leli
Mitglied
 

Dabei seit: 12.02.2005
Beiträge: 3.530
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Hey,
Als ich Washaki als Reitbeteiligung annahm, war er unnachgiebig und steif, und ich hab' echt lange dran gearbeitet. Jetzt gibt er recht gut in allen Gangarten nach. Mein Problem ist nur, dass er, sobald ich ihm etwas Zügel gebe, weil er gut nachgibt, die Nasenlinie sofort wieder aus der Senkrechten nimmt. Ich kann das sooft wiederholen, und es passiert immer wieder, und sonst kriegt er den Rücken nicht richtig hoch. Jetzt habe ich mal dran gedacht, einen Hilfszügel für eine kurze Zeit einzusetzten - auf keinen Fall für immer. Da er vor mir ein paar Jahre nur ab und zu freizeitmäßig im Gelände geritten wurde, macht es die Sache natürlich nicht einfacher.
Die Frage ist jetzt nur - welchen? Ich reite Western, und da gibt es meines Wissens nicht so viele Hiflszügel. Bis jetzt bin ich nur mit Standart-Martingal geritten. Also andere Pferde, nicht Washi. Ich habe in den Ferien jetzt ein German Martingal(e) gesehen, was eingesetzt wurde, damit das Pferd sich nicht auf den Zügel legt und lernt, von sich aus nachgiebig zu sein - war noch jünger. Jetzt frage ich mich, ob ein German Martingal vllt. auch für meine Situation hiflreich wäre. Hat jemand Erfahrungen damit? Oder kann mir jemand etwas besseres empfehlen? German Martingal ist ja recht teuer, und ich hab keine Lust das Geld umsonst bzw. aus einem falschen Grund auszugeben.
Lieben Gruß,
Lena
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06.09.2008 12:28 |
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Ceres

noch »34« Tage bis zum Sommeranfang
 

Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 5.690
Herkunft: Bielefeld Name: Ally
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Jetzt musste ich erst mal gucken was nen German Martingal überhaupt ist
Aber handelt sich dabei ja um das was ich im englischen als Thiedemann-Zügel kenne.
In dem Stall wo ich früher geritten bin, hatte eine auch enorme schwierigkeiten gehabt bzw. das Pferd, die Anlehnung dauerhaft zu halten. Sobald der Zügel nachgegeben wurde - war der Kopf wieder oben. Das Pferd hat sich also mehr oder weniger immer auf das Gebiss gelegt und sich nicht selbst getragen.
Das ist leider sehr problematisch und ob der Hilfszügel damit tatsächlich eine Hilfe ist weiß ich nicht, ich weiß nur dass sie dann im späteren Verlauf den Thiedemann-Zügel bzw. German Martingal benutzt hat.
Im Prinzip ist dieser Hilfszügel ja wie ein Schlaufzügel. Der Unterschied dazu ist, dass der Hilfszügel in die normalen Zügel eingeharkt wird und man nur ein Zügelpaar in der Hand hält. Auf die Art und Weise definiert sich dann auch die Schärfe des Ausbinders, da er nach Zügelanzug wirkt und sich damit mitbewegt. Sollte man also auch nur benutzen, wenn man eine feine Hand hat, da der Hilfszügel eben wie der Schlaufzügel durch manuelle Einwirkungen wirkt und nirgendswo befestigt wird wie z.B. Dreieckszügel.
Was ich bei der Frau damals beobachten konnte, war dass sie sehr untertourig geritten ist, was dann eben schnell dazu führte, dass das Pferd auf der Vorhand gelatscht ist und sich eben darum nicht selber getragen hat. Du könntest es ja versuchen, aber ich bezweifle dass es einen Erfolg geben wird, da meistens andere Faktoren schuld daran sind, dass sich das Pferd aus der Senkrechten raus hebt. Da er ja früher sehr unrittig war, würde ich es erst ein mal weiterhin ohne Ausbinder versuchen - auch wenn es ggf. länger dauert, aber einen Ausbildungsfehler von Reitern ist auch mit einem Hilfszügel nicht aus der Welt geschafft und wie du ja merkst - wenn du mit German Martingal den Zügel nachgibst, wird auch die Wirkung des Ausbinders geringer und geht demnach flöten - also im Prinzip nichts gewonnen, er wird genauso rausheben wie vorher.
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06.09.2008 12:55 |
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Raindrops
Sie ist ein starkes Mädchen.
 

Dabei seit: 08.09.2007
Beiträge: 6.211
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hm, ich ahb keine Ahnung von Hilfszügeln
trotzdem könnte ich mir anhand deiner erklärung vorstellen, dass es für deine Situation recht hilfreich wäre^^vvlt kanst dus ja mal googeln? vvlt findeste dann was hilfreiches
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06.09.2008 12:57 |
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Bille

Ehemals Moderator
 

Dabei seit: 10.06.2006
Beiträge: 3.360
Herkunft: Hampshire, England Name: Anna
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Mal davon abgesehen, dass ich den Sinn dahinter nicht sehe, wollte ich was zum Thiedemann sagen:
Sicher, er hat in gewisser Weise eine Schlaufzügel-Wirkung.
Aber man kann die Stärke einstellen, normalerweise in Ring 1-3.
In Ring eins lässt der Thiedemann auch bei stärker aufgenommenem Zügel noch Platz.
Ring 3 z.B. wird normalerweise-wenn er richtig benutzt und nicht für künstliche Beizäumung im Sinne von Aufrichtung o.Ä.- zu erzwingen verwendet werden soll, wird also Ring 3 bei der Korrektur von jahrelangen Steigern genutzt.
Der Vorteil am Thiedemann ist, dass er je nach Einstellung normal nur nach oben begrenzen soll, und -richtig verschnallt in einem gewissen Radius der Kopfbewegung gar keine Wirkung hat.
Aber wie gesagt, in diesem Falle sehe ich den Sinn dahinter kein bisschen.
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06.09.2008 15:20 |
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Ceres

noch »34« Tage bis zum Sommeranfang
 

Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 5.690
Herkunft: Bielefeld Name: Ally
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@Bille es gibt zwar tatsächlich 3 verschiedene Möglichkeiten die Schärfe des Hilfzügels "einzustellen", aber ich finde den Thiedemannzügel auch in der lockersten verschnallung doch schon recht scharf.

Da ist es jetzt z.B. in dem 2. Ring verschnallt. Das geht ja gerade noch so, aber man sieht schon da, dass obwohl der Zügel nicht "richtig" aufgenommen wurde, der Ausbinder schon recht straff anliegt, wenn man jetzt den Zügel richtig aufnimmt, wird das Pferd quasie in die "richtige" Haltung gezwungen.
Was in dem Fall der Threaderstellerin nicht zum gewünschten Erfolg führen würde, was man sich ja denken kann. Das Pferd der TE hebelt sich ja schließlich raus, wenn die Zügel nachgegeben werden, das Ding ist eben, dass der Thiedemann ebenfalls nachgibt und dann keinerlei Wirkung mehr hat - sich das Pferd also trotz dem raushebeln wird/kann.

Und hier sieht man schon... was der Thiedemann schnell anrichten kann. Das Pferd hält den Kopf schon leicht hinter der Senkrechten und der Thiedemann sitzt viel zu straff und eng. Das Pferd wird in die Haltung also gezwungen.
Man kann beim Thiedemann sehr schnell den Zügelstrang überziehen, ohne es evtl. mit Absicht zu machen und das ist ziemlich problematisch.
Wenn man damit umgehen kann ist der Thiedemann sicherlich in Ordnung und im Prinzip auch ein wenig sanfter als Schlaufzügel, aber im Prinzip hilft es beim erwähnten Problem halt nicht wirklich weiter
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06.09.2008 18:21 |
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Jeanine

Leidenschaft
 

Dabei seit: 14.04.2005
Beiträge: 1.803
Herkunft: Ihrgenwo in Deutschland
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Bei solchem Pferd würde ich nicht mit dem Thiedemann ankommen. Da ich keine Ahnung von Western hab weis ich auch nicht wie ihr Longiert.
Aber wenn du Longieren tust würde ich mal ein Dreieckszügel einspannen, habe so ein ähnlichen Fall im Stall stehen. Das Pferd reit ich im Moment mit Schlaufzügel oder mit dem Dreieckszügel. Den Dreieckszügel schnall ich nicht fest maximal neim zweiten Loch.
Aber bevor du dir ein ausbilder kaufst frag doch im Stall mal nach ob jemand diesen besagten Ausbilder besitzt.
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06.09.2008 19:03 |
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Ayala

<< semper fidelis >>
 

Dabei seit: 08.02.2005
Beiträge: 11.656
Herkunft: << ms <> nrw >>
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Zitat: |
Original von Birgit
@ Ai Haibara: Dein Pferd läuft auf dem Bild nicht in Anlehnung, man braucht nur Rücken und HH anschaun...
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Anlehnung ist die stetige, weiche Verbindung zum Maul >> Siehst du auf dem Bild die Zügel schlackern? ich nicht....
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- Pünktchen - Eventing for lifetime -
Umgangsregeln mit meinem Pferd:
1. Beschäftige es, oder es beschäftigt dich!
2. Tut sich nix, gibt's nicht!
3. Nicht für Allergiker oder Personen mit Bluthochdruck geeignet
4. Gut gebrüllt ist halb bestraft
5. Nimm ihn mit Humor (:
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06.09.2008 20:32 |
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Birgit

Gänseblümchen
 

Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 3.798
Herkunft: Ingolstadt
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Zitat: |
Original von Ayala
Zitat: |
Original von Birgit
@ Ai Haibara: Dein Pferd läuft auf dem Bild nicht in Anlehnung, man braucht nur Rücken und HH anschaun...
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Anlehnung ist die stetige, weiche Verbindung zum Maul >> Siehst du auf dem Bild die Zügel schlackern? ich nicht.... |
Mir wurde das letztens von nem Richter anders erklärt.
Der meinte mein Pferd wäre während der ganzen Aufgabe nicht in Anlehnung gelaufen, er war aber weich im Maul und ich hatte ne gute Verbindung, Zügel schlckernden auch nicht. Das war aber sein einzigster Kritikpunkt, langsam kapier ich da gar nix mehr*sfz*
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07.09.2008 15:05 |
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.Maybe
Mitglied
 
Dabei seit: 01.12.2005
Beiträge: 5.230
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Moment, du sagst doch, dass das Pferd zwar nachgibt, dann aber gleich wieder den Kopf hebt. Ist ein Martingal nicht eher dazu da, das Pferd überhaupt zum Nachgeben zu bringen? Schließlich wirkt er eigentlich nicht, wenn du ihm dann wieder Zügel gibst, dann hängt er ja nur lose in den Zügeln drin.
Wenn euer Problem wirklich das Untenbleiben ist (Was ich bei vielen Westernpferden kenne, meine RB machts auch sobald ich ihn einfach laufen lasse), hilft meiner Meinung eigentlich nur, ihn wirklich konsequent immer und immer wieder nach unten zu holen und dann sofort (also wirklich sofort, nicht eine sek später!) die Zügel nachzugeben. Wenn er wieder hoch will, gleich wieder mit ihm arbeiten und ihn wieder belohnen, indem er Zügel bekommt. Ich kenne einige Pferde, bei denen die Methode geklappt hat. Zwar ist viel geduld erforderlich, dafür laufen sie am Ende richtig gut.
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06.09.2008 20:39 |
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Ceres

noch »34« Tage bis zum Sommeranfang
 

Dabei seit: 09.02.2005
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Herkunft: Bielefeld Name: Ally
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Zitat: |
Original von .Maybe
Ist ein Martingal nicht eher dazu da, das Pferd überhaupt zum Nachgeben zu bringen?
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Nein nicht wirklich
Das Martingal ist eher für Pferde gedacht, die ihren Kopf sehr hoch reißen um sich der Zügelwirkung zu entziehen, wenn ein Pferd etwa den Kopf wirklich absichtlich richtig hoch reißt, hat man keine Einwirkung mehr auf das Pferdemaul.
Wenn das Pferd mit Martingal den Kopf hochreißt, gibt es einen unangenehmen Ruck auf den Kiefer, so dass der Hilfzügel das Entziehen vor der Zügeleinwirkung verhindert.
Das Martingal wird typischer Weise deshalb beim Polo eingesetzt oder im Gelände für Pferde die eben gerne den Kopf hochreißen.
Aber ansonsten hat das "normale" Martingal keinerlei wirkung.
Das German Martingal von dem hier gesprochen wird, ist zwar ähnlich aufgebaut wie das Martingal, hat mit dessen wirkung allerdings rein gar nichts gemeinsam.
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06.09.2008 21:21 |
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Birgit

Gänseblümchen
 

Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 3.798
Herkunft: Ingolstadt
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Die Nase darf so weit vorne sein wie sie will, solange der Kopf tief ist is das egal... (Soweit ich das weiß, bin langsam ziemlich verwirrt)
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07.09.2008 20:51 |
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Bille

Ehemals Moderator
 

Dabei seit: 10.06.2006
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Herkunft: Hampshire, England Name: Anna
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Ich finde nur die Verallgemeinerung "an die Senkrechte" so blöd.
Pferde mit wenig Ganschenfreiheit muss man auch in die Tiefe reiten. Stellt man sie aber an die Senkrechte, sind sie bereits zu eng und beginnen zu röcheln, bekommen Atemprobleme etc.
Für mich ist es kein Problem, wenn die Nase auch ein Stück vor der Senkrechten ist.
Solange das Pferd sich ins vorwärts-abwärts dehnt, bzw. die Anlehnung stimmt, und die Leichtigkeit erhalten bleibt- kein Problem.
Unbegrenzt nach vorne sollte natürlich auch nicht sein, ist ja aber auch nicht Sinn der Sache.
Ich habe lieber ein Pferd, dass die Nase ttief, aber etwas weiter vorne hat, als einen, der permanent ein paar cm hinter der Senkrechten geht, weil- er darf ja bloß nicht vor die Senkrechte, wie man es leider so oft sieht..
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08.09.2008 15:43 |
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Ceres

noch »34« Tage bis zum Sommeranfang
 

Dabei seit: 09.02.2005
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Herkunft: Bielefeld Name: Ally
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Eine korrekte Anlehnung ist trotz allem erst da, wenn das Pferd von sich aus die Anlehnung sucht.
Das erreicht man durch taktvolles so wie schwungvolles reiten, aktiv aus der Hinterhand. Dabei ist genau so wichtig, dass der Sitz des Reiters das Pferd in keinster Weise im Rücken oder wo anders stört. Das Pferd biegt den Hals also von alleine und sucht nach einem Wiederstand, erst in dem Moment kommt die Verbindung zum Pferdemaul ins Spiel, in dem der Halt sanft gegeben wird, von hinten jedoch weiter aktiv geritten.
Anehnung an sich ist in der Tat nur die Haltung des Halses/Kopfes, was aber eben nur durch korrektes Reiten zu erreichen ist.
Wenn sich das Pferd also raushebt sobald die Zügelverbindung flöten geht, ist das für mich eigentlich ein klares Zeichen, dass das Pferd entweder die Verbindung nicht von sich aus sucht (Sprich die Zügeleinwirkung ist zu stark) oder das Pferd nicht energisch von Hinten weiter geritten wird. Kann natürlich auch sein, dass die Hilfen nicht fein genug sind und du ihn im Takt störst, dabei hilft dir auch leider kein Hilfzügel.
Viele Pferde werden heute allerdings nur noch über den Zügel in die Anlehnung gezogen und genau das ist das Problem, wieso man immerwieder eine inkorrekte Anlehnung zu Gesicht bekommt.
Wenn man mal genauer darüber nachdenkt, sollte der Zügel generell nicht nachgegeben werden, da er ja ohnehin nur als lockere konstante Hilfe dient, das Pferd soll sich nicht auf das Gebiss drauflehnen, es aber als Hilfe annehmen die korrekte Haltung zu wahren.
Für mich klingt das kurzum gesagt eher nach nem Reiterfehler, da wird dir ein Hilfzügel generell nichts nützen.
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08.09.2008 19:08 |
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leli
Mitglied
 

Dabei seit: 12.02.2005
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Themenstarter
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Hm... Im Westernreiten ist es ja anders als im Englischreiten, eine konstante Hilfengebung ist nicht erwünscht, sondern Impulse, auf die das Pferd reagiert und sie ausführt. Natürlich muss das Pferd dafür zunächst einmal gut geritten sein. Von den Hilfen her arbeite ich eben mit Zügel, Bein/Wade & schwinge eben mit.
Was mich neulich sehr gefreut hat, ist dass er unter einer nicht so lange reitenden Freundin nett gelaufen ist (: Zwar nur an der Longe, aber trotzdem - sie kommt aus dem Englischreiten und wusste nicht, was Versammlung ist :/ Aber da sie die Zügel konstant hatte und die Beine genug dran hatte ist er eben fast genügend versammelt gelaufen, war ganz lieb & brav & nachgieben (= Das hat mich gefreut, weil er allgemein sehr nett lief, auch vorher unter mir. Vllt. braucht er nur nen guten Tag, weil wenn's klappt, dann auch gut. Aber manchmal eben auch kaum.
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11.09.2008 14:30 |
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