Lächeln huscht über ihr blasses Gesicht mit der Porzellanhaut, ich kann spüren, dass sie glücklich ist, auch wenn ich weder ihr Lachen höre noch ihre Fröhlichkeit in Form von großen Lachfältchen erblicken kann.
„Lena.“ Das ist alles was sie sagt.
Sie macht mir Angst. Schweißperlen glänzen auf meiner Stirn, als ich meine Jacke mit zittrigen Händen enger um mich wickle. Wind braust, Regen fällt. Und sie steht da, so zerbrechlich wirkt sie und doch so stark.
Ich will gehen, eine kleine, warme Träne fällt auf meine Hand. Ich spüre sie trotz des eisigen Regens und sehe, dass sie auch weint. Große Tränen lassen ihre Augen glänzen, sie würgt und weint und will nicht mehr aufhören. Worte bleiben mir im Hals stecken, wozu sollten sie auch ausgesprochen werden? Und die Angst nimmt mich in ihren Schraubstock.
Ich will weg. Aber irgendetwas fesselt mich an sie. Sie lächelt und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie sieht so wunderschön aus, trotz der ungekämmten Haare, die sich in dreckigen, von Zweigen gespickten Strähnen über ihren Rücken ergießen. Ich sehe sie nicht wirklich deutlich, erhasche scheinbar immer nur ein Stückchen ihres Aussehens, wie sie sich lautlos und katzenartig hinter der Hecke bewegt.
Alles geht so schnell, Farben wirbeln um mich. Ich habe keine Zeit zu reagieren. Ein Aufschrei, der in meinen Ohren hallt. Ein eiskalter Schauer, der meinen Rücken hinabrennt, meine Schritte stocken, ich kann nicht mehr rennen. Ein Knall und Blut und Schmerzen. Und ich spüre die Straße unter meinen Fingern, grau, nass und doch so angenehm, denn sie spendet mir Sicherheit, hat mich aus dem freien Fall gerettet. Regen wäscht das Blut weg, sie kauert sich neben mich und alles was sie sagt, ist „Lena.“
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von SweetSensation: 30.06.2006 20:42.
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30.06.2006 20:39 |
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