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Morgenrot bringt Sorgentod |
Riina
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Dabei seit: 05.09.2007
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Morgenrot bringt Sorgentod |
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Morgenrot bringt Sorgentod
Prolog
Sie wischt ihm gerade die Schweißperlen von der Stirn, als er erwacht. Seine Pupillen sind groß und in jedem einzelnen seiner Züge, ist pure Schwäche zu erkennen.
"Wie ... wo... " Stottert er verwirrt und starrt die Frau an, die sich noch immer über ihn beugt. "Oh, endlich bist du wach." Lächelt sie seufzend und lässt sich auf dem Hocker nieder, der neben dem Holzbett steht. Der dumpfe Geruch von Krankheit und Schmerz liegt in der Luft und lässt alles unglaublich schwer und ungemütlich erscheinen.
"Habe ich denn lange geschlafen?" Soeben hat er beschlossen, die Wo-bin-ich-Frage , zu verschieben. Vielleicht ist es auch besser so, denn er befindet sich trotz seines Erwachens noch in einer äußerst unstabilen Lage.
"Oh ja! Und ob. Du hast drei Tage lang durchgeschlafen, aber das hat dir bestimmt auch gut getan. Du musst etwas ziemlich schlimmes durchgemacht haben." Sie unterbricht sich kurz, um einen Blick zur Tür zu richten. Doch dann fasst sie ihre Rede wieder auf und sieht dem Jungen direkt in seine Augen. Der sieht nur schweigend auf seine Hände herab. "Und auch wenn du jetzt wieder wach bist, du darfst auf keinen Fall unüberlegt handeln und versuchen, aufzustehen. Ich kann es dir zwar nicht verbieten, aber glaube mir, es könnte fatale Folgen haben." Es machte sie unzufrieden zu sehen, dass er ihr nicht richtig zuhören wollte. Doch wieso verstand er denn nicht, dass er vor Tagen nur gerade so dem Tod entkommen war und nun Ruhe brauchte? Es würde ihm doch nichts nutzen, wenn er nun einfach aufstand und sich somit überlastete. - Und vorallem würde sein Körper einfach streiken. Bestimmt kein sehr schönes Erlebnis, vermutet sie.
Und so entrinnt ihrer Kehle nun ein Seufzer. Es ist für sie so schrecklich, dass sie ihm keine Bettruhe befehlen kann. Nein, sie kann es nur empfehlen - Zwingen jedoch, wäre nicht richtig gewesen. Und das scheint er zu merken, denn er versucht sogleich seinen Oberkörper aufzurichten. Doch das verweigern seine Muskeln und so sieht er doch ein, dass es keinen Nutzen hat, jetzt aufzustehen.
"Wo bin ich überhaupt? Und was ist passiert?" Er blickt die Fremde an und versucht dann irgendwo in dem Raum etwas zu finden, dass ihm seine Erinnerung wieder zurück bringen konnte. Doch da ist leider nichts, was ihm bekannt vorkommt. Alles blitzt nur fremd und funkelt kühl.
Und dann plötzlich, legt diese Frau ihm ihre Hand auf die schweißnasse Stirn.
"Du bist in Sicherheit - und das ist alles, was zählt." Irgendetwas in ihm regte sich. Woher sollte er das Wissen nehmen, ihr vertrauen zu können? "Und was passiert ist?" Sie hebt leicht die Stimme und zieht dann die Hand zurück in ihren Schoß. "Ich weiß es nicht. Wir alle hatten die Hoffnung, dass du selbst es uns berichten könntest. Aber dem ist ja nicht der Fall. Oder erinnerst du dich an etwas?" Sie sieht ihn fragend an. Mit diesen himmelblauen Augen, die ihm ganz wohl ums Herz machen. Wieso - weiß er nicht.
"Ich..." Beginnt er und legt den Kopf ein wenig anders auf das Kissen, als könnte er sich dadurch besser erinnern. Und dann fährt er fort ...
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Doch dann stand er wieder vor der Tür
und wagte das Klopfen trotzdem nicht.
* Zitat
Dieser Beitrag wurde 10 mal editiert, zum letzten Mal von Riina: 05.09.2007 16:02.
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05.09.2007 15:49 |
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aschenputtel

baby du siehst gut aus
 

Dabei seit: 23.07.2006
Beiträge: 1.496
Name: Paula
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RE: Morgenrot bringt Sorgentod |
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nicht schlecht. worum gehts in der geschichte? schreib doch noch ein wenig weiter, bitte.
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06.09.2007 10:42 |
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Riina
Mitglied
 

Dabei seit: 05.09.2007
Beiträge: 16
Themenstarter
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es wird eine fantasie geschichte und worum es genau geht,
erfährt man dann ja in dem nächsten kapitel.
* edit. Ist jetzt auch online.
Kapitel 1
Reste der Erinnerung
"Ich kann mich eigentlich an nichts mehr erinnern. Außer das tiefe, dunkle schwarze Loch, das..." Er unterbricht sich und bemüht sich vergebens, ihren Blick einzufangen. Und dann spricht er trotzdem weiter, denn er weiß, sie hört ihm zu - auch wenn sie ihn nicht ansieht.
"... dann plötzlich vor mir aufgetaucht ist, als ich gegen irgendetwas hartes schlug." Sie sieht ihn plötzlich mit runzelnder Stirn an und rückt etwas unruhig auf dem Hocker herum. Woher die plötzliche Nervosität kommt, weiß der Junge nicht. Doch er vermutet etwas geheimes, was sie ihm auf keinen Fall verraten möchte.
"Was ist?" Harkt er trotzdem nach und taxiert sie mit mürbem Blick. Er schafft es nicht, sich voll auf sie zu konzentrieren. Dafür ist er noch zu schwach und der Schmerz, der auf seinen Rippen lastet, noch zu groß. Genau, Qualen benebeln seine Gedanken. Vielleicht kehrt die Erinnerung ja dann auch zurück, wenn er keine Schmerzen mehr hat, fragt er sich heimlich und wartet noch immer auf eine Antwort.
"Nichts." Und da ist sie. Die Antwort. Doch er will sie ihr nicht glauben, denn ihre Reaktion war zu verschärft gewesen, als das nichts hätte sein können. Deshalb sieht er sie nun auch zweifelnd an und legt die Arme ausgestreckt an seine Seiten.
"Du weißt nichts, über das Vergangene?" Seine Stimme klingt misstrauischer denn je. Und wenn sie es merkte, musste sie wohl eine sehr gute Schauspielerin sein, die es plötzlich schaffte, die Wahrheit unter einer Maske zu verbergen. Doch wieso hatte sie es dann eben nicht getan? Eine weitere Sache, die den Jungen zum Grübeln anregte, doch das würde er ebenfalls in die Zukunft verschieben. Denn jetzt war eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt.
"Nein, ich weiß nichts." Durchschneidet sie dann auch gleich seine Gedanken und erhebt sich. "Doch jetzt solltest du weiter schlafen. Oder es jedenfalls versuchen." Sie legt eine kurze Schweigepause ein und dreht sich nochmal kurz zu dem Kranken zurück, ehe sie sich dann zur Tür wendet. "Ich bringe dir dann etwas zu Essen vorbei und wenn du das noch nicht runter bekommst, mache ich dir einen Brei. Damit solltest du wohl keine Probleme haben." Meint sie noch mit sanfter Stimme und ist auch schon verschwunden.
Bumm, die Tür fällt wieder ins Schloss und somit ist der Junge unter sich. Oder zumindest glaubt er, dass es so ist.
"Sie verheimlicht mir bestimmt etwas... vielleicht ist dieses Geheimnis auch der Schlüssel zu meinen Erinnerungen." Murmelt er monoton vor sich hin und streicht sich durchs dichte, dunkle Haar. Wer ist er überhaupt? Wo ist er und vorallem, was war passiert? Das alles sind Fragen, die ihn beschäftigen. Und trotzdem bleiben sie unbeantwortet. Einerseits, weil er kaum einen klaren Gedanken fassen kann, andererseits, weil niemand da ist, der ihm antworten könnte und er selbst hatte seine Erinnerungen verloren.
Nicht zu wissen, wer er ist, ist schrecklich, findet der Junge. Noch nicht einmal seinen Namen kennt er, geschweigedenn seine Eltern. Und gerade seine Wurzeln, meint er zu sich selbst, findet er so besonders wichtig. Zwar weiß er nicht weshalb, doch irgendetwas in seinem Herzen sagt es ihm.
"Vielleicht weiß mein Herz auch noch mehr. Und dann könnte es mir auch helfen, meine richtige Existenz wieder zu finden." Er bemüht sich darum, auf seinen Brustkorb hinab zu schielen, doch so wirklich will es ihm nicht gelingen. "Doch wie kann ich mit meinem Herzen reden? Es spricht ja nur zu mir, wenn es es für richtig hält. Und sehr wahrscheinlich wird es gerade dann keine Lust auf eine Art von Konversation haben, wenn ich es will." Seine Stimme klingt murrend, ja, schon fast ärgerlich. Doch eigentlich kann er seinem Herzen ja keine Vorwürfe machen. Immerhin ist es nur eine Pumpe, die ihn mit Blut versorgt. - Nicht mehr und nicht weniger.
Er seufzt und startet einen Versuch, sich in dem Bett zu drehen. Doch die harte Feder schneidet ihm tief ins Fleisch, sodass er schnell wieder in die alte Position zurück kehrt. Obwohl sein Rücken davon ja schon schrecklich schmerzte. Aber man musste in dieser Hinsicht die eine Qual, gegen die andere abwiegen.
Und so kommt es, dass er die Hände wieder auf den alten, angestammten Platz legt und die Augen schließt. Noch einige Zeit huschen wirre Bilder in seinem Kopf herum, doch letztendlich überkommt ihn der Schlaf und lässt ihn in eine Traumwelt hinab gleiten, die er so noch nie bewusst erlebt hat. - Oder zumindest kann er sich nicht mehr daran erinnern.
Eine kleine Elfe springt da auf seinen Arm und sieht ihn lächelnd an. Er kennt auf einmal ihren Namen. Sie heißt Animé und dient unter Galeros. Der ist ein mächtiger, riesiger Drache. Die Spannweite seiner Flügel erreicht in ausgebreitetem Maße, eine volle Länge von 100 Metern. Das findet der Junge ziemlich gruselig, doch Animé beruhigt ihn mit ihrer sanften, engelsgleichen Stimme. Und doch ist sie eben eine Elfe. Klein, mit spitz geschnittenen Ohren und einer reinen, weißen Haut, die Elfenbein gleicht. "Er ist ein gescheiter Kerl und wir alle mögen ihn. Du magst ihn doch auch, weißt du nicht mehr?" Sie klettert lächelnd noch etwas näher an sein Ohr heran und legt ihre Hände dann wie zu einem Trichter geformt an ihren Mund, als wolle sie, dass nur er sie höre und dafür aber laut und deutlich. "Kannst du dich nicht mehr an die Flügel erinnern, die er dir schenken wollte? Aber dir sind sie ja nicht gewachsen!" Schimpft sie plötzlich vollkommen außer sich und lässt sich von seiner Schulter gleiten. Merkwürdigerweise scheint ihr Aufkommen beinahe geräuschlos zu sein. Oder die Ohren des Jungens sind geschädigt, doch das bestreitet er. Immerhin hatten sie soeben ja noch einwandfrei funktioniert.
Er legt die Stirn in Falten und beginnt vollkommen kopflos durch die Traumwelt zu spazieren. Animé folgt ihm lautlos, doch der Junge beachtet sie vorerst nicht. Trotz allem kommt ihm das alles hier bekannt vor. Obwohl er doch noch nie hier war? Obwohl er sich nicht einmal an so einen Traum erinnern kann! Wie ist das denn nur möglich?
Er findet keine Antwort und beschließt, sich nicht weiter in Gedanken einzugraben. Das würde ja doch wieder zu nichts führen.
Plötzlich steht er vor einer Tür und legt reaktionsartig seine Hand auf das kalt vermutete Holz. Doch nun, wo er es berührt, erwärmt es sich plötzlich. Es ist eine angenehme Wärme, fast so, als gehe sie von seinem Herz aus, aber gleichzeitig spürt er sie auch an jedem seiner Finger.
Mit einem klackenden Geräusch, springt die Tür aus dem Schloss und öffnet sich für den Jungen. Animé betrachtet das Treiben mit einem Lächeln. Doch sie erscheint keineswegs überrascht zu sein. Viel eher verrät ihr Blick etwas von Wissen ... oder von Gewohnheit.
Der Dunkelhaarige kann es nicht so wirklich deuten, obwohl er es gerne möchte.
Mit einem tiefen, fast selbstbemitleidendem Seufzer tritt er in das Steinhaus ein und dreht sich einmal um die eigene Achse. "Animé, wohne ich hier?" Fragt er, als er sich zu der kleinen Elfe umdreht. Die schaut ihn nur grinsend an und schüttelte verständnislos den Kopf. "Du bist heute ein riesiger Schussel! Oder willst du mich nur auf den Arm nehmen?" Harkt sie nach und stämmt die Arme in die Seiten, während sie ihn herausfordernd ansieht. Ihre Nase ist leicht gerümpft und die schmalen Wangenknochen erscheinen sich leicht zu röten - fast, als wäre es ihr unangenehm oder würde sie wütend machen. Doch der Junge hatte beides nicht beabsichtigt. Im Gegenteil. "Hmh." Macht er nur und dreht lässt den Blick durch den großen, braunen Raum gleiten. Von außen wirkte alles gar nicht so groß, doch hier drinnen glich die Wohnfläche einem halben Fußballfeld. "Und weißt du auch, wie ich heiße." Nun blickt ihm Animé nur herablassend entgegen. Ihr Gesicht verzieht sich zu einer Fratze, doch der Junge versucht es zu ignorieren. Er musste schließlich endlich erfahren, wer er war. Im Traum und in der Realität.
"Hör auf, dich über mich lustig zu machen. Dass du hier wohnst und wie du heißt, weißt du ja wohl. Und ich weiß auch, dass du ..."
Plötzlich reißt der Dunkelhaarige die Augen auf. Irgendetwas hat ihn soeben aus Gedanken geschreckt. Und nach dem Bruchteil einer Sekunde weiß er auch, wer oder was es ist. - Die Frau, die sich so liebevoll um ihn sorgt. Sie ist wieder da und hat die Hand auf seine Stirn gelegt. Heftig schlagend prescht eine Ader der Stirn ihren Fingern entgegen. Und das beunruhigt sie, das sieht er sofort an ihren Gesichtszügen. Oh, wie durchschaubar im Vergleich zu der kleinen Elfe doch ist, denkt sich der Junge verächtlich und dreht den Kopf zur Seite. Doch sie schiebt ihn wieder zurück und schwenkt eine Teekanne vor ihm herum. "Du musst endlich etwas trinken. Im Schlaf, weißt du, hast du geredet. Das kann von deinem Wassermangel kommen." Sie stellt eine Tasse auf den kleinen runden Tisch, der neben dem Bett steht und füllt diese mit herrlich duftendem Früchtetee voll.
Sie hat also seine Worte gehört? Hält sie ihn nur für verrückt? Panik macht sich in ihm breit, der er versucht sie zu unterdrücken. Wenn ich nicht einmal das kann, bin ich wohl nicht besser als diese Frau. Und um Meilen schlechter als eine kleine Elfe, die mir gerade mal bis zum Knie reicht, feixt er verächtlich und starrt schnaubend auf die volle Tasse. "Ich trinke, wenn du draußen bist. Vorher trinke ich nicht." Die Blondine sah ihn verblüfft an und nickt dann gefügig. "Wenn du meinst..." Wispert sie nur schulterzuckend und dreht sich um, um den Raum zu verlassen. "Ist der Tee gesüßt?" "Nein." Erwidert sie nur monoton und er wundert sich nicht schlecht, über die plötzliche Kälte in ihrer Stimme. "Aber du musst ihn ungesüßt trinken, der Honig in den Vorräten ist knapp." Der Junge nickt nur und entlässt sie nun aus dem Zimmer. Obwohl sie es auch getan hätte, wenn er es nicht gewollt hätte. Doch so, kann er sich wenigstens an dem Gedanken erfreuen, irgendwem etwas befohlen zu haben. Und auch wenn er das irgendwie egoistisch und abnormal findet, gibt es ihm doch ein Gefühl, dass er nicht beschreiben kann. Und wieso nicht? - Vielleicht, weil ihm die Worte dazu fehlen oder der nötige Verstand.
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Doch dann stand er wieder vor der Tür
und wagte das Klopfen trotzdem nicht.
* Zitat
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Riina: 06.09.2007 20:35.
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06.09.2007 14:27 |
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Spyrning

volim te zlato moje <3
 

Dabei seit: 23.06.2007
Beiträge: 587
Herkunft: NRW
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Zitat: |
Original von Riina
es wird eine fantasie geschichte und worum es genau geht,
erfährt man dann ja in dem nächsten kapitel.
* edit. Ist jetzt auch online.
Kapitel 1
Reste der Erinnerung
"Ich kann mich eigentlich an nichts mehr erinnern. Außer das tiefe, dunkle schwarze Loch, das..." Er unterbricht sich und bemüht sich vergebens, ihren Blick einzufangen. Und dann spricht er trotzdem weiter, denn er weiß, sie hört ihm zu - auch wenn sie ihn nicht ansieht.
"... dann plötzlich vor mir aufgetaucht ist, als ich gegen irgendetwas hartes schlug." Sie sieht ihn plötzlich mit runzelnder ["gerunzelter" klingt besser.] Stirn an und rückt etwas unruhig [Ich würde "und rückt unruhig etwas auf dem Hocker rum.] auf dem Hocker herum. Woher die plötzliche Nervosität kommt, weiß der Junge nicht. Doch er vermutet etwas geheimes, was sie ihm auf keinen Fall verraten möchte.
"Was ist?" Harkt [Hakt ohne R.] er trotzdem nach und taxiert sie mit mürbem Blick. Er schafft es nicht, sich voll auf sie zu konzentrieren. Dafür ist er noch zu schwach und der Schmerz, der auf seinen Rippen lastet, noch zu groß. Genau, Qualen benebeln seine Gedanken. Vielleicht kehrt die Erinnerung ja dann auch zurück, wenn er keine Schmerzen mehr hat, fragt er sich heimlich und wartet noch immer auf eine Antwort.
"Nichts." Und da ist sie. Die Antwort. "Und da ist sie, die Antwort." Würde ich das schreiben. Doch er will sie ihr nicht glauben, denn ihre Reaktion war zu verschärft [verschärft passt hier nicht wirklich, oder? Ich würde evtl "heftig" oder "auffällig" einsetzen.] gewesen, als das nichts hätte sein können. Deshalb sieht er sie nun auch zweifelnd an und legt die Arme ausgestreckt an seine Seiten.
"Du weißt nichts, über das Vergangene?" Seine Stimme klingt misstrauischer denn je. Und wenn sie es merkte, musste sie wohl eine sehr gute Schauspielerin sein, die es plötzlich schaffte, die Wahrheit unter einer Maske zu verbergen. Die Sätze verwirrten mich erst etwas, ich musste ca 4 mal lesen, bis ich das ganze einmal kapiert hatte xD Ich würde bei "wenn sie es merkte" das es ausschreiben, sodass man schneller versteht, was gemeint ist. Doch wieso hatte sie es dann eben nicht getan? Eine weitere Sache, die den Jungen zum Grübeln anregte, doch das würde er ebenfalls in die Zukunft verschieben. Denn jetzt war eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt.
"Nein, ich weiß nichts." Durchschneidet sie dann auch gleich seine Gedanken und erhebt sich. "Doch jetzt solltest du weiter schlafen. Oder es jedenfalls versuchen." Sie legt eine kurze Schweigepause ein und dreht sich nochmal kurz zu dem Kranken zurück[Hatte sie sich denn vorher umgedreht? Steht nicht im Text.], ehe sie sich dann zur Tür wendet. "Ich bringe dir dann etwas zu Essen vorbei und wenn du das noch nicht runter bekommst, mache ich dir einen Brei. Damit solltest du wohl keine Probleme haben." Meint sie noch mit sanfter Stimme und ist auch schon verschwunden.
Bumm, die Tür fällt wieder ins Schloss und somit ist der Junge unter sich. Oder zumindest glaubt er, dass es so ist.
"Sie verheimlicht mir bestimmt etwas... vielleicht ist dieses Geheimnis auch der Schlüssel zu meinen Erinnerungen." Murmelt er monoton vor sich hin und streicht sich durchs dichte, dunkle Haar. Wer ist er überhaupt? Wo ist er und vorallem, was war passiert? Das alles sind Fragen, die ihn beschäftigen. Und trotzdem bleiben sie unbeantwortet. Einerseits, weil er kaum einen klaren Gedanken fassen kann, andererseits, weil niemand da ist, der ihm antworten könnte und er selbst hatte seine Erinnerungen verloren.
Nicht zu wissen, wer er ist ["Wer man war" würde ich hier schreiben], ist [Wäre dann ja auch war, aber vllt gehts ja auch so... Oder? XD] schrecklich, findet der Junge. Noch nicht einmal seinen Namen kennt er, geschweigedenn seine Eltern. Und gerade seine Wurzeln, meint er zu sich selbst, findet er so besonders wichtig. Zwar weiß er nicht weshalb, doch irgendetwas in seinem Herzen sagt es ihm.
"Vielleicht weiß mein Herz auch noch mehr. Und dann könnte es mir auch helfen, meine richtige Existenz wieder zu finden." Er bemüht sich darum, auf seinen Brustkorb hinab zu schielen, doch so wirklich will es ihm nicht gelingen. "Doch wie kann ich mit meinem Herzen reden? Es spricht ja nur zu mir, wenn es es für richtig hält. Und sehr wahrscheinlich wird es gerade dann keine Lust auf eine Art von Konversation haben, wenn ich es will." Seine Stimme klingt murrend, ja, schon fast ärgerlich. Doch eigentlich kann er seinem Herzen ja keine Vorwürfe machen. Immerhin ist es nur eine Pumpe, die ihn mit Blut versorgt. - Nicht mehr und nicht weniger.
Er seufzt und startet einen Versuch, sich in dem Bett zu drehen. Doch die harte Feder schneidet ihm tief ins Fleisch, sodass er schnell wieder in die alte Position zurück kehrt. Obwohl sein Rücken davon ja schon schrecklich schmerzte. Aber man musste in dieser Hinsicht die eine Qual, [Komma weg, denk ich] gegen die andere abwiegen.
Und so kommt es, dass er die Hände wieder auf den alten, angestammten Platz legt und die Augen schließt. Noch einige Zeit huschen wirre Bilder [Wovon? Vllt würde ich hier wenigstens schemenhaft beschreiben, was er sieht.] in seinem Kopf herum, doch letztendlich überkommt ihn der Schlaf und lässt ihn in eine Traumwelt hinab gleiten, die er so noch nie bewusst erlebt hat. - Oder zumindest kann er sich nicht mehr daran erinnern.
Eine kleine Elfe springt da auf seinen Arm und sieht ihn lächelnd an. Er kennt auf einmal ihren Namen. Sie heißt Animé und dient unter Galeros. Der ist ein mächtiger, riesiger Drache.[Den Satz mag ich nicht. Vielleicht klingt das besser, wenn man schreibt: (...) dient unter Galeros, einem mächtigem und riesigem Drachen.] Die Spannweite seiner Flügel erreicht in ausgebreitetem Maße, eine volle Länge von 100 Metern. Das findet der Junge ziemlich gruselig, doch Animé beruhigt ihn mit ihrer sanften, engelsgleichen Stimme. Und doch ist sie eben [eben ist ziemlich umgangssprachlich, das hat mein Deutschlehrer mir jetzt eingetrichtert xD] eine Elfe. Klein, mit spitz geschnittenen Ohren und einer reinen, weißen Haut, die Elfenbein gleicht. "Er ist ein gescheiter Kerl und wir alle mögen ihn. Du magst ihn doch auch, weißt du nicht mehr?" Sie klettert lächelnd noch etwas näher an sein Ohr heran und legt ihre Hände dann wie zu einem Trichter geformt an ihren Mund, als wolle sie, dass nur er sie höre und dafür aber laut und deutlich. "Kannst du dich nicht mehr an die Flügel erinnern, die er dir schenken wollte? Aber dir sind sie ja nicht gewachsen!" Schimpft sie plötzlich vollkommen außer sich [Warum ist sie deswegen so außer sich?] und lässt sich von seiner Schulter gleiten. Merkwürdigerweise scheint ihr Aufkommen beinahe geräuschlos zu sein. Oder die Ohren des Jungens sind geschädigt, doch das bestreitet er. Immerhin hatten sie soeben ja noch einwandfrei funktioniert.
Er legt die Stirn in Falten und beginnt vollkommen kopflos [Inwiefern kopflos? Wirkt irgendwie fehl am Platz, das Wort.] durch die Traumwelt zu spazieren. Animé folgt ihm lautlos, doch der Junge beachtet sie vorerst nicht. Trotz allem [Trotz was? Das ist nicht offensichtlich. Vielleicht solltest du lieber schreiben: "Obwohl er sich nicht direkt daran erinnern kann, schon einmal an diesem Ort gewesen zu sein..."] kommt ihm das alles hier bekannt vor. Obwohl er doch noch nie hier war? Obwohl er sich nicht einmal an so einen Traum erinnern kann! [Die obwohls würde ich dann lieber vorher nennen, oder das "Trotz allem" wegmachen.] Wie ist das denn nur möglich?
Er findet keine Antwort und beschließt, sich nicht weiter in Gedanken einzugraben. Das würde ja doch wieder zu nichts führen.
Plötzlich [Ich würde vorher noch mehr von der Umgebung beschreiben.] steht er vor einer Tür und legt reaktionsartig seine Hand auf das kalt vermutete Holz. Doch nun, wo er es berührt, erwärmt es sich plötzlich. Es ist eine angenehme Wärme, fast so, als gehe sie von seinem Herz aus, aber gleichzeitig spürt er sie auch an jedem seiner Finger. [Das Holz erwärmt sich und es scheint von seinem Herz auszugehen? Gleichzeitig spürt er es aber auch an den Fingern... Klingt unlogisch.]
Mit einem klackenden Geräusch, springt die Tür aus dem Schloss und öffnet sich für den Jungen. Animé betrachtet das Treiben mit einem Lächeln. Doch sie erscheint keineswegs überrascht zu sein. Viel eher verrät ihr Blick etwas von Wissen ... oder von Gewohnheit.
Der Dunkelhaarige kann es nicht so wirklich deuten, obwohl er es gerne möchte.
Mit einem tiefen, fast selbstbemitleidendem Seufzer tritt er in das Steinhaus ein und dreht sich einmal um die eigene Achse. "Animé, wohne ich hier?" Fragt ["fragte" klein geschrieben.] er, als er sich zu der kleinen Elfe umdreht. Die schaut ihn nur grinsend an und schüttelte verständnislos den Kopf. "Du bist heute ein riesiger Schussel! Oder willst du mich nur auf den Arm nehmen?" Harkt sie nach und stämmt die Arme in die Seiten, während sie ihn herausfordernd ansieht. Ihre Nase ist leicht gerümpft und die schmalen Wangenknochen erscheinen sich leicht zu röten - fast, als wäre es ihr unangenehm oder würde sie wütend machen. Doch der Junge hatte beides nicht beabsichtigt. Im Gegenteil. "Hmh." Macht er nur und dreht lässt den Blick durch den großen, braunen Raum gleiten. Von außen wirkte alles gar nicht so groß, doch hier drinnen glich die Wohnfläche einem halben Fußballfeld. "Und weißt du auch, wie ich heiße." Nun blickt ihm Animé nur herablassend entgegen. Ihr Gesicht verzieht sich zu einer Fratze, doch der Junge versucht es zu ignorieren. Er musste schließlich endlich erfahren, wer er war. Im Traum und in der Realität.
"Hör auf, dich über mich lustig zu machen. Dass du hier wohnst und wie du heißt, weißt du ja wohl. Und ich weiß auch, dass du ..."
Plötzlich reißt der Dunkelhaarige die Augen auf. Irgendetwas hat ihn soeben aus Gedanken geschreckt. Und nach dem Bruchteil einer Sekunde weiß er auch, wer oder was es ist. - Die Frau, die sich so liebevoll um ihn sorgt. Sie ist wieder da und hat die Hand auf seine Stirn gelegt. Heftig schlagend prescht eine Ader der Stirn ihren Fingern entgegen [Der Satz klingt vollends merkwürdig ^^ Und auf der Stirn sind keine Adern, an denen man so direkt fühlen könnte. Oder??]. Und das beunruhigt sie, das sieht er sofort an ihren Gesichtszügen. Oh, wie durchschaubar im Vergleich zu der kleinen Elfe doch ist, denkt sich der Junge verächtlich und dreht den Kopf zur Seite. Doch sie schiebt ihn wieder zurück und schwenkt eine Teekanne vor ihm herum. "Du musst endlich etwas trinken. Im Schlaf, weißt du, hast du geredet. Das kann von deinem Wassermangel kommen." [Redet man wirklich im Schlaf, wenn man zu wenig getrunken hat?? Ich glaube nicht.] Sie stellt eine Tasse auf den kleinen runden Tisch, der neben dem Bett steht und füllt diese mit herrlich duftendem Früchtetee voll. ["vollfüllen klingt komisch. Wie wäre es mit: "(...) und gießt herrlich duftenden Früchtetee in diese, bis sie fast ganz voll ist". Oder so ähnlich.]
Sie hat also seine Worte gehört? Hält sie ihn nur für verrückt? Panik macht sich in ihm breit, der [die] er versucht sie zu unterdrücken. Wenn ich nicht einmal das kann, bin ich wohl nicht besser als diese Frau. Und um Meilen schlechter als eine kleine Elfe, die mir gerade mal bis zum Knie reicht, [Ich würde das Gedachte noch kennzeichnen durch 'Gedachtes' oder Gedachtes] feixt er verächtlich und starrt schnaubend auf die volle Tasse. "Ich trinke, wenn du draußen bist. Vorher trinke ich nicht." Die Blondine sah [Kleiner Zeitfehler. "Sieht" muss hin] ihn verblüfft an und nickt dann gefügig. "Wenn du meinst..." [Komma] Wispert ["Wispert" klein geschrieben.] sie nur schulterzuckend und dreht sich um, um den Raum zu verlassen. "Ist der Tee gesüßt?" "Nein." Erwidert sie nur monoton und er wundert sich nicht schlecht, [Komma muss weg ^^] über die plötzliche Kälte in ihrer Stimme. "Aber du musst ihn ungesüßt trinken, der Honig in den Vorräten ist knapp." Der Junge nickt nur und entlässt sie nun aus dem Zimmer [Hier würde ich wörtliche Rede verwenden.] . Obwohl sie es auch getan hätte, wenn er es nicht gewollt hätte. Doch so, kann er sich wenigstens an dem Gedanken erfreuen, irgendwem etwas befohlen zu haben. Und auch wenn er das irgendwie egoistisch und abnormal findet, gibt es ihm doch ein Gefühl, dass er nicht beschreiben kann. Und wieso nicht? - Vielleicht, weil ihm die Worte dazu fehlen oder der nötige Verstand. |
Prolog und 1. Kapitel, gefällt mir schon ziemlich gut
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13.09.2007 17:50 |
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