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Geschrieben von Jani am 17.09.2005 um 15:46:

 

Sehr schön! Echt klasse, kann ich da nur sagen.

Was könnte passieren... Vielleicht trifft sie auf ihren Typen? Ich habe keine Ahnung! Die Prüfung geht in die hose?



Geschrieben von Kruemelkeks am 17.09.2005 um 19:38:

 

hm...jo, vll. trifft sie wirklich auf diesen typen aber bitte net durch die prüfung rasseln lassen Augenzwinkern hm...vll. das sie dann erst net mehr weiter machen will und ihre freundinnen ihr dann helfen, oder so? dir fällt schon was tolles ein Augenzwinkern Freude



Geschrieben von Kathy686 am 18.09.2005 um 17:42:

 

-



Geschrieben von Luthien am 21.09.2005 um 16:01:

 

Mir fällt leider grad net so viel ein...



Geschrieben von Namarie am 21.09.2005 um 18:14:

 

Macht nichts, kann passieren.
Lass dir zeit, ich warte gerne, wenn es dann dafür toll ist Freude



Geschrieben von Luthien am 06.10.2005 um 15:16:

 

So, ich hab mal versucht was neues reinzubasteln... ist mir aber irgendwie nicht so gelungen. Ist mehr so ein ausweichmanöver, da ich mich ziemlich in ne Sackgasse geschrieben habe...

„Haylie, Süsse, steh auf“, fordert eine Stimme neben dem Ohr des Mädchens. Träge schlägt Haylie die Augen auf. Neben ihr sitzt Histenda und lächelt ihr freundlich entgegen. Haylie richtet sich mühsam auf und schüttelt den Kopf. Angestrengt denkt sie über die letzte Nacht, über die letzten beide Nächte nach. Seit diesem Kampfunterricht hat Haylie sie bei ihrer Freundin verbracht, ist nur zu sich gegangen, um Fia zu füttern.
„Es ist noch dunkel“, murrt Haylie verschlafen und lässt sich zurück in die Decken fallen. Histenda schaut ihr belustigt zu und zieht sie an den Armen wieder auf. „Heute beginnt unsere Prüfung, schon vergessen?“, erinnert sie ihre Freundin, „du solltest zu dir gehen und dich umziehen.“ Mit einer komischen Grimasse steht Haylie schliesslich auf und streckt sich erstmal und schaut sich dann in der düsteren Hütte um, die lediglich von einer Kerze erhellt wird. „Komm, Ky, wir müssen los“, fordert sie schliesslich ihre Hündin auf, die sich mit Histendas Goldenretriver in deren Korb zusammengerollt hat. Esdiky schaut schläfrig zu ihrer Herrin auf und löst sich dann langsam von Ashni und trottet Haylie hinterher zur Tür.
„Wir sehen uns im Stall“, ruft Histenda ihnen hinterher. Haylie winkt zum Abschied.
In ihrer eigenen Hütte, nicht weit von Histendas entfernt, empfängt sie schwere Dunkelheit und ein freudiger Schrei von Fia, die ungeduldig auf ihrem Ast hin und her trippelt. Haylie entzündet eine Kerze und macht sich an ihrem Schrank zu schaffen. Sie und Histenda haben es einige Male durchgesprochen und entschlossen, aus Vorsicht, ihre Rüstungen anzuziehen. Langsam legt Haylie den Brustpanzer aus Leder an, den dazugehörigen Rock aus übereinanderlappenden Lederstreifen, mit welchem sie sich wie ein Fisch in seinem Schuppenpanzer vorkommt, die Handgelenkschienen und die Stiefel über. Natürlich behält sie darunter ihre normale Kleidung an. Missmutig schaut sie an sich hinunter. Es ist so ungewohnt, so selten muss sie ihre Rüstung hier tragen, wo alles sicher ist. Jedenfalls niemals die ganze, immer nur den Brustpanzer für die Kampfstunden. Mit einem tiefen Seufzer legt sie sich das Schwert um, dass sie zur Übung von Lierum bekommen hat, wie auch Bogen und Köcher, nachdem sie sich den dicken Umhang umgelegt hat. Nachdem sie Fia von ihrem Ast auf ihren Arm platziert hat, und auch Esdiky bereit scheint, verlässt Haylie ihr Haus in Richtung der Stallungen.
„Wieso muss das auch so früh sein“, murrt Tenga verschlafen. Die anderen stimmen murmelnd deren Missmut zu. Alle dreizehn Mädchen wurden an diesem Morgen schon um sechs Uhr zur alten Trauerweide beordert. Als Tenga, Histenda, Haylie und Skuji dort ankommen, stellen sie fest, dass sie die letzten sind. Alle anderen stehen bereits dort. Ein Lächeln huscht über Haylies Gesicht. Einheitlich stehen sie alle nebeneinander in einer Reihe, die Pferde am Zügel, die Hunde liegen auf der anderen Seite am Boden und die Vögel sitzen auf der freien Hand. Haylie ist sich sicher, dass dies nicht geplant war. Jedes Mädchen hatte sich ganz natürlich und ohne darüber nachzudenken weiter so eingereiht.
Keine der Lehrerinnen ist weit und breit zu sehen. Die vier letzten reihen sich ebenfalls ohne darüber nachzudenken neben den anderen ein. Einen Moment lang stehen sie alle in der dunklen Dämmerung schweigend nebeneinander. Keine rührt sich. Dann auf einmal erscheint ein helles Licht, dass alle Mädchen blinzeln lässt und als sie ihre Augen wieder öffnen können, steht ein alter Mann, mit langem, weissem Bart und ganz in Gold gekleidet vor ihnen. Alle neigen ehrfürchtig den Kopf bei dieser Erscheinung. Seit dem er sie hierher gebracht hat, hat keine von ihnen Meister Meoning wieder gesehen.
„Ah meine Mädchen“, beginnt er und breitet freundlich die Arme aus, als wolle er sie alle auf einmal umarmen. „Welch Freude euch alle gesund und munter wieder zu treffen nach so langer Zeit.“ Unwillkürlich beginnt Haylie zu lächeln und es scheint warm zu werden um ihr Herz.
„All meine Töchter, ein ganzes Jahr eurer Ausbildung habt ihr schon hinter euch gebracht. Nun könnt ihr euch das erste Mal in der richtigen Welt beweisen. Nun werden wir sehen, was ihr hier gelernt habt“, sagt er freundlich zu ihnen. Dann dreht er sich um, breitet die Hände aus und murmelt für die Mädchen unverständliche Worte. Nur wenige Augenblicke später erscheinen aus dem Nichts sechs Lichtsäulen vor ihnen auf der Wiese. Ohne aufgefordert zu werden, besteigen alle dreizehn Mädchen ihre Pferde.
„Skuji und Jeninie“, ruft der alte Zauberer auf. Ohne ein weiteres Wort treiben die beiden ihre Pferde an und reiten durch das erste Lichtportal, das sofort verschwindet. Gespannt schauen die verbliebenen Kameradinnen zu dem Alten hin, der geheimnisvoll lächelt.
„Haylie, Histenda, Tenga“, sind die nächsten Worte, die er von sich gibt. Ohne auf ein weiteres Zeichen zu warten und ohne die beiden anderen aufgerufenen anzuschauen, treibt Haylie Kinea kräftig an. Einen Moment lang kann sie nichts sehen, da das Licht ihre Augen blendet. Ein kurzer Augenblick der Glückseligkeit, wie sie ihn schon bei ihrer Hinreise erlebt hat, dann ist alles dunkel und kalt um sie her.



Geschrieben von Namarie am 06.10.2005 um 18:57:

 

Muss sagen, du hast schon weitaus besseres gemacht... Irgendwie scheinst du dich etwas auf kleider zu fixieren... jedenfalls hier und es hört sich dabei etwas gekünstelt an, wie nochziemlich viel in diesem Teil.
Aber wirklich übel ist es auch nicht, nur es ist so, du kannst es garantier besser! Ich kenn das mit der Sackgasse...
Nur nicht den Mut verlieren, du kriegst das schon wieder hin und dann freuen wir uns alle, da es wieder super weiter gehen wird!



Geschrieben von Jani am 07.10.2005 um 13:09:

 

Ist nicht gerade eines deiner Meisterwerke, aber man hat nicht immer nen guten Tag. DAfür ist deine neuste GEschichte ja total der hammer! Wie auch immer, wenn du weiter schreibst, fände ich es schön, da die STory an und für sich eigentlich ganz in Ordnung ist. Und was du vorher so geschrieben hast, vor allem die beiden ersten teile, ist ja wirklich erstklassig! einfach weiter schreiben, überarbeitet wird später!



Geschrieben von *Schnuggi* am 12.10.2005 um 19:48:

 

Ich mag es, wollte ich nur sagen.
Dass ich erst jetzt was dazu sage, liegt daran, dass ich es einfach vergessen habe, obwohl ich es noch immer toll finde. Bitte gib es nicht auf, ich glaube an dich und hoffe, das tun auch die anderen und sagen mal was dazu!



Geschrieben von Luthien am 23.10.2005 um 16:45:

 

Interessiert keinen?



Geschrieben von Jani am 23.10.2005 um 16:55:

 

Mich interessierts doch, du kleines Dummerchen großes Grinsen
Schreibsel weiter und stells rein, dann lese ich brav weiter!



Geschrieben von shilah_renee_r am 23.10.2005 um 17:25:

 

So, hab mir mal eben die Zeit genommen den ersten Teil zu lesen, danach musste ich die weiteren Teile einfach lesen. ^.^

Auf jeden Fall klasse geschrieben. Ist interessant, hat genug Info's aber nicht zu viel,... Die Idee selber ist auch richtig gut und alles ist schön Abwechslungsreich!

-> Mich würden weitere Teile auch sehr interessiern großes Grinsen



Geschrieben von Luthien am 23.10.2005 um 17:29:

 

Danke, na dann, hab noch einen

„Oh Mist ist das kalt!“
Haylie braucht einen kleinen Moment um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Innerlich stimmt sie Tenga zu, es ist bitterkalt. Zitternd zieht sie den Umhang enger um ihren Körper. Fia lässt sie fliegen. „Schau dich um, Mädchen.“
„Wo sind wir denn?“, fragt Histenda in die Runde. Keine der beiden anderen gibt ihr eine Antwort.
„Wir sollten uns erst mal irgendwo verkriechen, solange es noch so dunkel ist. Wir werden im Morgenlicht sicherlich besser bescheid wissen“, schlägt Tenga vor und treibt ihre Stute an. Histenda und Haylie folgen ihr, so gut es bei dieser Dunkelheit möglich ist. Sie scheinen sich in einem Wald zu befinden, was die Fortbewegung nicht gerade einfacher macht. Haylie nimmt nervös eines ihrer Messer in die Hand, nur für den Fall. Nach einer kleinen Weile hält Tenga an und lässt sich von Sambria hinunter gleiten. Die drei Mädchen kauern sich nebeneinander ins Gebüsch und warten ab.
„Haylie, wach auf“
Verschlafen öffnet Haylie die Augen. Die ersten Sonnenstrahlen haben ihren Weg durch da Geäst gefunden und blenden das verschlafene Mädchen. Histenda lächelt sie liebevoll an, von Tenga ist keine Spur zu sehen.
„Wo ist-“
„Tenga?“, unterbricht Histenda, „oben auf dem Hügel, sie will sich umsehen.“ Haylie nickt nachdenklich und richtet sich auf. Sie hatte einen seltsamen Traum gehabt, kann sich aber nicht mehr genau erinnern, um was es dabei gegangen ist. Etwas böses, dunkles, ist ihr in Erinnerung geblieben. Eine Art Gefahr, die sich nähert.
„Wir sind wohl genau in die Berge geschickt worden. Wir befinden uns in einem riesigen Wald, ziemlich weit oben“, erklärt Tenga und landet vor den beiden auf dem Boden, „Lasst uns jagen gehen.“
Haylie rappelt sich seufzend auf und nimmt ihren Bogen zur Hand. Sie ist kein Anhänger der Jagt, aber manchmal muss es einfach sein.

„Wo reiten wir jetzt hin?“, fragt Haylie, nachdem sie ihr Sachen gepackt haben. Die beiden anderen schauen sich ratlos an.
„Uns wurde nicht gesagt, was wir hier zu tun haben. Lasst uns einfach unseren Herzen folgen“, meint Tenga und reitet voran. Haylie ist überaus froh, hat sie die beiden anderen dabei. Alleine wäre sie wohl verzweifelt. So ganz alleine, in einem fremden Wald, mit ihren komischen Träumen und einer merkwürdigen Ungewissheit, was nicht alles zwischen den Bäumen lungert. Es ist schon ein ganzes Jahr vergangen, seit sie das letzte Mal in dieser, in der richtigen Welt gewesen ist. Irgendwie ist es ein komisches Gefühl.
„Was war das?“
Histendas flüsternde Stimme holt Haylie schlagartig aus den Gedanken. Sofort hat sie den Bogen gezückt. Haylies Puls schlägt sofort höher, wie sie es gelernt hat, verscheucht sie sofort jegliche andere Gedanken aus ihrem Kopf. Ihre Muskeln, die sie im letzten Jahr zur Genüge aufgebaut hat, spannen sich an, jede Faser ihres Körpers scheint einem weiteren Geschehen entgegen zu fiebern. Haylies Augen verengen sich zu schlitzen, ihre Ohren zittern, wie sie innerlich zu zittern schein. Aber ihre Hand ist ruhig. Wird es nötig, könnte sie einen präzisen, tödlichen Schuss schiessen, ohne zu zögern.
Da, ein Knacken zwischen den Bäumen. Stimmen, Hufgetrappel, Waffenklirren. Es müssen mehrere Reiter sein. Vielleicht drei und sie geben sich nicht gerade Mühe, sich lautlos zu bewegen. Sie scheinen sich nicht zu fürchten.



Geschrieben von Kruemelkeks am 26.10.2005 um 16:15:

 

Endlich hab ich die Story wiedergefunden fröhlich WEITERSCHREIBEN Luthien... Freude



Geschrieben von Jani am 27.10.2005 um 18:46:

 

Hui spannend, nicht jetzt aufhören Lulu! Das ist bescheuert, du bist fies!

Findich wieder gut, auch wenn du das ganze etwas arg schnell abhandelst...



Geschrieben von *Schnuggi* am 28.10.2005 um 18:55:

 

N bissel schnell, aber was solls... will wissen, wer diese reiter sind! schnell, schnell!



Geschrieben von Luthien am 01.11.2005 um 14:20:

 

Scheint ja nicht gerade toll zu sein, wenn niemand etwas dazu sagen will... unglücklich



Geschrieben von Jani am 01.11.2005 um 15:08:

 

Ich warte nur darauf, dass es endlich weiter geht! sonst gar nichts!



Geschrieben von Katja am 01.11.2005 um 15:58:

 

sehr schöne Geschichte smile schreib weiter, ich bin schon gespannt auf den nächsten Teil.



Geschrieben von Luthien am 01.11.2005 um 18:39:

 

Immerhin ein par wenige und hier für euch nekleine Fortsetzung:

Haylie konzentriert sich auf die nahenden Reiter, den Bogen gespannt, genau wie jede einzelne Faser ihres Körpers. Dann treten aus dem Schatten schemenhafte Gestalten hervor, drei Reiter, wie Haylie es vermutet hat, allesamt beritten, fröhlich unbeschwert redend. Keiner achtet auf den Weg, keiner sieht die drei Mädchen, die sie mit gezogenen Waffen erwarten. Erst als sie nur noch vier Meter von ihnen entfernt sind, halten sie die Pferde an, mustern ihre Gegenüber skeptisch.
„Nehmt die Waffen runter, dann passiert euch nichts“, ruft der mittlere der drei Reiter hinüber. Haylie schaut ihn völlig perplex an. Nie hätte sie gedacht, dass jemand die Frechheit besitzen würde, in einer solchen Situation derart freche Worte in den Mund zu nehmen. Keine der drei jungen Frauen rührt sich, halten alle ihre Waffen bereit.
„Denkt ihr wirklich, drei Mädchen wie ihr es seid, könnten es mit uns aufnehmen?“, ruft die mittlere Gestalt noch einmal. Haylies Hand beginnt auf einmal vor Zorn zu zittern, bemüht sich sogleich, sie wieder still zu halten, damit sie ihr Ziel nicht verfehlen würde.
„Waffen ablegen und die Hände hinter den Kopf, sonst seht ihr die Kartoffeln von unten!“ Tengas Aufforderung ist eine klare Ansage, sie wird in die Tat umsetzen, was sie verspricht. Haylie wirft ihr einen vorsichtigen Blick zu. Die schwarzhaarige junge Frau hat die Augen zu schlitzen zusammengekniffen, deutlich sind die Muskeln an ihrem Schwertarm zu erkennen und sie sieht wild und entschlossen aus. Für nichts in der Welt würde sie mit den drei Männern tauschen wollen.
Anstatt der Anweisung Tengas zu folgen, machen die drei Reiter Anstalten, weiter auf die Mädchen zu zureiten. Ein leises Flüstern Histendas reicht, Haylie zielt und lässt los. Der aufgelegte Pfeil saust schnurgerade auf die Gegenüber zu und fliegt nur haarscharf an des Mittleren Ohr vorbei. Sofort schnellt seine Hand zu seinem Kopf und sein Gesicht verzerrt sich vor Wut und Schmerz. Blut scheint zu fliessen.
„Zu knapp?“ Haylie schaut ihre Freundinnen vorsichtig an. Die Wut hat sie knapper treffen lassen, als sie es beabsichtigt hat. Auf Tengas Gesicht ist ein Lächeln zu erkennen, die Augen noch immer starr auf ihre Gegenüber gerichtet. Diese reiten nun mit gezogenen Waffen auf die Mädchen zu.
„Sie sind nicht gefährlich, nur dumm“, murmelt Histenda etwas nervös.
Haylie reisst einer plötzlichen Eingebung folgend den Kampfstock raus und trifft den ersten Angreifer dermassen hart, dass er aus dem Sattel fällt. Wie sie schliesslich feststellt, haben auch ihre Freundinnen zu dieser Waffe gegriffen und die Angreifer liegen am Boden. Schnell lässt sich Haylie aus dem Sattel gleiten und beugt sich über ihren Gegner, setzt ihm den Fuss auf die Brust, sodass er nicht mehr aufstehen kann. Er scheint nicht viel älter zu sein, als sie selbst, seine Haare sind nicht ganz schulterlang, wild und, wie auch seine Haut, dunkel. Die Augen, wütend zu Schlitzen verengt, scheinen beinahe schwarz. Haylie fällt der ähnliche Brustpanzer auf, nur ist anstelle des Sonnenzeichens bei ihm ein fast runder Kreis eingraviert.
„In Ordnung, das reicht“, protestiert er und wehrt sich vergeblich gegen Haylies Griff. Ein prüfender Blick zu Tenga sagt ihr, dass sie ihn noch etwas zappeln lassen soll.
„Wer seid ihr?“, fragt Tenga und drückt den blonden Jungen unter ihr an der Kehle zu Boden. Dieser lässt nur ein unverständliches Gurgeln hören.
„Nun lass ihn schon los, du bringst ihn noch um!“, protestiert der Dunkelhäutige. Tenga löst ihren Griff und hält ihm dafür ihr Schwert an die Kehle. Nachdem sie ihm erlaubt hat, sich aufzurichten, lässt auch Haylie ihren Gegner soweit gewähren.
„Ich bin Mechendo, das sind meine Freunde Hynomen und Cheiro“, erklärt der Blonde schwer atmend während er zuerst auf den Rothaarigen, den Histenda in Schach hält, zeigt und dann auf den Dunklen. Die drei erheben sich nun vollends.
„Wären wir euch nicht gut gesinnt gewesen, wäret ihr jetzt tot“, stellt Histenda fest, „und das auch nur, weil ihr nichts weiter als kleine Jungs seid, die nicht wissen, wie man sich benimmt.“ Cheiro spuckt entschlossen aus.
„Und wäret ihr nicht mehr als kleine Mädchen, die kaum aus ihren Puppen rausgewachsen sind“, setzt Cheiro an und wird sogleich von Haylie unterbrochen, die ihm wiederum die Klinge an den Hals hält. Er mustert sie abschätzig von oben bis unten, wobei sein Blick schliesslich von der Gravierung auf Haylies Brustpanzer gefesselt wird. Ein Lächeln breitet sich in seinem Gesicht aus, das zu einem Lachen anschwellt, in das auch seine Freunde mit einfallen. Die drei Mädchen stehen verwirrt davor, werfen sich gegenseitig fragende Blicke zu.
„Das darf doch nicht wahr sein“, prustet Cheiro atemlos, „Töchter der Sonne.“
„Von wo kennst du unseren Orden?“, fragt Tenga und hält Mechendo ihre Klinge vor die Brust.
„Ich weiss ja, das ihr nicht gerade die Klügsten seid, aber wisst ihr denn noch nicht einmal von den anderen Orden?“ Mechendos Frage scheint die beiden anderen noch mehr zu belustigen. Die drei Freundinnen tauschen nun nervöse und verwirrte Blicke aus. Keine der drei weiss etwas von einem anderen Orden, geschweige denn von einem, der Jungen aufnimmt.
„Wir gehören zu den Mondsöhnen, hat man euch denn nie von uns erzählt oder von den Sternenkindern?“, erklärt Hynomen kopfschüttelnd. Tenga blitzt ihn wütend an, die beiden anderen vermeiden den Augenkontakt.
„Meister Meoning, unser oberster Lehrer, hat uns gleich von Anfang an von euch erzählt“, ergänzt Mechendo, während sich Cheiro noch immer nicht halten kann vor lachen und sich schliesslich sogar wieder auf die Erde setzt. Beim Klang des Namens Meoning, haben die drei Mädchen aufgehorcht. Wieso hat er ihnen nichts von den anderen erzählt.
„Dass sie euch so ganz alleine in die richtige Welt schicken, ist doch wirklich unglaublich!“, spottet Cheiro, „ihr könntet drauf gehen, den Wölfen zum Frass servieren sie euch!“ Nur eine Sekunde nach dieser Frechheit, liegt der dunkelhaarige Junge benommen am Boden.
„Haylie“, mahnt Histenda, schafft es jedoch nicht, ernst zu bleiben und fällt schliesslich in Tengas Gelächter mit ein. Nachdem sich die drei etwas beruhigt haben, geht Histenda zurück zu ihrem Pferd und schwingt sich in den Sattel. Die beiden Freundinnen tun es ihr gleich.
„Ihr wollt schon gehen?“, fragt Cheiro gespielt traurig.
„Wir haben besseres zu tun, als uns mit ein par kindischen Affen herum zu schlagen. Unsere Ausbildung wartet“, erklärt Tenga und sprengt davon. Histenda folgt ihr sofort. Doch bevor Haylie es ihnen nachmachen kann, greift Cheiro in Kineas Zügel. „Ist sie nicht fürchterlich anstrengend? Du bist süss, komm mit uns.“ Haylie funkelt ihn böse an, als der Junge nicht loslässt, schlägt Haylie mit dem Fuss nach ihm, trifft, befreit die Zügel und sprengt den anderen hinterher.
„Warte, sag mir deinen Namen“, ruft Cheiro ihr nach, bevor er vor Lachen nicht mehr sprechen kann.


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