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Horsepower
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Romananfang :) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Leute, habe mal Lust gehabt eine Story zu schreiben und schicke euch die ersten beiden Kapitel fröhlich Ich verrate noch nicht genau, worum es geht. Würde mich nämlich freuen, wenn ihr die ersten Eindrücke mal schildern könntet und das geschriebene unter folgenden Aspekten bewerten würdet:
- Spannung
- Schreibstil
- Wie gut kann man sich in das Geschehen hineinversetzen?

Übrigens wer sich über das erste Kapitel wundert- es ist ein Vorspann, die Auflösung kommt natürlich später Augenzwinkern

Kapitel 1

Sandkörner kitzelten zwischen ihren Zehen und eine warme Brise umspielte ihre Haare. Hand in Hand lief sie mit ihm in das frische Meereswasser hinein, um sich gleich wieder lachend in den Sand fallen zu lassen. Langsam spürte sie, wie die Tröpfchen vom bisher erlebten Glück sich zu einem großen Strom vereinigten und sie schier überwältigten. Hatte sie das Gefühl von vollkommener Zufriedenheit jemals in so reiner Form erlebt? Er legte sich neben sie und blickte sie voller Zärtlichkeit an. Seine Mundwinkel hoben sich zu einem sanften Lächeln und formten die Laute „Ich liebe dich“. Statt einer Antwort strich sie vorsichtig eine Haarsträhne aus seinem Gesicht und setzte zu einem Kuss an. Doch ihre Lippen waren plötzlich gelähmt, ihr Körper hart wie ein Stein, unfähig, sich zu bewegen.

Sie hatte den Nebel nicht bemerkt. Langsam, aber stetig trat er aus dem Wasser empor, verdunkelte die Sonne und kam immer näher. „Ryan!“, wollte sie rufen, doch ihre Kehle schnürte sich zu. Der gräuliche Dunst baute sich zwischen ihnen zu einer Wand auf, verdeckte sein Gesicht und umschloss wie eine bleierne Stille seinen Körper. Sie blieb allein zurück und erwachte plötzlich aus ihrer Erstarrung. In blinder Panik versuchte sie, durch die Nebelwand zu ihm zu gelangen, doch ihre Hände griffen ins Leere. „Ryan, verlass mich nicht!“, gellten ihre Schreie in die Stille. Doch niemand hörte sie.

Panisch richtete sie sich auf. Schweiß tropfte aus einem Rinnsal von ihrer Stirn und hinterließ ein brennendes Gefühl in den Augen.In den letzten Wochen häuften sich diese Träume. Und das Beängstigende daran war, dass sie mit jedem Mal realer wurden. „Ryan“, flüsterte sie. Doch er war nicht da. Er würde auch morgen nicht da sein, übermorgen nicht, die nächsten Tage, Wochen, Jahre würde sie ohne ihn verbringen müssen. Ihr ganzes weiteres Leben musste sie auf ihn verzichten. Ryan würde nie wieder kommen.

Kapitel 2


Felicia lehnte sich zufrieden zurück und betrachtete ihre Freunde, die sich angeregt unterhielten. Sie saßen alle beieinander am großen Esstisch im gemütlich eingerichteten Wohnzimmer, aßen ihre selbstgemachte Lasagne und tranken Rotwein aus kunstvoll geschwungenen Gläsern. Felicias und Ryans Wohnung strahlte aufgrund der warmen Farben eine einladende Atmosphäre aus, sodass man sich sofort geborgen fühlte.
„Weisst du noch, Ryan, was wir in den ersten Semesterferien alles angestellt haben?“, warf Tim, ein etwas zu breit geratener junger Mann, lachend in die Runde ein. „Ich erinnere mich noch an den Abend, wo du so blau warst, dass du angefangen hast, halbnackt auf den Tischen zu tanzen..“ Ryan schmunzelte, wissend, dass diese Zeiten von nun an passé sein würden. „Im Gegensatz zu dir habe ich mir danach nicht die halbe Nacht die Seele aus dem Leib gekotzt....“, erwiderte er schlagfertig. „Dafür konnte ich mich genau an den Abend erinnern, während du nur bruchstückhafte Erinnerungen vorweisen konntest...“ Tims Lachen wurde immer lauter und ging langsam in ein Kichern über, angetrieben von Erinnerungen aus den „guten alten Zeiten“ und dem Wein, der ihm langsam zu Kopf stieg. Ryan schüttelte nur grinsend den Kopf und blickte hinüber zu Felicia. Er zwinkerte ihr zu und musste wieder einmal feststellen, dass sie die schönste Frau war, die ihm je unter die Augen gekommen war. Durch ihre zarten Gesichtszüge und ihre blasse Haut wirkte sie verletzlich, doch ihre tiefbraunen Augen strahlten eine Reife aus, wie man sie selten bei jungen Menschen findet.
Im deutlichen Gegensatz zu ihrem Gesicht standen ihre dichten, lockigen Haare. Sie waren von noch ausdrucksstärkerem Braun als ihre Augen, umspielten in vielen kleinen Wellen ihr Gesicht und wippten bei jeder Bewegung auf ihrem Rücken auf und ab. Obwohl er sie schon seit acht Jahren kannte und morgen sechs Jahre mit ihr zusammen sein würde, hatte seine Leidenschaft und Liebe zu ihr mit der Zeit keinen Abbruch gefunden. Er liebte sie wie am ersten Tag, wenn nicht sogar noch intensiver.
„Wir sind echt alt geworden“, stellte Julie fest. Sie war eine Frau, der Männern auf der Straße hinterherschauten und die man allgemeingültig als attraktiv bezeichnen würde. Ihre Angewohnheit, ihr blondes, seidiges Haar kokett über die Schulter zu werfen und ihr Blick aus blauen, kindlichen Augen wickelten jeden um den Finger. Zum Neid mancher Frauen besaß sie endlos lange Beine und eine Figur, für die andere ihr Leben lang hungern würden.
„Was heißt denn hier alt?“, erwiderte George lauthals, was gar nicht seine Art war. Er stellte mit seinem schüchternen, zurückhaltenden Charakter das komplette Gegenteil seiner Freunde da, konnte aber, wenn er Vertrauen gefasst hatte, sehr humorvoll sein. Fragend sah er Julie an und rückte seine Brille zurecht, was er immer tat, wenn er etwas angetrunken war. „Nunja, unsere jungen Jahre sind eindeutig vorbei“, fuhr Julie fort. „Alle haben wir unser Studium abgeschlossen, stehen fest im Berufsleben, und sind dabei, die erste Eigentumswohnung zu erstehen...Und wer weiß, vielleicht heiratet demnächst noch einer von uns?“ Verschwörerisch blickte sie zu Ryan und Felicia. Die beiden galten als das Paar schlechthin in der Clique, seit Anfang ihrer Studienzeit bis zum Ende lebten sie eine Beziehung vor, wie sie im Buche stand. Sie ergänzten einander perfekt und verstanden sich blind, sodass es fast nie zu Auseinandersetzungen kam. Selbst wenn es doch einmal ein Streit herannahte, war er schnell gelöst und schien ihre Verbundenheit zueinander noch zu verstärken.
Ryan strich sich verlegen über die Oberlippe und wagte einen flüchtigen Blick zu Felicia. Sie schien in Gedanken versunken, ein leichtes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Er plante schon seit langem, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Noch nie war er sich so sicher gewesen, den Rest seines Lebens mit einer Frau verbringen zu wollen. An ihr stimmte einfach alles: Ihr ruhiger Charakter, der sein eher temperamentvolles Wesen ausglich, die Art wie sie ihn liebevoll umsorgte und ihre einzigartige Ausstrahlung, die sie aus der Masse herausstechen ließ. Er konnte die Liste noch ewig so weiterführen. Bislang war einfach nicht der passende Moment gekommen für die vier Worte, die für ihn so heilig waren, dass er sie kaum auszusprechen wagte. Doch morgen, an ihrem sechsten Jahrestag, da sollte es soweit sein. Er hatte sich genau ausgemalt, wie er sie fragen würde. Zufrieden mit sich und der Welt, nahm er einen Schluck aus seinem Weinglas und stupste Felicia unter dem Tisch sanft mit seinem Fuß an. Sie erwachte aus ihrer Tagträumerei und ergriff das Wort. „Wir können jedenfalls gespannt sein, was die Zukunft mit sich bringt. Erinnert ihr euch noch, damals, als wir uns kennenlernten, was für ein zusammengewürfelter Haufen wir waren? Im Laufe der Zeit hat sich eine wunderbare Freundschaft zwischen uns entwickelt, die über das normale Maß hinausgeht. Ihr seid wirklich eine kleine Familie für mich geworden.“ In Felicias Augen glitzerten Tränen, als sie ihren Blick durch die Runde schweifen ließ und, wie zum Dank, jedem ein warmes Lächeln entgegensandte. „Auf uns!“, rief Tim und hob das Weinglas. „Auf unsere Freundschaft, die niemals enden soll!“, stimmte Ryan mit ein. Klirrend stießen die Gläser aneinander und während jeder den Rest seines Glases leerte, herrschte für einen Moment vollkommene Ruhe.
24.07.2007 17:08 Horsepower ist offline E-Mail an Horsepower senden Homepage von Horsepower Beiträge von Horsepower suchen Nehmen Sie Horsepower in Ihre Freundesliste auf
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Spannung
Es ist zwar noch nicht viel passiert aber die Story regt mich trotzdem zum weiter lesen an. Der Vorspann ist dafür wohl der Auslöser, da der gut geschrieben ist und es einen doch interessiert wie es dazu kommt.

Schreibstil
Dein Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, überhaupt nicht holprig oder anstrengend. Es ist sehr fließend und du bist sehr sicher. Du weißt welche Wörter passen und das ganze so flüssig machen.

Wie kann man sich hineinversetzen?
Ich persönlich kann mich perfekt in diese Stimmung hinein versetzen, das hast du echt gut gemacht

Also ich werde bestimmt weiter lesen. Gefällt mir gut
24.07.2007 17:41 *quitsche_entchen* ist offline E-Mail an *quitsche_entchen* senden Beiträge von *quitsche_entchen* suchen Nehmen Sie *quitsche_entchen* in Ihre Freundesliste auf
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Spannung
*quitsche_entchen* hat schon Recht. Es ist noch nicht allzu viel passiert, dass man darüber etwas sagen könnte. Aber wenn du es so nimmst, auch ich bin gespannt wie es weiter geht Zunge raus

Schreibstil
Ich finde, du hast einen wunderbaren Schreibstil. Alles fügt sich zusammen und ich weiß nicht wie, aber du schreibst alles so klangvoll und irgendwie wunderschön. Du kannst sehr gut Gefühle und Momente des Fühlens beschreiben, aber auch, wenn du etwas erklären willst, dann schreibst du das ist schönen ausdrucksstarken Formulierungen. Bis hierhin gefällts mir schonmal Freude

Wie kann man sich hineinversetzen?
Das erste Kapitel, das ich eher als Prolog bezeichnen würde, da es wohl einen Ausblick auf die Zukunft gibt und es dann besser passen würde, gefällt mir irgendwie nicht so gut. Ich verstehe es nicht vollkommen.
Aber dazu gleich mehr. Das zweite Kapitel ist schön geschrieben und du hast jeden Charakter, der darin vorkommt mit einer bestimmten Eigenschaft ausgezeichnet. Eigentlich mit den typischen Hauptcharakteren, die oft in Filmen gewählt werden. Mal der Schüchterne Typ, dann ein extrovertierter, ein super attraktiver und ein irgendwie eigenartig individueller, wie Felicia. Aber es wirkt gar nicht abgeschaut oder so. Es passt sehr gut zusammen, zumal du die Personen in eine Clique gestellt hast. Ich kann mich eigentlich in alle Personen sehr gut reinversetzen, bin jedoch neugierig über Felicia. Sie hat wirklich etwas besonderes an sich und ich möchte ihren Charakter genauer kennen lernen.


Jetzt noch, wie angesprochen, etwas zum ersten Kapitel.
Der erste Absatz ist klar und der letzte Satz regt Spannung. Was geschieht als nächstes? Wieso ist sie plötzlich so gelähmt?
Und dann beginnt die Verwirrung für mich.
Sind die beiden jetzt plötzlich an verschiedenen Stellen? Eben waren sie doch so nah beieinander!? Ich verstehe den Sprung einfach nicht.
Ah, Moment, jetzt hab ich es fünfmal hintereinander und habe, glaube ich, den Sinn verstanden...
Also, die beiden liegen im Sand, wollen sich gerade küssen, da kommt plötzlich Nebel zwischen die beiden (das ist eine unlogische Sache. Wie kann man so einen dichten Nebel nicht kommen sehen?) und sie verlieren sich aus den Augen. Als sich ihre Erstarrtheit löst, ist er nicht mehr da. Und dann wacht sie auf.

Wenn das so wre, dann ist es schlecht formuliert.


Aber sonst gefällt mir die Geschichte wirklich richtig gut bis jetzt. Und ich freue mich auf weiteres fröhlich


LG Fiepmatz

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24.07.2007 19:14 Fiepmatz ist offline E-Mail an Fiepmatz senden Beiträge von Fiepmatz suchen Nehmen Sie Fiepmatz in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Fiepmatz in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Fiepmatz anzeigen
Horsepower
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danke für eure kommentare fröhlich ryan stirbt später noch, und die liebesgeschichte zwischen ihnen ist nicht das hauptthema des romanes Augenzwinkern so viel verrate ich mal...
24.07.2007 20:00 Horsepower ist offline E-Mail an Horsepower senden Homepage von Horsepower Beiträge von Horsepower suchen Nehmen Sie Horsepower in Ihre Freundesliste auf
Erbeere
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Hallo Horsepower,
also ich hab den ersten Abschnitt auch erst nicht sonderlich verstanden.Hab mich dann aber nochmal richtig hinein gelesen.
Ich verstehe das jetzt so.Sie ist am träumen und als sie aufwacht,fällt ihr wieder ein, dass ihre große Liebe gestorben ist.Richtig oder Falsch?:-D

Spannung:Kann ich mom noch nicht zuviel zu sagen.Vielleicht später...

Schreibstil:Klasse"Du beschreibst alles so toll..Die Gefühle,die Charakter der Personen.Ich bin begeistert.Ich kann den anderen nur zu stimmen,du hast einen tollen Schreibstil!!Flüssig und irgendwie passt alles zusammen!
Wie kann man sich hineinversetzen?
Der erste Teil ist ein wenig graffierend.Die Abschnitte,der Nebel usw.Würde ich an deiner Stelle nochmal verbessern,ansonsten konnte ich Kapitel 1 mir gut vorstellen wie sie dort sitzen,alle so unterschiedlich,lachen und sich an alte zeiten erinnern.Schön!


Grüße
Ps:Wer fehler in meinem Text findet kann sie behalten.Bin müdegroßes Grinsen

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Horsepower
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danke für euer lob, da hab ich doch gleich motivation weiter zuschreiben Augenzwinkern werd das ergebnis dann bald mal reinstellen fröhlich
29.07.2007 17:13 Horsepower ist offline E-Mail an Horsepower senden Homepage von Horsepower Beiträge von Horsepower suchen Nehmen Sie Horsepower in Ihre Freundesliste auf
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Du musst weiter schreiben!Ich freue mich schon auf den zweiten Abschnitt!
Aber an deiner Stelle würde ich aufpassen,dass Felicitas(hoffe ich habe sie jetzt richtig geschrieben)nicht
zu der Person fällt,die so toll ist,alle lieben und eben keine Schwächen hat.Augenzwinkern

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Zitat:
Original von Erbeere
Du musst weiter schreiben!Ich freue mich schon auf den zweiten Abschnitt!
Aber an deiner Stelle würde ich aufpassen,dass Felicitas(hoffe ich habe sie jetzt richtig geschrieben)nicht
zu der Person fällt,die so toll ist,alle lieben und eben keine Schwächen hat.Augenzwinkern


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Danke an Divine für das tolle Set

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Auch gut.Danke FiepmatzZunge raus
Stadtmeister hast du soviel zu sagen?großes Grinsen
Das ist ja bewundernswert.

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die schwächen sind schon da , hier folgen die nächsten absätze fröhlich
übrigens schicke ich das erste kapitel nochmal, denn da hab ich noch was verändert...also einfach nochmal lesen Augenzwinkern

Kapitel 1


Felicia lehnte sich zufrieden zurück und betrachtete ihre Freunde, die sich angeregt unterhielten. Sie saßen alle beieinander am großen Esstisch im gemütlich eingerichteten Wohnzimmer, aßen ihre selbstgemachte Lasagne und tranken Rotwein aus kunstvoll geschwungenen Gläsern. Felicias und Ryans Wohnung strahlte aufgrund der warmen Farben eine einladende Atmosphäre aus, sodass man sich sofort geborgen fühlte.
„Weisst du noch, Ryan, was wir in den ersten Semesterferien alles angestellt haben?“, warf Tim, ein etwas zu breit geratener junger Mann, lachend in die Runde ein. „Ich erinnere mich noch an den Abend, wo du so blau warst, dass du angefangen hast, halbnackt auf den Tischen zu tanzen..“ Ryan schmunzelte, wissend, dass diese Zeiten von nun an passé sein würden. „Im Gegensatz zu dir habe ich mir danach nicht die halbe Nacht die Seele aus dem Leib gekotzt....“, erwiderte er schlagfertig. „Dafür konnte ich mich genau an den Abend erinnern, während du nur bruchstückhafte Erinnerungen vorweisen konntest...“ Tims Lachen wurde immer lauter und ging langsam in ein Kichern über, angetrieben von Erinnerungen aus den „guten alten Zeiten“ und dem Wein, der ihm langsam zu Kopf stieg. Ryan schüttelte nur grinsend den Kopf und blickte hinüber zu Felicia. Er zwinkerte ihr zu und musste wieder einmal feststellen, dass sie die schönste Frau war, die ihm je unter die Augen gekommen war. Durch ihre zarten Gesichtszüge und ihre blasse Haut wirkte sie verletzlich, doch ihre tiefbraunen Augen strahlten eine Reife aus, wie man sie selten bei jungen Menschen findet.
Im deutlichen Gegensatz zu ihrem Gesicht standen ihre dichten, lockigen Haare. Sie waren von noch ausdrucksstärkerem Braun als ihre Augen, umspielten in vielen kleinen Wellen ihr Gesicht und wippten bei jeder Bewegung auf ihrem Rücken auf und ab. Obwohl er sie schon seit acht Jahren kannte und morgen sechs Jahre mit ihr zusammen sein würde, hatte seine Leidenschaft und Liebe zu ihr mit der Zeit keinen Abbruch gefunden. Er liebte sie wie am ersten Tag, wenn nicht sogar noch intensiver.
„Wir sind echt alt geworden“, stellte Julie fest. Sie war eine Frau, der Männern auf der Straße hinterherschauten und die man allgemeingültig als attraktiv bezeichnen würde. Ihre Angewohnheit, ihr blondes, seidiges Haar kokett über die Schulter zu werfen und ihr Blick aus blauen, kindlichen Augen wickelten jeden um den Finger. Zum Neid mancher Frauen besaß sie endlos lange Beine und eine Figur, für die andere ihr Leben lang hungern würden.
„Was heißt denn hier alt?“, erwiderte George lauthals, was gar nicht seine Art war. Er stellte mit seinem schüchternen, zurückhaltenden Charakter das komplette Gegenteil seiner Freunde da, konnte aber, wenn er Vertrauen gefasst hatte, sehr humorvoll sein. Fragend sah er Julie an und rückte seine Brille zurecht, was er immer tat, wenn er etwas angetrunken war. „Nunja, unsere jungen Jahre sind eindeutig vorbei“, fuhr Julie fort. „Alle haben wir unser Studium abgeschlossen, stehen fest im Berufsleben, und sind dabei, die erste Eigentumswohnung zu erstehen...Und wer weiß, vielleicht heiratet demnächst noch einer von uns?“ Verschwörerisch blickte sie zu Ryan und Felicia. Die beiden galten als das Paar schlechthin in der Clique, seit Anfang ihrer Studienzeit bis zum Ende lebten sie eine Beziehung vor, wie sie im Buche stand. Sie ergänzten einander perfekt und verstanden sich blind, sodass es fast nie zu Auseinandersetzungen kam. Selbst wenn es doch einmal ein Streit herannahte, war er schnell gelöst und schien ihre Verbundenheit zueinander noch zu verstärken.
Ryan strich sich verlegen über die Oberlippe und wagte einen flüchtigen Blick zu Felicia. Sie schien in Gedanken versunken, ein leichtes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Er plante schon seit langem, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Noch nie war er sich so sicher gewesen, den Rest seines Lebens mit einer Frau verbringen zu wollen. An ihr stimmte einfach alles: Ihr ruhiger Charakter, der sein eher temperamentvolles Wesen ausglich, die Art wie sie ihn liebevoll umsorgte und ihre einzigartige Ausstrahlung, die sie aus der Masse herausstechen ließ. Er konnte die Liste noch ewig so weiterführen. Bislang war einfach nicht der passende Moment gekommen für die vier Worte, die für ihn so heilig waren, dass er sie kaum auszusprechen wagte. Doch morgen, an ihrem sechsten Jahrestag, da sollte es soweit sein. Er hatte sich genau ausgemalt, wie er sie fragen würde. Zufrieden mit sich und der Welt, nahm er einen Schluck aus seinem Weinglas und stupste Felicia unter dem Tisch sanft mit seinem Fuß an. Sie erwachte aus ihrer Tagträumerei und ergriff das Wort. „Wir können jedenfalls gespannt sein, was die Zukunft mit sich bringt. Erinnert ihr euch noch, damals, als wir uns kennenlernten, was für ein zusammengewürfelter Haufen wir waren? Im Laufe der Zeit hat sich eine wunderbare Freundschaft zwischen uns entwickelt, die über das normale Maß hinausgeht. Ihr seid wirklich eine kleine Familie für mich geworden.“ In Felicias Augen glitzerten Tränen, als sie ihren Blick durch die Runde schweifen ließ und, wie zum Dank, jedem ein warmes Lächeln entgegensandte. „Die Zeit geht einfach viel zu schnell vorbei“, bemerkte George. „Von nun an werden unsere gemütlichen Abende wohl seltener stattfinden müssen. Tim geht für einige Zeit ins Ausland, Julie wird mit ihrer Anwaltskanzlei alle Hände voll zu tun haben, Ryan wird wahrscheinlich bald Chefarzt und Felicia bereist als Journalistin die Welt...Nur ich bleibe hier, als biederer, bodenständiger Buchhalter...“ Er kratzte sich verlegen am Kinn, als ihn seine Freunde fragend ansahen, ob er das Gesagte ironisch meinte oder wirklich mit seinem Leben unzufrieden war. „Ach George“, setzte Felicia an. „Genieß doch einfach die Zeit, wo wir alle noch zusammen sind.“
„Auf uns!“, rief Tim und hob das Weinglas. „Auf unsere Freundschaft, die niemals enden soll!“, stimmte Ryan mit ein. Klirrend stießen die Gläser aneinander und während jeder den Rest seines Glases leerte, herrschte für einen Moment vollkommene Ruhe.


Kapitel 2


„Ein Notfall? Ja natürlich, ich komme sofort. Geben Sie mir 10 Minuten. Ist in Ordnung, nein, kein Problem.“ Ryan sah hektisch in die Runde. „Ich muss los“, verkündete knapp und wirkte etwas hilflos, als er den Telefonhörer ungeschickt auflegte. „Es tut mir wahnsinnig Leid, aber wir haben im Krankenhaus einen Notfall.“ Felicia sah ihn verwundert an. „Aber du bist doch gar nicht für die Nachtschicht eingeteilt?“ Ryan hob die Schultern und senkte sie wieder. Er wirkte etwas kraftlos nach dem langen Abend, der Wein hatte ihn sichtlich müde gemacht. „Ich weiß, aber Dr. Janssen möchte, dass ich assistiere. Da ich noch relativ unerfahren bin, möchte er mir so die nötige Routine vermitteln.“ Felicia seufzte. „Achso, ich verstehe natürlich das du hinmusst. Aber bist du nicht schon etwas müde? Du hast doch auch Alkohol getrunken...“ Ryan wippte nervös von einem Bein aufs andere, da ihn alle fragend anschauten. „Ach, das eine Glas Wein. Ich kann da nicht absagen, es ist einfach zu wichtig für meine Karriere. Ich hoffe ihr versteht das, aber ich muss mich wirklich beeilen. Wir holen den Rest des Abends bald nach, das verspreche ich.“ Kaum hatte er seinen Satz beendet, hatte er mit eiligem Griff seine Jacke von der Garderobe gerissen, die Autoschlüssel gekrallt und war aus der Tür gehechtet. Im Treppenhaus hörte man noch sein „Tschüss“ hallen.
Felicia sah entschuldigend in die Runde. „Bei seinem Beruf gibt es kein wenn und aber. Wer nicht rund um die Uhr dabei ist, hat schlechte Karten“, versuchte sie sein Verhalten zu erklären. „Ist schon in Ordnung“, meinte Tim. „Er kann sich doch freuen, dass der Chefarzt ihn höchstpersönlich unter seine Fittiche nimmt.“ Julie nickte zustimmend. „Wir vier können den Abend ja trotzdem noch gemütlich ausklingen lassen.“ Felicia zwang sich zu einem Lächeln. „Natürlich, wir lassen uns nicht die Stimmung verderben! Möchte noch jemand Wein?“ Ihr betont fröhlicher Tonfall verriet, dass sie ziemlich enttäuscht war. „Ryan opfert ziemlich viel für seinen Beruf“, dachte sie. „Und dabei ist das wahrscheinlich der letzte Abend, an dem wir alle nocheinmal zusammenkommen. Echt schade, ohne ihn fehlt einfach was.“ Auch wenn alle versuchten, sich nichts anmerken zu lassen, merkte man doch, dass die ausgelassene Atmosphäre langsam verschwand.. Man konnte ihre Verbundenheit mit einem Puzzle vergleichen: Zusammen ergaben sie ein komplexes, tiefgründiges Bild. Fehlte ein Puzzleteil, so konnte man dieses Bild zwar noch erkennen, aber es hatte deutlich an seinem Reiz verloren.
„Ach ja, die Zeit verinnt so schnell. Wir waren doch gerade noch junge Studenten, die unbedarft an das Leben herangingen...Und ehe man sich versieht, geht man auf die 30 zu und wird immer älter. Wenn der Rest des Lebens auch so schnell vorbeigeht, dann sollte ich mir langsam Gedanken über meine Rente machen“, seufzte George. „Ach komm, George, wir sind doch jetzt in den besten Jahren unseres Lebens. Nun genieß die Zeit einfach und denke nicht drüber nach, wie es später sein wird. Sorgen kannst du dir dann immer noch genug machen“, erwiderte Julie und stupste ihren Tischnachbarn an. George brachte ein halbherziges Lächeln hervor und versuchte ungeschickt, das Thema zu wechseln. „Felicia, deine Lasagne war übrigens köstlich.“ Die Gastgeberin drehte verlegen an einer Locke und sagte „Danke, es freut mich, dass es dir geschmeckt hat.“
So sehr sie sich auch anstrengten, die Unterhaltung verlief eher schleppend. Ryans fluchtartiges Verschwinden war der Auslöser eines Gefühls, dass alle schon lange mit sich herumtrugen, aber immer versuchten zu verdrängen: Das Bewusstsein, dass die Clique nun unweigerlich auseinandergehen würde. Das Fehlen von Felicias Freund war eine erste Probe, wie es sich anfühlte, wenn die fünf nicht komplett waren. Es war kein gutes Gefühl, denn es zeigte allen, dass die Zeit nicht aufzuhalten war. Die Lebensuhr stand nie still und nun zeigte sie an, dass es allerhöchste Zeit war, erwachsen zu werden.

„Ich werde mich mal auf den Weg machen. Morgen ist zwar Samstag, aber ich muss früh raus“, brachte Julie zögerlich hervor und rückte verlegen ihren Stuhl nach hinten. „Kein Problem“, meinte Felicia und stand auf. „Schön das du hier warst.“ Sie umarme Julie herzlich und begleitet sie zur Tür. Hatten die anderen Freunde noch höflich gewartet, nicht als erste zu gehen, brachte Julies Aufbruch nun eine Lawine ins Rollen. „Tut mir Leid Felicia, aber ich hatte mir um 12 Uhr ein Taxi bestellt“, entschuldigte sich George. „Darf ich mitfahren?“, fragte Tim, und nutzte die Gunst der Stunde. Felicia verabschiedete alle und wünschte ihnen eine gute Nacht. Insgeheim war sie froh, dass der Abend nun beendet war, denn ohne Ryan war es einfach nicht dasselbe. Erschöpft ließ sie sich auf einen Stuhl sinken und betrachtete das Chaos auf dem Tisch. Überall Gläser, dreckige Teller, zerknüllte Servietten. Im Hintergrund spielte noch die Musik, die in der plötzlichen Stille aufeinmal viel zu laut und aufdringlich durch die Wohnung schallte. Felicia stand auf und machte die Anlage aus. Unschlüssig stand sie im Raum, wie betäubt von der Leere, die sie nun umgab. Seufzend ging sie zurück zum Tisch und machte sich an die Aufräumarbeit. Gedankenverloren betrachtete sie die Teller beim Einräumen in die Geschirrspülmaschine. Sie sahen aus, als hätte jemand auf ihnen ein makaberes Kriegsspiel gespielt. Reste der Lasagne lagen wild zerfetzt auf den rotverschmierten Tellern, Servietten klebten in den Überresten fest und ragten wie Trümmer in die zerstörte Landschaft. Das Besteck lag blutrünstig mitten im Geschehen, Beweise der begonnenen Taten noch frisch an sich haftend. „Ein wahres Schlachtfeld“, dachte Felicia und zog mit spitzen Fingern eine Gabel aus einem weiteren Gemezel. „Was ist das bloß für ein Notfall, von dem Ryan gesprochen hat? Wann kommt er denn endlich nach Hause?“ Sie schaute auf die Uhr. Mittlerweile war es schon nach Zwölf und Ryan hatte noch nichts von sich hören lassen. „Normalerweise ruft er doch immer aus dem Krankenhaus an und sagt mir, wann er ungefähr wieder zuhause ist“, wunderte sich Felicia. Es war nicht das erste Mal, das Ryan so überstürzt weggefahren war, aber aus irgendeinem Grund machte sie sich Sorgen. „Er war schon so müde und dann noch der Alkohol...“ Sie kaute auf ihrer Oberlippe herum, und hörte erst auf, als es weh tat. Die Lippen klebten nun trocken aufeinander und einige Hautfetzen, die sich gelöst hatten, hinterließen einen schalen Geschmack im Mund. „Ich sollte mir nicht immer solche Sorgen machen“, ermahnte sich Felicia. Obwohl sie eine in sich ruhende Person war, neigte sie ab und an zu Nervosität. Diese äußerte sich vor allem darin, dass sie anfing, sich zu viele Gedanken zu machen. Wenn sie versuchte, ihr Verhaltensmuster zu durchbrechen, gelang es ihr höchstens, die Gedanken für kurze Zeit zu verdrängen. Meistens kamen diese dann aber umso gewaltiger zurück, so als hätten sie während ihrer Abwesenheit eine Pause eingelegt, tief durchgeatmet, um dann Felicias Kopf ganz und gar einzunehmen. Sie atmete tief durch und versuchte, dem Gedankenstrudel zu entkommen, der sie in die Tiefe ziehen wollte. Doch entweder war sie nicht stark genug oder der Strom zu stark, jedenfalls konnte Felicia nicht anders, als sich weiter zu sorgen.

Ryan startete den Motor und fuhr vom Parkplatz des Krankenhauses. Gähnend kurbelte er das Fenster runter und atmete tief durch, um die sterile Luft des Krankenhauses aus seiner Nase zu bekommen. „Ach Mist“, sagte er plötzlich zu sich. „Ich hab vergessen, Felicia anzurufen! Jetzt macht sie sich bestimmt wieder Sorgen, was doch gar nicht nötig ist. Ich bin ja bald zuhause.“ Ryan drückte kräftig aufs Gaspedal. Die Straßen waren leer, kein Mensch schien zu dieser Uhrzeit noch unterwegs zu sein. Um das Gefühl der Einsamkeit zu unterdrücken, stellte er das Radio an. Der einzige Sender, der in dem alten Auto noch funktionierte, war ein Oldiekanal und so tönte gedämpft „Are you lonesome tonight?“ von Elvis Presley aus den Boxen. „Is your heart filled with pain...shall I come back again....
Tell me dear, are you lonesome tonight?”, summte Ryan. Er hätte jetzt gerne Felicia neben sich sitzen gehabt und ihre beruhigende Hand auf seinem Oberschenkel gespürt. Die Nacht im Krankenhaus war anstrengend gewesen und hatte ihn mehr gefordert, als er gedacht hatte. Seine einstige Vorstellung vom aufregenden, aber zufriedenstellenden Beruf als Chirug im Krankenhaus nahm langsam andere Formen an. Momentan war er einfach nur gestresst, denn der normale Arbeitstag und die häufigen Nachteinsätze brachten ihn an den Rand seines Durchhaltevermögens. Am Ende der Woche spürte er jeden Knochen und sein Körper schien förmlich nach Schlaf, Freizeit und Erholung zu schreien. „Ich habe viel zu wenig Zeit für Felicia“, stellte Ryan traurig fest. „In der Woche sehen wir uns nur abends, geschafft von der Arbeit. Und am Wochenende möchte ich mich ausruhen, während sie gerne durch die Clubs zieht.“ Er versuchte den Gedanken abzuschütteln, doch in ihm nagte das Gefühl der Gewissheit, dass von nun an sein weiteres Leben unter diesem Zeitdruck stehen würde. Nur eines war für ihn sicher: Er liebte Felicia von ganzen Herzen und da würde kein Stress der Welt etwas dran verändern. Seine Liebe war für die Ewigkeit...

„Wo bleibt er nur?“, fragte sich Felicia und fuhr sich nervös durch die Haare. Mittlerweile war die Wohnung aufgeräumt und sie wusste nicht, was sie nun tun sollte. Schlafen konnte sie sowieso erst, wenn Ryan wieder zuhause war. Sie hatte sich so an seinen vertrauten Anblick im Bett gewöhnt, dass sie ihn zum Einschlafen brauchte wie ein kleines Kind seinen Lieblingsteddy. Die Stille in der Wohnung wurde immer unerträglicher und so schaltete sie die Musikanlage wieder an. Die eingelegte CD nahm sie heraus, denn die vorhin gehörte Musik erinnerte sie an die schlechte Stimmung am Ende des Abends. Stattdessen schaltete sie das Radio ein und wählte den erstbesten Kanal. „With emptiness all around...And if you won't come back to me...Then they can bring the curtain down.... Tell me dear, are you lonesome tonight?”, klang es aus den Lautsprechern. Felicia mochte Oldies, besonders die etwas melancholischen. Auf irgendeine Weise beruhigten sie solche Lieder. Ihr Gedankenstrudel schien in der Melodie mitzufließen, seinen eigentlichen Zweck zu vergessen und an Stärke zu verlieren. Sie merkte, wie die Müdigkeit sich in ihrem Körper bemerkbar machte. Erschöpft ließ sie sich auf dem Sofa nieder und kuschelte sich in die Lieblingsecke von Ryan. Sie schmiegte sich an die schon etwas ausgebeulte Stelle und fühlte sich ihm ganz nah. „Are you lonesome tonight?“, flüsterte sie und plötzlich fielen ihr die Augen zu und sie versank in einen tiefen Schlaf.
30.07.2007 12:42 Horsepower ist offline E-Mail an Horsepower senden Homepage von Horsepower Beiträge von Horsepower suchen Nehmen Sie Horsepower in Ihre Freundesliste auf
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Salut,
Es gefällt mir wieder sehr gut. Vorallem hast du ziemlich viel hinein gestellt.
Ich kann mir alles bildlich gut Vorstellen. Du hast viele wörtliche Reden, was für mich die Figuren richtig zum Leben erweckt.
In der zweiten Reihe, im zweiten Kapitel hast du ein Wort vergessen:
Zitat:
„Ich muss los“, verkündete knapp
Da fehlt ein er!
Felicia(dieses mal richtig geschrieben)gefällt mir als Figur sehr gut.Mach weiter so!

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30.07.2007 20:42 Erbeere ist offline Homepage von Erbeere Beiträge von Erbeere suchen Nehmen Sie Erbeere in Ihre Freundesliste auf
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dankeschön, freu mich voll das es euch gefällt smile
31.07.2007 10:06 Horsepower ist offline E-Mail an Horsepower senden Homepage von Horsepower Beiträge von Horsepower suchen Nehmen Sie Horsepower in Ihre Freundesliste auf
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Hey,
auch wenn "wow-Kommentare" als Kritik wahrscheinlich recht unnützlich sind und man sie sich eigentlich verkneifen sollte muss ich an dieser Stelle doch einmal sagen:
Wow! Augenzwinkern
Du hast einen sehr schönen Schreibstil, der den Leser flüssig und gefühlvoll über die Geschehnisse berichtet ohne dabei wie ein prompt hintereinander aufgezählte Erzählung zu wirken.
Auch die Personen gefallen mir sehr gut. Felicia, die nervöse aber sehr freundliche und zuvorkommende Hauptperson und Ryan, der für sie alles tun würde.
Noch ist zwar keine sonderlich große Spannung zu merken, aber da man den Drang zum Weiterlesen spürt ist das doch ein großes Zeichen, das die Geschichte sehr lesenswert ist. xD

Hier noch ein paar unwesentliche Fehler:
Zitat:
... sie umarme Julie herzlich

da hast du ein kleines t vergessen

Zitat:
Da ich noch relativ unerfahren, bin möchte er mir so die nötige Routine vermitteln

Das ist wahrscheinlich Ansichtssache, aber gewinnt man bei einem nächtlichen Eingriff, der wahrscheinlich eben wie gesagt eher ein Notfall ist, eine Routine? Ich kenne mich in der Chirugie nicht unbedingt gut aus, aber als Assistenzarzt sollte man sich nicht erstmal mit wirklichen Routineuntersuchungen/ -OP's beschäftigen? Wie gesagt keine große Sache, nur eine kleine Anmerkung - vielleicht liege ich auch falsch Augenzwinkern

Den Vergleich mit dem Puzzle, das nicht vollständig ist wenn auch nur ein Teil fehlt, mag ich sehr gern.
Und auch die Tatsache, dass beide Personen (Felicia und Ryan) unabhängig voneinander den gleichen Song hören.
Also: Hut ab, ich freu mich auf mehr.

glg Puella

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31.07.2007 11:17 Puella ist offline E-Mail an Puella senden Homepage von Puella Beiträge von Puella suchen Nehmen Sie Puella in Ihre Freundesliste auf
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Erste Op´s sind einfache,wie zB das Entfernen des Blindarm´s und der Mandel.
Am Anfang wird man bei komplizierten Op´s zu schauen und später mit assistieren.
Die Stelle mit dem Radio muss ich Puele zu stimmen.Das ist wirklich eine schöne Idee.Hatte ich ganz vergessen dazu zu schreibenZunge raus

Lg,
Er(d)beere

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ja, gelle xD
01.08.2007 11:31 Puella ist offline E-Mail an Puella senden Homepage von Puella Beiträge von Puella suchen Nehmen Sie Puella in Ihre Freundesliste auf
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Mir gefällt das ganze sehr gut.
Man kann sich prima in die beiden hinein versetzen und ihre Gedanken und Gefühle gut nach voll ziehen.
Das mit dem Lied hast du echt sehr gut gemacht, ich finde das zeigt irgendwie ihre Verbundenheit.
Also ich bin echt begeistert und dein schreibstil ist so angenehm zu lesen und an keiner stelle irgendwie holprig
04.08.2007 15:20 *quitsche_entchen* ist offline E-Mail an *quitsche_entchen* senden Beiträge von *quitsche_entchen* suchen Nehmen Sie *quitsche_entchen* in Ihre Freundesliste auf
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