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Der Schritt zurück | Kurzgeschichte |
+Manhattan+

»Jesus RocKs!
 

Dabei seit: 10.02.2005
Beiträge: 1.225
Herkunft: Hamburg
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Der Schritt zurück | Kurzgeschichte |
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Hallo,
wir haben in der Schule kürzlich Kurzgeschichten geschrieben. Der Anfang war vorgegebn, allerdings habe ich den auch ein bisschen verändert. Eventuell kennen einige den Titel und die ersten Sätze der Kurzgeschichte, jedoch geht es schnell mit meinem Teil los!
Er stand am Rand. Unter ihm die gleißende Wasseroberfläche. Wie geschmolzenes Blei sah es aus. In seinen Schläfen hämmerte es. Er hatte Angst, nackte Angst. Er hörte eine Stimme in seinem Kopf. „Spring!“ Seine Beine fühlten sich schwer an. Er zögerte. „Ich würde ertrinken…!“, sagte er zu sich selbst. Wieder ertönte die Stimme: „Spring!“ Bilder tauchten vor seinem geistigen Auge auf. Wie im Kino. Ein Film voller Angst, voller Schmerz. Ein Film seines eigenen Lebens. Und zum dritten Mal ertönte die Stimme, doch diesmal wurde sie eindringlicher: „Spring! Du willst es. Bereite dem Leid ganz einfach ein Ende!“ Sein Blick wanderte auf seinen Arm. Er war geziert von Narben. Schnitten, die er sich selbst zugefügt hatte. Im Versuch, dem Schmerz wenigstens für einige Augenblicke zu entfliehen. Verschlungen von einem tiefen Loch der Verzweiflung. Von Depressionen gejagt. Ohne jegliche Hoffnung auf ein besseres Leben.
Ein mulmiges Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Es war nur ein Schritt. Ein winzig kleiner Schritt. Der Weg ins ewige Leben, in eine schönere Welt. Sie alle würde er wieder sehen. Alle, die ihm je etwas bedeutet hatten. „Was hält dich hier noch?“, erklang die Stimme in seinem Kopf erneut. „Gar nichts…“, erwiderte er, „alles…“. Er atmete tief ein. Es schüttelte ihn und Tränen brannten in seinen Augen, bahnten sich ihren Weg durch sein schmutziges Gesicht. Er hob seinen Fuß, nahm einen Schritt Anlauf, wollte gerade springen, als hinter ihm eine Stimme ertönte: „Tu es nicht! Bitte!“ Erschrocken drehte er sich um, blickte in ein Paar warmer, freundlicher Augen. Sofort erkannte er sie. In einem erneuten Tränenschwall sank er auf die Knie. Der Wind blies durch seine Haare. „Es hat alles keinen Sinn mehr. Alles sinnlos…!“, brachte er unter Schluchzern hervor. Eine Hand streckte sich ihm entgegen. Mit kurzen Zögern ergriff er sie und stand auf. Langsam ging er Schritt für Schritt zu der Person.
Sein Blickt schweifte zurück auf das Wasser. Nur ein kurzer Moment. Die Stimme in seinem Kopf schwieg. Sein Herz hingegen sprach Bände. Tränen rollten, in seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken, schweiften ab. Er stand mit dem Rücken zum Wasser. Hob den Fuß an. Es war nur ein kurzer Augenblick. Der Bruchteil einer Sekunde. Doch er ging den Schritt zurück. Die Wellen verschlungen ihn, würden ihn nie wieder freigeben. Er trat seinen letzten Weg in die Ewigkeit an.
LG +Manhattan+
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20.06.2006 19:55 |
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+Manhattan+

»Jesus RocKs!
 

Dabei seit: 10.02.2005
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Herkunft: Hamburg
Themenstarter
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Würde = Wenn ich springen würde, würde ich ertrinken
Werde = Ich springe und ich werde ertrinken
danke !
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28.06.2006 19:58 |
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