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Medea
absofuckinglutely


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Dabei seit: 02.04.2005
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Töchter des Krieges » Prolog Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Eine meiner neuesten Geschichten. Sie handelt von zwei Mädchen, die in die Zeit eines Krieges gelangen. Freue mich über Leser, konstruktive Kritik und Vorschläge.


» Töchter des Krieges

» Prolog

Draußen wehte der Wind und vereinzelte Blätter wirbelten an der Fensterscheibe vorbei. Es würde bald regnen, denn der Himmel war von dunklen Wolken verhängt. Im großen Saal des Hauses saßen zwei Mädchen, gebeugt über ihre Hefte. Doch konzentrieren konnte sich keines der beiden, denn immer wieder sahen sie zwanghaft zum Fenster. Es schien, als erwarteten sie jemanden, der doch nie kam. Eine Frau öffnete alle viertel Stunde die Türe und sah nach dem Rechten. Sie war groß und hager und trug ein dunkelblaues Kleid. Ihre Haare waren standesgemäß hochgesteckt. Sie war schon etwas älter und eine schmale Brille half ihr besser zu sehen. Eines der Mädchen, es war das jüngere, sah immer aufgeregt zur Türe, wenn die Lehrerin eintrat. Sie erwartete Lob, doch bekam es nie. Immer nur sah die Lehrerin auf die Hefte, nickte und ging wieder. „Er kommt nicht.“ Es war mehr eine Frage als eine Feststellung, doch das Mädchen erhoffte sich eine Antwort davon. „Richtig.“ Enttäuscht beugte sie sich wieder über ihr Heft. Das andere Mädchen schien nicht wirklich Lust zu haben, mit ihr darüber zu reden. „Marie?“ Noch einmal startete sie den Versuch eines Gespräches. „Was ist? Ich habe zu tun“. Die Kleine erschrak. „Warum bist du heute so gemein zu mir?“. Sie schien fast zu weinen. „Mensch Claire, lass mich doch in Ruhe.“ Die Ältere schob ihren Stuhl zurück und stand auf. Mit großen Schritten ging sie zu der großen Eichentür und zog sie auf. „Mach deine Aufgaben fertig.“ Claire starrte sie an. „Und was ist mit dir?“ „Claire, lass mich.“ Die Jüngere drehte sich wieder um und nahm die Feder in die Hand. „Wenn sie meint... Madame Propin wird ihr schon sagen, was das für Konsequenzen hat.“ Claire versuchte immer alles perfekt und jedem recht zu machen. Sie tat das, was man ihr sagte und gehorchte brav. Nicht so wie Marie. Sie war rebellisch und tat nur das, was sie selbst wollte. Das war wahrscheinlich der größte Unterschied der beiden Schwestern. Doch auch äußerlich waren sie wie Tag und Nacht. Zwar waren beide groß und dürr, doch Marie trug langes braunes Haar und hatte dunkelbraune Augen, die meist voll Unwollen waren. Claires Haar war blond und lockig und ihre hellbraunen Augen glänzten meist freudig. Sie war viel schmächtiger und zarter als ihre große Schwester, die kräftige Schultern und feste Gelenke hatte. Man konnte nicht sagen dass Marie hässlich war, aber sie war nicht so zierlich wie die jüngere Claire. Doch beide, so wie sie waren, waren etwas Besonderes. Claire senkte denk Kopf und stützte ihn in die Hände. „Marie?“, rief sie nun laut. Ihre Stimme hallte in dem großen Raum und verschwand dann ganz leise. „Marie?“ Als die Tür sich öffnete, sah sie erwartungsvoll dorthin. Doch nur Madam Propin trat ein. „Sag, Claire. Wo ist denn Marie?“ Claire sah sie an. „Weg.“, erwiderte sie. „Gegangen. Sie war böse auf mich, Madam.“ Die Lehrerin schüttelte den Kopf. „Und ihre Aufgaben?“ Claire deutete auf Maries liegen gelassenes Heft. „Sind nicht fertig.“ Wieder schüttelte Madame Propin den Kopf. „Himmel. Claire, leg deine Feder beiseite und geh in deine Kammer. Ich muss sie jetzt korrigieren und dann Marie suchen. Himmel...“ Claire gehorchte und legte die Feder weg. Dann stand sie auf und ging aus dem Saal. Doch keineswegs ging sie zu ihrer Kammer, sondern zum Dachboden. Sie ging die alten steinigen Stufen hinauf und öffnete die Türe. „Marie? Komm schon, lass uns nicht Verstecken spielen.“ Sie wusste, dass ihre Schwester hier war. „Verschwinde!“ Marie klang weinerlich und gekränkt. Verdattert ging Claire in die Richtung, aus der die Stimme kam. „Marie.“, sagte sie ruhig, als sie ihre Schwester erblickte. Sie hatte verheulte Augen und sah ihre Schwester an. „Mensch Claire.“ Die Kleine setzte sich neben sie. Einen Augenblick lang passierte nichts, dann legte Marie den Arm um ihre Schwester. „Der Krieg kommt, spürst du es?“ „Papa sagt, das dauert noch.“ Marie lachte. „Kleine, naive Claire. Der Krieg kommt vielleicht nicht jetzt, aber bald. Dann ist’s aus.“ „Papa sagt, wir werden siegen.“ „Schau nur, wie naiv du bist.“, fuhr Marie fort. „Wir werden verlieren. Und dann wird’s uns nicht gut gehen.“ „Keine Sorge Marie.“, versuchte die Kleine sie zu beruhigen. „Da sind so viele Soldaten vor dem Haus, was soll da schon passieren?“ Marie schluchzte. „Die gehen in den Krieg. Sterben.“ Auch Claire weinte jetzt. „Und was passiert mit uns?“ „Die nehmen uns mit, zu ihnen.“ „Die Engländer?“ Marie nickte. „Und dann?“ Marie schluchzte noch mal. „Das verstehst du noch nicht.“

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15.03.2006 17:28 Medea ist offline Beiträge von Medea suchen Nehmen Sie Medea in Ihre Freundesliste auf
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Hi

find die Geschichte recht gut geschrieben, würde mich über ne Fortsetzung freuen!!!
17.03.2006 18:40 Manderrinli ist offline E-Mail an Manderrinli senden Beiträge von Manderrinli suchen Nehmen Sie Manderrinli in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Manderrinli in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Manderrinli anzeigen
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