Berwick Hill - England; Januar 1970
"Lasst mich euch eine Geschichte erzählen, eine Geschichte wie sie verrückter wohl kaum sein könnte.", die alte Dame zupfte die Decke auf ihrem Schoß zurecht und schwang weiter in ihrem Schaukelstuhl. "Sie trug sich zu in Berwick Hill, weit entfernt im kalten, regnerischen England. Dieses Dorf war klein, vielleicht hundert Einwohnern bot es ein Dach über dem Kopf. Auch heute leben nur wenige Menschen in dieser Gemeinde.
Inmitten des Dorfes steht eine große Kirche aus alten, grauen und verwaschenen Steinen. Gewiss steht sie nicht umsonst dort. Das ganze Dorf geht jeden Sonntag in die Messe und auch ansonsten gibt es Regeln an die man sich einfach zu halten hat. Schlägt man aus der Reihe wird schnell das Gerücht verbreitet man sei verrückt und hinter verschlossenen Türen geschieht gewiss vieles. Da werden Frauen erniedrigt, weil es für sie nicht das schönste auf Erden ist ihrem Mann drei warme Mahlzeiten auf den Tisch zu stellen oder Kinder eingesperrt, weil sie während der Fastenzeit ein Stückchen Schokolade essen.
Doch am Meisten wird diese züchtige Atmosphäre von Angst beherscht. Und diese Menschen hatten und haben keineswegs Angst vor dem Gericht Gottes. Charles Swan, Bürgermeister und inoffizieller Strafverfolger von Berwick Hill ist es, der allen Angst einjagt. Ihm bleibt nichts verborgen, selbsternannter Vertreter Gottes und geldgeizigste Person Englands.“
„Warum erzählst du uns von diesen armen Würmern?“, meldete sich schließlich der älteste Enkel zu Wort. „Vor wenigen Jahren errichtete Charles Swan mit seinem Sohn Gregory eine Mauer um das Dorf, es ist nur noch über den Fluss zu erreichen und über diesen Weg findet der Lebensmitteltransport statt. Und wenige Jugendliche treiben Aufstand in Berwick Hill. Sie richten Unfug an und wollen Charles Swan..“, die alte Frau stockte. „.. loswerden?“, beendete der Enkel den Satz.
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