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Die Nuladas |
Vany89

Wildlife Artist
 

Dabei seit: 04.12.2005
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Herkunft: NRW nähe Dortmund
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Hi erstmal schonmal vorraus, das Buch ist noch nicht fertig. Ich werde immer in Abschnitten ein Kapitel reinstellen und ihr könnt dazu Vermutungen äußern, ich find das immer so spannend, was andere vermuten und dazu sagen
Gegen Ende könnt ihr auch noch sagen, wie es weiter gehen soll also so vermuten und ich dichte mir wieder was zusammen
es ist eine Fantasy-Story, ich hoffe ihr mögt sie, habe vor einem Jahr begonnen
Nun die Geschichte:
Wir, die Nuladas lebten fernab von jeder anderen Zivilisation denn wir lebten auf einem Kontinent, der in späterer Zeit einmal Australien genannt werden sollte. Heute gibt es noch die wunderschöne bewachsene Ebene, die Nula mit dem Festland verbindet.
Auf Nula leben nur die Frauen, die Nuladas.
Die Ebene nennen wir die Tirka, es ist ein Name in alter Sprache, es gibt keinen neuen Namen dafür, der sie und ihre Schönheit beschreiben kann und daher nennen wir diesen Übergang Tirka. Sie ist eine große weite Ebene mit vielen Tieren und vielen Seen, in denen man die größten Fische fangen kann. Unser Volk besteht, wie schon beschrieben, nur aus Frauen. Nun fragt sich bestimmt ein Jeder, wie wir uns vermehren! Auf dem Festland, der anderen Seite der Tirka, befindet sich unsere männliche Rasse. Wir Nuladas leben getrennt von ihnen, weil wir uns frei bewegen wollen, ohne uns an jemanden anderen binden zu müssen, als an unsere Kinder. Wenn sich jemand fragt, ob wir nicht schön genug wären um mit der männlichen Rasse mitzuhalten, den muss ich enttäuschen, denn wir sind um einiges schöner. Die Nuladas haben lange, wunderschöne glänzende, blonde Haare. Es gibt aber auch Abwege in die hellen Brauntöne. Ich jedoch war anders, anders als alle anderen. Schon als kleines Kind hatte ich im Gegensatz zu den anderen Mädchen keine blonden oder hellbraunen Haare. Ich besaß dunkelbraune, gewellte Haare, die sich wenn ich sie nicht jeden Morgen kämmen würde, zu wallenden Locken verwandeln würden. Ich hatte nicht wie die anderen blaue Augen, sondern tief braune, die ohne Sonnenschein schwarz waren. Ich besaß kaum Freunde, nur einige, wenige Außenseiter – mein Name ist Shira. Als ich noch ein Kind war, konnte ich nicht begreifen, warum mich fast niemand mochte, denn ich war nicht hässlich, im Gegenteil ich war schöner als alle anderen. Schon als Kind strahlte ich von allen anderen heraus, und das nicht nur wegen meiner Haare, sondern auch wegen meines Aussehens.
Eines Tages, ich wurde gerade acht Jahre alt, starb meine Mutter. Es war ein schmerzlicher Verlust, denn ich musste dabei zusehen. Ungekannte, längst vergessene Lebewesen die sich Jahrhunderte lang genau unter uns aufhielten, hatten sie getötet. Es war ein schreckliches Erlebnis. Sie waren groß, haarig und hatten schwarzes Fell. Sie hatten riesige Pranken, so groß, dass sie mit nur zehn Tieren eine Armee von tausend Mann besiegen könnten, diese Geschöpfe der Hölle sind die Zujas. Sie sehen aus wie geflügelte Drachen, nur mit Haaren. Ich hatte Angst, denn es geschah in einer dunklen Nacht, als der Mond seinen monatlichen Wechsel fast vollendet hatte, um von neuem zu beginnen.
Draußen in der Dunkelheit hörte man keinen Laut, denn die bedrohlich werdende Kraft war von jedem zu spüren. Die Zujas kamen damals durch den harten, kalten Steinboden. Sie haben so scharfe Krallen, dass es ihnen nichts ausmacht sie an hartem, glattem Stein abzuwetzen. Meine Mutter kam gerade von draußen mit dem Abendbrot herein. Ich erinnere mich noch genau daran, sie wollte das Gemüse aus dem Garten holen. Dann kamen sie. Wir hörten ein rumpeln unter unseren Füßen. Es wurde immer stärker. Dann, plötzlich stand eines von diesen fies grinsenden Zujas vor mir.
Meine Mutter wollte mich schützen, denn der Zuja holte mit seiner starken Pranke aus, und sie schmiss sich vor mich. Sie wurde tödlich getroffen, ihre letzten, gequälten Worte an mich waren, ich solle verschwinden, denn ich sei hier nicht mehr sicher. Dann starb sie wie ich vermutete, denn ihre Verletzungen waren einfach zu schwer. Gedanken strömten durch meinen Kopf, ich sollte den Ort meiner Kindheit verlassen, den Ort an dem ich geboren war? Ich sollte an diesem so sehr vertrauten Ort nicht mehr sicher sein? Das konnte ich nicht mehr verstehen, denn ich war noch zu klein um dies zu tun. Nun rannte ich und rannte. Ich fand mich später weit weg von Zuhause. Ich war an einem See gelandet, an dem, wie ich mich erinnerte, immer die Wäsche gewaschen wurde. Er war weit weg und die Frauen mussten lange laufen, um ihn zu erreichen.
Lange Zeit hatte ich mich dort noch aufgehalten, wie lange kann ich nicht mehr sagen, denn ich bin vor Erschöpfung eingeschlafen und erst mitten in der Nacht wieder aufgewacht. Ich hatte ein Geräusch gehört und sah kurz danach ein Retu. Dies sind flauschige Wesen, mit langen Beinen, einem langen Schwanz und einer Panzerung, die sogar einem Hieb von einem Zuja standhalten konnte. Es waren schöne Tiere. Ihr Fell war normaler weise schwarz, doch dieses Retu war weiß. Es war kein Albino, denn es hatte Rehbraune wunderschöne Augen, die mich anfunkelten im Licht der Sterne und des Mondes. Es kam langsam auf mich zu und stupste mich mit seiner hundeartigen Schnauze an. Ich fühlte eine seltsame Bindung zu ihr – sie hieß Neja, wie ich später erfuhr. Neja nahm mich all die Jahre auf, gab mir zu essen, zu trinken und das Gefühl von Geborgenheit. Mittlerweile war ich nun eine junge Frau von vierzehn Jahren geworden.
Mein Haar war mir bis über meine Taille gewachsen und ich hatte nun die so typische, weibliche Figur angenommen. Ich beobachtete oft die Mädchen des Dorfes, die die Wäsche waschen gingen. Ihr Haar glitzerte in der Sonne weißlich und mit rötlichen Tönen. Es fiel wie Gold über ihre Schultern. Diese Mädchen hatten nicht nur das Wäschewaschen im Sinn, das war mir bewusst, denn in den Wäldern jagten häufig Jäger, des anderen Geschlechts. Ich kann nicht sagen, dass die Mädchen keine gute Figur hatten, denn sie hatten schöne Körper. Fast alles war gleich bei ihnen und bei mir bis auf – die Haare natürlich. Am Abend kam ich mit Neja wieder von der Jagd zurück. Wir hatten kleine Rehe gefangen, die sich von der großen Gruppe getrennt hatten. Später in der Nacht legten wir uns zum Schlafen hin, wobei mich Neja jede Nacht bewachte. Wir gaben ein seltsames Bild ab, denn man sah nur unsere Haare, ihr schneeweißes und mein dunkelbraunes, das sich untereinander vermischte. Ich war keineswegs einsam, denn ich sprach oft mit Neja. Die Retus sind zwar Tiere, doch sie lernen sehr schnell. Neja war unserer Sprache mächtig und sie lehrte mich die alten Religionen unseres Volkes, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Sie berichtete mir auch, wie wir Menschen den Zujas noch entgegentreten konnten und sie abwehrten. Doch als wir dies vollbracht hatten, lebten wir noch mit den Männern auf der anderen Seite der Tirka zusammen. Sie konnten uns dabei helfen, die Zujas zu besiegen. Doch die Zujas hatten sich mit allem anderen Bösen zusammengeschlossen und uns besiegt.
Mir wurde klar, dass unser Volk nur überstehen könne, wenn sich alle Lebewesen der oberen Welt zusammenschlössen. Doch dies würde Meinesserachtens nach nie geschehen, da wir Nuladas ein eitles und hohes Volk waren und wir uns niemals mit den „Tieren“ zusammenschließen würden, obwohl die meisten, der von uns so bezeichneten Lebewesen, gar keine Tiere waren. So wie die Retus. Sie waren keine Tiere, sondern Lebewesen, die höher entwickelt waren als ich und alle anderen Nuladas dachten. Die Retus hatten es geschafft, sich vor den Zujas Respekt zu verschaffen, indem sie sie besiegt haben und sie bei jedem ihrer Angriffe wieder vertrieben hatten. Die Retus waren zwar nicht so groß, aber sie hatten mehr Macht, denn sie beherrschten die Magie der Natur. Dies bedeutet, dass alle kleineren Naturgewalten, wie Flüsse, Bäche, Pflanzen, Feuer und der Boden auf sie hören. Doch wir beide waren einzeln und wir hatten keine Chance, wenn uns die Zujas angreifen würden. So brachte Neja uns zu den Enas – unseren männlichen Partnern.
Wir suchten Schutz bei ihnen, und den bekamen wir. Wir lebten von nun an bei einer Bauernfamilie. Die Familie bestand aus einem Ehepaar, welches sich erstaunlicherweise nicht getrennt hatte, und ihrem Sohn, der den Namen Raan hatte. Er war ungefähr in meinem Alter und musste genau wie ich auch jeden Tag auf dem Feld arbeiten. Es gab bloß eine Angelegenheit, über die meine neue Familie zu dieser Zeit nicht Bescheit wusste und die war – dass ich eine Frau war. Neja hielt es für besser meine Anwesenheit als Frau zu vertuschen, bis die richtige Zeit käme. Den Rest des Herbstes verbrachten wir damit, die Ernte von den Feldern in das Haus zu bringen, was eine sehr anstrengende Arbeit war. Der Winter verlief normal und ich konnte mich auf mein Training im Frühjahr vorbereiten, bei dem mich Raan und Neja unterrichten wollten. Der Winter endete schnell, denn es wurde nicht sonderlich kalt. Am Morgen vor meiner ersten Trainingsstunde wachte ich erholt auf und wusste, dass dies ein guter Tag werden würde. Gegen Sonnenaufgang machte ich mich auf den Weg. Es war ein kleiner abgeschiedener Ort im Wald auf einer Lichtung. Meinesserachtens ein sehr guter Trainingsort, mit allen Landschaften, die man sich nur wünschen konnte, es waren Felsen auf dem Platz, ein Bach, Wiesen, Matsche und im Bachbereich sogar auch Sand. Neja kleidete mich entsprechend schnell und männlich an, damit Raan uns nicht zufällig sehen konnte. Die neue Kleidung war mir fremd.
Neja hatte mir ein großes, weites Leinentuch um meinen Oberkörper gewickelt, damit meine Brüste mich nicht verraten würden. Ich stieg in die schweren Kettenhemden und stülpte mir den gut gepanzerten Brustpanzer über. An meinem Unterkörper trug ich eine Leinenhose als Wärmeisolierung, denn es war ja immer noch Frühling. Darüber zerrte mir Neja eine schwere Hose, damals wusste ich noch nicht aus was sie gemacht war, doch später erfuhr ich, dass sie aus einem Drachenpanzer gemacht wurde, der Ähnlichkeiten mit dem natürlichen Panzer von Neja hatte. Dann tauchte Raan auf. In seiner vollen Ausrüstung und ich musste zugeben, dass er recht gut gebaut war. Er hatte einen vom often Training gestählten Oberkörper. Er hatte auch sehr schöne Haare, diese waren hellbraun und er hatte braune Augen. Ich muss zugeben, dass er mir sehr sympathisch war. Dann fing das Training an. Als erstes lernte ich die Haltung eines Schwertes und eines Schildes. Bei den weiteren Treffen wurde mir gelehrt, wie man mit allerlei Waffen umgeht und wie man sich mit einfachen Gegenständen verteidigen konnte. Bei diesen Übungen konnte Neja nur zusehen, denn sie wusste nichts über den Gebrauch von Waffen. Doch nach etlichen Stunden hatte sie nun doch die Stelle von Raan übernommen. Bei ihr lernte ich etwas über den Gebrauch von Körper und Geist. Ich lernte, wie ich einem Krieger mühelos und ohne Anstrengungen das Genick brechen könnte. Raan verärgerte seine Situation und begann den Unterricht neben mir als Nejas zweiter Schüler.
Doch die bessere Schülerin war ich. Es lag mir im Blut mich mit den Kräften meines eigenen Körpers zu verteidigen und mit ihnen zu kämpfen. Im Langersehnten Sommer wurde nun endlich mit der Magie angefangen. Neja beherrschte nicht nur die Kräfte ihres Körpers, sondern auch die Kräfte der Natur. Die hatte die Gabe sie zu kontrollieren. Um die erste Lektion der Magie abschließen zu können dauerte es bis zum Anfang der Erntezeit. In diesem Herbst mussten wir jedoch nicht die gewohnte Arbeit auf dem Feld erledigen, sondern mussten beim Verteidigungsaufbau der Stadt helfen.
Die Bewohner verlangten mehr Sicherheit, da es viele Überfälle auf die Stadt gab und somit begannen wir eine große Mauer aus Stein um die Festung zu bauen. Es war ein ganz besonderer Stein, da er keine Fugen hinterließ. Dieser Rohstoff wird jedoch leider in späterer Zeit einmal aufgebraucht sein. Er war glatt und gab einen Regenbogenschimmer am Tage ab und einen bläulich, lilanen bei Nacht. Es war harte Arbeit, doch am Ende umringte die Mauer die ganze Stadt und war nur durch eine Brücke passierbar. Die Dorfbewohner konnten also sicher leben.
Das erste Kapitel bis jetzt gibt es 15
aber nun eure Meinungen
LG Vany
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04.01.2006 11:03 |
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Vally

<3 weitergeben!
 

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Hey Vany,
die Geschichte gefällt mir schon recht gut, aber ein paar Sachen hab ich noch zu kritisieren. ^^
Also, irgendwie geht mir das alles viel zu schnell. Ich fände es schöner, wenn du die verschiedenen Situationen etwas mehr ausbauen würdest, auch indirkete Reden einbringst. Auch Wörter wie "Training" und "Wärmeisolierung", welche ja eher modern sind, passen nicht so recht in deine Erzählung, da diese Nuladas ja vor langer Zeit gelebt haben. Ich würde da andere Worte suchen, das klänge dann schöner.
Aber an sich gefällt mir die Story echt gut, schreib mal weiter.
Lg, Vally
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Te gusta, verdad Enrique?
Estamos hablando del máximo glamour.
Todo va estar en blanco y negro.
... y hay una chica por ahí que te gusta...
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04.01.2006 11:35 |
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Vany89

Wildlife Artist
 

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Dankeschön
das sollte ein Rückblick sein, es wird ja erzählt aus der Sicht von Shira
ok also hier das nächste Kapitel.
2.
Das ganze Jahr trainierte ich nun schon mit Raan und Neja. Ich machte große Fortschritte, sowie in der Kampfeskunst, als auch in der Zauberei.
Nun folgte der Sommer. Er ist mir sehr wichtig, da ich mein Übungskapitel abschließen konnte und mit der Praxis begann und gegen Raan und Neja antreten konnte. Es fing an mit dem Kampf auf dem Land. Hier schnitt ich recht gut ab. Danach folgte das Training im Wasser, welches sich als nicht sehr einfach herausstellte. Ich rutschte dauert weg, im Gegensatz zu Raan, der mit seinen starken, muskulösen Beinen sicher auf den glitschigen Steinen stand. Er lachte nur immer als ich ins Wasser fiel, doch das brachte mich noch mehr dazu mich anzustrengen. Der Kampf im Wasser war auch nicht nur eine Sache der Kraft, da ich mich davor hüten musste mit meinem Oberkörper die Wasseroberfläche zu berühren. Wenn ich mit ihr in Berührung kommen würde, sähe man, dass ich eine Frau wäre und dies durfte nicht geschehen – noch nicht. Ich war im frühen Winter geboren worden und bekam zu meinem fünfzehnten Geburtstag ein Pferd geschenkt, es war eine schwarze Stute mit glänzender Mähne. Raan besaß schon lange ein Pferd, einen weißen Hengst, den er selbst gezüchtet hatte. Meine Stute hatte er eingefangen, ich nannte sie Opal, da sie im Licht in allen denkbaren Farben leuchtete. Er meinte, dass jeder Krieger ein Pferd brauche, wofür ich ihm sehr dankbar war, denn ich hatte mir früher schon immer ein Pferd gewünscht, welches sich meine Mutter aber nicht leisten konnte. Am nächsten Tag bot mir Raan an, mit ihm eine kleine Reise zu unternehmen. Ich sagte natürlich zu, um so schnell wie möglich die Umgebung zu erkunden. So beluden wir unsere Pferde mit allem erdenklichen Dingen, die wir für die Reise benötigen würden. Wir ritten gegen Mittag los um noch im hellen einen geeigneten Lagerplatz zu finden. Unterwegs trafen wir auf die verschiedensten Landschaften, wie Wälder, Felder, große Weiden mit grasendem Vieh und auf Sumpfgegenden. Natürlich war auch vereinzelt etwas vom Urwald zu erkennen, in dem undenkbar viele Tiere lebten. Gegen Anbruch der Dämmerung kamen wir dann endlich an einem geeigneten Ort für die Nacht an, - endlich, denn mein Hinterteil schmerzte mir. Raan und ich gingen zusammen Holz holen, er das Holz für unser Nachtlager und ich das Feuerholz. Es war nicht schwer in einer bewaldeten Gegend Holz zu finden, aber wir mussten uns vor wilden Tieren in Sicherheit bringen. Zum Glück blieb der Wald uns heute friedlich, es waren nur vereinzelt ein paar Grillen und Frösche zu hören und natürlich der schöne Vogelgesang, der im Regenwald nicht zu überhören ist. Am nächsten Morgen machten wir uns auf Entdeckungstour. Gegen Mittag trafen wir dann endlich auf eine erstaunliche Entdeckung. Ein alter Tempel, zugewachsen mit Farn und allen möglichen Pflanzen aber noch in guter Verfassung. Wir holten uns Feuer und gingen auf den Erkundungsgang. Im Innern waren lauter Wandzeichnungen und alte Schriften zu entdecken. Leider erfuhren wir auch sehr schnell, warum dieser Tempel noch nicht ausgeraubt wurde. Nach einem kleinen Fußmarsch stießen wir auf eine riesige Schlangengrube. In ihr entdeckten wir zwar vorerst nur kleine Würgeschlangen, doch das sollte sich blad ändern. Ein Gang weiter kamen wir an einen grausigen Ort. Lauter Skelette und Tierkadaver lagen in diesem Runden Raum, aus dem es nur einen Ausgang gab. Wir gingen weiter hinein und hörten plötzlich hinter uns ein zischen. Ein riesiger Cryptonikus, eine zehn Meter lange Schlange mit einer Art Drachenpanzerung, schlängelte sich zu uns herunter. Unter ihrem Gewicht bröckelten die Deckensteine. Sie kam uns immer näher und unser Licht schien Raan bald die Finger zu verbrennen. Ich konnte es kaum glauben so ein riesiges Tier noch einmal lebend zu sehen, denn sie waren eigentlich in den Tempeln verschwunden und waren seid dem die Priester sie verlassen hatten verschollen geblieben. Nun schlängelte sich dieses riesige Tier direkt vor uns, sicher jeden Moment sein Mittagessen zu bekommen. Raan ergriff sein Schwert und stellte sich dem Untier. Doch die Schlange riss ihm mit den langen Zähnen das Schwert aus der Hand. „ Jetzt, Shira! Zeig ihr was du gelernt hast!“ Raan hatte große Schmerzen, da sich ein Zahn der Schlange in sein Handgelenk gebohrt hatte. Ich zog mein Schwert. Die Schlange jedoch reagierte blitzschnell und schnappte mir das Schwert aus der Hand. Ich war verzweifelte beinahe, doch dann kam mir eine Idee. Ich dachte an Neja, und an dass, was sie in dieser Situation machen würde, und da hatte ich die Lösung. Feuer! Ich schuf mit meinem Körper ein Feuer, zwar nicht sehr groß, denn ich war noch unerfahren aber es wirkte, der Cryptonikus wich zurück. Ich ergriff den Staub auf dem Boden und schleuderte es ihm in die Augen. Geblendet, zischte er wütend und ich sah meine Chance. Ich schnappte mir mein Schwert und rammte es durch die dicke Panzerhaut des Monstrums. Glücklicher Weise traf ich direkt das Herz und die Schlange viel mit einem harten Schlag zu Boden. Um die gesamte Bevölkerung der Schlangen in diesem Tempel zu vernichten schnappte ich mir Raan und rannte mit ihm zu den kleinen Cryptonikussen. Ich tötete diese mit mehreren gezielten Schwerthieben und brachte zum Schluss die vorstehende Wand zu Fall. Ich schleifte Raan aus dem Tempel. Draußen sammelte ich Heilkräuter und beschwor einen Zauber um seine Wunden einigermaßen zu heilen. Nach ein paar Minuten ging es ihm auch schon wieder besser. Wir beschlossen, weiter zu ziehen. Da wir unsere gesamte Verpflegung auf dem Rücken der Pferde hatten, brauchten wir uns keine Sorgen um unsere Raststelle zu machen. Wir ritten weiter, mussten die Pferde aber bald durch ein Dickicht führen. Gegen Abend waren wir beide sehr froh, dass wir unsere eigenen Pferde zu Hause im Stall gelassen hatten, denn wir mussten unsere Begleiter bald darauf frei lassen. Wir hörten Geräusche. Feindliche Geräusche. Die abgesattelten Pferde ließen wir wegtraben und trafen einige Schritte weiter auf eine große Gruppe von Raptronaren. Dies war jedoch nicht das Problem, da sie Pflanzen fraßen, mehr ihre Hüter machten mir Sorgen. Feindliche Bauern in Begleitung von großen Kriegern, mindestens fünfundzwanzig an der Zahl. Wir kletterten geräuschlos auf einen Baum. Ich glaubte jedoch mein Herz würde mich verraten, da es so laut schlug. Neben mir bemerkte ich auch Raans Aufregung. Erst als sich die Menschen zurück in ihre Zelte zogen, kamen wir zur Ruhe und ich konnte mir die wundervollen Tiere ansehen. Sie hatten keine Hufe, sondern drei Zehen an allen vier Beinen. Wie schon gesagt waren sie Pflanzenfresser, jedoch nicht unbewaffnet. Auf dem Kopf sind Hörner wie bei einem Rind, mit dem Unterschied, das sie nicht nur zwei haben, sondern, vier. Zwei direkt über den beiden Augen und zwei kurz vor den Ohren. Sie haben ein Maul, wie die in Afrika lebenden Giraffen und auch so einen langen Hals. Auf dem Rücken befinden sich dunkelbraune, im Sonnenlicht rötlich schimmernde Haare. Am Bauch und an den Beinen sind die kräftigen Muskeln jedoch von Panzerplatten geschützt. Gegen kleine Feinde sind sie also optimal geschützt. Plötzlich bewegte sich eines dieser Tiere auf uns zu. Ich blieb wie angewurzelt sitzen, doch es kam immer näher. Ein Ast vor meiner Nase verschwand langsam im Maul des Raptronaren. Ich wagte eine Hand auszustrecken um ihn zu berühren. Zu meiner Erleichterung ließ er es sich gefallen und ich konnte diese wunderschöne, weiche Schnauze streicheln. Als er sich nach wenigen Minuten wieder entfernte, überkam mich der Schlaf und ich lehnte mich an den schon schlafenden Raan an um es ihm nachzumachen. Diese Nacht verging zum Glück noch ruhig. Am nächsten Morgen wachten wir durch den lauten Lärm auf, die unsere Nachbarn dort unten in ihren Zelten verursachten. Eines der Tiere wurde von kleineren Räubern angegriffen. Die Raptronaren machten daraus jedoch so einen Umstand, dass bei dem Lärm gleich der ganze Dschungel wach werden müsste. Das ohrenbetäubende Jaulen der Raptronaren war ja nicht schlimm, es sollte jedoch schlimmer kommen. Ein verängstigtes Tier rannte schnurstracks auf unser Versteck zu. Die Männer kamen natürlich hinterher um es wieder einzufangen. Mir wurde ganz mulmig bei dem Gedanken, dass sie uns entdecken könnten und dieses riesige Tier kam im Trab auf uns zu. Gerade als ich dachte, dass Wesen wäre an uns vorbei und man hätte uns nicht bemerkt, rammte der Raptronar einen dicken Ast und Raan stürzte vom Baum. Ich erstarrte vor Entsetzen. Mit lautem Gebrüll rannten die Männer auf Raan zu, die Speere erhoben. Um ihn zu beschützen, stürzte ich mich ebenfalls hinunter. Die verwunderte Masse, sowie Raan, starrte mich verwundert an, erschrocken über meinen Mut und meine Dummheit zugleich. Ich starrte zurück in ihre vernarbten Gesichter. Eines jedoch fiel mir in der Menge auf, Raans. Er war eine Schönheit gegen die anderen Männer. Seine mittelblonden Haare stachen kaum von seiner braunen Haut ab. Ihm waren in den 2 Jahren, die ich bei ihm lebte dort ein Bart gewachsen, wo sich vorher nur ein leichter Flaum befand. Durch das harte Training mit Neja war ihm auch schon bedenklich mehr Muskelmasse gewachsen, was man von mir nicht behaupten konnte. Nach meinem Körperbau her hätte ich sein kleiner Bruder sein können, der noch nicht diese breiten Schultern besaß, die anscheinend in dieser Familie so üblich waren. Doch sie schienen nicht von meinem Körperbau abgelenkt zu sein, sondern von meinem Haar. Allein schon, dass es braun war – nein es hing mir auch noch lang herunter. Sie hatten noch nie einen Mann gesehen, dem die Haare bis an die Taille reichten. Erschrocken stopfte ich es wieder in meine Kopfbedeckung zurück. Doch kaum ich mich versah hatten sie Raan vergessen und tummelten sich um mich. Ich hoffte, sie hatte mein Geheimnis noch nicht herausgefunden, doch wie es aussah, brauchte ich mir bei dieser dumm gaffenden Menge nicht zu fürchten. Sie waren nur unausgebildete Kämpfer, die mit ihrer Herde von Raptronaren Geld verdienen wollte. Als Gefangene der Gruppe mussten wir helfen, die Tiere zu füttern. Am Abend sprach mich Raan noch einmal auf das Geschehene an. „Ich habe noch nie so einen seltsamen Jungen wie dich gesehen. Sag mir, in welchem Matschhaufen hast du dich zuvor gewälzt und so gleichmäßig, sodass deine Haare so eine seltsame Farbe haben?“ Verzweifelt nach einer Antwort suchend, kam ich auf den Endschluss, dass es langsam Zeit würde, meinem treuen Freund die Wahrheit zu erläutern, zwar nicht die ganze, jedoch ein Teil daraus. Ich erzählte ihm alles, abgesehen von meinem kleinen Geheimnis, das ich noch nicht preisgeben wollte. Erzählte ihm von meiner Mutter und dem Angriff in jener Nacht. Als ich endete, verzog er keine Miene. Er nahm mich nur in den Arm und drückte mich an sich, wahrscheinlich geschockt über meine Vergangenheit. Zum Glück merkte er aber nicht, dass ich ihm etwas verschwieg, denn dieses Geheimnis sollte er erst einige zeit später erfahren. Unsere „Sklaventreiber“ ließen uns von Morgens bis Abends schuften, sodass wir dann nur noch in die für uns reservierten Strohballen fielen. Raan schimpfte Abends immer, dass er überall an den Händen Schwielen hätte, mit erstaunen bemerkte ich aber, dass er so viel hatte, dass er wohl meine mit haben müsste. An meinen Händen war erstaunlicher Weise nämlich keine einzige Schwiele oder auch kein einziges Zeichen von schwerer Arbeit zu sehen. Viele Abende arbeiteten wir durch bis zum Anfang der Nacht, als wir nur noch von Mondlicht geleitet zurück in die Strohballen fanden.
LG Vany
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04.01.2006 11:54 |
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