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Zum Ende der Seite springen Der Mond aus Beton
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Bourrin Bourrin ist weiblich
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Der Mond aus Beton Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Der Mond aus Beton


Leis´, mein Freund, mein Schatten,
weht dich der Wind hinfort,
ich werde auf dich warten,
an einem andren Ort.


Der nasse Asphalt glänzt im Mondlicht. Stille hallt zwischen den verkommenen Häusern wieder und tut mir in den Ohren weh.
Du fragst dich, seit wann Stille hallt? Sie hallt schon immer. Sie flüstert, wispert, knistert. Verspricht, vergibt, hört zu. Du kannst ihr alles erzählen. Sie wird es sicherlich Anderen weitergeben, doch nur die, die den Mond aus Beton kennen, können sie auch wirklich verstehen.
„Hallo Swyrel.“ Die Stille flüchtet in die dunklen Schatten zwischen den Häusern. „Red nicht so laut, ich habe Kopfschmerzen“, bringe ich mühsam hervor und versuche, mich aufzusetzen, wobei ich den Wodka neben mir umstoße. „Verflucht! Schau, was du angerichtet hast, Tommy!“, kommt es pfeifend zwischen meinen zusammengekniffenen Zähnen hervor. Tommy guckt besorgt. Ich hasse es, wenn er mich so anschaut. Dann werde ich ganz weich.
„Deine Augen, Swyrel.“ „Was ist mit denen?“ „Sie leuchten noch.“ „Was bringen mir leuchtende Augen? Ich brauche endlich Glück, Tommy.“ „Nein, du brauchst mich.“ „Du bist eingebildet.“ „Und du bist ein verdammter Dickschädel.“ Er läuft davon. ´Geh nicht, Tommy!`, flehe ich, doch er kann keine Gedanken lesen. Da sitze ich nun. Die Stille kommt wieder aus ihrem Schatten gekrochen und umfängt mich. Sie wispert. Sie flüstert. Sie redet von Dingen, die ich nicht hören will. Und mir wird klar, dass die Stille ein verdammt hinterlistiges Biest ist. „Verschwinde!“, schreie ich heiser, doch sie bleibt. Und wispert und flüstert immer weiter.

Ein Jahr zuvor…

„…my da-arling“, beendete das braungelockte Mädchen ihr Lied. Noch eine Weile klang ihre Stimme in den Köpfen der Menschen um sie herum nach. „Sie kann herrlich singen.“ „Aus ihr wird ein großer Star“, wisperten sie. Das Mädchen bin ich. Johanna. Ich lächelte. War glücklich, dass jemand mein Talent zu würdigen wusste. ´Sweet sweet sixteen`, trällerte ich in Gedanken und schlenderte aus der Halle. Mit meiner Karriere war es in den letzten Wochen steil bergauf gegangen. Entdeckt in einer Talentshow wurde ich bald zum Liebling der Medien. Und ich genoss es. Oh ja, ich genoss es sogar sehr.
Ich stellte mich den Fotografen, lächelte für die Kamera, zeigte immer meine Schokoladenseite. Endlich konnte ich gehen. ´Sweet sweet sixteen`. Eine Show morgen. Und zwei übermorgen. Talkshow um drei Uhr am 14., es war ok. So wies war.

Wochenende! Oh wie ich mich darauf freute. Die ganze Woche über war ich von einem Termin zum anderen gehetzt. Ich hatte jetzt einen Manager. Hörte sich echt cool an, war´s aber nicht. Er vereinbarte hinter meinem Rücken immer neue Termine und Auftritte. Ich konnte nicht einmal was dagegen tun.
Mein Handy klingelte.
„Hey Süße, ich wollte dich nur daran erinnern, dass du morgen um halb neun die neue Choreo mit Livia einstudierst.“ Ich hasste es, wenn er Süße zu mir sagte. „Verdammt, Mike, morgen ist Samstag!“ Kurzes Schweigen. „Ja…und?“ „Wochenende! Ich will ausschlafen!“ „Du bist jetzt ein Star, Darling, ausschlafen gibt’s nicht!“, lachte Mike und legte auf.
Ich starrte bitterböse mein Handy an und schmiss es schließlich aufs Bett.

„MIKE!“, brüllte ich, stocksauer. In der einen Hand hatte ich den verschütteten Kaffee, in der anderen die unglückselige Zeitung. „Waisenkind wird zum Star, Johanna enthüllt schreckliche Vergangenheit“, stand fett gedruckt auf der Titelseite. Mein Manager sah kurz auf. „Was gibt´s?“ Ich knallte ihm die Zeitung vor die Nase, wie ich´s schon oft in Filmen gesehen hatte. „Meine Mutter hat sich nicht umgebracht und mein Vater wurde nicht bei einem Attentat getötet!!“ Als ich die Schlagzeilen gelesen hatte, war mir echt die Spucke weggeblieben. Wer glaubte so einen haarsträubenden Unsinn? Mike lachte. „Süße, reg dich ab. Du musst immer präsent sein, sonst vergisst man dich schnell.“ Vielleicht wollte ich ja vergessen werden. „Das glaubt doch eh niemand!“ „Nein, nur die Menschen, die Zeitung lesen. Und das sind verdammt viele.“ Ich hätte ihm am liebsten in sein selbstgefälliges Grinsen gespuckt. „Ich mach das nicht mehr.“ Sein Grinsen verschwand. „Wie, du machst das nicht mehr? Weißt du, verdammt noch mal, eigentlich wie viele Teenager davon träumen, reich und berühmt zu sein?“ Sein Gesicht war nahe an meinem und sein Tonfall nahm eine bedrohliche Schärfe an. „Durch dich bin auch ich groß rausgekommen. Und das lass ich mir von so einer Göre wie dir nicht wieder nehmen!“ Er ließ sich zurück in seinen Sessel sinken und registrierte zufrieden meine eingeschüchterte Miene. „Und jetzt verschwinde, Darling, die Welt wartet auf dich.“

Wie findet ihr die Geschichte bis jetzt? Verbesserungsvorschläge, Kritik, Lob?
Ich merke nur so nebenbei an, dass ich 13 bin ^^ (und in Deutsch nich unbedingt die Beste ^^)

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Bourrin: 20.12.2008 15:53.

20.12.2008 15:52 Bourrin ist offline Beiträge von Bourrin suchen Nehmen Sie Bourrin in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Bourrin in Ihre Kontaktliste ein
Thevan Thevan ist weiblich
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RE: Der Mond aus Beton Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Die Idee finde ich auf jeden fall gut, bin auch gespannt, wie es wohl weiter gehen wird smile
Was ich etwas komisch finde, ist, das Johanna erst sagt, das die vielen Termine okay sind, und dann plötzlich ist sie sauer, weil sie kein Wochenende kriegt ô.0
Und die verbindung von text teil eins (mit tommy) und den mit johanna versteh ich auch nicht.. aber das soll wohl so sein ;D

__________________
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20.12.2008 16:07 Thevan ist offline E-Mail an Thevan senden Homepage von Thevan Beiträge von Thevan suchen Nehmen Sie Thevan in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Thevan in Ihre Kontaktliste ein
Bourrin Bourrin ist weiblich
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Erstmal dankeschön für dein Kommi x)

Die Verbindung von Text 1 und Text 2 wird dann erst im späteren Verlauf klar. Wobei du recht hast, dass mit den Terminen muss ich nochmal überschreiben. fröhlich

glg Bourrin

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Bourrin: 20.12.2008 16:16.

20.12.2008 16:15 Bourrin ist offline Beiträge von Bourrin suchen Nehmen Sie Bourrin in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Bourrin in Ihre Kontaktliste ein
Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


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Der Titel hat mich sehr angesprochen, muss ich schonmal sagen fröhlich

Auch das Gedicht vom Anfang finde ich sehr schön - selbst geschrieben?
Und oh wunder, sogar der Text hat mich angesprochen. Leider habe ich jetzt keine Zeit mehr, werde deine Geschichte aber sicherlich noch lesen!

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Nix zu sagen Augen rollen

22.12.2008 12:05 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
Joi Joi ist weiblich
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Finde die Geshcichte bis jetzt echt gut aber mit dem oben Tommy usw. weiß ich jez eiegtnlcih was da passieren wird sofort und des ist i-wie auch doof aber auch gut^^

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Idril Photography
22.12.2008 13:19 Joi ist offline E-Mail an Joi senden Beiträge von Joi suchen Nehmen Sie Joi in Ihre Freundesliste auf MSN Passport-Profil von Joi anzeigen
Bourrin Bourrin ist weiblich
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Vielen Dank für euer Lob x) Ja, das Gedicht ist selbst geschrieben. Ich werde immer einen Teil am Anfang eines neuen Kapitels setzen.

Nun wart´ich schon lang,
doch der Wind kam noch nicht,
mein Herz, es bangt,
mein Freund, um dich.



Mein Schädel brummte, meine Kehle schmerzte. Der Auftritt war eine einzige Qual. Ich wusste nicht, was plötzlich mit mir los war. Das grelle Licht der Scheinwerfer hatte mich geblendet, das Toben der Menge war zu einem undurchsichtigen, wummernden Lärm geworden. „Nervenzusammenbruch. Sie braucht Ruhe“, hatte der Arzt nachher gesagt. Endlich war ich in meinem Hotelzimmer. Wohltuende Dunkelheit umfing mich, als ich es betrat. Ich ließ mich aufs Bett fallen und vergrub meinen Kopf in der kühlen Bettwäsche. Etwas knisterte, als ich mich zur Seite rollte. Ich tastete mit geschlossenen Augen danach. Es war ein Briefumschlag. Mühsam setzte ich mich auf und schaltete die Nachttischlampe ein. „Für meinen Singvogel“, stand in schiefen, kindlichen Lettern auf dem schmutzig-weißen Umschlag. Ich runzelte die Stirn. Wenn der von Mike war, würde ich ihn verbrennen. Oder zerreißen. Aber er war nicht von Mike. Er war von Kater.

Hallo, mein Singvogel.
Du kennst mich nicht, aber ich kenne dich umso besser. Ich heiße Kater.
Ein Kater mit räudigem Fell und schlechter Vergangenheit. Doch das tut hier nichts zur Sache.
Zuerst sollst du wissen, dass ich dein größter Fan bin, ich verehre dich und deine Stimme. So wie ein Kater eben einen Singvogel verehrt, der wie auf dem Präsentierteller jeden Tag vor einem auf und ab hüpft. Ich sehe dich, mein Singvogel. Ich sehe dich sogar jetzt, wie du mit pochenden Kopfschmerzen im Schein deiner Lampe meine Botschaft liest.


Ich schluckte. Gänsehaut kroch mit langen Fingern meinen Rücken hinauf und ich sah mich mit pochendem Herzen um. ´So ein Unsinn!`, schallte ich mich im nächsten Moment. Hier ist niemand.

Nun, mein Singvögelchen, hab keine Angst. Deine Stimme besänftigt immer wieder das Raubtier in mir.
Ich kenne den Druck, der auf dir lastet. Immer präsent sein, gut aussehen, gut dastehen. Du bist ständig von Menschen und Geräuschen umgeben, auch wenn du dich alleine glaubst. So will ich dir helfen, mein hübscher Singvogel. Ich will dir von jemandem erzählen, der dein Leben verändern kann. Sein Name ist Stille. Stille ist wohltuend, wie Balsam für deine Seele, habe ich Recht? Doch du verlierst unseren Freund, die Stille, immer mehr aus den Augen. Ich will dir die Stille wieder geben. Horch nur genau, sie ist nicht einmal ein Herzschlag.


Und obwohl mich die blödsinnige Angst vor diesem unbekannten Irren, der sich selbst Kater nannte, fast lähmte, befolgte ich seinen Ratschlag. Und da war sie, die Stille.

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Bourrin: 22.12.2008 18:07.

22.12.2008 14:56 Bourrin ist offline Beiträge von Bourrin suchen Nehmen Sie Bourrin in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Bourrin in Ihre Kontaktliste ein
Joi Joi ist weiblich
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Wieder voll gut Geschrieben^^ Schnell weita^^ xD

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Idril Photography
22.12.2008 15:27 Joi ist offline E-Mail an Joi senden Beiträge von Joi suchen Nehmen Sie Joi in Ihre Freundesliste auf MSN Passport-Profil von Joi anzeigen
Bourrin Bourrin ist weiblich
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Am nächsten Morgen fühlte ich mich, als wäre ich betrunken. Das Gefühl ließ auch bis Mittag nicht nach, als Mike kam um mit mir zu sprechen. Wir saßen unten im Hotelrestaurant. Ich hatte einen unberührten Teller mit Meeresfrüchten vor mir.
„Darling, das ist perfekte Publicity. Ich sehe schon die Schlagzeile vor mir: ´Junger Star am Rande ihrer Kräfte – Setzt ihr der Tod ihrer Eltern doch mehr zu, als alle glaubten?`.“ Ich sah, wie er sich in Gedanken selbstgefällig auf die Schulter klopfte. „Nein, Mike“, sagte ich ganz ruhig und stocherte in den Calamaris herum. Mike fixierte mich mit seinem Blick, den er immer aufsetzte, wenn ihm etwas nicht passte und der heißen sollte: „Ich bekomme ja doch, was ich will, also gib lieber schon mal auf.“ Doch ich würde nicht aufgeben. „Nein“, wiederholte ich und aß nun doch etwas. Schmeckte nicht mal schlecht. „Darling, du musst immer im Bewusstsein der Menschen bleiben, sonst…“ „Ja, ja ich weiß, sonst vergessen sie mich. Aber nach dem Vorfall von gestern bin ich sowieso für die nächsten 3 Tage in der Zeitung.“ Ich aß noch einen Bissen, dann stand ich auf und ging nach oben. Und ein herrliches Gefühl der Stärke mit mir.
23.12.2008 12:34 Bourrin ist offline Beiträge von Bourrin suchen Nehmen Sie Bourrin in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Bourrin in Ihre Kontaktliste ein
~*Lotte*~ ~*Lotte*~ ist weiblich
möp.


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super, ganz toll geschrieben!

__________________
danke an blue. für das tollle icon smile
23.12.2008 12:55 ~*Lotte*~ ist offline E-Mail an ~*Lotte*~ senden Beiträge von ~*Lotte*~ suchen Nehmen Sie ~*Lotte*~ in Ihre Freundesliste auf
Bourrin Bourrin ist weiblich
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Als ich am Abend zurück kam, lag ein neuer Brief auf meinem Bett. Ich starrte ihn einige Sekunden lang an und spielte mit dem Gedanken, ihn ungelesen aus dem Fenster zu werfen. Doch meine Neugierde siegte. Er war wie erwartet von Kater.

Hallo, mein Singvogel.
Ich sehe, ich konnte dir helfen. Gut hast du das heute Morgen im Restaurant gemacht.
Ich mag selbstbewusste Frauen.
Hoffentlich hast du Stadium eins der Stille genossen. Der friedlichen, wohltuenden Stille. Doch nun möchte ich dich in Stadium zwei begleiten.
Stille kann nicht nur schön sein, mein Singvögelchen. Sie kann auch wehtun, ängstigen oder besiegen.
Du fragst dich, warum ich dir das alles erzähle? Ich möchte dir helfen, mein Singvogel. Das Leben als Star ist hart. Nun zurück zur Stille. Stadium zwei. Ich sehe dich, mein Singvogel. Du fühlst dich nicht ganz wohl, in deinem hübschen, goldenen Käfig des Ruhmes. Ich begleite dich, auf jedem Schritt den du tust. Wenn du singst, bin ich der Scheinwerfer, der dich blendet, wenn du schläfst, bin ich der Alptraum, der dich verfolgt. Singvögel und Kater haben sich noch nie gut verstanden. Du hast zwar einen hübschen Schnabel, doch mehr als singen kannst du damit nicht. Ich habe auch Krallen, die mir einzig und allein zum Töten gegeben wurden. Und auch andere lauern auf dich. Gib Acht, mein Singvögelchen, gib Acht auf Geräusche in der Stille, die Feinde verraten könnte.



Und wieder tat ich ungewollt, was dieser Verrückte von mir wollte. Und die Stille kam und umfing mich, erstickte jedes Geräusch um mich herum. Und in diese absolute Leere klangen verräterische Schritte, die sich hastig die Straße hinunter bewegten. Ich sprang auf und trat ans Fenster, doch dort war niemand mehr. Aber auf dem kleinen Mauervorsprung draußen sah ich einen Zettel, mit einem Stein befestigt:

Ich kann dich sehen.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Bourrin: 24.12.2008 11:08.

24.12.2008 11:06 Bourrin ist offline Beiträge von Bourrin suchen Nehmen Sie Bourrin in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Bourrin in Ihre Kontaktliste ein
kleine-Araberstute kleine-Araberstute ist weiblich
Meow.


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Gefällt!
großes Grinsen

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It's true - I am an asshole #nod nod#

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Dude, honestly, I'm kiddin' the hell outa ya.

24.12.2008 15:28 kleine-Araberstute ist offline E-Mail an kleine-Araberstute senden Homepage von kleine-Araberstute Beiträge von kleine-Araberstute suchen Nehmen Sie kleine-Araberstute in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie kleine-Araberstute in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von kleine-Araberstute anzeigen
Bourrin Bourrin ist weiblich
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Was wollt ich erreichen,
auf dieser Welt,
die ohne dich
in Schatten fällt.


Das Jahr verstrich langsam und die Angst zerfraß mich. Es war kein weiterer Brief von Kater mehr gekommen, doch seine letzten geschriebenen Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Gib Acht, Singvögelchen… und Ich kann dich sehen. So oft ich mir auch einredete, dass es Schwachsinn war, sie saßen fest in meinem Kopf.
Die vielen Auftritte, der Stress, das ständige Vorhandensein anderer Menschen in meinem Leben überstiegen meine Kraft. Ich konnte einfach nicht mehr. Dann, eines Tages ließ mich Mike in sein Büro kommen. Er hatte die Hände aneinander gelegt, als wolle er beten und deutete mit seinen Fingerspitzen auf mich, als ich mich setzte. „Du, Darling, bist nicht bei der Sache. Die Presse wittert das. Wir können keine negativen Schlagzeilen gebrauchen, verstehst du.“ Er formulierte das als Tatsache, aber ich verstand nicht. Konnte nicht verstehen. Ich wollte doch einfach nur meine Ruhe! „Ich brauche Zeit, Mike. Das alles wird mir zu viel.“ „Ach papperlap, wo sind wir hier denn? Du bist ein Star!“ Was machte das schon? Auch ein Star war nur ein Mensch. Ich wandte mich ab und ging hinaus, Mikes bohrenden Blick im Nacken.
Es war ein herrlicher Tag. Die Sonne schien und ließ den matschigen Schnee am Straßenrand glitzern, für einen Moment vergessen, wie hässlich er war. Das Leben schien träge und ermüdet von der warmen Sonne, die zum Nichtstun einlud. Ich schlenderte durch die Straßen, das Gesicht hinter Schal und Sonnenbrille verborgen. Aber die Leute erkannten mich doch. Gefühlte 350 Autogramme später konnte ich mich endlich in einen kleinen Schmuckladen retten. Ich sah durchs Schaufenster hinaus und wartete darauf, dass sich die Leute verzogen, als ich hinter mir ein Räuspern vernahm. Ein junger Mann von geschätzten 20 Jahren stand an der Theke des Juweliers. Er hatte schwarze Locken, die ihm bis in die Stirn fielen und braune Augen. Anziehende braune Augen. Es war mir peinlich, so offensichtlich ohne Kaufwunsch in dem Laden herum zu stehen, also widmete ich mich den Auslagen. Sie hatten wirklich schöne Sachen. Besonders ein kleiner Anhänger gefiel mir gut. Es war eine kreisrunde Scheibe aus poliertem Silber. An den Rändern waren goldene Linien und Zeichen eingeprägt, die alle auf einen herrlichen, geschliffenen blauen Stein in der Mitte zu liefen. „Gefällt es Ihnen? Das Amulett ist aus einem feinen Silbergemisch, die Einprägungen sind zu 50% aus Gold. Der Lapislazuli in der Mitte hat leichte Pyriteineinschlüsse“, erklärte Tommy, als den ihn sein Namenschild auswies. Er deutete auf die winzigen, schimmernden Goldadern, die den Stein durchzogen. „Es ist ein Einzelstück. Mein Vater schildert es gern als Mondamulett aus.“ Als Tommy lachte, hüpften seine vorwitzigen schwarzen Locken und ein kleines Grübchen erschien in seiner Wange. Ich sah ihm fasziniert zu, bis mir bewusst wurde, dass ich ihn anstarrte. Schnell senkte ich meinen Blick wieder auf den Anhänger. „Es ist sehr schön.“ ´Der Preis allerdings weniger.` Als hätte er meine Gedanken gelesen, lächelte er ein wenig schief. „Aber Einzelstücke haben nun mal ihren Preis.“

Überarbeitet

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Bourrin: 01.01.2009 20:28.

30.12.2008 15:03 Bourrin ist offline Beiträge von Bourrin suchen Nehmen Sie Bourrin in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Bourrin in Ihre Kontaktliste ein
Joi Joi ist weiblich
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echt schön

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Idril Photography
30.12.2008 15:14 Joi ist offline E-Mail an Joi senden Beiträge von Joi suchen Nehmen Sie Joi in Ihre Freundesliste auf MSN Passport-Profil von Joi anzeigen
Schady Schady ist weiblich
Für Logik ist hier kein Platz.


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das ist wirklich gut. ich mag deinen schreibstil total gerne = )

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31.12.2008 17:52 Schady ist offline E-Mail an Schady senden Beiträge von Schady suchen Nehmen Sie Schady in Ihre Freundesliste auf
Bourrin Bourrin ist weiblich
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Dankeschön, dass motiviert richtig, weiterzumachen ^^
Hab des oben jetz überarbeitet, weil ich ziemlich viele Wiederholungen drin hatte.
01.01.2009 20:30 Bourrin ist offline Beiträge von Bourrin suchen Nehmen Sie Bourrin in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Bourrin in Ihre Kontaktliste ein
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