Birgit

Gänseblümchen
 

Dabei seit: 09.02.2005
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Sind Reiter deutschen Pferde nicht mehr gewachsen? |
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Hallo,
habe in der Piaffe einen sehr interessanten Artikel über das Bundeschampionat gelesen.
Dort wurde unter anderem eben auch bemerkt das das reiterliche Niveau immer weiter sinkt, die Qualität der deutschen Pferde hingegen mittlerweile sehr gut ist.
Sprich: Die Pferde bieten sehr viel Freinfühligkeit und Rittigkeit an, die meisten Reiter sind dem nur nicht gewachsen und "versauen" die Pferde deswegen.
Außerdem wurde das ganze auch noch(soweit ich mich erinnere) auf die letzten Jahre bezogen: Sprich die Reiter werden allgemein schlechter!
Hier nun ein Ausschnitt aus dem Zeitungsartikel der mich auf dieses Thema gebracht hat:
"Aber", so Wittig, "es sind die Reiter, die dieser Zuchtqualität oft nicht gewachsen sind. In der Zucht hat man sich nach vorne orientiert. Das Ergebnis sind bewegungsstarke, sehr rittige Pferde mit hohen Reitpferdeeigenschaften, fein und sensibel. Es ist traurig, dass so viele Pferde auf der Strecke bleiben müssen, da sich die Reiter nicht in der gleichen Geschwindigkeit zu entwickeln scheinen, nicht mit der notwendigen Feinheit mit ihrem Pferd umgehen können, um sie gesund zu erhalten. Wir produzieren mit unserer Zucht so hochwertige Pferde, dass sie dem Reiter immer mehr abnehmen. Durch diese Qualität ist der reiter nicht mehr gezwungen, sorgsam zu reiten. Das reiterliche Niveau wird zunehmen schlechter", so Wolfram Wittig.
Zweiter Teil(ebenfalls Wolfram Wittig):
Zu Zeiten der großen Klassieker gab es Pferde mit diesen überragenden Bewegungen noch nicht, somit war es einfacher, einen reinen Gang zu erreichen. Auch waren die Pferde bei weitem nicht so sensibel und feinfühlig. Das heißt jedoch nicht, dass der reine Gang heute nicht mehr das Kriterium für korrektes Reiten sein darf.(...) "Ich kann heute nicht mehr so reiten, wie früher, da das Potential so viel höher ist. Das Pferd hat sich in seiner Qualität so stark entwickelt, dass vieles von dem, was die klassische Reitkunst vorgegeben hat, heute nicht mehr umsetzbar ist, nicht mit unseren Warmblütern, nicht mit diesem Bewegungspotential.(...)"
Quelle: Piaffe 1/2009 S.97ff
Kann jetzt evt. etwas aus dem Zusammenhang gerissen sein, aber ihr hoffe man versteht es!
Achja.. DIESES ZITAT ENTSPRICHT SO NICHT ZU 100% MEINER MEINUNG!
Hoffe auf eine angeregte Diskussion!
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21.06.2009 13:48 |
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Asta

Pferderechtler
 

Dabei seit: 08.02.2005
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Sehr interessante Anregung.
Ich denke die Feinfühligkeit und Sensibilität der Pferde liegt mitunter natürlich auch an der Zucht, zum Großteil allerdings an der Ausbildung des Pferdes.
Meiner Meinung nach herrscht in vielen Köpfen im großen Sport ein falsches Wertebild, ich sage nur Stichwort Rollkur.
In einem anderen Forum ging es um die Rollkur bei Springpferden, u.a. war Marcus Ehning mit seinem Pferd abgebildet. Dort habe ich einen sehr interessanten Satz gelesen, der an dieser Stelle auch gut passt: "Der Ehning war früher als sehr sensibler und feinfühliger Reiter bekannt, da sieht man mal was Geld und Erfolgsdruck aus einem Menschen machen kann".
Dass es immer schwieriger wird die heutigen "Lampenaustreter" noch sitzen zu können, geschweigedenn korrekt einwirken und "gut" reiten, leuchtet ein.
Mir stellt sich immer wieder die Frage, ob gerade der Dressursport sich nicht in die falsche Richtung entwickelt.
lg
Hanna
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21.06.2009 14:12 |
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Birgit

Gänseblümchen
 

Dabei seit: 09.02.2005
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Was ich ziemlich kontrovers finde: Die Schuld an Taktfehler und passigem Schritt scheint auch nicht der Reiter oder die Ausbildung zu tragen, nein, die hohe Sensibilität der Pferde ist schuld! Die hochwertige Zucht soll schuld sein das Pferde sich verspannen und Taktfehler haben? Leuchtet mir persönlich nicht ganz ein!
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21.06.2009 14:26 |
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Birgit

Gänseblümchen
 

Dabei seit: 09.02.2005
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Zweites Zitat etwas ausführlicher:
Der reine Gang jedoch ist die Grundlage eines jeden Reitens und jeder korrekten Ausbildung: Es fiel mir auf, dass auch auf dem Bundeschampionat sehr viele untaktmäßg gehende Pferde zu sehen waren.
Laut Wolfram Wittig ist die Richterschaft in starmen Maße gefordert, dem entgegen zu wirken. Zu Zeiten der großen Klassieker gab es Pferde mit diesen überragenden Bewegungen noch nicht, somit war es einfacher, einen reinen Gang zu erreichen. Auch waren die Pferde bei weitem nicht so sensibel und feinfühlig. Das heißt jedoch nicht, dass der reine Gang heute nicht mehr das Kriterium für korrektes Reiten sein darf. Der reine und taktmäßg korrekte Gang ist vor allem auch ein Kriterium für Losgelassenheit. Man muss hier somit die Frage stellen, ob die jungen Pferde überhaupt in der Lage sind, sich gemäß der Skala der Ausbildung wirklich losgelassen und entspannt zu präsentieren bei dieser Belastung. "Ich kann heute nicht mehr so reiten, wie früher, da das Potential so viel höher ist. Das Pferd hat sich in seiner Qualität so stark entwickelt, dass vieles von dem, was die klassische Reitkunst vorgegeben hat, heute nicht mehr umsetzbar ist, nicht mit unseren Warmblütern, nicht mit diesem Bewegungspotential. Ein Pferd mit einem beispielsweise extrem aufwendigen schritt hat schnell Probleme im versammelten Schritt und kann nicht mehr so hinter den Vorderhuf treten, wie es früher gefordert war. Salonfähig sind Taktunreinheiten wie Zügellahmheiten und Pass jedoch auf keinen Fall.
Es gibt jedoch heute auch Zuchtlinien, von denen man weiß, dass sie in einer Grundgangart Probleme haben. Aber auch das ist nicht zu entschuldigen. Der Richter hat hier eine klare Vorgabe, die da lautet:,Taktreiner Gang in allen Gangarten ist oberstes Kriterium´. Heute werden Pferde aufgrund ihrer Lektionen auf vorderen Rängen platziert, obwohl der reine Gang nicht gegeben ist. Das ist nicht korrekt, aber es wird auf internationaler Ebene vorgelebt", kritisiert Herr Wittig in unserem Gespräch.
Quelle: Piaffe 1/2009 S.98ff
Noch mehr?
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Birgit: 21.06.2009 18:14.
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21.06.2009 18:10 |
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Druckluft

Frohe Weihnachten
 

Dabei seit: 30.07.2007
Beiträge: 2.064
Herkunft: NRW
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Zitat: |
Original von Birgit
Der Richter hat hier eine klare Vorgabe, die da lautet:,Taktreiner Gang in allen Gangarten ist oberstes Kriterium´. Heute werden Pferde aufgrund ihrer Lektionen auf vorderen Rängen platziert, obwohl der reine Gang nicht gegeben ist. Das ist nicht korrekt, aber es wird auf internationaler Ebene vorgelebt", kritisiert Herr Wittig in unserem Gespräch.
Quelle: Piaffe 1/2009 S.98ff
Noch mehr? |
Das finde ich persönlich eine sehr traurige, aber wahre Aussage.
Ich nehme als Beispiel: Eine Dressurpferdeprüfung Klasse L, letzten Donnerstag. Da war eine 5jährige Fuchsstute, total losgelassen, alle Lektionen waren korrekt, der Mitteltrab war wirklich schön, toller Raumgewinn auch im Mittelschritt,das Pferd ging lediglich noch nicht in 100 prozentiger Aufrichtung. Bekam eine Wertnote von 6,5.
Dann komm ein 5jähriger Fuchs daher "gestrampelt". Schöne Vorderbeinaktion, gar keine Frage.
Der Rücken war allerdings fest wie ein Brett, keinerlei Bewegung darin zu erkennen, Hinterhandaktivität = Fehlanzeige.
Das Pferd wirkte sehr zusammengezogen, war sehr aufgerichtet, aber hatte - meiner Meinung nach- einen komplett falschen Knick.
Der Mitteltrab war "eindrucksvoll", sicherlich schön anzusehen-- auf den ersten Blick.
Vorne strampelte das Pferd wie verrückt, allerdings kamen dabei keine größeren Tritte rum, Hinterhand wurde auch nicht aktiver, das Pferd wurde lediglich immer schneller im Verlauf der Diagonalen.
Die Wertnote lautete dann 7,5.
Das sind dann so Situationen, in denen ich mir Gedanken mache. Sicherlich war das so ein Pferd, welches der "Bundeschampionatqualität" entsprach, aber da frage ich mich:
Wo bleibt die Skala der Ausbildung? Wo bleibt die Losgelassenheit und der Takt?
Erst darauf sollte alles aufbauen.
Aber es wird scheinbar viel mehr angestrebt, das Pferd so früh wie möglich "Schleifenfertig" zu machen, damit es schnell für viel Geld verkauft werden kann.
Ich frage mich, wie es sein kann, dass derart viele Leute die Augen derart zukneifen.
Hört man eine "tolle", damit meine ich bekannte Abstammung, bekommt das Pferd schon Pluspunkte.
Ebenso bekommen"schöne" Pferde, die falsch geritten sind eher bessere Noten als reell gerittene Pferde, die nicht so viel "Chic" abbekommen haben.
Da läuft etwas von Grund auf falsch.
Es kann nicht sein, dass die Pferde nach dem Motto "höher, schneller, weiter" ausgebildet werden, um gewinnbringend zu sein und dabei nicht nur ihre Gelenke, sondern auch ihre Psyche Schaden nimmt.
Mir kann niemand erzählen, dass diese Pferde psychisch absolut in Ordnung sind.
Ihnen wird nicht die Zeit gegeben, sich zu entwickeln.
Sicherlich kommen dadurch auch die Taktunreinheiten sowie Verhaltensstörungen.
Dass sich etwas an dieser Art der Ausbildung so schnell ändern wird, wage ich zu bezweifeln.
Ich sehe es ähnlich, wie einige andere hier. Die Pferde werden zu sensiblen, nervösen Tieren herangezüchtet, denen man nicht mehr gerecht werden KANN.
Die wenigsten dieser so früh erfolgreichen Pferde wird man später im großen Sport sehen und wenn, dann nicht langzeitig.
Dafür sind 1. die Knochen und Gelenke bereits zu sehr angegriffen, verbraucht und 2. macht die Psyche das solange nicht mit.
Liebe Grüße
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21.06.2009 20:57 |
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Hannii

Mitglied
 

Dabei seit: 17.02.2005
Beiträge: 4.048
Herkunft: Österreich
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mir fällt aber eig auf, dass zumindest in den klassen A und L bei uns in der dressur das schlimmste, was dir passieren kann, ist, dass dein pferd taktunreinheiten hat. ich habe einmal eine 5er-note bekommen, weil mein pferd keinen bock hatte und deshalb zwei, drei mal kurz taktunklar ging. kurz, zwei tritte vl.....
ich weiß nicht, wie das ist in deutschland, aber hier in österreich seh ich da viele leute, die deshalb sehr niedrige noten bekommen, eine freundin war fast negativ, weil ihr pferd einen passartigen schritt hatte und klemmig lief....
ich kann mir gut vorstellen, dass die nächste oder übernächste generation der spitzenreiter auf sowas mehr acht geben und vl gibts dann ja auch mehr richter, denen sowas wichtiger ist......nur wärs wichtig bei den richtern anzufangen, anstatt bei den reitern....denn von den richtern holen sich die reiter bestätigung
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If life gives you lemons, keep them, because hey, free lemons.
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21.06.2009 22:08 |
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Bille

Ehemals Moderator
 

Dabei seit: 10.06.2006
Beiträge: 3.360
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Ich möchte dazu mal ein Beispiel aus einer Reitpferdeprüfung anbringen, bei der ich am Samstag einige Abteilungen fotografiert habe.
Ich fange einfach mal mit fotografischen Beispielen an:
Ich habe keine einzige Reiterin/Reiter gesehen, der/die sein Pferd tatsächlich altersgerecht vorgestellt hat (Pferde 3 u. 4-jährig).
Aber es waren genau 2 dabei, deren Pferde zumindest größtenteils über den Rücken gingen, und die ein einigermaßen sinnbringendes, erkennbares ZadHkl gezeigt haben.
Der Rest der Reiter hat jenes entweder gar nicht erst gezeigt- welch ein Armutszeugnis-, oder das Pferd kam nur noch mehr hinter die Senkrechte.

Dieses Pferd hier war eines der 3, die noch am besten vorgestellt waren, und sich nicht verkrochen haben.
Außerdem zeigte es ein einigermaßen korrektes vorwärts-abwärts:

Könnte noch etwas nachgiebiger in den Ganaschen/runder im Hals sein, aber doch einigermaßen in Ordnung.
Zwischendrin wurde der gute, der offensichtlich auch noch recht unerfahren war, mal etwas abgelenkt, und kam etwas höher, zumal dies auch von der Reiterin so angenommen und weitergeritten wurde:
Trotzdem war dieses Pferd noch das Losgelassenste von denen, die ich gesehen habe. Die Reiterin hat nicht unnötig rumgezogen, man muss sagen, dass es auch kein absolut federleichtes und schönes Reiten war, aber zumindest einigermaßen solide und anständig, ohne riesige Effekthascherei.
Dann kommen wir zu den 95% unschönen Sachen dieser Prüfung:
Da sieht das Zügel aus der Hand kauen lassen dann so aus:


Mit Sicherheit keine ganz günstige Phase, aber es zeigt doch, was ich meine.
Und dann gab es noch dieses Exemplar hier:

Dieses Pferd zeigte im Trab bereits sehr ausgeprägte Spannungstritte, im Schritt ging das Pferd fast überwiegend mit deutlichen Tendenzen zum Pass.
Meiner Erinnerung nach wurde er aber gut bewertet, trotz der Spannungstritte, festgehaltenen Rückens, oftmals zu eng gekommen, und vorwärts-abwärts soweit ich weiß nur andeutungsweise für wenige Sekunden zu sehen.
Man beachte auf obigem Bild die hohe Kruppe und die Nase hinter der Senkrechten.
Nicht, dass man mich falsch versteht, mit einem jungen Pferd kann es in einer solchen Situation mal passieren, dass es kurzzeitig zu eng kommt, hier war das aber offensichtlich angeritten. Und solche Pferde gehören noch nicht aufgerichtet, und eigentlich noch gar nicht aufs Turnier.
Kommentar eines Mädels, das neben mir stand: Boah, der tritt aber übah, doah!
-Darüber hätte ich mich schon wieder aufregen können.
Das Pferd ging keinen klaren Viertakt, und im Trab waren eindeutig angerittene Spannugnstritte und ein brettharter Rücken zu sehen.
ABER es sah natürlich spektakulär aus, und alle um mich herum haben gesagt, wie schön das doch aussieht.
In meinen Augen macht gerade solche Reiterei ein Pferd nicht schön, und ich mochte bald nicht mehr zugucken.

Hier sieht man ein wenig, was ich meine mit den Spannungstritten.
Oder hier: Dabei habe ich nicht auf die Phase geachtet, sondern einfach auf die Kopf-Hals-Einstellung.

Viele dieser jungen und durchaus talentierten Pferde waren nach der Prüfung wirklich am Limit erschöpft, einige wollten hinterher bei der Vorstellung ohne Sattel nichtmal mehr Traben.
Ohne einwirkende Reiterhand sah man dann auch bei einigen Pferden einen enormen Unterhals.
Dazu waren die wenigsten ausreichend und angemessen bemuskelt.
Mal davon abgesehen, dass einige Mäuler regelrecht zuerschunden aussahen.
Was ich damit sagen will, ist folgendes:
Ich bin der Meinung, dass das ganze System nicht stimmt.
Und ich bin nicht der Meinung, dass die Pferde zu gut gezüchtet werden, oder zu sensibel.
Das Problem ist, dass die Reiter immer schlechter werden.
Ich freue mich immer über ein sensibles, empfindsames Pferd, das aufmerksam und willig ist, und eine gute Grundrittigkeit mitbringt.
WENN NICHT ist das für mich auch kein Problem. Bis jetzt war Gute Reiterei nach den klassischen Grundsätzen der Dressur noch immer das beste Heilmittel und die beste Medizin gegen alle Reitprobleme.
Und die Dressur ist für jedes Pferd gemacht, und nicht nur für talentierte Pferde.
Die Dressur sollte für jedes Pferd vor allem gesundheitserhaltend und fördernd sein.
Ein weiteres Problem, das ich sehe, ist die frühe, möglichst teure Vermarktung der jungen Pferde auf dem heutigen Markt.
Gute Pferde wird man auch in schwierigen Zeiten, wie diesen immer los.
Aber- und das ist der Knackpunkt- der Preis orientiert sich eigentlich immer an Turniererfolgen.
Deshalb gibt es ja die Gewöhnungsprüfung, und die Reitpferdeprüfung, um die Pferde möglichst schnell ins Turnierleben zu werfen.
Heutzutage ein Pferd reell auszubilden, und erst spät vorzustellen rentiert sich für niemanden mehr, mal von der eigenen Besessenheit, sagen zu können, man hat ein super Nachwuchspferd mit diversen Reitpferde-und Dressurpferdeprüfungsplatzierungen und ganz viel Potenzial abgesehen.
Außerdem ist für mich eine Dressurpferdeprüfung auch nicht dazu da, beurteilen zu können, ob ein Pferd für den späteren Sport genügend "Potenzial" (materiell) mitbringt, da das ja heute eigentlich das entscheidenste Kriterium überhaupt ist, sondern um die Erfüllung der Skala der Ausbildung in der Gewöhnungsphase, d.h. Takt und Losgelassenheit, dann die Reinheit der Gänge und altersgemäße Vorstellung.
Dass das auf dem Turnier nicht immer zu 100% dem Ideal entsprechen kann, aufgrund äußerer Umstände ist klar.
Viel schlimmer finde ich, dass die Richter schon in der Reitpferdeprüfung bemängelten, wenn das Genick nicht der höchste Punkt war, und die Versammlungsbereitschaft nicht erkennbar war.
Ebenso letztes Jahr in einer Einungsprüfung. Eine Reiterin ritt wirklich schön, ein losgelassenes Pony, in guter Anlehnung, taktmäßig und nirgends hochgezogen- sie erhielt mit Abstand die schlechteste Wertnote.
Was ich damit nun ausdrücken will: Ich bin nicht der Meinung, dass die Pferde Schuld an den derzeitigen Missständen sind, sie sind vielmehr nur die Leidtragenden.
Das eigentliche Problem sind die Reiter, die den Pferden jetzt "nicht gewachsen" sind, und es auch auf Pferden vor 50 Jahren nicht gewesen wären.
Es sind einfach die Reiter, die zu schlecht- oder vielmehr zu falsch- ausgebildet werden, die jungen Reiter/Junioren, die einfach KEINE Ahnung haben, wovon sie da reden (siehe Kommentar zu dem einen Spannugnstreter), denen aber Dinge weis gemacht werden, die so nicht im Entferntesten stimmen.
Da fehlt die theoretische Grundlage, die nötigen Ausbilder, die gut ausgebildeten Schulpferde, und v.A: die guten Beispiele.
Außerdem die pädagogische Erziehung, und das lernen über das Pferd, dessen Psyche und Empfindsamkeit.
Und unschönerweise sind die Richter ebenso.
Mag sein, dass es Ausnahmen gibt, aber ich habe es noch nicht gesehen, dass ein korrekt gerittenes unspektakuläres Pferd besser benotet wurde, als ein schlecht gerittenes, aber spektakuläres Lampentreter-Pferd.
Und noch seltener sieht man, dass ein Pferd auf dem Turnier wirklich zufrieden ist, psychisch losgelassen, und zufrieden mit Reiter und Reiterhand.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, das habe ich in all den Jahren erst 2x gesehen.
Beatrachtet man es von hier aus: Gutes Reiten sollte ein Pferd nur schöner machen., so sieht man das auf Turnieren praktisch nie.
Und wenn ich mir junge, eigentlich so talentierte, teils wunderschöne und offensichtlich intelligente Pferde mit viel Potenzial angucke, und mir überlege, was in den richtigen Händen daraus für ein tolles Pferd werden könnte, dann stimmt mich das auch öfters sehr traurig, vor allem, wenn ich die Stellen an den Maulwinkeln oder die weißen Flecken in der Schenkellage sehe, und die Pferde nach der Prüfung völlig kaputt rumstehen, und resigniert in die Gegend gucken- oder im anderen Extrem völlig am Rad drehen.
Diese Pferde werden nicht schöner, sondern nur bemitleidenswerter und unglücklicher.
Die Schönheit jungen Pferdes ist wie die Blüte einer Blume- verblüht sie einmal, ist nicht mehr wiederherzustellen.
Dass das doch geht, ist natürlich klar, aber das sind ganz wenige Exemplare, die enormes Glück hatten.
Man merkt eben doch: Für die Augen der Leute, die sich nicht damit beschäftigen, kompensieren gute und spektakuläre Pferde schlechtes Reiten.
Das Problem sind nicht die Pferde- es sind und bleiben die Reiter. Und solange sich daran nichts ändert, wird sich auch an der Situation wirklich nichts ändern.
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22.06.2009 15:39 |
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Ceres

noch »34« Tage bis zum Sommeranfang
 

Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 5.690
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Ich weiß ja nicht, ob du mal auf mehr als einem Turnier dabei warst und bei der L Dressur (+) zugeschaut hast (wobei das ja auch schon bei E und A der Fall ist), aber hier wird definitiv vermehrt mit Hand geritten, oder fast ausschließlich.
Das Ziel, dass das Pferd über korrektes Reiten an die Beizäumung herangeritten wird und nicht über den Zügelstrang findet offensichtlich vermehrt Ablehnung als Zustimmung. Anderen Falls würde man nicht bei nahezu jedem Dressurprüfungsfoto Pferde mit Unterhals, falschem Knick, falscher Bemuskelung, falscher Belastung und ausdruckslosen Augen erkennen.
Ganz hervorragend zur Veranschaulichung dessen eignet sich besonders der Foreneigene Foto-Bereich.
Mal ein paar Beispiele, wos mir persönlich die Nackenhaare aufstellt:
Schimmel, Dressur Abreiten + Prüfung
Eine sehr "feinfühlige" Reiterin, ein nach hinten gelehnter Sitz, die Kandarenzügel viel zu kurz, das Pferd wird vorne Zusammengezogen, sperrt teilweise, bekommt die Sporen in den Bauch gerammt und wenn man sich den Gesichtausdruckes des Tieres ansieht, schaut das nicht wirklich nach "hurra, macht das Spaß!" aus.
Fuchs Wallach Dressur Abreiten + Prüfung
Auch hier der Kandarenzügel zur kurz, das Pferd drückt überwiegend den Rücken weg, läuft auf dem einzigen Foto wo die Anlehnung "akzeptabel" aussieht (in anbetracht der kurzen Zügelverbindung) auf der Vorhand, ein klares Zeichen dafür, dass auch dieses Pferd überwiegend über die Hand geritten wird. Von der Fersen(Sporen) - Haltung mal ganz zu Schweigen.
Ich führe fort mit der "Hohen Kunst der Dressur"
Dressurwallach | Fuchs | Grand Prix Special | 25 Bilder
Auch hier läuft das Pferd überwiegend hinter der Senkrechten und versucht sich der zu Groben Reiterhand zu entziehen
weitere negativ-Beispiele von Wegen über die Hand reiten:
Brauner Wallach A-Dressur l 8 fotos
Schimmel Wallach beim Training
Brauner, M-Dressur, 5 Fotos
Warmblut » M-Dressur
Brauner Dressurpferd 5 Bilder
2VS- Pferde | Dressurpferd | Braune | Viele Bilder
Fuchs|3-Jährig|Dressurvorstellung|Schlossturnier Wickrath|8 Fotos
... etc.pp
ich belasse es mal dabei, das zieht sich leider durch nahezu alle Themen und nicht nur da, sondern auch in den Tiervorstellunsgthemen. Sobald man was sagt heißt es dann sofort "nein! der verzieht sich da freiwillig hin" Ja mag ja sein, dass das bei Jungpferden schnell passiert und auch bei Pferden die eben wenig Ganaschenfreiheit haben, aber generell verzieht sich ein Pferd nicht hinter der Senkrechten, denn es bietet sich ja von selber an und sucht die Verbindung, würde aber von selbst nicht das Gebiss aus dem Maulwinkel ziehen
Das Problem ist einfach, dass viel zu oft über diese groben Fehler hinweggesehen wird, zum Nachteil der Pferde. Das Pferd muss irgendwie den Kopf runter nehmen, scheiß egal wie. Wenn es dann noch strampeln kann und der Reiter einigermaßen sitzen kann, wird auf den meisten Turnieren diese Vorstellung noch recht hoch bewertet. Dass da wirklich mal ein Turnier dabei ist mit Richtern die das Schmierentheater durchschauen, ist schon eine Seltenheit geworden.
Der Mensch möchte Erfolg haben, der Mensch möchte nach Gewinnen streben und Anerkennung, dabei ist den Meisten jedes Mittel recht und wenn der Kopf runtergezogen wird, ist halt das Pferd schuld. Und wer hat schon die Geduld, ein Pferd über korrektes Reiten an die Beizäumung heranzuführen, wenn man es auch durch Riegeln erreichen kann? Machen doch alle, da fällts doch eh nich mehr auf ...
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Ceres: 22.06.2009 17:33.
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22.06.2009 17:08 |
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Lexa Loona

Fantasy-Freak
 

Dabei seit: 13.02.2005
Beiträge: 3.566
Herkunft: SH
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Ich stimme da einfach mal zu.
Ich bin ja noch recht jung, aber ich hatte seit Jahren teuren, nicht ganz gut genugen Reitunterricht und vor allem meine Mama, die mir echt viel mitgegeben hat. Ich beneide sie wirklich etwas um das Reiten in ihrer Kindheit... Viele Möglichkeiten, viele verschiedene Pferde zu reiten und, bei guter Eigenleistung, Anerkennung in Form von "Sonderbefugnissen" wie mitausbilden, die eigenen Pferde auf Turnier vorstellen etc. Das vermisse ich heute wirklich. Wahrscheinlich gibt es das noch an einigen Orten, aber selbst ambitionierte, dahingehend "aufgeklärte" junge Mädels wie ich finden so etwas nicht unbedingt in der Nähe. Was ich heutzutage so sehe an Reitlehrern ist echt der Horror. Zu den Zeiten der heutigen 40er/50er Generation, gab es saumäßig harte, aber doch unheimlich gute Reitlehrer. Teilweise stiegen die Leute heulend vom Pferd, aber sie haben in ein paar Stunden dennoch hundertmal mehr gelernt als ich in einem Jahr. Das macht mcih echt neidisch... der Unterricht wird teurer, die Reitlehrer meist schlechter. Die guten rauspicken ist schwer. Man wächst häufig nicht mehr mit Pferden auf, Reiten ist uncool, keiner will mehr gut reiten, nur noch überhaupt reiten. Das finde ich echt grausam! Ich bins auer, weil ich nach 14 Jahren fast täglicher Reiterei immer noch nicht so viel kann, wie ich gerne können würde. Ich hatte eigentlich nur Lehrponys, die aber nicht unbedingt leicht zu dirigieren waren, und dennoch habe ich das Gefühl, keinerlei Erfahrung zu haben.
Ich bin schon der Meinung, dass die Zucht hochwertiger geworden ist, aber als Mittelständler bekommt man da nicht soooo viel von mit. Meine letzten zwei Pferde waren alle nicht schlecht, aber eher schwierig und dafür günstiger. Mein aktuelles ist teuer und richtig gut, aber leider trotzdem nicht leicht zu reiten. Ich bin in meinem Leben erst ein einziges Pony geritten, das wirklich dem Trend der feinfühligen Sorte entspricht - und da erfüllt sich auch die Aussage, die Qualität ginge durch schlechte Reiter wieder verloren. Damals war der Junge 8 und suuper schön zu reiten, ein wahrer Schleifensammler, heute ist er nur noch ein Sportgerät mit wechselnden Reitern und nix Besonderes mehr.
Meine Kritik geht hauptsächlich an die Reitlehrer und die, die sie dazu machen. Ebenfalls an die Richter, wie oben bereits diskutiert. Alle beide regen mich wirklich auf. Wie bitte schön soll die Qualität der Reiter zunehmen, wenn die alten Lehrmeister durch zu einfache Pferde nicht mehr gewünscht sind? Was fehlt, sind meiner Meinung nach wirklich die teilweise harten udn bestimmt nciht so pferdefreundlichen Gegebenheiten von früher.
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Meinen kleinen Shop mit tollen Klamotten, Reitzubehör und und und findet ihr hier: Verkaufsthread
... und falls ihr euch für etwas interessiert und tauschen wollt, hier meine Suche: Suchthread
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22.06.2009 18:31 |
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reikema

www.design-foto.net
 

Dabei seit: 15.07.2005
Beiträge: 7.964
Herkunft: 14089 Berlin
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Nicht ganz das Thema, aber schon etwas.
Es reicht mir alleine in einen Turniersportorientierten Stall zu gehen und mich an den Platz zu setzen, es ist außergewöhnlich, wenn man da dann ein Pferd sieht, was nicht zu eng (gezogen) geht.
Ich habe nun selbst die Erfahrung gemacht mit einem Pferd zu arbeiten, dass jahrelang zu eng geritten wurde, es ist eine sehr aufwendige Arbeit das annähernd wieder herauszureiten und schnell fällt das Pferd auch wieder in diese Stellung zurück.
Und ich denke schon, dass das eine Entwicklung ist, die immer so extrem oft sieht, erschreckend.
Stöber ja auch viel in Verkaufsanzeigen etc. und auch da sind so extrem viele zusammengezogene Pferde...
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23.06.2009 12:53 |
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Unicorn
Mitglied
 
Dabei seit: 29.11.2005
Beiträge: 3.785
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Um wieder beim Ursprungsthema zu landen: Ich stimme mit der Aussage grundsätzlich überein - die deutsche Warmblutzucht hat für mich den eindeutigen Fehler, dass mehr auf Sportqualitäten (Hammer Gangwerk, Körperbau für den grossen Sport und dazu passendes Temperament sowie Sensibilität) gelegt wurde, als auf "Bedienbarkeit", d.h ein charakterfestes, angenehmes Pferd. Je hochgezüchteter diese Pferde sind, desto schwerer ist es auch, einem solchen Pferd gerecht zu werden und es korrekt reiten zu können. Ich glaube ich nicht, dass das alle Reiter können..
Das ist ein Punkt, warum ich ein absoluter Fan von Reitponys bin - vor allem bei den englischen Ponyrassen ist im Zuchtstandard festgelegt, dass es anspruchslos, rittig und leicht von Kindern kontrollierbar sein soll. Die schönsten GGA bringen mir nichts, wenn das Pferd von einem Problem ins Nächste stolpert (wenn ich z.B im Reitforum die Freakshows durchschaue, rollen sich mir die Zehennägel hoch, was es da eins an vom Vorbesitzer antrainierten oder ererbten Gesundheitsschäden gibt) oder einfach ungeeignet zum Allrounder ist, den ich mir als Freizeitpferd wünsche.
Meiner Meinung nach sollte bei Dressurprüfungen nicht das Vermögen des Pferds im Vordergrund stehen, sondern sein Stand und die Harmonie - ein gut gerittenes Pferd, das seinem Reiter vertraut und losgelassen und entspannt das Programm absolviert, und dabei mühelos und leicht aussieht, sollte das Endziel sein - und nicht, wer die Beine möglichst hoch kriegt und den Kopf in die richtige Position.
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23.06.2009 14:21 |
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Miss Quattro
Vorsprung durch Teamwork
 

Dabei seit: 10.05.2006
Beiträge: 1.286
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"Richter wissen was sie tun"
das ich nicht lache...auf unserem Turnier saß ich neben den Richtern und habe Protokoll von E und A Dressur geschrieben. Was ich zu sehen bekam waren viele Pferde und Ponys die sehr schlecht geritten und vorgestellt wurden. Ich kann an einer Hand abzählen was mir gut gefallen hat, jedoch waren die Reiterinnen zum Turnier nicht mit glitzer und Bling-Bling angereist und wurden deshalb irgendwie von den Richtern "übersehen".
Da wurde sich nicht über das Reiten unterhalten sonder über das Essen oder das teure Pferd-Outfit gespann aber kein Wort über Losgelassenheit oÄ
Irgendwann platze mit der Kragen und ich bat die Richter doch mal genauer hinzuschauen und mir nahe zu legen warum denn ein Pferd, welches sich abartig aufrollte eine bessere "Anlehnung" zeigte als ein Pferd, welches die Nase vor der Senkrechten hatte und der Hals nicht um 360° nach unten gebogen war, sondern nur 150°.
Antwort:
Na das Pferd was die Nase unten hat gehorcht, das andere nicht und ausserdem sieht es doch hübscher aus.
HALLO???
Ich dachte ich spinne - aber so ist es nicht nur in den Dressurprüfungen sondern auch in den Springpferdeprüfungen.
Da Galoppieren die Reiter in den Parcours, damit keiner die Taktfehler im Trab sieht und wenn ein Pferd sich zwischen den Sprüngen nicht in die Brust beißt sondern schaut wo es überhaupt drüber muss, wird es gnadenlos heruntergerichtet...das ist bestimmt nicht Sinn und Zweck des Richterseins
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23.06.2009 21:07 |
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Hannii

Mitglied
 

Dabei seit: 17.02.2005
Beiträge: 4.048
Herkunft: Österreich
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was habt ihr bitte für richter???
ich hab bisher genau einen richter erlebt, der unfair benotet hat und ich hab auch schon einige gesehen und wurde selbst gerichtet, von manchen niedrig, weil das pferd einfach total verspannt war oder sonts was, von manchen hoch, weils eine gute vorstellung war, leider hab ich noch nie schreiben dürfen für einen richter, aber eig muss ich sagen, ich hab kaum unfaire richter erlebt....(und dass es ihnen in dressurreiterbewerbe nicht darum ging, wie das pferd läuft, find ich richtig so und auch gut...)
und selbst die eine richterin, die unfair richtet (meiner meinung nach und auch laut einigen andren leuten), ist im großen und ganzen nicht total unfair....selbst die achtet darauf, dass korrekt geritten wird....ihre benotung ist oft nicht ganz nachvollziehbar, aber sonst hat sie die richtigen ansätze
edit: unfair ist vl nicht das richtige wort oder zumindest nicht ganz das, was ich sagen will, ich hoffe ihr versteht wie ich das meine
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If life gives you lemons, keep them, because hey, free lemons.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Hannii: 23.06.2009 21:30.
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23.06.2009 21:27 |
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Lexa Loona

Fantasy-Freak
 

Dabei seit: 13.02.2005
Beiträge: 3.566
Herkunft: SH
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Zitat: |
Original von Pferdi
was habt ihr bitte für richter???
ich hab bisher genau einen richter erlebt, der unfair benotet hat und ich hab auch schon einige gesehen und wurde selbst gerichtet, von manchen niedrig, weil das pferd einfach total verspannt war oder sonts was, von manchen hoch, weils eine gute vorstellung war, leider hab ich noch nie schreiben dürfen für einen richter, aber eig muss ich sagen, ich hab kaum unfaire richter erlebt....(und dass es ihnen in dressurreiterbewerbe nicht darum ging, wie das pferd läuft, find ich richtig so und auch gut...)
und selbst die eine richterin, die unfair richtet (meiner meinung nach und auch laut einigen andren leuten), ist im großen und ganzen nicht total unfair....selbst die achtet darauf, dass korrekt geritten wird....ihre benotung ist oft nicht ganz nachvollziehbar, aber sonst hat sie die richtigen ansätze
edit: unfair ist vl nicht das richtige wort oder zumindest nicht ganz das, was ich sagen will, ich hoffe ihr versteht wie ich das meine |
Dann hast du verdammt Glück gehabt. Bei uns sitzt wirklich der schlecht-bezahlteste Teil der Richterwelt am Tisch, aber dafür kriegt man alles von der unfairen Seite mit, wie etwa hohen Noten, wenn sie mitbekommen,w er der Besitzer ist (der zufälligerweise viel Einfluss in der Gegend hat). Aber auch, wenn ich auf den größeren Turnieren war wie z.B. Landes- und Kreismeisterschaft in Bad Segeberg, kann doch wohl Folgendes nicht angehen (handelt sich ejweils um eine A-Dressur):
1. Pferd: Legos, mein damaliger Holsteinerwallach, Springpferd vom alten Schalg durch und durch, relativ schwer zu reiten, lief aber immer echt korrekt und konnte Lektionen bis Klasse S, sah halt bloß nicht so harmonisch aus wie bei reinen, runden Dressurpferden (Video, von woanders, falls es wen interessiert kann er ja mal irgendwo kurz reinschaun) Ergebnisse tummelten sich immer zwischen 5,0 und 5,9, bis auf ein einziges Mal, da hatte meine Mama zuvor irgendwann mal mit ihm einen Lehrgang bei der Richterin geritten und ich bekam mit ner 6,8 den Zweiten.
2. Pferd: Baccero, RB, immer total unter Spannung auf Turnieren, aber trotzdem fehlerfrei udn daduzrch ausdrucksvoller als im Training durch die Prüfung gebracht, leider keine besonders guten GGA, aber halt Durchschnitt. Selbst wenn er total locker war und einfach nur perfekt ging (einmal in BS), gab es höchstens eine 6,0, und das auch nur einmal, als er total spannig war und wir es echt nur hinter uns bringen wollten.
3. mein aktuelles Pferd, ein Dressurkracher mit mega Mitteltrab, tollem Galopp, eigentlich auch gutem Schritt, den ich aber bisher auf jedem Turnier nicht gut geritten bin und der daher nur schlecht/passartig war. Wir haben tausende Fehler reingehaun, wie eine Vollbremsung statt einem Galopp-Trabübergang, unwilliges Anspringen zum Galopp einmal, eierförmige SL und Volte, nur halt Mitteltrab und Anlehnung größtenteils korrekt/konstant. Wertnote: 7,5 - hallo???! Und auch dieses WE, ich bin nur grausam geritten, wir haben beide Mitteltrabs versaut, Schritt ging gar nicht, einige Male rausgehoben, und ich hab immer noch 6,0 und 6, 1 bekommen. Nicht sauber geritten, Unwilligkeit. Das geht doch nicht an?
Ehrlich, da seh ich keinen Sinn drin. Die Richter wissen NICHT, was sie tun. Zumindest nicht in SH/HH. Grausam, wirklich.
Und wenn die Richter und auch die Reitleherer so schlecht sind, wie bitte sollen dann den Pferden entsprechend gute Reiter dabei rauskommen?
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... und falls ihr euch für etwas interessiert und tauschen wollt, hier meine Suche: Suchthread
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23.06.2009 23:25 |
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Birgit

Gänseblümchen
 

Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 3.798
Herkunft: Ingolstadt
Themenstarter
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Zu was sich so eine Diskussion entwickeln kann(voll vom Thema weg
)
also: Ich habe NICHT alles gelsen.. ihr schreibt mir alle zu viel oO
aber der Beitrag von Nayfay:
Es ist doch so das die Richter ihre Rolle oftmals nicht ernst nehmen. Warum soll man auf so "Provinzturnieren" wo es um nichts(??) geht aufpassen wie welches Pferd läuft?
Es geht weder um Geld noch um große Preise, sprich es ist "unwichtig" wer gewinnt!
Für die meisten sind turniere Hobby! Sie verdienen damit weder ihren Lebensunterhalt noch sonst was und so sehen das Richter auch und so bewerten sie auch!(was ich so mitbekommen habe)
"Völlig egal, die Gören wollen doch nur i-nen blöden Kommentar hören und ne Note, dann sind se schon glücklich"(original Zitat)
Tja.. ich halte von den meisten Richtern die ich persönlich kenne herzlich wenig
Von denen kennt aber auch nur einer die Ausbildungsskala auswendig
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23.06.2009 22:13 |
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Krissi

Mitglied
 

Dabei seit: 22.08.2005
Beiträge: 581
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Eigentlich geht es bei dieser Diskussion ja nicht um Richter und wie sie bewerten, aber ich dachte ich sage auch einmal etwas dazu.
Ich finde es echt verwunderlich, dass ihr fast alle ausschließlich Richter kennt die unfair benoten und gutes Reiten nicht von schlechten Reiten unterscheiden können.
Klar hab ich so etwas auch schon erlebt, aber deswegen alle über einen Kamm scheren?
Genauso oft bzw. wesentlich öfter habe ich schon sehr faire Richter gesehen, die wirklich drauf geachtet haben, ob das Pferd reell geritten wird oder nicht?
Sprich: Taktrein, losgelassen, von hinten nach vorne etc.
Als ich meine erste E-Dressur mit meiner RB geritten bin, ist sie mir etwas eng geworden.
Sie war etwas aufgeregt und hat sich verkrochen und ich war zu dem Zeitpunkt noch nicht in der Lage sie dort wegzubekommen.
Dies wurde auch bemängelt und finde ich auch völlig richtig.
Beim zweiten Turnier kam sie mir anfangs wieder zu eng, doch diesmal bekam ich sie zunehmend vor die Senkrechte.
Auch dies wurde im Protokoll aufgeführt und lobend erwähnt. Meiner Meinung nach ist auch das richtig. Die Richter haben ja gesehen, dass ich sie keineswegs hinter der Senkrechten haben wollte und bemüht war dies zu ändern.
Auch letzte Woche in einer Dressur.
Niedliches Mädchen auf süßem Dressurpony - am riegeln.
Wurde von den Richtern erwähnt und gab eine Vierernote.
Danach ein Mädchen auf einer jungen Haflingerstute.
Man sah die beiden waren auf dem richtigen Weg, nur war die Stute ziemlich aufgeregt.
Reichte zwar nicht zur Platzierung, aber immerhin gab es eine gute 6er Note.
Bis jetzt habe ich hier wirklich viele faire und fähige Richter gesehen und sehe den heutigen Reitsport nicht ganz so pessimistisch wie Andere.
Natürlich fällt auch mir auf, dass immer mehr Leute zu Schlaufzügeln greifen oder meinen sie müssten riegeln.
Ich bin totaler Gegner davon, aber deswegen reitet ja nicht gleich jeder so.
Möglich halte ich es auch deshalb schon, dass viele Reiter ihren Pferden einfach nicht mehr gewachsen sind und deswegen zu solch unwürdigen Methoden greifen.
Das es auf dauer nichts bringt werden solche Leute hoffentlich auch irgendwann bemerken.
Das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass das leider immer wieder auf Kosten der Pferde geht.
Es gibt heutzutage so viele gute, sensible und feinfühlige Pferde, deren Wert die Reiter meist gar nicht zu schätzen wissen und sich dann lieber auf ein büffeliges Exemplar setzen das jeden Sprung nimmt und jede Lektion ausführt.
Es ist schade, dass solche Pferde nicht immer den Reiter haben den sie verdienen, aber uns ist das gute Reiten ja leider auch nicht angeboren.
Und gutes Reiten lernt man eben nur durch Reiten und Fehler gehören leider auch dazu.
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23.06.2009 22:56 |
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Jinn

Dressagerie
 

Dabei seit: 10.05.2009
Beiträge: 127
Herkunft: Österreich
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Na das war ja jetzt wieder mal notwendig ... -.-
Wenn ich dich was fragen darf Tireth, hast du schon jemals in klassische Lektüre hineingeschnuppert? Kann ich dir nur empfehlen, wäre genau das Richtige für dich. Dann wirst auch du endlich verstehen, was für Missstände der heutige Pferdesport aufzubieten hat ...
__________________ Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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23.06.2009 23:14 |
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Jinn

Dressagerie
 

Dabei seit: 10.05.2009
Beiträge: 127
Herkunft: Österreich
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Eine Richterprüfung sagt leider nichts über die Qualifikation eines Richters aus, denn bereits hier sind Fehler im System zu finden. Mag sein dass bei euch in D bessere Richter bessere Arbeiten verrichten, in Ö mangelts da leider.
Bist du hier auf einem Turnier unterwegs und fragst einen Teilnehmer/eine Teilnehmerin, was denn nun eine korrekte Beizäumung sein und wie man sie errecht - glaube mir, die Antworten willst du gar nicht erst hören ...
Ich wollte damit eigentlich nur sagen dass gerade du manchmal hinter die Fassade blicken solltest. Les doch mal ein paar Bücher, das tut weder weh noch schadet es. Und wenn du dir nicht sicher bist womit du anfangen sollst: frag Bille, die kann dir sicher am meisten empfehlen.
Warum bist du immer so kritisch gegenüber Alternativen? Warum muss es immer das deutsche Ausbildungssystem sein? Sei doch mal ein bisschen offener, dann wirst du es auch leichter haben ...
__________________ Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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23.06.2009 23:31 |
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Lendava

Veti-Studentin
 

Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 2.201
Herkunft: Zahna (Sachsen-Anhalt)
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Die Richter sind leider oftmals wirklich unter aller Kanone...
Habe mich neulich mit einer jungen Richterin unterhalten, die ihre Aufnahme aber sehr ernst nimmt.
Sie meint auch es ist unglaublich was da abgeht... so á la: Ach sorry, ich hab grad gegessen/nicht hingeschaut, wie ist das Pferd denn so gegangen? oder á la: Mhm... was für Noten hatten wir denn noch nicht?
Selbst im Springen wird viel Mist gemacht... ich dachte ja immer mit F/Z Springen bin ich auf der fairen Seite... Falsch gedacht meinte sie: Die Richter geben ja an, ab wann wieder gestoppt werden darf bei Verweigerungen usw. tja und da es da erst seit kurzem eine etwas präziesere Regel gibt, lag das eben im ermessen des Richters wann er anfängt wieder zu stoppen und demnach auch wieviele Zeitfehler im Endeffekt kommen...
Ich hab mich echt erschrocken, was sie so erzählt hat... Da kann einem wirklich der Spaß am Turnierreiten vergehen
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24.06.2009 09:46 |
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