…Ich wartete noch ein bisschen holte noch mal tief Luft und sagte:" Erst mal will ich kein Pferd. Ich muss lernen damit umzugehen das Zoe tot ist. Und wenn ich drüber weg bin dann mache ich mir neue Gedanken.",

Meine Eltern und meine Schwester wechselten Blicke zueinander.

Dann nahm meine Mutter meine Hand zwischen ihre beiden ziemlich kalten Hände und antwortete auf meine Entscheidung:" Du bist wirklich eine starke Tochter und wir stehen immer hinter dir.",

mir rollten wieder Tränen den Wangen runter, aber diesmal vor Freude.

Ich umarmte jeden und ging dann hoch um noch Hausaufgaben für Morgen zumachen. Während ich an meinem Schreibtisch saß dachte ich viel nach und Mathe fiel mir viel leichter, weil ich meine Probleme jetzt ausgesprochen hatte. Nach 30 min. war ich fertig und von unten kam:" Melli!! Abendbrot!!", ich packte meine Schulsachen in meine Schultasche und sprang fast die halbe Treppe mit leerem Magen runter. Ich setzte mich auf einen freien Stuhl und nahm mir eine Brotscheibe.

Auf diese beschmierte ich Butter und legte dann Salami drauf. Danach biss ich herzhaft rein und genoss jedes Stück.

Wir sprachen kein Wort miteinander und als jeder fertig war musste ich abräumen. Es nervte mich ziemlich, aber wenn meine Mutter was sagt muss dies auch gemacht werden. So stapelte ich alle Teller aufeinander und trug sie zur Spülmaschine. Ich räumte sie ein, wischte mit einem feuchten Lappen über den Buchenholztisch.

Dann schleifte ich müde die Treppe hoch, hockte mich auf mein Kuschelsessel und schaute noch bis 22.00 Uhr Fernseh. Ich streckte mich und beschloss schon ins Bett zugehen. So zog ich meinen Schlafanzug an, putzte meine Zähne und legte mich in mein Bett. Mal wieder träumte ich von Zoe und mir und mitten in der Nacht wachte ich paar mal auf,weil ich den Traum Zoe verdrängen wollte, es ging aber nicht.

Am nächsten Morgen weckte mich die Sonne, die durch meinen Vorhängen schien.

Ich setzte mich auf und streckte mich ausgiebig. Dann ging ich zum Kleiderschrank. Holte mir eine Jeans von New Yorker mit Gürtel raus, ein schön waren Pulli, Unterhose und Socken. Mit den Klamotten lief ich rüber in Bad. Duschte mich schnell, föhnte meine langen Haare und zog mich dann an. Nachdem schlenderte ich runter in die Küche.

Holte mir eine Schüssel und schüttete Cornflakes rein. Drüber kam Milch und setzte ich mich hin, nahm mir die Zeitung und blätterte einfach so durch. Dabei aß ich meine Cornflakes. Als ich fertig war räumte ich die Schüssel weg und ging ins Bad um meine Zähne zuputzen. Grad als ich wieder unten war klingelte es an der Haustür. Ich öffnete sie und Laura meine beste Freundin fiel mir um den Hals.

Ich war erstaunt aber gleichzeitig auch froh. Ich bat sie rein und zog dann meine Stiefel an. Laura setzte sich in den Sessel während ich meine blaue Jacke anzog und meine Schultasche nahm. Laura stand auf und los geht es zur Schule. Auf dem Weg dahin erzählte ich ihr von meinen Eltern wegen dem neuen Pferd, den Träumen von Zoe und vieles mehr was alles am Wochenende passiert ist. Mit Laura konnte man einfach am besten quatschen, weil sie alles für sich behält wenn es ein Geheimnis ist. In der Schule angekommen gingen wir zur großen Mauer wo wir immer morgens sitzen und setzten uns drauf. Von da oben konnte man gut über den Schulhof gucken und alles beobachten. Nach 10min. klingelte es zur ersten Stunde und wir gingen in unseren Klasseraum. Heute hatten wir nur 4 Schulstunden und konnten langsam um 11.20 Uhr wieder heimgehen.

Laura blieb noch bei mir und wir quatschten oben in meinem Zimmer über Gott und die Welt. Dabei hörten wir Musik und blätterten in Zeitschriften wie Bravo rum.

Gegen 15.00 Uhr musste Laura heim.

Sie versprach aber heute Abend um 18.00 Uhr wegen den Deutsch Hausaufgaben vorbei zu kommen, weil wir beide sie gar nicht verstehen und beste Freundinnen helfen sich nun mal.

Die Zeit vertrieb ich mir mit den anderen Hausaufgaben zu machen und zu entspannen. Kurz vor 18.00 Uhr kam Laura wieder und wir setzten uns gemeinsam an Deutsch. Wir hatten viel Spaß dabei und am Ende verstanden wir auch alles.

Nachdem Laura wieder mal daheim war machte ich mir ein Brot und meine Eltern kamen von der Arbeit nach Hause. Meine Mutter ist Krankenpflegerin und mein Vater Bankangestellter. Sie fragten mich wie üblich wie es in der Schule war und dann schauten wir zusammen Fernseh. Weil aber leider nichts Interessantes kam beschloss ich schon um 21.00 Uhr ins Bett zu gehen.