*werder-fan*

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Dabei seit: 15.11.2006
Beiträge: 397
Herkunft: Brasilien
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Traumabewältigung-Springen |
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hi, ja also ich fang mal an zu erzählen
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vor ein paar jahren hab ich mit dem springen angefangen.
erst gings nur über kleine kreuzchen (cavalettihöhe), später fing ich an mit meiner stute ca. E-niveau zu springen.
alles lief bestens, während einer reiterfreizeit am hof, konnte ich mit ihr sogar kleinere kombinationen springen.
nun, das alles hätte ich vorher nciht für möglich gehalten, da ich eher ein hasenfüßiger reiter bin
soll heißen:
nicht zu schnell, nicht zu hoch nicht zu weit. alles schön gemütlich.
vor ca. 4 jahren hab ich mich (nach einer springpause von 6 monaten) zum ersten mal wieder zur springstunde angemeldet.
am anfang verlief alles super. kleiner cavalletis überquerten wir mit der leichtigkeit von früher.
doch ich merkte, dass meine maus zu diesem zeitpunkt unruhiger und hastiger als sonst war.
die sprünge wurden erhöht (50cm-1m).
ich galoppierte wieder an und wollte das erste hindernis überqueren.
doch bereits auf dem weg zum 1. sprung lief sie mir quasi "unterm hintern weg" und ich hatte die kontrollen über sie verloren.
ich versuchte sie noch durchuzparieren, aber da wir eine sehr kleine halle haben, konnte ich keine volte reiten, und die zügel-und gewichtshilfen ignorierte sie völlig.
es kam wie es kommen musste: sie preschte auf den sprung zu, sprang zu früh ab, ich total hinter der bewegung, und landung in den stangen.
wir beide krachten zu boden. ich unter pferd, pferd vor schreck erst mal liegengeblieben.
blieben beide aber unverletzt. nur der schock saß (sitzt) tief.
nach dem unfall bin ich erst mal 2 jahre lang nicht gesprungen, danach ist sie dann gestorben (hirnschlag).
es klingt irre, aber ich kann seit diesem tag keinem anderem pferd mehr vetrauen, was das springen betrifft. ihr konnte ich voll und ganz vertrauen, denn ich wusste ja, dass sie ein absolutes verlasspferd ist. auch der sturz war nur deswegen zustande gekommen,weil ich sie vor dem training ein paar tage stehen ließ und sie somit "heiß" war.
soweit zur vorgeschichte.
gut, anfang diesen jahres hab ich im stall eine "RB" (ohne geld) angeboten bekommen. das pferd, ein 26 jähriger hannoveraner, dessur bis s, ist ein lammfrommes tier. eben auch durch sein bereits hohes alter, stresst ihn nichts mehr,und er ist noch super fit.
durch zufall hab ich erfahren, dass er auch früher gesprungen worden ist.
blablabla nach einigen gesprächen mit der besi, hat sie mir vorgeschlagen ihn mal zu springen (natürlich nur cavalettihöhen und nicht regelmäßig).
und was macht die liebe steffi?
genau, ohne groß nachzudenken sagen wir halt mal "Ja!"
irgendwie wollte ich in diesem moment einfach wieder springen. keine ahnung warum ich so sicher war, aber nach fast 4 jahren springpause war es wohl ma wieder an der zeit?!
ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann und ich würde meine hand für ihn ins feuer legen, doch ich hab auch ein panisches gefühl , wenn ich an den ersten sprung denke.
ich will springen, aber es sollte langsam von statten gehen.
wie kann ich die erste springstunde "organisieren", d.h. nur einen sprung, welche höhe, stangen, trab, galopp,...
ich würde mich sehr freuen, wenn vllt. einige von euch dentext durchgelesen haben, und evtl. ähnliche traumat. ereignisse erlebt und überwunden haben und mir somit helfen könnten!
liebe grüße
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"Il diavolo fa le pentole, ma non i coperchi."
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12.07.2008 16:36 |
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Bayer04 unregistriert
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Hay
Also die Geschichte hört sich ja nicht sooo glücklich an mit Hirnschlag &allem ,aber ich denke wenn du wirklich ziemliche Angst beim Springen hast,würde ich ihn vorher noch 1-2 Wochen einfach ordentlich reiten,es heißt ja nicht das deiner nur weil er S geht halt auch ein verläßlicher Springer ist.
Ich denke aber mal das er es ist,sonst würde die Besi dir das doch nicht vorschlagen,wenn sie von deiner Geschichte weiß.
Ich würde einfach mal ein einzelnes Caveletti oder ein kleines Cavalettikreuz aufbauen und gucken wie er so beim abreiten ist im notfall kannst du ihn ja ablongieren oder die Besitzerin fragen ob sie ihn mal springen kann oder so.
Also so würde ich das machen,wenn ich etwas ängstlicher beim sprringen wäre.
Naja aber ich denke wenn du dich auf ihm /ihr sicher fühlst und dich traust reicht doch auch erstmal Stangenarbeit & vereinzelt kleine Caveletis oder Kreuze Steil oder Oxer kannst du ja machen wenn du es lieber springst.
Lg.
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12.07.2008 17:04 |
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Beccy
Mitglied
 

Dabei seit: 02.06.2005
Beiträge: 707
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Hey,
also ich hab deinen Text durchgelesen und mal ein bisschen überlegt. Zu mir muss ich sagen, dass ich kein derartiges Trauma habe oder hatte. Ich liebe das Springreiten, ehrlich gesagt macht es mir immer mehr Spaß. Dazu muss ich sagen dass meine RB bis L/M Springen geht und auch die kleinen Sprünge ernst nimmt.
Wie ich mit ihr angefangen habe? Es war eigentlich so, dass ich sie erstmal mindestens ein Jahr nur so geritten bin, Vertrauen aufbauen und sowas. Ich weíß nicht wieso ich so lange gewartet habe, aber ich hab es nie bereut. Jetzt springen wir A-Höhe sicher und es gibt nichts tolleres
ich mein ich vertrau ihr voll und ganz und es passt einfach, ich hab nie das gefühl, dass sie unkontrolliert ist.
Nun zu dir. Ich weiß nicht wie lang du deine RB jetzt hast, aber ich würde dir raten fange erst an wenn du dir ganz sicher bist. In der ersten Stunde würde ich mit Stangenarbeit beginnen, dann Cavalletti reinbauen, erstmal nur Höhen die du im Trab überwinden kannst. Dann würd ich es anpassen nach deinem Sicherheitsgefühl und sowas. Mach alles schritt für schritt und hab jemand dabei der sich mit springen auskennt, das Pferd kennt und vielleicht sogar deine Geschichte.
Dann sollte es klappen
Viel Erfolg dabei
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12.07.2008 19:20 |
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Anna1985

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Dabei seit: 28.05.2006
Beiträge: 831
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Also ich hab keine Angst vorm Springen - bin aber trotzdem eher Dressurreiter.
Ich schließ mich meinem Vorposter eig an. Fang doch mal mit Trabstangen an, dann hast du Stangen, musst aber nicht direkt springen und merkst, wie das Pferd reagiert.
Ach ja, wie ist eig dein leichter Sitz? Bist du da sicher oder glaubst du nicht? Sonst kannst ja erstmal den leichten Sitz festigen, also mal traben/galoppieren im leichten Sitz usw.
Na ja wenn ihr paar Stangen sicher überquert habt und du sisch sicher fühlst kannst du ja mal ein etwas höher gestelltes Cavaletti versuchen. Du musst halt immer darauf achten, ob du dich sicher fühlst. Ist das nicht der Fall dann lass es lieber bei der Höhe und zwing dich nicht noch zu mehr.
Wichtig wär halt, dass du die Stunde mit einem guten Gefühl und dem - oft zitierten - Erfolgserlebnis abschließen kannst.
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13.07.2008 09:33 |
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*werder-fan*

Mitglied
 

Dabei seit: 15.11.2006
Beiträge: 397
Herkunft: Brasilien
Themenstarter
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wow, das ist echt toll von euch, dass vor allem bei jedem beitrag richtig konstruktive vorschläge dabei sind
, dankeschön erst mal an euch alle!
ich reite meine RB ca. 3-mal die woche.
anfangs hatte ich freilich noch große angst auch nur zu galoppieren, weil ich überhaupt keinen guten/festen/sicheren sitz mehr hatte (andere geschichte).
also musste ich mühsam vertrauen zu ihm aufbauen und nach 3 monaten war es soweit, dass wir zum ersten (!) mal galoppert sind.
komisch irgendwie, denn seit diesem zeitpunkt, weiß ich dass ich ihm immer und überall vertrauen kann, deswegen hab ich mit dem gedanken gespielt wieder mit dem springen anzufangen.
laut besitzerin (ja, sie weiß von dem unfall) ist er ein sehr verlässiges springpferd (springt in allen situationen, rittig).
okay, also anfangs stangenarbeit, danach langsam ans cavetti ranarbeiten.
besonders gut hat mir der beitrag von Rabenkralle gefallen. deine idee fand ich super! zum glück zahl ich nichts für die reitstunde und die besi ist geduldig, da kann ich (sollte es beim ersten mal nicht klappen) sooft ich will wiederholen.
ich weiß nur nicht, ob ich dann gleich ausm galopp heraus springe, aber wie ihr gesagt habt, trab ist für den anfang sicherer.
liebe grüße *danke*
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"Il diavolo fa le pentole, ma non i coperchi."
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14.07.2008 15:21 |
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Beccy
Mitglied
 

Dabei seit: 02.06.2005
Beiträge: 707
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Na das hört sich doch vielversprechend an.
Ich hatte auch schiss meine RB damals das erste Mal zu springen, ich kannte sie nur aus L oder A Parcours mit der Besi auffem Turnier und die Beiden haben dann natürlich Vollgas gegeben
und so hatte ich auch etwas Schiss, aber ich hab ihr vertraut und jetzt machen wir fast alles zusammen. zB auch beim Ausreiten vorne gehen, das war am Anfang nicht möglich. Wir sind sehr zusammengewachsen
Und ich denke das wird bei euch Beiden auch so werden..... Vertrauen ist das Wichtigste
und mit der Besi hast du immer nen guten Rückhalt dabei
Ich wünsche euch Beiden also eine rosige Zukunft und viel viel Erfolg
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14.07.2008 18:41 |
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