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frei sein... |
Brausebärli

.devil.in.diguise.
 

Dabei seit: 10.02.2005
Beiträge: 758
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Mal eine Kurzgeschichte von mir...War mir nicht sicher, ob ichs unter Geschichten oder Poesie stellen soll
Würde mich interessieren, was ihr davon haltet
Ich starre an die weiße Wand und zähle die Vögel, die über diese hinweg fliegen. Es sind viele Vögel. Schwarze, weiße, bunte, große und kleine. Ich würde auch gerne bei ihnen sein, denn sie sind frei und bewegen sich mit ihren Flügeln in dem grenzenlosen Himmel. Im Himmel sitzt Gott und passt auf sie auf, damit ihnen nichts passiert auf ihrer Reise. Ich will auch frei sein. Ich will auch fliegen. Ich will auch, dass Gott auf mich aufpasst.
Aber jetzt seid ihr da. Ihr sagt, dass ihr auf mich aufpasst. Aber ich glaube euch nicht. Ihr sagt ihr beschützt mich. Aber ich glaube euch nicht. Ihr habt mich daran gehindert zu fliegen. Ihr wolltet nicht, dass ich euch verlasse und frei bin wie die Vögel. Und nur, weil ihr Angst habt. Aber wer Angst hat den Boden zu verlassen, wird auch nie fliegen können. Ich habe keine Angst, denn ich weiß, dass ich fliegen kann. Ich weiß, dass ich zwei gesunde Flügel habe, die mich in den Himmel tragen, wo Gott auf mich aufpasst. Mit ganz vielen anderen Vögeln, die auch den Mut zum fliegen hatten, werde ich dann über den Himmel ziehen. Alle zusammen, ganz viele Freunde und wir sind frei. Ihr versteht das nicht, denn ihr habt Angst vor der Freiheit, dabei braucht ihr gar keine Angst haben, denn Gott sitzt doch im Himmel und passt auf seine Vögel auf.
Ihr versucht mich zu verstehen. Ihr philosophiert über Angst, Zweifel, Selbsthass oder den Versuch zu fliehen, aber damit habe ich doch gar nichts zu tun! Ich habe weder Angst, noch zweifle ich an mir. Ich hasse mich nicht und habe auch keinen Grund zu fliehen. Ich will doch nur frei sein! Warum soll ich hier bleiben, wenn es doch bei den Vögeln im Himmel viel schöner ist? Gott passt doch auf sie auf. Ihr braucht keine Angst um mich zu haben, Gott beschützt mich doch, wie alle anderen Vögel auch.
Ihr sagt, ihr wollt mir helfen, aber ihr haltet mich fest. Wie kann ich frei sein, wenn ihr mich gefangen haltet in diesem kleinen Raum, in dem ich nur die Vögel sehen kann, ohne ihnen zu folgen. Ich bin ein Vogel im Käfig und meine Flügel schlagen sich blutig an den Gitterstäben der Unverständnis. Warum behauptet ihr, ihr wollt mir helfen, wenn ihr mich doch nur verletzt. Warum lasst ihr mich nicht frei? Warum versteht ihr mich nicht? Ich will doch nur frei sein! Und es wäre so einfach! Ich bräuchte nur springen. Mich fallen lassen in die Unendlichkeit der Luft. Mit den Flügeln schlagen und in den Himmel aufsteigen, wo die anderen Vögel auf mich warten, wo Gott mich beschützt. Ich habe keine Angst die Erde zu verlassen. Ich will fliegen! Aber ihr haltet mich fest, lasst mich nicht springen, sperrt mich ein. Dabei will ich doch nur frei sein!
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DANCE AS THOUGH NO ONE IS WATCHING
LOVE AS THOUGH YOU'VE NEVER BEEN HURT
SING AS THOUGH NO ONE CAN HEAR YOU
LIVE AS THOUGH HEAVEN IS ON EARTH
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Brausebärli: 18.09.2006 19:51.
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18.09.2006 19:50 |
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Lilly17

Mitglied
 

Dabei seit: 12.02.2005
Beiträge: 390
Herkunft: Germany
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Wahnsinn... Gefällt mir ausgesprochen gut!
Wiederholungen an den richtigen Stelle, sprachlich ausgezeichnet, lässt sich gut lesen und es steckt viel dahinter.
Bin wirklich beeindruckt!
LG Nadine
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"The difference between a prophet and a poet is that the prophet lives what he teaches - and the poet does not. He may write wonderfully of love, and yet not be loving!" (Kahlil Gibran)
"And ever has it been that love knows not its own depth until the hour of seperation." (The Prophet by Kahlil Gibran)
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18.09.2006 20:07 |
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