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Zum Ende der Seite springen Ausgewandert - zurück in die Heimat
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Addy Addy ist weiblich
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Hallo erstmal!
Ja, ich bin neu hier zu euch gestossen und hoffe natürlich, dass ihr mich nicht gleich zerfleischt *bibber* fröhlich
Wäre natürlich froh über Rückmeldungen mit viiiiiel Kritik. Jaja, dann lieber schlechte Kritik, als gar keine Freude

Ist eine Reallifegeschichte, wobei ich noch anmerken werde, wo die (geografisch) erfundenen Teile liegen...


Ausgewandert

Kapitel 1, Der Anruf


Angenehme Kälte griff nach mir, das Wasser umfasste meinen ganzen Körper in einer sanften Umarmung. Mit einem kräftigen Ausholen der Arme, zog ich mich selbst wieder an die Oberfläche, schüttelte den Kopf, als er den glatten Spiegel über mir durchschnitt.
Ich liebte den Sommer, mit allem, was er so mit sich brachte. Die Sonne, die Hitze, braune Haut und angenehme Temperaturen zum Baden.
Mit einem Lächeln liess ich den Blick um mich herum schweifen. Nur etwa zwei Meter neben mir, stiess genau in dem Moment ein schwarzer Wuschelkopf in die Höhe. Kurz darauf folgte angestrengtes Prusten und Wasser spritzte durch die Luft.
„Luft holen und Mund zu, Lilly“, rief ich, ehe ich mit einem Zug hinüberschwamm und meine Hand auf die schwarzen Haare legte. Nach einer weiteren Sekunde drückte ich hinunter und der Kopf verschwand für kurze Zeit im See. Erneutes Prusten, gefolgt von einer Welle von Flüchen.
„Angie, das ist nicht lustig!“, wetterte die Kleine und blitze mich mit weit aufgerissenen Augen an. Ich lächelte und kurz danach tat sie es mir gleich, stiess mich sanft in die Seite.
„Wo sind die anderen denn abgeblieben?“, fragte ich schliesslich und blickte mich suchend um. Ich brauchte keine Antwort, denn als ich zurück zum Ufer sah, entdeckte ich die drei Gestalten, die ich suchte. Die weibliche stand bereits bis zu den Knien im Wasser, fuchtelte merkwürdig mit den Armen und schien von einem Bein aufs andere zu trampeln. Die eine der männlichen Personen hatte noch nicht einmal einen Fuss ins Wasser gesetzt, während der andere schon schwamm.
Kopfschüttelnd begann ich zurück zum Ufer zu schwimmen. Lilly und ich waren immer die ersten im Wasser, ganz einfach aus dem Grund, dass wir nie ein solches Theater veranstalteten, sondern ganz einfach vom Baum, dessen Äste einige Meter übers Wasser hingen, direkt hineinsprangen. Als ich nur noch etwa drei Meter von meiner frierenden Freundin entfernt war, hielt ich an und schaute ihr einen weiteren Moment zu. Es wurde hier sehr schnell tiefer und ich konnte noch immer nicht stehen.
„Conny, komm schon!“, forderte ich und spritzte Wasser in die Richtung meiner Freundin, die sogleich zu kreischen begann. Lachend warf sie die goldenen Engelslocken nach hinten, dabei strauchelte sie auf einmal und landete mit einem Plumpsen auf ihrem Hintern. Noch immer lachend drehte sie sich nun zu dem Jungen hinter ihr um und begann, ihn nass zu spritzen. Binnen kurzer Zeit waren wir also zu fünft im Wasser, tauchten uns unter und hatten unseren Spass.
„Wollte Sandro nicht kommen?“, fragte Lily schliesslich und sah besorgt zu unserem Liegeplatz, wo eine vereinzelte Person herumlag und sich nicht rührte.
„Du kennst ihn doch“, meinte Jörg, der als letztes ins Wasser gekommen war, achselzuckend, „er geht es eben lieber langsam und gemütlich an. Der Sommer hat erst gerade angefangen.“
„Trotzdem“, murmelt Lily und legt sich auf den Rücken um sich treiben zu lassen. Dabei fächern ihre schwarzen Haare um ihren Kopf. Lächelnd drückt Nico ihr auf den Bauch und lässt sie untergehen.

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Der gerade Weg ist nicht immer der Kürzeste.

(Pippin)

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Addy: 31.07.2006 13:37.

31.07.2006 13:36 Addy ist offline Beiträge von Addy suchen Nehmen Sie Addy in Ihre Freundesliste auf MSN Passport-Profil von Addy anzeigen
Grünes Kamel Grünes Kamel ist weiblich
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Hey toller Schreibstil, bin schon gespannt wies weitergeht großes Grinsen
31.07.2006 13:44 Grünes Kamel ist offline E-Mail an Grünes Kamel senden Beiträge von Grünes Kamel suchen Nehmen Sie Grünes Kamel in Ihre Freundesliste auf
Addy Addy ist weiblich
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Danke! smile

Ich warte noch, vielleicht sagt ja noch jemand was dazu. Dann stell ich später noch was rein.

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(Pippin)

31.07.2006 14:00 Addy ist offline Beiträge von Addy suchen Nehmen Sie Addy in Ihre Freundesliste auf MSN Passport-Profil von Addy anzeigen
.:butter..fly:. .:butter..fly:. ist weiblich
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Wuh... mir gefällts, aber sag mal hast du in dem letzten Satz die zeit gewechselt? Meine Grammatik ist leicht verkalkt...bin mir also nciht ganz sicher Augenzwinkern Ansonsten die Geshcichte is geil, der Schreibstil is toll... Ich will meeeeehhhhhhhhhrrrrrrr

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31.07.2006 15:13 .:butter..fly:. ist offline E-Mail an .:butter..fly:. senden Beiträge von .:butter..fly:. suchen Nehmen Sie .:butter..fly:. in Ihre Freundesliste auf
Addy Addy ist weiblich
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Ja, da hat sich doch tatsächlich ein Zeitfehler eingeschlichen großes Grinsen
Meine vorherige Geschichte war drum in der Gegenwart geschrieben

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(Pippin)

31.07.2006 17:12 Addy ist offline Beiträge von Addy suchen Nehmen Sie Addy in Ihre Freundesliste auf MSN Passport-Profil von Addy anzeigen
Addy Addy ist weiblich
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So, der Teil ist jetzt ein wenig länger großes Grinsen

„Ich friere!“, beschwert sich Conny und reibt sich, um ihre Aussage zu bekräftigen, die Arme.
„Würde ich auch, hätte ich so wenig auf den Knochen, wie du“, stichelt Nico und fängt sich einen bösen Blick damit ein.
„Ich gehe jedenfalls raus zu Lilly und Sandro“, verkündete sie schliesslich und schwamm aufs Ufer zu. Immer dasselbe. Sandro kam gar nicht erst ins Wasser, Lilly gesellte sich relativ schnell zu ihm, worauf Conny folgte, die ständig kalt hatte. Und wie auch diesmal, eilte Jörg hinterher, da ihm schnell langweilig wurde, wenn es keine Abwechslung gab. Wahrscheinlich hatte er auch diesmal vor, seinen dösenden Kumpel mit kaltem Wasser zu überraschen. Jedenfalls blieben einmal mehr Nico und ich übrig und entschlossen uns nach kurzer Überlegung, noch zu der kleinen Insel zu schwimmen.
Nun ja, Insel war vielleicht etwas übertrieben. Es war eher ein Stückchen Land auf dem man vielleicht zu viert liegen konnte. Nichtsdestotrotz war es eben unsere Insel und nicht allzu weit von unserer geheimen Bucht entfernt. Meine Freunde und ich schätzten die Ruhe unseres Plätzchens, seit wir es zwei Jahre zuvor entdeckt hatten. Nicht, dass ich etwas gegen viele Menschen hätte, aber zum Schwimmen an einem heissen Sommernachmittag, war es einfach ideal.
„Was tust du heute Abend?“, fragte Nico, als wir gerade die Insel erreicht hatten und uns an Land zogen. Ich zupfte gemächlich meinen hellblau marmorierten Bikini zu Recht und richtete dann den Blick auf den Jungen. Einen Moment lang trafen sich unsere Blicke und ein komisches Gefühl machte sich in meinem Magen breit. „Weiss nicht“, antwortete ich schliesslich, „was machen denn die anderen?“
Nico legte sich auf den Rücken. „Conny bekommt von Sandro Nachhilfeunterricht in Mathe und Lilly hat Besuch von ihrer Tante.“
„Dann bleiben wir zu dritt“, schlussfolgerte ich und tat es seinem Beispiel nach, legte mich aber auf den Bauch, nicht auf den Rücken. Von der Seite her warf ich Nico einen prüfenden Blick zu. Sein gut trainierter Bauch hob und senkte sich beim Atmen leicht, bewegte auch die Hand, die er darauf gelegt hatte. Mit dem anderen Arm schirmte er die dunklen Augen gegen die Sonne ab.
„Jörg kommt eventuell nicht mit, je nach dem, was wir machen.“
Bei dieser Aussage stemmte ich meinen Oberkörper mit den Armen etwas hoch. „Was stünde denn zur Auswahl?“
„Ich wäre ja für Kino“, meinte Nico und zuckte die Schultern, was irgendwie komisch aussah in dieser Position.
Ich lachte laut auf und drehte mich auf den Rücken. Ich spürte, wie sich meine Wirbelsäule bog und ich ein hohles Kreuz bekam. Ich konnte einfach nicht anders, das passierte automatisch, wenn ich mich so hinlegte. „Dafür ist Jörg bestimmt nicht zu haben!“ Natürlich nicht, der Junge konnte sich nicht einmal während der Tagesschau still halten.
Jetzt war es Nico, der sich etwas aufrichtete und auf mich hinabschaute. Ich spürte seinen musternden Blick, selbst wenn mir die Sonne die Aussicht darauf nahm. „Währe das denn so schlimm?“
Ich stutzte kurz, zuckte dann die Schultern und grinste breit. „Nein“, war meine Antwort, „Jörg weiss sich schon selbst zu beschäftigen.“ Ich konnte selbst kaum glauben, wie egal Jörg mir in dem Moment war.

Noch als ich den Kiesweg zu unserem Haus hinauffuhr, stand mir ein breites Grinsen im Gesicht, als ich daran dachte, wie Nico und ich uns für heute Abend verabredet hatten. Ich duckte mich unter den Ästen der grossen Trauerweide durch, die in unserem Garten neben dem Teich stand. Ich liebte unseren Garten, wie ich unser ganzes, altes Haus liebte.
Schnell stieg ich von meinem rosa Damenrad, schloss die Tür zur Garage auf und verliess den Raum wieder. Auf dem Weg vor dem Haus durch, warf ich einen flüchtigen Blick in die Waschküche und die Werkstadt, doch beide Räume waren leer. Auch auf dem Sitzplatz im Vorgarten neben dem Teich und dem ordentlich gemähten Rasen war niemand zu sehen.
Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, hastete ich die Treppe neben dem Haus hoch und gelangte somit zur höher gelegenen Hinterseite des Hauses, wo sich mir sogleich der Blick auf die Gemüsegärten meines Vaters eröffnete. Als ich neben der Eingangstür zum Stehen kam, stieg mir der Duft von Rosmarin und Thymian in die Nase, doch noch immer war niemand zu sehen.
Die kühle Luft im Innern des Hauses tat gut nach der Hitze der Spätnachmittagssonne. Ich schleuderte die weissen Sandalen zu den anderen Schuhen, stellte die Badetasche neben dran und wandte mich der mir nächsten Tür auf der rechten Seite zu.
Auch die Küche war menschenleer, nicht einmal ein Zettel, auf dem stand, wo alle sind, lag irgendwo herum. Achselzuckend schnappte ich mir einen Apfel und trat zurück in den Eingangsraum. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass auch das Wohnzimmer leer war, schnappte ich mir wieder meine Tasche und stieg gemächlich die Wendeltreppe hoch in den zweiten Stock.
Dort stellte ich die Tasche vor meine Zimmertür und klopfte schliesslich an die, neben der meinen. Pia, meine Stiefschwester, war nicht da. Nachdem ich es auch vergeblich bei ihrem Zwillingsbruder versucht hatte, der normalerweise um diese Tageszeit vor seinem PC hockte, entschied ich genervt auch noch auf dem Dachboden nachzusehen, wo mein Schlagzeug stand und das Atelier für Pia eingerichtet war. Bei Bastian, meinem sechsjährigen Halbbruder, musste ich es gar nicht erst versuchen. Wenn weder Dad noch Ester zu Hause waren, war er es mit Garantie auch nicht.
Den Apfel hatte ich bereits zur Hälfte gegessen, als ich die Tür zum Atelier aufstiess.
Ein Mädchen in einem befleckten, ursprünglich mal weissen Mantel dreht sich erschrocken nach mir um. „Angelina!“, rief sie wütend aus, als sie mich erkannte. Ich hob die Hand zum Gruss und trat neben sie. Auf der Staffelei war ein wirklich gutes Kohlebild ihres Zwillings zu sehen, daneben hing das Vorlagenfoto.
„Sieht gut aus“, bemerkte ich zwischen zwei Bissen meines Apfels, liess mich schliesslich am anderen Ende des Raumes hinter mein Schlagzeug fallen. „Wo sind die anderen?“
Pia warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu und legte schliesslich die Kohle zur Seite. „Mutter ist mit Bastian und seinem Freund zum Schwimmen gegangen. Daddy und Thomas sind noch bei der Arbeit.“
Ich zuckte leicht zusammen. Nach sechs Jahren fand ich es noch immer merkwürdig, wenn sie meinen Vater ‚Daddy’ nannte. Na ja, eigentlich hatte sie ja erst vor vier oder fünf Jahren damit angefangen, genau wie Thomas. Die beiden hatten sich ziemlich rasch an meinen Vater und mich gewöhnt. Nicht, dass ich mich mit ihnen unwohl fühlte, sie nicht gerne hätte. Aber Ester war nun mal nicht meine Mutter, wieso also sollte ich sie so nennen?
„Und du warst den ganzen Tag hier drinnen?“, fragte ich, schmiss den Rest des Apfels in einen Eimer und griff nach meinen Sticks. Pia nickte, stand auf und zog den Überzug aus. Darunter hervor kam nichts, was in irgendeiner Weise spektakulärer als der Schutzkittel gewesen wäre. Wie immer trug Pia stinknormale, blaue Jeans und ein ebenso langweiliges, braunes T-Shirt, das kaum Form besass. Sie könnte ruhig etwas mehr aus sich machen. „Du gehst?“
Sie nickte.
„Ich wollte dich nicht vertreiben, ich kann nachher spielen“, versicherte ich sofort und stand auf. Pia schüttelte den Kopf. „Ich wollte sowieso gerade gehen. Ich fang an, Essen zu kochen.“
Verwirrt schaute ich auf die silberne Armbanduhr an meinem Handgelenk. „Es ist erst fünf!“
Wieder schenkte mir Pia einen ihrer ungeduldigen Blicke, wobei ihre grossen Rehaugen eher traurig wirkten. „Gerade du solltest wissen, dass man für ein gutes Essen Zeit braucht.“
Ich zuckte die Schultern und liess sie ohne ein weiteres Wort gehen. Ja, ich kochte wirklich gerne und ich kochte sogar gut. Aber ich brauchte niemals eineinhalb Stunden dazu. Dad hatte mich gelehrt, wie man schnell und mit einfachen Mitteln ebenfalls etwas wirklich Gutes daherzaubern konnte. Wie dem auch sei, ich würde ihr nachher helfen gehen. Doch zuvor hatte ich Lust, vielleicht eine halbe Stunde drauf zu hauen.
Mit einem breiten Grinsen strich ich mir den luftigen, gelben Minirock unter meinem Hintern zu recht, schob die Schnalle des breiten, schwarzen Gurtes etwas zur Seite und konzentrierte mich wirklich für die nächste halbe Stunde nur auf mein Schlagzeug. Ich liebte dieses Gefühl, dass mich jedes Mal dabei überkam. Ich konnte einfach alles vergessen, konnte mich frei fühlen von allen Zwängen, schlechten Gedanken, Problemen und Ansprüchen. Schliesslich verlangte nicht einmal ich von mir selbst, in diesen Momenten gut zu sein. Nicht, dass dies ein besonders dummer Tag gewesen wäre, mich irgendetwas aufgeregt hätte oder so. Aber ich war nun mal gerne frei.
Als ich wieder an meinem Zimmer vorbei ging, stand meine Badetasche schon nicht mehr vor der Tür. Pia hatte sie wahrscheinlich weggeräumt. Ich musste lächeln. Ich mochte das schüchterne Mädchen wirklich gerne, im Ernst. Gut, anfangs hatten wir etwas Startschwierigkeiten. Himmel, wir waren zehn Jahre alt, als unsere Eltern geheiratet hatten und komplett verschieden, wie also nicht? Aber bald hatten wir beide gemerkt, was wir aneinander gewannen. Wir waren im Verlaufe der letzten Jahre Freundinnen geworden. Ich hätte ihr womöglich mein Leben anvertrauen können.

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(Pippin)

31.07.2006 22:04 Addy ist offline Beiträge von Addy suchen Nehmen Sie Addy in Ihre Freundesliste auf MSN Passport-Profil von Addy anzeigen
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