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Zum Ende der Seite springen Die Schande meiner Familie
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Anna1985 Anna1985 ist weiblich
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Dabei seit: 28.05.2006
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Die Schande meiner Familie Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich bewerte ja immer ziemlich viel hier in der Geschichten-Ecke. Na ja und jetzt kommt auch mal etwas von mir zum Bewerten. Ich stelle jetzt erst einmal einen kleinen Teil hier herein. Wenn er hat ankommt stelle ich noch mehr rein. Ich freue mich über Lob, Kritik und Anregungen.

Die Schande meiner Familie

„Alles Gute zum Geburtstag!“, riefen meine beiden Freundinnen gleichzeitig, nachdem sie minutenlang auf die Uhr gestarrt hatten. Es war Punkt Mitternacht und ich war endlich 18!
„Danke“, sagte ich lahm. Aus Verlegenheit nahm ich einen Schluck Sekt aus meinem Glas. Dann entstand wieder ein peinliches Schweigen. Aber was sollte ich schon sagen? Alles war gesagt und meine Freundinnen wussten alles, was sie wissen mussten.

Mein Zug war der erste am Morgen, der den Nürnberger Hauptbahnhof in Richtung Hamburg verlassen sollte. Es war noch stockdunkel und kalt, als ich mit meinen beiden Koffern und dem Rucksack am Bahnsteig ankam. Leichter Nieselregen hatte eingesetzt. Das Wetter passte so gar nicht zu meiner Stimmung. Freude machte sich in mir breit und die Erwartung, dass mein Leben jetzt eine positive Wende bekommen würde. Ich reiste zwar in die Ungewissheit, doch das war mir im Moment egal. In einem war ich mir nämlich sicher: Egal was mich erwartete, es konnte nur besser als mein bisheriges Leben werden.
Der Zug war ziemlich leer und so war ich in enem 6 Personen Abteil alleine. Ich setzte mich ans Fenster um zum letzten Mal die Straßen, Häuser und Lichter meiner Heimatstadt sehen zu können. Im Stillen nahm ich Abschied. Viele gute Erinnerungen verband ich nicht mit dieser Stadt, deshalb fiel es mir auch nicht schwer sie zu verlassen. Dann raste der Zug meinem neuen Zuhause entgegen.
Meine Mutter hatte noch versucht mich davon abzuhalten einfach wegzugehen, doch niemand hätte mich von meinem Entschluss abbringen können. Außerdem konnte ich mir an keinem Mitglied meiner Familie ein Vorbild nehmen, das hatte ich schon in meiner Kindheit erkannt. Und seit Jahren wartete ich sehnsüchtig auf meinen 18. Geburtstag um endlich mein eigenes Leben beginnen zu können. Meine Familie war der Grund für diese Entscheidung. Ich schämte mich nämlich sehr für sie.

Es geht bald weiter. Ihr könnt aber auch gerne schon bewerten.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Anna1985: 19.01.2007 11:05.

19.01.2007 10:49 Anna1985 ist offline E-Mail an Anna1985 senden Beiträge von Anna1985 suchen Nehmen Sie Anna1985 in Ihre Freundesliste auf
weißbrot_metalerin
brotiiiii


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Beiträge: 2.040
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der anfang is schön meiner meinung aber für mich ein bisschen zu wenig!

lg
19.01.2007 11:36 weißbrot_metalerin ist offline Beiträge von weißbrot_metalerin suchen Nehmen Sie weißbrot_metalerin in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie weißbrot_metalerin in Ihre Kontaktliste ein
Anna1985 Anna1985 ist weiblich
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Themenstarter Thema begonnen von Anna1985
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Ja du hast Recht. Deshalb stelle ich gleich noch mehr rein.

Ich holte den Brief aus meinem Rucksack. Es war der letzte, den ich von meiner Mutter erhalten hatte. Sie schrieb mir mindestens einmal pro Woche, doch ich antwortete selten. In letzter Zeit hatte ich auch gar nicht geschrieben. Was hätte ich auch schreiben sollen? Mein Entschluss fort zu gehen stand fest. Sie wusste das, akzeptierte es aber nicht. Das war aber ihr Problem, nicht meines. Besucht hatte ich sie noch nie seit sie wieder im Gefängnis war. Ich schämte mich dorthin zu gehen. Mit zittrigen Fingern nahm ich das Blatt Papier aus dem Umschlag und faltete es auseinander.

Liebe Sarah,
du bist und bleibst meine Tochter, egal was passiert. Ich habe dich lieb. Verlass mich bitte nicht. Überlege es dir. Ich komme hier doch wieder raus und dann werden wir uns wieder in die Arme schließen. Ich werde mich bessern, diesmal wirklich. Geh nicht weg.
Deine dich immer liebende Mutter

Eigentlich hätte ich diesen Brief wegwerfen sollen, überlegte ich, während ich ihn wieder ganz unten in meinem Rucksack verstaute. Aber vielleicht brauchte ich diesen Brief um immer daran erinnert zu werden wer meine Mutter war. "Ich werde mich bessern, diesmal wirklich", wie oft hatte ich diese Worte von ihr schon gehört oder gelesen. Und nie hatte sie sich geändert. Seit ich denken konnte war meine Mutter abhängig von allem was es so gab. Zuerst war es nur der Alkohol, doch dann nahm sie auch Drogen. Irgendwann kam dann die Kriminalität und sie landete im Gefängnis. Mittlerweilen war es ihr vierter Aufenthalt dort. Es hatte keinen Sinn darüber nachzudenken. Ich war auf dem Weg in mein eigenes Leben und da hatte die Vergangenheit nichts zu suchen.
Langsam wurde es draußen hell und ich sah mir die schnell vorbeifliegende Landschaft an. Der Regen war stärker geworden und der Himmel war grau und wolkenverhangen. Der Zug raste durch Dörfer und kleine Städte. Ich wandte meinen Blick von der tristen Landschaft ab. Dieser Anblick machte mich traurig. Erst jetzt merkte ich wie viel ich doch zurück ließ. Ob ich jemals wiederkommen würde? Schon wieder diese Gedanken. Ärgerlich versuchte ich sie zu vertreiben. Ich war schon immer nachdenklich und in mich gekehrt gewesen. In der Schule stand ich meistens alleine in einer Ecke des Pausenhofs und sprach mit niemanden. Freunde hatte ich keine. Ich hätte sie ja auch nicht zu mir nach Hause einladen können. Und hätten sie von meinen Eltern erfahren, hätten sie bestimmt nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Ich war eine Außenseiterin gewesen, doch keiner wusste warum.

Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte war es sehr hell draußen und es schien etwas die Sonne. Erschrocken sah ich auf meine Uhr. Wie weit Hamburg wohl noch entfernt lag? Von dort aus musste ich dann noch einen Zug zu einem kleinen Dorf nehmen. Dort hatte ich eine kleine 1-Zimmer-Wohnung gemietet.
Ich stand jetzt auf und suchte einen der Zugbegleiter. Ich fand auch schnell jemanden.
"Können Sie mir bitte sagen wie lange es noch bis Hamburg dauert?", fragte ich höflich. Ich war stolz auf mich. Vor einigen Jahren hätte ich das nicht geschafft.
"Ja klar", meinte der Mann. "Noch etwa eine halbe Stunde."
Ich bedankte mich und ging zurück zu meinem Platz.
Ich war kontaktfreudiger geworden in der letzten Zeit. Und auch selbstbewusster. Meine beiden einzigen Freundinnen meinten sogar, ich habe mehr Selbstbewusstsein als sie zusammen. Der Gedanke an die beiden tat weh, denn sie waren mir wirklich wichtig. Ich hatte viele Tränen vergossen als wir uns verabschiedet hatten. Ich wurde wieder traurig. Mir war nicht bewusst gewesen, dass mir mein Abschied doch so schwer fallen würde. Doch ich hätte auch nicht bleiben können. Ich wäre kaputt gegangen an diesen ganzen schrecklichen Dingen, die in meiner Familie abgelaufen waren und abliefen. Vielleicht war ich aber auch schon innerlich kaputt.
19.01.2007 13:28 Anna1985 ist offline E-Mail an Anna1985 senden Beiträge von Anna1985 suchen Nehmen Sie Anna1985 in Ihre Freundesliste auf
la Fée Verte la Fée Verte ist männlich
Absinthe


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Dabei seit: 23.12.2006
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gleich nach mitternacht? ich wäre auch gern um 0:01 geboren großes Grinsen
tut mir leid, klingt mir zu silvestermäßig das mit "auf die uhr starren" und mitternacht...

__________________
Salutations,
La Fée Verte
19.01.2007 14:00 la Fée Verte ist offline E-Mail an la Fée Verte senden Beiträge von la Fée Verte suchen Nehmen Sie la Fée Verte in Ihre Freundesliste auf
billemauseschnauze
Mitglied


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Dabei seit: 17.02.2005
Beiträge: 854

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Zitat:
Original von la Fée Verte
gleich nach mitternacht? ich wäre auch gern um 0:01 geboren großes Grinsen
tut mir leid, klingt mir zu silvestermäßig das mit "auf die uhr starren" und mitternacht...


Also ich z.B. bin um 00:02 geboren Augenzwinkern Naja, liest sich ganz gut, ist vielleicht auch ganz interessant, aber wenn, kommt das noch ncihts o gut durch. Ich würde wohl weiterlesen, aber das ganze fesselt mich jetzt nicht soo.

__________________
Ich sah die Welt kopfüber stehen
ich sah das Wasser in den Flüssen aufwärts ziehen
ich sah die Friedhöfe verlassen
und den Krieg den Frieden warnen
ich sah den Schöpfer heimlich weinen
und alles Pläne aus der Bahn
Ich hab die Dunkelheit gesehen...

14.02.2007 21:34 billemauseschnauze ist offline Beiträge von billemauseschnauze suchen Nehmen Sie billemauseschnauze in Ihre Freundesliste auf
Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


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Dabei seit: 11.02.2005
Beiträge: 4.206
Herkunft: Schweiz

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Hei. Ich lass es mal, alles einzeln durchzugehen und konzentriere mich aufs Wesentliche.

Auch hier wieder mein häufigster Lieblingssatz: Zahlen von eins bis und mit zwölf werden in Texten ausgeschrieben.

Ein paar kommafehler sind mir aufgefallen...

Zitat:
. Zuerst war es nur der Alkohol, doch dann nahm sie auch Drogen.

Zum Glück ist Alkohol ja keine Droge großes Grinsen hihi, wieso denken das nur alle?

Ehm ja, wenn sie sich seit jahren auf ihren 18 geburtstag fröit, wirkt sie aber sehr... gelangweilt als es endlich so weit ist...


Wie dem auch sei, eigentlich finde ich die Geschichte gut. Also es ist ansprechend geschrieben. Jetzt nicht, dass ich so sagen würde "wow - das haut mich um" Nya im Vergleich zu anderem hier schon großes Grinsen (wobei ich mal allgemein das Kompliment fallen lassen muss, dass das Niveau schon bedeutend tiefer war! *an tokiohotelff zeit denkt* uä)
Aber eben, es ist sicherlich gut und solide, wie ich finde, du hast deinen Stil und der gefällt mir ganz gut. Und auch die Geschichte ist interessant, finde vor allem den Teil mit der Mutter gut eingebaut!

__________________
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14.02.2007 23:28 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
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