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Für immer unendlich / Arbeitstitel |
Jerana

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Dabei seit: 31.07.2005
Beiträge: 389
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Für immer unendlich / Arbeitstitel |
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Hab mal das erste Kapitel einer meiner Storys hier reinkopiert und würd mich über Bewertungen und konstruktive Kritik freuen.
Kapitel I – Schmerzvolle Erkenntnis im Zwielicht
Verwirrt starre Katrina an die Zimmerdecke.
Der Raum war in völlige Dunkelheit getaucht, das einzige Licht kam von Marcos Radiowecker.
Der junge Mann neben ihr atmete gleichmäßig und die Schwere des Armes, der über Katrinas Bauch lag, zeigten der jungen Frau, dass ihr Freund schlief.
Ein leiser Seufzer drang über ihre Lippen.
Sie hatte gehofft, dass es diesmal anders sein würde.
Dass diese ewige Sehnsucht nach dem Unbekannten endlich aufhören würde.
Dass ihr Herz Ruhe finden würde und dass sie bei einem Mann bleiben konnte.
Doch all das war ihr anscheinend nicht vergönnt, denn es war nicht die erste Nacht, in der sie sich schlaflos neben Marco umherwälzte und sich fragte, was werden sollte.
Zärtlich drückte sie ihm einen Kuss auf die Stirn.
Sie hatte ihn geliebt, liebte ihn noch, doch war diese Liebe anscheinend nicht stark genug, um sie zu halten.
Irgendetwas in ihr zwang sie weiterzusuchen, zwang sie ziellos umherzuwandern, ohne Halt auf fremde Menschen zuzudriften.
Vorsichtig setzte sie sich auf, schwang die Beine aus dem Bett, nachdem sie Marcos Arm mit einem schmerzverzerrten Lächeln auf den Lippen von ihrem Bauch gehoben hatte.
Zwei starke Arme hielten sie jedoch fest, drehten sie zurück ins Bett.
Langsam schlug Marco die Augen auf, schaute sie fragend an.
Als er ihr schmerzerfülltes Gesicht sah, ließ er langsam die Arme sinken und ein Ausdruck tiefer Trauer trat in seine Augen.
„Du wirst gehen, nicht wahr?“ fragte er leise mit brüchiger Stimme und schaute Katrina aus traurigen Augen fragend an.
Katrina nickte nur und Tränen traten ihr in die Augen.
Sie hasste es ihm wehzutun und sie hasste sich selbst dafür, ihn verlassen zu müssen, obwohl sie ihn liebte.
Aber sie hatte keine Wahl, sie würde nie wirklich vollkommen glücklich sein.
Marco schluckte und Tränen traten in seine Augen.
„Deine Mutter hat mich davor gewarnt, dass es dir nicht möglich sein wird bei mir zu bleiben!“ flüsterte er unter Tränen und schaute Katrina bittend an.
Der jungen Frau lief eine einzelne Träne über das Gesicht, während weitere an den dichten schwarzen Wimpern hängen blieben, die die dunkelblauen Augen umrahmten.
Langsam hob Marco die Hand, wischte die Träne weg.
„Weine nicht Katrina!“ sagte er sanft und legte ihr die Hand auf die Wange.
Es ging eine Wärme von seiner Hand aus, die Katrina erzittern ließ.
Wie es schon je her seine Angewohnheit gewesen war, zitierte Marco mit leiser Stimme, die nun brüchig und mit Trauer durchtränkt war, einen seiner Sprüche:
„Schöne Tage – weine nicht, dass sie vorüber sind, sondern lächle, dass es sie gab!“ flüsterte er und umarmte sie sanft, vielleicht zum letzten Mal.
Beiden liefen nun ungehindert die Tränen über die Wangen und ein eiserner Ring von Trauer umschloss Katrinas Herz.
„Geh jetzt!“ bat Marco mit bebender Stimme.
Ein letztes Mal küsste er sie, bevor Katrina langsam, von Trauer bedrückt, aufstand und sich umzog.
Als sie die Wohnung verließ und die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, wusste sie, dass diese Liebe nur ein weiteres Kapitel auf ihrem Weg des Leidens, einem Weg gepflastert mit Tränen und gebrochenen Herzen, war.
Tränenblind trat sie auf die dunkle Straße hinaus.
Eigentlich sollte es ihr Angst machen mitten in der Nacht in der Innenstadt New Yorks herumzulaufen, doch betäubte der Schmerz über das Ende der Beziehung zu Marco alle anderen Gefühle.
Die wenigen Menschen, die wenig später mit ihr in der U-Bahn saßen und ihre Tränen bemerkten warfen ihr mitleidige Blicke zu, doch die meisten bestätigten das Klischee der Anonymität der Großstadt und würdigten sie keines Blickes.
Katrinas Gedanken schweiften ab, schienen ihren trauernden Körper zu verlassen.
Ihre Mutter hatte ihr einst prophezeit, dass es immer so sein würde, dass ihr Herz für immer ruhelos wie der Nordwind, der über weite, trostlose Ebenen bläst, sein würde.
Erneut stiegen der jungen Frau Tränen in die dunkelblauen Augen und sie strich sich mit einer routinierten und unbewusst eleganten Bewegung die dicken schwarzen Locken aus dem Gesicht.
Den Blick zu Boden gerichtet stieg sie an ihrer Haltestelle aus und machte sich langsam, mit schweren Schritten auf den Weg nach Hause.
Als sie ihre Wohnungstür aufschloss und sie langsam öffnete stellte sie fest, dass sie schon oft, vielleicht viel zu oft so nach Hause gekommen war.
Und mit jeder weiteren Trennung bekam ihr Herz mehr Narben und es sah so aus, als könnte sie niemals wirklich glücklich sein.
Traurig und seltsam ausgelaugt ließ sie sich auf ihr Bett fallen.
Ohne sich noch einmal zu bewegen blieb sie auf dem Bett liegen und weinte sich in den Schlaf.
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20.07.2006 23:56 |
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Kruemelkeks

Teufel im Engelskostüm O=)
 
Dabei seit: 27.02.2005
Beiträge: 566
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Also ich finde das ziemlich gut. Das Thema ist interessant gewählt und auch wie du damit umgehst, zieht einen mit. Ich mag deinen Schreibstil und finde, dass du die Situation sehr geschickt vermittelst.
Schreib mal weiter, dann kann man noch besser beurteilen
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21.07.2006 00:05 |
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Jerana

Mitglied
 

Dabei seit: 31.07.2005
Beiträge: 389
Themenstarter
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Danke für deinen Kommentar und dein Interesse.
Werd mal weiterschreiben.
Hat sonst noch einer vielleicht nen kommentar für mich?
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22.07.2006 00:59 |
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Jerana

Mitglied
 

Dabei seit: 31.07.2005
Beiträge: 389
Themenstarter
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Damits hier mal weitergeht der Anfang vom zweiten Kapitel
Kapitel II – Quälende Fragen
Tagelang vergrub sich Katrina in ihrer Trauer.
Wieso konnte sie nicht einfach normal glücklich werden?
Sie war sich sicher, dass sie besser bei Marco geblieben wäre.
Vielleicht hätte er es irgendwann geschafft diese Unruhe aus ihrem Herzen zu vertreiben und ihr Herz ganz für sich zu gewinnen.
Doch musste all diese Fragen mussten nun für immer ungeklärt bleiben.
Müde und ausgebrannt schleppte sie sich zur Arbeit, zwang sich ein Lächeln auf, bevor sie die Tanzschule betrat.
Sie war Tänzerin, da zählte es nicht, was man wirklich fühlte, sondern nur wie man sich präsentierte.
Die Unterrichtsstunden zogen sich schleppend dahin und selbst ihr eigenes Training nach den Tanzstunden machte ihr keinen Spaß.
Ihr Tanzpartner Juanes tadelte sie mehr als einmal, weil alle ihre Bewegungen ausdruckslos und schlaff waren.
Langsam begann Katrina jedoch aus ihrer Trauer aufzutauchen und das einzige, was ihr wirklich noch wehtat war die Tatsache, dass sie Marco und sich selbst hatte verletzen müssen.
Ihre Abende verbrachte sie einsam zu Hause und sie war eigentlich froh darüber, dass sie nachdenken konnte.
Dennoch fasste sie sich ein Herz und schnappte sich den Telefonhörer, als sie wieder einmal allein zu Hause vor dem Fernseher saß, und wählte langsam die Telefonnummer ihrer Mutter.
Zu lange schon hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt, war sie doch früher ihre Vertraute, ihre Freundin und gleichzeitig ihre Mutter gewesen.
Mit jedem Tuten in der Leitung verkrampfte der Körper der jungen Frau sich, sie spannte alle Muskeln an, selbst die Muskeln in ihrem Gesicht zitterten vor Anstrengung.
Das Piepsen eines Anrufbeantworters ertönte in der Leitung und Katrinas Körper verharrte kurz in der zusammengezogenen Haltung, bevor sie sich dazu überwinden konnte sich zusammenzureißen und den Hörer in Richtung der Gabel zu bewegen.
Plötzlich hörte sie ein atemloses „Hallo!“ aus dem Telefonhörer erklingen und riss diesen hektisch hoch.
Stumm stand sie da, horchte in den Hörer, horchte auf die gestresste Stimme ihrer Mutter, die wieder und wieder „Hallo?“ fragte.
Schließlich fasste sie sich ein Herz und flüsterte „Mum!“ in den Höhrer.
Nun entstand auf der anderen Seite eine lange Stille.
„Katrina…“ war das einzige, was ihre Mutter nun herausbrachte.
Lang, zu lang war ihr Streit totgeschwiegen worden.
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26.07.2006 00:28 |
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Kruemelkeks

Teufel im Engelskostüm O=)
 
Dabei seit: 27.02.2005
Beiträge: 566
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Hui, dieser Teil gefällt mir persönlich noch besser. Du beschreibst die Gefühle einfach wahnsinnig gut und punktgenau. Auch diese unsicherheit von ihr bringst du sehr gut rüber.
Ich bin gespannt wie es weitergeht
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26.07.2006 11:17 |
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Jerana

Mitglied
 

Dabei seit: 31.07.2005
Beiträge: 389
Themenstarter
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Danke für den lieben Kommentar.
Sonst noch wer was zu sagen?
*lieb in die runde schaut*
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26.07.2006 20:40 |
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%Pferdefan%

ist kein Pferdefan -.-
 

Dabei seit: 10.07.2006
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Herkunft: Schweiz
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Ich finde das wirklich toll, wie du schreibst! Ich schreibe selbst auch Geschichten, aber wie du diese Emotionen rüberbringst- das ist einfach fabelhaft. Du musst unbedingt weiterschreiben, du hast riesengrosses Talent!!!!!!!!
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23.09.2006 14:42 |
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Anne

Erdbeerfreak
 

Dabei seit: 08.02.2005
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Herkunft: Bielefeld
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Schreibst du noch weiter? *lieb schau*
Mir gefällt der Anfang echt gut
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23.09.2006 17:16 |
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