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Zum Ende der Seite springen Schloss aus Wolken [Kurzgeschichte]
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Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


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Schloss aus Wolken [Kurzgeschichte] Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Das is... eine Kurzgeschichte von mir, die irgendwo in einem Ordnen zwischen allen anderen Dateien rumliegt und die ich eilich im moment nicht brauche und joa, damit ihr euch zwischendurch revanchieren könnt und meine Geschichten auseinander nehmen könnt großes Grinsen Viel Spass dabei und nur nicht schüchtern sein, schön hart bleiben.
Mich würd interessieren, was ihr fühlt (wenn überhaupt) wenn ihr es lest, was halt so vom Text zu euch rüberkommt...
Jaja und eben, keine scheu brutal ehrlich zu sein! (Ich bitte darum!!!!)

Schloss aus Wolken

Ich höre meine Schritte hallen, höre, wie das Echo von den weissen Wänden schlägt. So vertraut es klingt, so verhasst ist es. Ich wünschte, ich würde es nicht kennen, ich hätte es niemals gehört, müsste es nie wieder vernehmen. Wie ein Fluch ist es, wie ein Albtraum verfolgt es mich und immer wenn ich irgendwo ein Echo höre, fühle ich mich in diesen sterilen, leeren Gang versetzt, den ich kenne, wie mich selbst. So oft bin ich ihn schon gegangen diesen Weg, an dem ich jeden Meter hasse.
Ich hasse und liebe ihn zugleich. Denn am Ende wartest du.
Ich klopfe an die Tür und es kommt keine Antwort. Keine jedenfalls, die ich hören könnte. Ich weiss, dass du da bist, mich erwartest und ich trete ein. Nur schnell weg von diesem Gang zu dir. Für dich würde ich noch ganz andere Wege gehen.
Manchmal entsorge ich die alten Blumen, ersetze sie durch die frischen, die ich mitgebracht habe und ein anderes Mal öffne ich die Fenster, um dir etwas frische Luft zu gönnen. Dieser Raum ist so trostlos wie der Gang, den ich eben erst durchschritten habe. Es bring nichts, wenn ich etwas dagegen tue, denn bald wirst du nicht mehr hier sein, bald wird es weder dich noch mich mehr stören. Dann wirst du wieder bei mir sein, bei uns zu Hause, wo keine Wand weiss und trostlos ist.
Immer, wenn du gefragt hast, ob man diesem Raum nicht etwas mehr Liebe einverleiben könne, habe ich dir dieselbe Antwort gegeben. Es ist nicht nötig, es wird nicht lange dein zu Hause sein. Ein halbes Jahr ist vergangen, seit ich es dir zum ersten Mal versprochen habe. Ich bin noch immer überzeugt, dass ich Recht behalte.
Erst wenn ich mein Möglichstes getan habe, es dir angenehmer zu machen, wende ich mich deinem Bett zu. Es ist ein Ritual, wir haben es so einstudiert. Du sagst nichts, wenn ich tue, was ich immer tue. Du hast aufgegeben, mich belehren zu wollen, weisst, wie stur ich bin.
Ich setze mich zu dir aufs Bett, streiche dir sanft über den Kopf. Manchmal lächelst du, manchmal schläfst du, aber immer sitze ich neben dir, streiche dir das schwarze Haar aus dem Gesicht. Wie ein Engel siehst du aus, so schön und faszinierend.
Wir reden oder schweigen. Es ist egal. Hauptsache ich bin bei dir, kann deine Nähe spüren. Und du fühlst die meine. Es bedarf keiner Worte, dass wir uns verstehen. Blicke sagen manchmal mehr, sprechen Bände, erzählen Geschichten, die tiefer berühren, als es ein Satz je könnte.
Manchmal lachen wir und manchmal weinen wir, versprechen einander, uns niemals allein zu lassen. Du sagst, du wirst wieder gesund, tust es für mich. Mein Herz glaubt dir, auch wenn mein Verstand es besser weiss.
Ich will meinen Verstand nicht, will nicht rational denken, will keine Realität. Im Herzen sind wir frei, dort bist du gesund, dort sind wir zusammen.
Ich gebe mich meinen Hoffnungen hin, lasse mich von meinen Träumen täuschen, die mich in eine gemeinsame Zukunft mit dir führen. Ich wünsche mir, dass es wahr ist und lasse es in meiner Fantasie geschehen, nehme dich mit, lasse dich nie wieder los.
Du sagst, du liebst mich und ich sage, ich kann nicht ohne dich leben. Wir sind eins, gehören zusammen. Wir kämpfen und hoffen. Gewinnen und verlieren.
In letzter Zeit haben wir immer häufiger verloren, die Siege sind ausgeblieben. Wir geben nicht auf, lassen uns nicht niederschmettern. Schlachten gehen verloren, Opfer müssen gebracht werden aber der Krieg steht noch offen.
Wir bilden uns ein Schloss aus Wolken, in dem wir zusammen regieren und immer glücklich sind. Lieber fliehen wir, als uns der Härte der Realität zu stellen. Die Ärzte sagen nichts mehr, haben aufgegeben uns auf die Erde zurück zu holen. Wir wissen es doch längst und verschliessen die Augen, hoffen auf ein Wunder.
Aber es ist lange her, dass das Meer sich geteilt hat oder ein Mann übers Wasser gelaufen ist. Ich habe es versucht, habe um Zeit gebeten, darum, dass ich dich nicht gehen lassen muss. Ich kann nicht leben, wenn du nicht mehr bei mir bist.
Ich sitze neben dir und halte deine Hand. Ich esse nichts, schlafe kaum, will nur bei dir sein. Jede Minute, die ich daran gehindert werde, scheint unerträglich lang, dehnt sich zu Stunden und Tagen. Und doch muss ich immer wieder gehen, dich alleine lassen. Du brauchst Ruhe und Erholung, das sagen auf jeden Fall die Ärzte. Ich denke, du brauchst Liebe und Beistand, brauchst mich.
Ich küsse deine Stirn, decke dich zu, überzeuge mich ein letztes Mal, dass es dir so gut geht, wie es nur irgend möglich ist. Noch einmal streiche ich dir durch das lange Haar, berühre zärtlich dein bleiches Gesicht. Du bist müde, ich kann es sehen, auch wenn du es zu verbergen suchst. Mich kannst du nicht anlügen, das vermag nur ich allein.
Jedes Mal, wenn ich die Türe hinter mir schliesse und den leeren Gang entlang gehe, denke ich daran, dass es womöglich das letzte Mal war, dass du mich angesehen hast. Und ich weine, während das Echo von den Wänden klingt. Es lacht mich aus, bestraft mich für meine Träumerei mit dir glücklich zu sein. Aber ich liebe dich doch, brauche dich, wie die Luft zum atmen. Und ich bete, dass ich dich morgen wieder sehen darf.
Wenn ich zu Hause ankomme, erinnert mich alles an dich. Und ich denke daran, wie schön es war, als wir hier noch gemeinsam lebten. Du hast diesen Räumen so viel Liebe geschenkt, so viel Wärme und Geborgenheit ausgestrahlt. Jetzt fühle ich mich, wie in dem Gang mit dem Echo. Es ist alles so sinnlos geworden, selbst die Farbe an den Wänden und den Möbeln scheint mit mir zu trauern, seit du nicht mehr hier bist.
Ich weiss nicht, wie spät es ist, denn es ist nicht wichtig. Zeit ist unser grösster Feind.
Im Bett kann ich nicht schlafen, denn meine Gedanken sind bei dir. Ich habe Angst, für immer alleine in dem grossen Bett zu schlafen, kann an nichts anderes denken und schlafe unruhig ein, erwache, wenn der Wecker klingelt und mich zu dir ruft.
Nicht diese Nacht. Es klingelt viel zu früh. Erst denke ich daran, dass ich womöglich einen Fehler gemacht habe, den Wecker falsch gestellt. Aber er ist es nicht, der klingelt.
Tränen steigen mir in die Augen und ich zittere auf einmal. Ich will nicht aufstehen, will nicht zum Telefon greifen. Wir leben glücklich in unserem Schloss aus Wolken, in dem wir gemeinsam regieren und immer zusammen sind. Der Krieg wird gut ausgehen, denn das Böse hat keine Chance, das lernt man schon als kleines Kind. Das Telefon darf nicht klingeln.
Es tut es trotzdem und ich greife nach dem Hörer. Eine Stimme erklingt, reiht Worte aneinander, die für mich keinen Sinn ergeben. Dann verlassen mich die Kräfte und der Hörer fällt zu Boden.

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19.02.2007 19:14 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
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da sich anscheinend kein anderer traut zu kritisieren, tu ich das eben mal großes Grinsen

also 1. : Hör auf mich immer zum heulen zu bringen...

Ja, ich weiß nich... die Situation die du beschreibst wird recht früh klar (zumindest für mich) aber du hast wunderbar beschrieben wie sie sich fühlt... ihre Einsamkeit, ihre Unsicherheit, ihre Hoffnungen, die bis zu letzt andauern.

Genauso schön beschreibst du ihren Zusammenhalt und wie sie sich gemeinsam in eine Welt ohne Grenzen träumen, schreibst von ihrer grenzenlosen Liebe und erwähnst es doch selten(oder nie verwirrt ) wörtlich. Das ist sehr faszinierend und ein Merkmal für die Texte von dir Augenzwinkern

Auch die Verwendung des "Schloss aus Wolken" finde ich sehr passend und wenn man ein bisschen hinter den Text sieht, findet man schon in den Formulierungen von dir einen Hinweis auf ihre Gefühle, einfach wie sie die Umgebung und die Geschehnisse beschreibt.

Die letzten 2 Absätze (ab da wo der Hörer zu Boden fällt) passen für mich irgendwie nicht so ganz in den Text... ich weiß nicht genau wie ich das erklären soll, aber ja, man merkt eben in dem ganzen Text wie sie in ihrer Traumwelt lebt und einerseits ist es sehr gut hervorgehoben, dass sie plötzlich in die Realität zurück stürzt, andererseits hast du da iwie einen kleinen Stilbruch drin, weil der ganze Text mit wenig direkten Gefühlen geschrieben ist...
Ich weiß nicht, ich muss mir nochmal was einfallen lassen, wie ich dir das erklären soll Augenzwinkern Noch stehe ich zu sehr im Bann des Textes Augenzwinkern


Insgesamt aber sehr gelungen und durchaus deiner würdig Zunge raus

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Alles muss raus

20.02.2007 20:06 Kruemelkeks ist offline E-Mail an Kruemelkeks senden Beiträge von Kruemelkeks suchen Nehmen Sie Kruemelkeks in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Kruemelkeks in Ihre Kontaktliste ein
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RE: Schloss aus Wolken [Kurzgeschichte] Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo :-)
Ich schreib meine Anmerkungen wieder in deinen Text, ja?

Zitat:
Original von Luthien
Das is... eine Kurzgeschichte von mir, die irgendwo in einem Ordnen zwischen allen anderen Dateien rumliegt und die ich eilich im moment nicht brauche und joa, damit ihr euch zwischendurch revanchieren könnt und meine Geschichten auseinander nehmen könnt großes Grinsen Viel Spass dabei und nur nicht schüchtern sein, schön hart bleiben.
Mich würd interessieren, was ihr fühlt (wenn überhaupt) wenn ihr es lest, was halt so vom Text zu euch rüberkommt...
Jaja und eben, keine scheu brutal ehrlich zu sein! (Ich bitte darum!!!!)

Schloss aus Wolken

Ich höre meine Schritte hallen, höre, wie das Echo von den weissen Wänden schlägt.Sooodele: mir gefällt der ausdruck von den Wänden schlagen nicht, hab das noch nie gehört, find ich merkwürdig So vertraut es klingt, so verhasst ist es. Ich wünschte, ich würde es nicht kennen, ich hätte es niemals gehört, müsste es nie wieder vernehmen. Wie ein Fluch ist es, wie ein Albtraum verfolgt es mich und immer wenn ich irgendwo ein Echo höre,Ich finde das Wort folgt zu scchnell auf das letzte Echo, irgendwie eine störende aber nicht schlimme wortwiederholung fühle ich mich in diesen sterilen, leeren Gang versetzt, den ich kenne, wie mich selbst. So oft bin ich ihn schon gegangen diesen Weg, an dem ich jeden Meter hasse.
Ich hasse und liebe ihn zugleich. Denn am Ende wartest du.
Ich klopfe an die Tür und es kommt keine Antwort. Keine jedenfalls, die ich hören könnte. Ich weiss, dass du da bist, mich erwartest und ich trete ein. Nur schnell weg von diesem Gang zu dir. Für dich würde ich noch ganz andere Wege gehen.
Manchmal entsorge ich die alten Blumen, ersetze sie durch die frischen, die ich mitgebracht habe und ein anderes Mal öffne ich die Fenster, um dir etwas frische Luft zu gönnen. Dieser Raum ist so trostlos wie der Gang, den ich eben erst durchschritten habe. Es bring nichts, wenn ich etwas dagegen tue, denn bald wirst du nicht mehr hier sein, bald wird es weder dich noch mich mehr stören. Dann wirst du wieder bei mir sein, bei uns zu Hause, wo keine Wand weiss und trostlos ist.
Immer, wenn du gefragt hast, ob man diesem Raum nicht etwas mehr Liebe einverleiben könne, habe ich dir dieselbe Antwort gegeben. Es ist nicht nötig, es wird nicht lange dein zu Hause sein. Ein halbes Jahr ist vergangen, seit ich es dir zum ersten Mal versprochen habe. Ich bin noch immer überzeugt, dass ich Recht behalte.
Erst wenn ich mein Möglichstes getan habe, es dir angenehmer zu machen, wende ich mich deinem Bett zu. Es ist ein Ritual, wir haben es so einstudiert. Du sagst nichts, wenn ich tue, was ich immer tue. Du hast aufgegeben, mich belehren zu wollen, weisst, wie stur ich bin.
Ich setze mich zu dir aufs Bett, streiche dir sanft über den Kopf. Manchmal lächelst du, manchmal schläfst du, aber immer sitze ich neben dir, streiche dir das schwarze Haar aus dem Gesicht. Wie ein Engel siehst du aus, so schön und faszinierend.
Wir reden oder schweigen. Es ist egal. Hauptsache ich bin bei dir, kann deine Nähe spüren. Und du fühlst die meine. Es bedarf keiner Worte, dass wir uns verstehen. Blicke sagen manchmal mehr, sprechen Bände, erzählen Geschichten, die tiefer berühren, als es ein Satz je könnte.
Manchmal lachen wir und manchmal weinen wir, versprechen einander, uns niemals allein zu lassen. Du sagst, du wirst wieder gesund, tust es für mich. Mein Herz glaubt dir, auch wenn mein Verstand es besser weiss.
Ich will meinen Verstand nicht, will nicht rational denken, will keine Realität.Irgendwie gefällt mir das wort rational nicht... klingt mir ZU mathematisch ;-) Im Herzen sind wir frei, dort bist du gesund, dort sind wir zusammen.
Ich gebe mich meinen Hoffnungen hin, lasse mich von meinen Träumen täuschen, die mich in eine gemeinsame Zukunft mit dir führen. Ich wünsche mir, dass es wahr ist und lasse es in meiner Fantasie geschehen, nehme dich mit, lasse dich nie wieder los.
Du sagst, du liebst mich und ich sage, ich kann nicht ohne dich leben. Wir sind eins, gehören zusammen. Wir kämpfen und hoffen. Gewinnen und verlieren.
In letzter Zeit haben wir immer häufiger verloren, die Siege sind ausgeblieben. Wir geben nicht auf, lassen uns nicht niederschmettern. Schlachten gehen verloren, Opfer müssen gebracht werden aber der Krieg steht noch offen.
Wir bilden uns ein Schloss aus Wolken, in dem wir zusammen regieren und immer glücklich sind. Lieber fliehen wir, als uns der Härte der Realität zu stellen. Die Ärzte sagen nichts mehr, haben aufgegeben uns auf die Erde zurück zu holen. Wir wissen es doch längst und verschliessen die Augen, hoffen auf ein Wunder.
Aber es ist lange her, dass das Meer sich geteilt hat oder ein Mann übers Wasser gelaufen ist. Ich habe es versucht, habe um Zeit gebeten, darum, dass ich dich nicht gehen lassen muss. Ich kann nicht leben, wenn du nicht mehr bei mir bist.
Ich sitze neben dir und halte deine Hand. Ich esse nichts, schlafe kaum, will nur bei dir sein. Jede Minute, die ich daran gehindert werde, scheint unerträglich lang, dehnt sich zu Stunden und Tagen. Und doch muss ich immer wieder gehen, dich alleine lassen. Du brauchst Ruhe und Erholung, das sagen auf jeden Fall die Ärzte. Ich denke, du brauchst Liebe und Beistand, brauchst mich.
Ich küsse deine Stirn, decke dich zu, überzeuge mich ein letztes Mal, dass es dir so gut geht, wie es nur irgend möglich ist. Noch einmal streiche ich dir durch das lange Haar, berühre zärtlich dein bleiches Gesicht. Du bist müde, ich kann es sehen, auch wenn du es zu verbergen suchst. Mich kannst du nicht anlügen, das vermag nur ich allein.
Jedes Mal, wenn ich die Türe hinter mir schliesse und den leeren Gang entlang gehe, denke ich daran, dass es womöglich das letzte Mal war, dass du mich angesehen hast. Und ich weine, während das Echo von den Wänden klingt. Es lacht mich aus, bestraft mich für meine Träumerei mit dir glücklich zu sein. Aber ich liebe dich doch, brauche dich, wie die Luft zum atmen. Und ich bete, dass ich dich morgen wieder sehen darf.
Wenn ich zu Hause ankomme, erinnert mich alles an dich. Und ich denke daran, wie schön es war, als wir hier noch gemeinsam lebten. Du hast diesen Räumen so viel Liebe geschenkt, so viel Wärme und Geborgenheit ausgestrahlt. Jetzt fühle ich mich, wie in dem Gang mit dem Echo. Es ist alles so sinnlos geworden, selbst die Farbe an den Wänden und den Möbeln scheint mit mir zu trauern, seit du nicht mehr hier bist.
Ich weiss nicht, wie spät es ist, denn es ist nicht wichtig. Zeit ist unser grösster Feind.
Im Bett kann ich nicht schlafen, denn meine Gedanken sind bei dir. Ich habe Angst, für immer alleine in dem grossen Bett zu schlafen, kann an nichts anderes denken und schlafe unruhig ein, erwache, wenn der Wecker klingelt und mich zu dir ruft.Dreimal schlafen in einem so kurzen stück ist eindeutig zu viel
Nicht diese Nacht. Es klingelt viel zu früh. Erst denke ich daran, dass ich womöglich einen Fehler gemacht habe, den Wecker falsch gestellt. Aber er ist es nicht, der klingelt.
Tränen steigen mir in die Augen und ich zittere auf einmal. Ich will nicht aufstehen, will nicht zum Telefon greifen. Wir leben glücklich in unserem Schloss aus Wolken, in dem wir gemeinsam regieren und immer zusammen sind. Der Krieg wird gut ausgehen, denn das Böse hat keine Chance, das lernt man schon als kleines Kind. Das Telefon darf nicht klingeln.
Es tut es trotzdem und ich greife nach dem Hörer. Eine Stimme erklingt, reiht Worte aneinander, die für mich keinen Sinn ergeben. Dann verlassen mich die Kräfte und der Hörer fällt zu Boden.


Ansonsten sehr schön.
Zwar ein bissel langatmig aber es gefällt mir. Hoffentlich hast du nolch mehr kurzgeschichten zwischen deinen ordnerl liegen ;-)
freu mich auf weiteres von dir
.Fruit

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If the daylight dies, the Shadow's are falling on me.
Then I'll be at your side, then death, you'll have your way
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I can't get out,
lost in time for eternity.

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Hei ihrs zwei! Danke erstmal für die zeit, die ihr öich für mich genommen habt!

@Krümel: Interessant dass du automatisch eine Frau zur Protagonistin machst, obwohl ich das mit keinem Wort irgendwo erwähne großes Grinsen
Die letzten Abschnitte - ja passiert mir glaub öfters, dass ich meinem Stil nicht tröi bleibe gegen schluss oder dass der schluss halt einfach anders ist als der rest...
Danke für die Rückmeldung!

@Fruitcocktail: Mit den Wiederholungen hast du beide male absolut Recht! und das 'rational' erschlägt mich selbst jedesmal fast, wenn ich es durchlese. Aber irgendwie habe ich es noch nie geändert großes Grinsen

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21.02.2007 16:50 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
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Ich hätte jetzt auch gesagt das ist ne Frau. Also ich weiß nicht, ansich ist es nciht schlecht. Überhaupt nicht schlecht. Aber irgendwie, hmm, kitschig. Ein bisschen sehr kitschig. Das mit dem Gang ist mir alles ein bisschen zu hmm dramatisch. Aber den letzten Absatz mag ich sehr sehr gerne. Zwar auch kitschig, aber irgendwie anders als der Rest. <3

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Luthien Luthien ist weiblich
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Und was is der Grund, dass du es für eine Frau hältst?

Jaja, dabei bin ich doch die, die kitsch immer kritisiert großes Grinsen Ach ne, das waren die klischees... oder die kitschigen Klischees...

Wie auch immer, danke dir fürs Lesen und Kommentieren! fröhlich

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21.02.2007 17:06 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
billemauseschnauze
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Je länger ich drüber nachdenke gehe ich immer mehr zu "das ist doch ein mann" über - weiß nciht, rein intuitiv^^

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was wahrscheinlich dran liegt, dass ich weiblich bin und du auch großes Grinsen

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21.02.2007 17:28 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
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