Hilflos taste ich mit meiner Hand nach irgendetwas das mir Halt gibt, irgendetwas das mich davor bewahrt ungehindert in die Tiefe zu stürzen. Stimmen von weit her dringen dumpf bis zu meinem Kopf, aber ich kann die Worte nicht deuten, ich realisiere sie nicht mal…
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Erschrocken riss ich meine Augen auf. Mein Blick war starr auf den Himmel gerichtet, verschwommen nahm ich die vorbei ziehenden Wolken war.
„Entschuldigung? Kann ich ihnen… kann ich dir irgendwie helfen?“ Der Kopf einer älteren Frau schob sich in mein Blickfeld und ich blinzelte ein paarmal um die Tränen die sich in meinen Augenwinkeln gesammelt hatten zu vertreiben. „Schon okay… kein Problem.“ Hörte ich mich mit brüchiger Stimme sagen. Die Frau wirft mir noch einen prüfenden und zugleich besorgten Blick zu und wendete sich dann langsam ab um ihren Weg fort zu setzen. Eine Weile blieb ich noch so liegen, gedankenverloren strich ich mit meinen Fingern über das verdorrte Gras und lauschte meinem gebrochenen Herzen, wie es sich langsam wieder beruhigte. Wie ich diese Träume hasste, kaum hatte ich angefangen zu vergessen drangen sie in meinen Kopf ein und erinnerten mich an alles was passiert war, als wollte das Schicksal, als wollte Gott, als wollte wer auch immer nicht das ich wieder glücklich werde und vergesse.
Ich hatte mich langsam wieder von meinem ungewollten Nickerchen im Park erholt, eigentlich hatte ich einfach ein wenig Ruhe gesucht, wollte eine Pause von meinem Leben in der wunderbaren Idylle des Sommers machen. Vergleichbar mit einer Mittagspause früher in der Schule, nachdem man in den ersten Stunden mit haufenweise Informationen geradezu überrollt worden war bekam man ein wenig Gedenkzeit um alles zu verarbeiten, damit man kurz darauf wieder voll durchstarten konnte. Ja, das war wohl die richtige Beschreibung, ich konnte ja nicht ahnen, dass mich die leichte Brise und die wunderbare Musik der kleinen Truppe mit ihren Gitarren so einlullen das ich eingeschlafen war bevor ich etwas dagegen machen konnte. „Nein“ versuchte ich mich abzulenken „Verdammt denk an was andres!“ Aber wie ich es gewohnt war konnte ich an gar nichts anderes denken, schon auf dem Weg nach Hause ,der mir um einiges länger vorkam als sonst, hatten meine Gedanken verrückt gespielt, die Hände tief in den Taschen meiner kurzen Hose vergraben und den Blick gesenkt war ich durch die Straßen geeilt, bloß weg aus dem Park der wohl genauso wenig die richtige Umgebung für eine Auszeit, für eine Pause vom Leben gewesen war wie meine kleine, kahle Wohnung die mir keinen Schutz bieten konnte. Die mir keinen Schutz bieten konnte… Wovor? Einen Schutz vor was sollte sie mir denn bieten? Ich konnte es selber nicht sagen, vielleicht vor meiner Vergangenheit die mich immer wieder einholen würde, überhaupt einen Schutz vor den Ereignissen der letzten Zeit und vor allem von meinen Erinnerungen, die ich auf der Seite nicht mehr aushalten konnte, aber auf der anderen Seite um keinen Preis der Welt verlieren wollte…
Völlig geschafft ließ ich mich auf mein knallrotes Sofa fallen welches wenigstens ein bisschen Farbe in meine Wohnung brachte, schloss die Augen und ergab mich meinen Gedanken, ich würde den Kampf gegen sie sowieso nicht gewinnen können… Bilder einer wunderbaren Zeit spielten sich vor meinem inneren Auge ab, Bilder einer Zeit die vorranging von unglaublicher Liebe und unbeschreiblich schönen Ereignissen geprägt war, Bilder einer Zeit die vorbei war und die ich wohl nie zurück holen konnte. Meine Gedanken glichen einer Diashow, ein Bild nach dem anderen und nachdem die schönen Bilder vollkommen ausgekostet war, kamen die traurigen, die schlechten an die Reihe. Der Schmerz in seinen Augen, der auch mein Schmerz hätte sein können, wiedergespiegelt in ihm. Der letzte Kuss, die letzte Umarmung, der letzte Blick. Früher hätte ich wohl nie gedacht, dass einen die Liebe so kaputt machen kann. Liebe, was war das schon? Einerseits die Liebe wie man sie aus albernen Fernsehsoaps kannte, ewige Liebe und ewige Treue, ab und zu durch Intrigen und Lügen in Frage gestellt, aber letztendlich immer mit einem Happy End. Andererseits die Liebe wie sie von Menschen, die nie etwas Vergleichbares Gespürt hatten beschrieben wurde, man mag sich, man küsst sich, man streitet sich und alles ist vorbei. So hatte ich wohl auch eine Zeit lang gedacht und niemals damit gerechnet das alles auch ganz anders kommen konnte, ganz anders aber letztendlich ohne Happy End.
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Ich renne und renne, aber ich komme ihm nicht näher, unerreichbar steht er da und sieht mich an, ich strecke meinen Arm aus, aber ich habe keine Möglichkeit ihn zu berühren oder gar zu erreichen…