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.:Vicky:.

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Dabei seit: 19.12.2008
Beiträge: 384
Herkunft: Bayern
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Sie stand am Fenster und hielt die Kette ihrer Mutter in der Hand. Wieder war ein Tag ganz normal abgelaufen. Wie lange würde das noch so bleiben? Wann würde das früher sie wieder einholen? Viele Therapeuten meinten: „Man darf nicht immer zurück denken, nicht an der Vergangenheit hängen. Sonst lebt man nicht mehr!“ Sie wusste, dass sie die Seele meinten, die nicht mehr leben würde. So kam es ihr auch vor. Nacht für Nacht quälten sie die Bilder der längst vergangenen Tage und jedes Mal wachte sie mit Tränen auf. Auch jetzt liefen Tränen, weil sie daran dachte, was für ein tolles Leben andere führten, was sie nicht hatte. Natürlich konnte sie es auch, wenn sie wollte, doch es war schwer, aus der Hölle zu entkommen.
Lisa schaute auf die Uhr und ging dann zum Spiegel. Die Tränen hatten ihre Schminke verlaufen lassen und so musste sie sich abschminken und alles neu auftragen. Für eine Weile lies sie ihre Augen offen ohne zu blinzeln, damit sie etwas trockener wurden und man ihr nicht ansah, dass sie geweint hatte. Anschließend ging sie hinunter zum Speisesaal, wo es Abendessen gab. Dort war es wie immer: Alle redeten laut durcheinander und sie selbst blieb stumm und bekam keinen Bissen herunter. Caro, das Mädchen ihr gegenüber, meinte, sie solle mal wieder lächeln. Doch sie lächelte nicht, wenn ihr nicht danach zumute war. Und das war sie selten. „Hast du geweint?“, fragte Marie neben ihr plötzlich. Also hatte man es ihr doch angesehen. „Wieso?“ „Deine Augen sind ganz rot.“ „Ist so geschminkt“, sagte sie schnell. Caro musterte sie fragend dann meinte sie: „Du schminkst deine Augenlider grün und unter den Augen rot?“ Am anderen Tisch lachten welche. Wie immer dachte Lisa, dass sie wegen ihr lachten. Es war selbstverständlich nicht so, aber früher hatten alle, die in ihrer Nähe waren, wegen ihr gelacht.
Nach dem Abendessen flüchtete sie sofort nach oben in ihr Zimmer, wo sie ihr Kissen schnappte und das Gesicht darin vergrub. Sie weinte nicht, doch man konnte es annehmen. Wieder dachte sie daran, sich vom Leben zu trennen und als Geist weiter zu spucken. Wie jedes Mal, wenn sie in dieser Verfassung war. Es ist doch gar nichts geschehen, was sie dazu trieb. Sie dachte an ihre Mutter. Was würde sie alles geben, um jetzt in ihren Armen zu liegen und sich sicher zu fühlen. Doch ihre Mutter war nicht da. Sie lebte nicht in greifbarer Nähe, wie Lisa es gerne hätte.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von .:Vicky:.: 05.04.2008 19:49.
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05.04.2008 19:42 |
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Anna1985

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Dabei seit: 28.05.2006
Beiträge: 831
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Hi, also ich find die Geschichte bzw. den Anfang davon ganz gut. ^^ Du bringst echt Gefühle rüber und ich kann mich in dieser Mädel reinversetzen. Es ist ein sehr schöner Einstieg.
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08.04.2008 14:50 |
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.:Vicky:.

Mitglied
 

Dabei seit: 19.12.2008
Beiträge: 384
Herkunft: Bayern
Themenstarter
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Öhm, ja. Ich weiß, das klingt wie ein Einstieg, doch ich hatte nicht vor, diese Geschichte weiterzuschreiben. Denn dafür fehlen mir die Ideen...
Tut mir Leid.
LG Vicky
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16.05.2008 12:06 |
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