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Geschrieben von Sari am 02.02.2009 um 17:58:

 

ja ich führe so ein verhalten auf mangelndes können des reiters zurück. wenn das pferd merkt es kommt durch und der reiter das durchgehen lässt, prost!

ich würde mir was einfallen lassen. pferd beschäftigen und ablenken und dadurch dann vorbeireiten. wenn da wirklich nix is, dann muss mein pferd auch wirklich keine panik schieben, außer ich verkrampf mich oben drauf.
ach das sind alles so ne fallbeispiele ^^
jeder reagiert anders und reitet anders, einen einzigen richtigen weg gibts doch eh nie.



Geschrieben von Luca am 02.02.2009 um 18:14:

 

Zitat:
Original von Yasi
Zitat:
"Sei immer eine Zehntelsekunde schneller als dein Pferd"


So reite reite ich, zumindest versuche ich es und das nicht beim Erschrecken.


Ich sehe (mal die ganzen anderen Beiträge außer Acht gelassen, da waren einfach zu viele (teilweise unnütze) dabei) bei dieser Methode bloß eine andere Schwierigkeit:

Unterbewusst bereitest du dich also auf den Fehler deines Pferdes vor. Das heißt, du erwartest etwas, was noch nicht eingetroffen ist und aktivierst entsprechend ggf. auch schon gewisse Muskelpartien.
Nun sind Pferde zwar nicht besonders intelligent, aber dafür (meistens) sehr sensibel und aufmerksam, was die Körpersprache aber auch die eigene Charakterverfassung anbelangt. Wenn du selbst davon ausgeht, dass dein Pferd an der entsprechenden Stelle scheuen/lostraben/ungehorsam sein wird, dann könnte dadurch eine "self-fullfilling prophecy" entstehen. Du selbst provozierst die Situation also mit hervor.
Dieses Abwarten, bis das Pferd selbst den Fehler macht, hat auch mit einer gewissen Akzeptanz zu tun, dass jede Situation neu eingeschätz werden mag. Es bedeutet, dass du nicht von vornherein jede Lage abschätzt und verurteilst, sondern selbst eventuell auch ruhiger bist. Diese Ruhe kann sich auf das Pferd übertragen.
Wenn man es einmal ausprobiert, wird man feststellen, dass viele Problemsituationen so von vornherein aus der Welt geschafft werden können. Bleibt man selbst ruhig und locker, wird das Pferd dies auch tun.
Natürlich trifft das nicht immer zu.

Und man sollte dem Pferd auch keine Freikarte geben. Geht das Pferd beim ersten Anlauf nicht auf den Hänger, dann geht man nicht beim zweiten Mal gezielt heran und beim dritten Mal wieder nicht, sondern für ein Ziel im Lernprozess müssen schon einige Male die Schranken gesetzt werden, bevor man dem Pferd wieder die Möglichkeit gibt, das eben Gewonnene auch unter Beweis zu stellen.
Und in gewissen Situationen ist ein Vorweggreifen auch essentiell.

Das richtige Abwägen und Einschätzen spielt also auch hierbei, wie sonst eigentlich auch fast überall in der Reiterei und dem Umgang mit Pferden, eine wichtige Rolle.



Geschrieben von Sari am 02.02.2009 um 18:36:

 

wenn du den rest meines beitrages liest, ist dein argument von allein widerlegt Augenzwinkern



Geschrieben von leli am 02.02.2009 um 18:46:

 

Der hintere Teil unseres Reitplatzes ist die Erschreck-Stelle Nr. 1 bei fast jedem Pferd am Stal, obwohl eigentlich nichts anders ist als in den anderen Teilen der Bahn.
Washi erschreckt sich schon jahrelang immer mal wieder dort. Zumindest wird er da immer schneller und aufmerksamer. Ich lass ihn nicht den Fehler machen, zu scheuen, da ich dann die nächsten fünf Tage Arbeit damit hab. Ich zeige ihm von Anfang an, dass er sich keine Sorgen darüber machen muss, weil ich mir keine Sorgen darüber mache. Ich bleibe entspannt und zeige ihm wieder, sobald er guckt oder schneller wird, dass er sich auf mich und meine Hilfen konzentrieren soll. Das klappt wunderbar.
Ich habe mal einem Trainer auf einem Kurs zugeschaut. Das Pferd eines Kursteilnehmers wurde beim Rundown immer schief. Als der Trainer sich auf das Pferd setzte, tat es das nicht. [Also lag es vermutlich am Sitz // an der Hilfengebung des Reiters.] Trotzdem lenkte der Trainer das Pferd extra schief um es anschließend zu korrigieren. Das war so ziemlich das schwachsinnste, was ich je gesehen habe. Aber davon hast du ja nicht gesprochen, Maybe. Trotzdem. Wenn ich kann, korregiere ich Fehler sofort, da das Pferd etwas nur innerhalb von sehr wenigen Sekunden verbindet. Wenn ich das Pferd also erst wegspringen lassen und dann richte wird es deine Korrektur nicht mehr mit dem Fehler verbinden.



Geschrieben von soul am 03.02.2009 um 10:44:

 

Ich finde es kommt immer darauf an warum das Pferd etwas macht.

Wenn es erschrickt, dann muss man es dafür nicht umbedingt bestrafen,

auch das beispiel mit dem ausreiten und das man schonmal daran vorbeigeritten ist, dafür konnte das pferd auch nichts.

Denn pferde sehen auf der seite nur mit einem auge, dadurch sehen sie rechts und links nur verschwommen,
wenn etwas vor ihnen ist sehen sie es mit beiden augen und damit auch scharf und hinter ihnen ist ein blinder fleck sozusagen.

Wenn man also mit einem pferd z. b. an einer plane vorbeitreitet und es sieht die plane mit dem linken auge, später nochmal vorbeireitet und es sieht es mit dem rechte auge, kann es sehr wohl sein das es erschrickt obwohl es beim 1. mal nicht erschrocken ist.

Das liegt auch daran das es keinen so großen wiedererkennungswert hat wie wir, sie können sich nicht so gut sachen einprägen an denen sie vorbeigegangen sind wie wir.

Man muss sich auch ein wenig in das pferd hineinversetzen.

Auch wenn das pferd nicht in den hänger will, ein pferd ist nunmal ein fluchttier und das kann es im hänger nicht.

Allerdings muss man immer unterscheiden ob das pferd die autorität des besitzers untergräbt oder dies einfach aus seiner natur heraus tut und das ist eben manchmal ziemlich schwer.

Es sollte einfach immer die ranfolge zwischen reiter und pferd geklärt sein, dann ist vieles einfacher.

Aber Fehler können nie ganz vermieden werden.

bye soul



Geschrieben von Lendava am 03.02.2009 um 13:03:

 

Zitat:
Original von Sari
Ich glaub hier wird gerade was verdreht: Die leute die nicht nach diesem prinzip reiten und VORHER eingreifen, bevor das Pferd einen Fehler macht, handeln nicht so, wie du es geschildert hast mit dem Hund, Thinka.

Es wäre eher so: Hund spitzt die Ohren, Herrchen sagt "Bleib" oder lenkt ihn ab und holt ihn weg von der Tür, setzt sich zu ihm, was weiß ich wie man einen Hund ablenkt.

Beim reiten läuft das ganze über das bereits genannte "Schultervor/herein" vor der "Scheuecke". Mein Pferd scheut dort immer, ich reite drüber hinweg ohne es zu strafen - warum auch, es ist natürliches Verhalten eines Pferdes was nicht gestraft werden darf.
Dann lerne ICH aus MEINEM fehler, stelle mein Pferd schon vorher vermehrt nach innen und lenke es von der "fürchterlichen" Ecke ab.

Ich finde das logischer als mein Pferd tausendmal vorbeirennen zu lassen.

Beispiel: Springen

soll ihc mein pferd 20 mal verweigern lassen, bis es merkt, dass der knallrote sprung mit wassermatte nicht beißt?

lieber stelle ich ihn bei der ersten verweigerung davor, damit er sieht es passiert nichts und reite dann nochmal an, mit dem gedanken "DRÜBER!!". wenn ich ständig denke "er bleibt stehen, er bleibt stehen" oder "gleicht scheut er in der ecke" oder "na toll jetzt bellt der köter wieder"- dann wirds auch garantiert so geschehen.
einfach drüber hinweg sehen und beim nächsten mal reagieren, bevor der fehler überhaupt gemacht werden kann.

es gibt auch einen satz, den ich persönlich gut finde:

"Sei immer eine Zehntelsekunde schneller als dein Pferd"


das man das nicht immer sein kann ist klar, aber mit diesem satz im hinterkopf lassen sich viele fehler (des reiters!!, die sich auf das pferd übertragen) vermeiden.


Das kann ich nur unterschreiben.

Würde ich bei meiner Stute im Umgang die hier diskutierte Methode anwenden, würde sie mir wohl früher oder später auf der Nase rumtanzen.
Unterm Sattel allerdings, jetzt mal von solchen Sachen wie Scheuen etc. abgesehen, geschieht halt mal ein Fehler bei einer Lektion und dann korrigiere ich ihn (logisch, dass der Fehler ja erst passieren muss, damit ich ihn korrigieren kann). Da greift also die These hier schon eher.
Es muss dort aber auch unterschieden werden zwischen "Unwissenheit" des Pferdes (-> Pferd kennt Lektion noch nicht etc.) und "Ich habe keinen Bock auf diese Lektion", je nach Situation reagiere ich dann entsprechend. So klappts bei uns am besten.



Geschrieben von Sari am 03.02.2009 um 16:21:

 

Zitat:
Original von Thinka
Ja, das stimmt Soul.
Es kommt ja auch oft vor, dass man tausend mal an einem Holzstapel im Wald vorbei reitet und an einem Tag findet das Pferd es irgendwie unheimlich. Das Pferd deswegen zu bestrafen halte ich für unnötig, es sei denn, es ist deutlich, dass es einfach kein Respekt vor dir hat (oder zumindest nicht genügend) und dich austesten möchte.

Wenn ich ganz genau weiß, dass mein Pferd mich austestet, dann wird es auch bestraft (ich mag das Wort nicht). Zumindest setze ich mich durch...hauptsächlich jedoch mit mehr Geduld, als mit irgendwelchen Schlägen. Es kommt eben auch immer aufs Pferd an.

Fehlt es dem Pferd an Sicherheit oder hat es Angst, bringt es nichts das Pferd irgendwo durchzupreschen. Dann muss man ihm einfach geduldig zeigen, dass es einem vertrauen kann.



na das sag ich doch die ganze zeit


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