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Geschrieben von Bianca am 01.03.2006 um 21:55:

 

So, nächster Teil XD

Hatte ich nicht vorhin noch beschlossen, dass es keine gute Idee wäre, mich überhaupt mit ihm zu treffen? Es brachte doch nichts, ich war doch ab morgen weg. Schockiert über das, was er tat löste ich mich von ihm und sprang auf. „Ich dachte du hättest verstanden, dass ich bald nicht mehr da bin und dass das alles nichts bringt…“ warf ich ihm an den Kopf, starrte ihn an. Ihm schien das alles peinlich, plötzlich war er wieder der schüchterne Typ, wie er es heute morgen gewesen war. Das war doch alles unlogisch. Heute morgen hatte er mir erst erzählt, wie er mich fand und dann küsste er mich am Abend einfach? „Aber Kimi.“ Fing er in entschuldigendem Ton an. Ich wollte seine Begründung gar nicht mehr hören, es brachte doch eh alles nichts. Ich drehte mich auf dem Absatz um und lief in Richtung Meer. Wusste er denn gar nicht, was er mir und ihm antat? Ich würde doch in England immer an ihn denken müssen… und er wäre sicherlich auch nicht glücklich damit. Kurz vor der Brandung ließ ich mich in den weichen Sand fallen und vergrub meinen Kopf in den Händen. Warum musste das Leben nur so kompliziert sein? Wenn ich wenigstens hier geblieben wäre, dann wäre es ja noch in Ordnung gewesen – aber so? Ich wünschte mir, das alles mit Karsten wäre nie geschehen. So saß ich einige Zeit bis ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Ich sah mich gar nicht um, wusste doch, wer da stand. „Kimi, es tut mir Leid.“ Fing Karsten an, doch ich reagierte nicht darauf. „Ich bin schon seit Jahren in dich verliebt, aber ich habe mich nie getraut, es dir zu sagen. Du kannst jetzt nicht einfach weggehen.“ Meinte er traurig, ließ sich neben mir im Sand nieder. „Warum verstehst du nicht, dass ich morgen nach England gehe und ich das nicht absagen kann und will. Ich kann da auch nichts für, aber einen ungünstigeren Moment hättest du dir echt nicht aussuchen können.“ Meine Stimme klang ein wenig wütend – ich hatte es ihm schließlich nicht nur einmal gesagt. Und doch tat er mir Leid, wie elendig er da saß und auf’s Meer hinaus schaute. So traurig hatte ich ihn schon lange nicht mehr gesehen, doch ändern konnte ich es auch nicht. Ein halbes Jahr England, das wollte ich und darauf müsste ich mich jetzt erstmal konzentrieren. Da blieb keine Zeit für „Liebe“, die ich ja noch nicht mal spürte. Er müsste damit klar kommen und wenn er tausend Tränen weinen würde. Überhaupt fragte ich mich, warum mir das nie früher aufgefallen war. Doch das konnte ich jetzt auch nicht mehr ändern. Karsten antwortete nicht mehr, schaute schweigsam geradeaus. Ich beschloss, dass es das beste wäre, sich einfach von ihm zu verabschieden. „Tschüs Karsten.“ Verabschiedete ich mich nur. Eine stumme Träne tropfte in den weichen Sandboden. Dann schaute er zu mir. „Auf Wiedersehen, Kimi. Ich werde dich vermissen.“ Murmelte er leise. „Ich dich auch.“ Antwortete ich nur, stand auf und machte mich auf den Heimweg. Wäre ich doch nicht zum Strand gegangen…



Geschrieben von heartie am 02.03.2006 um 13:15:

 

uuh uuh supeer* gefällt mir voll gut!!!! alles gut beschrieben, und was sie denkt > geniaaL (x



Geschrieben von gioenu am 03.03.2006 um 23:23:

  RE: Liebe auf englisch... (Teil 9 online)

wow, suuuper! fröhlich echt gut geschrieben! weiteeer!!!! Augenzwinkern



Geschrieben von Bine am 03.03.2006 um 23:26:

 

*hust* *sigiwegdenk* Deine Geschichte ist toll fröhlich



Geschrieben von Starling am 05.03.2006 um 19:11:

 

Echt gut! Vorallem die gEfühle , finde ich ,kommen sehr gut rüber in deiner Story und die Idee ist auchmal was 'neues' ?! smile
Immer weitter soooooooo!



Geschrieben von Twelvi am 05.03.2006 um 21:20:

 

Mir gefällts auch total gut, war bis jetzt aber nur Stillleser +lalala+
Würd mich über ne Fortsetzung freuen Augenzwinkern



Geschrieben von Bianca am 01.04.2006 um 21:30:

 

*geschichte-wieder-ausgräbt*

Nach längerer Pause geht's jetzt wieder weiter XD
Und - Absätze sind bööööse....


Schweigend und in Gedanken ging ich nach Hause. Meine Koffer standen gepackt unten im Hausflur. Es erinnerte mich schon wieder an das, was ich alles missen würde. Wollte ich überhaupt noch nach England? Ich schob den Gedanken beiseite und lief die Treppe hinauf. Ich beschloss früh schlafen zu gehen, schließlich hatte ich morgen viel vor. Zuvor wühlte ich aber noch mein Zimmer nach einem Fotoalbum durch. Endlich fiel es in meine Hände. Ich wischte einmal drüber, weil sich schon ein wenig Staub angesammelt hatte, dann öffnete ich es. Es waren die für mich wichtigsten Bilder, die ich hatte. Bilder von meinen Tieren, ein Familienbild von damals, von meinen Verwandten und von einigen Freunden. Am liebsten mochte ich das Bild von meiner Familie. Wir sahen darauf alle so glücklich aus. Ich packte alles in meinen Rucksack, den ich morgen mitnehmen wollte und machte mich dann fertig um schlafen zu gehen. Müde fiel ich ins Bett und schloss die Augen. Langsam machte sich Aufregung breit, aber ich schlief trotzdem gleich ein…

Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. In meinem Kopf schwirrte nur ein Gedanke herum – heute war es so weit. Munter setzte ich mich im Bett auf. „England, ich komme.“ Murmelte ich grinsend und stieg aus dem Bett. Ich ließ die frische Morgenluft in mein Zimmer und suchte meine Klamotten zusammen, dann zog ich mich um und rannte die Treppe hinunter. „Morgen, Mum.“ Rief ich, als ich die Küche betrat. „Gleich geht’s los. Beeil dich. Wir packen schon mal die Sachen ins Auto, und du machst dich fertig.“ Kommandierte meine Mutter hektisch. Wie immer war sie nervöser als ich, was mich total verrückt machte. Ich versuchte mich in aller Ruhe vorzubereiten, was mir allerdings nicht wirklich gelang. Dann saß ich doch endlich im Auto, zwar total aufgeregt, aber wenigstens mit den Koffern im Auto. „Mama, ich hab bestimmt was vergessen.“ Jammerte ich. „Dann kaufst du’s dir dahinten neu.“ Murmelte mein Vater genervt. „Oh, Mist, genau das war’s. Mama, ich hab mein Geld zu Hause.“ „Ernsthaft?“ „Ernsthaft.“ Antwortete ich und dachte noch mal nach, ob ich es nicht doch irgendwo haben könnte. Doch ich wusste nur, wo es zu Haus lag. Meine Mutter drehte um und fuhr den ganzen Weg zurück. Doch ich konnte mein Geld weder in meinem Zimmer, noch sonst wo finden. Doch dann kam mein Vater aus dem Auto und hielt mein Portmonee in die Höhe. „Wie wäre es mit diesem hier?“ „Oooh, danke Papa. Wo hast du das denn gefunden?“ fragte ich froh, es wieder zu haben. „Im Auto, wo sollte es auch sonst sein.“ Antwortete er und stieg wieder ins Auto. Meine Mutter war sauer, mein Vater war sauer und ich wollte eigentlich nur noch hier bleiben. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich wahrscheinlich schon hier gestorben. Schweigend stieg ich hinten ins Auto und holte meinen MP3-Player raus. Linkin Park brachte in solchen Momenten immer etwas. Den Rest der Fahrt sagte ich kein Wort, aber meine Laune wurde wieder besser. Auch meine Eltern hatten sich wieder beruhigt und plauderten über das, was sie jetzt alles ohne mich tun könnten. Am Flughafen angekommen holte ich meine Kamera raus und machte noch ein Abschiedsfoto. Dann umarmte ich meine Eltern zum Abschluss und schleppte meine Koffer in Richtung „Check in“.



Geschrieben von sara1991 am 02.04.2006 um 00:36:

 

schöner teil, ein wenig mehr beschreiben wäre gut, mehr ins detail!



Geschrieben von Bianca am 22.04.2006 um 20:30:

 

Endlich geht's weiter...

Ich schaute auf die Uhr - noch eine Stunde. Erstmal müsste ich zur Gepäckabgabe. Drei Schalter waren geöffnet, davon waren 2 frei und vor einer befand sich eine lange, lange Schlange. Eigentlich hätte ich nicht mal auf die Anschlagetafel schauen müssen um zu wissen, welcher mein Schalter war - selbstverständlich der mit den vielen Leuten. Seit wann wollten so viele Leute nach London? Ich dachte, jetzt würden alle in den schön warmen Süden fliegen. Doch so konnte man sich täuschen.
Als ich mich umschaute bemerkte ich, dass meine Eltern nicht mehr am Eingang standen. Ein wenig traurig war ich schon, war plötzlich ganz alleine auf diesem großen Flughafen. Hätten sie nicht noch ein wenig warten können? Auch wenn ich sie nicht darum gebeten hatte? Ich war schließlich noch nie in meinem Leben geflogen und dann gleich ohne andere Personen. Endlich ging es wieder ein Stück vorwärts. Díe Schlange wurde immer kürzer bis ich selbst vor dem Schalter stand und mein Gepäck auf das Förderband legte. Die Frau, die mir nun meinen Ausweis und meine Flugtickets wiedergab schien nicht gerade freundlich. "Da lang, gleich rechts, junge Dame." meinte sie kurz noch, nahm dann den nächsten Koffer entgegen. Ich beschloss, dieser Wegbeschreibung einfach zu folgen und zog los.

Theoretisch müsste ich jetzt zur Sicherheitskontrolle. Ein großer, blauer Pfeil an der Decke zeigte geradeaus. Während ich mir einredete, dass ich das alles ja schaffen würde und es super werden würde, lief ich immer weiter geradeaus, doch irgendwie waren da weder weitere Pfeile noch die Sicherheitskontrolle. Also ging ich den Weg wieder zurück und fragte dann einen alten Herrn nach dem Weg. Als ich endlich an meinem Ziel angekommen war, musste ich nur kurz warten bis ich dran kam.
Ein wirklich gut aussehender, junger Mann und eine ältere Dame standen hinter dem "Türbogen" durch den man gehen musste. Alles, was piepen könnte hatte ich ablegen müssen und meine Jacke auch. Vor mir war ein kleiner Junge mit seiner Mutter. Nacheinander gingen sie hindurch. Ein ziemlich unangenehmes Piepsen erklang, als der Junge hindurchging, worauf er gleich durchsucht wurde.
Nein, ich habe mir natürlich nicht vorgestellt, was passieren würde, wenn es bei mir piepen würde...
Ohne irgendein Geräusch ging ich durch den Bogen, zog mir meine Jacke wieder an und nahm meine Sachen mit. Ich drehte mich noch einmal kurz um, ging dann aber in Richung Wartehalle los.
Nervosität überkam mich wieder. Sollte ich gleich wirklich alleine in diesen grioßen Flieger steigen? Ich ließ mich auf einem freien Platz nieder und holte meinen MP3-Player aus der Tasche. Nebenbei beobachtete ich die Leute, die kamen und die wieder gingen. Doch als es nur noch 20 Minuten waren, bis das Flugzeug starten sollte, machte ich mir dann doch Gedanken. Ich schaltete den MP3-Player wieder aus. Redete da nicht gerade jemand darüber, wie es in Mallorca werden würde? Waren nicht alle für die Temperaturen in London zu dünn angezogen? Stand auf der Anzeige dort vorn etwa "Palma de Mallorca"?



Geschrieben von Mellimaus am 23.04.2006 um 12:29:

Daumen hoch!

LOS weiter, weiter

Du schreibst total klasse...


Gegenbesuch???
Geh doch mal zu ,,Heimatlos"

Mfl. Mellimaus



Geschrieben von sara1991 am 23.04.2006 um 12:33:

 

hehe, mallorca ist eh viel besser Augenzwinkern



Geschrieben von Mellimaus am 23.04.2006 um 12:41:

 

find ich aber nicht... Ich war grade erst in London... Da sind die Leute allle voll nett zu dir. hhihihihi



Geschrieben von Bianca am 23.04.2006 um 21:36:

 

Ich war schon in London und letzte Woche in Mallorca *hehe* Beides ist geil.

So, ein bisschen weiter geht's fröhlich

Erst hoffte ich noch, ich hätte einfach nur die falsche Anzeigetafel erwischt, doch das war eindeutig die richtige. "Entschuldigen Sie, geht hier gleich der Flieger nach London?" fragte ich eine Frau, die neben mir saß. Diese schaute mich nur komisch an. "Nein, Palma de Mallorca. London fliegt woanders ab, wurde vor ca. einer halben Stunde durchgesagt. Wo genau, weiß ich auch nicht." antwortete sie. Bei diesen Worten drehte sich mein Magen um. Ich griff nach meinen Sachen und rannte in Richtung "Informationsschalter". Wenigstens musste ich hier nicht warten. Ich fragte nach, wo ich hinmusste und der Herr erklärte mir, dass ich mich beeilen müsste. In ein paar Minuten würde der Übergang zum Flugzeug abgebaut. Nervös und in wilder Panik rannte ich los, rechts, dann wieder links und dann weiter geradeaus. Warum wollte ich auch gleich das erste mal fliegen und warum hatte ich Musik gehört anstelle den Durchsagen zuzuhören? Doch zur Gewissenserforschung war jetzt keine Zeit. Ich erreichte den richtigen Schalter und eine Frau stand auch noch am Schalter. Gerade bekam ich noch eine Durchsage mit "Letzter Aufruf für den Flug 9463 nach London. Wir bitten die Fluggäste der Reihen 1 bis 31 einzusteigen. Letzter Aufruf." Das nennt man dann wohl Glück...

Schnell gab ich mein Flugticket ab, bekam einen kleinen, abgerissenen Teil wieder und ging in den Flieger. Die Flugbegleiterin schaute ziemlich überrascht, als ich noch hineinkam. Offensichtlich dachte sie, alle wären schon drin. Erfreut stellte ich fest, dass ich einen Platz am Fenster ergattert hatte. Ein bisschen peinlich war es mir schon, dass die beiden Personen in meiner Reihe aufstehen mussten. Alle starrten mich an. Ich setzte mich auf meinen Platz und räumte meine Sachen unter den Vordersitz und blieb dann ruhig sitzen. Dann durfte ich alle möglichen Sicherheitswarnungen über mich ergehen lassen. Wenigstens wusste ich jetzt, dass ich eine Schutzweste und sogar eine Atemmaske hatte, was mich allerdings nicht wirklich beruhigte. Eine Freundin von mir, hatte mir als Abschiedsgeschenk unter anderem 2 riesige Tüten Gummibärchen zugesteckt 'Die musst du bei Start und Landung essen, dann ist der Druck und so nicht so schlimm.' hatte sie gesagt.
Ich merkte, wie sich das Flugzeug in Bewegung setzte. Wo war nochmal der Notausgang? Ich hatte es mir doch anders überlegt, wollte lieber wieder aus dem Flugzeug raus - und auf gar keinen Fall fliegen...



Geschrieben von ~alwayssmile~ am 24.04.2006 um 19:31:

 

Du hast echt nen schönen Schreibstil xD

Zitat:
Die Flugbereiterin schaute ziemlich überrascht, als ich noch hineinkam.


Der Fehler erklärt sich von selbst Augenzwinkern

lg



Geschrieben von Bianca am 24.04.2006 um 21:09:

 

Dankeschön fröhlich
*lach* Flugbereiterin... ich glaubs auch XD *ändern-geht*



Geschrieben von Bianca am 25.04.2006 um 16:44:

 

Es geht wieder weiter...

Doch mal eben aus einem fahrenden Flugzeug zu steigen, das wäre nicht so einfach. Außerdem konnte ich ja jetzt nicht aufgeben, hatte mich so aufs Fliegen gefreut und auch auf den Aufenthalt in England. Nervös kauend stopfte ich mir immer mehr Gummibärchen in den Mund – es konnte ja schließlich gleich losgehen.
Die Frau, die neben mir saß grinste mich an. „Na, fliegst du das erste mal?“ fragte sie lachend. Ich nickte, grinste zurück. Peinlich, peinlich, dachte ich nur und hörte erstmal auf noch mehr Gummibärchen zu essen.

Das Flugzeug schien endlos zu fahren. Wenn es doch wenigstens endlich losgehen würde. Ich schaute aus dem Fenster, sah die Bahn unter dem Flugzeug und das Grün daneben. Da vorn war die Startbahn doch schon zuende! So schnell konnte er ja wohl kaum starten. Doch das hatte der Pilot offensichtlich auch noch nicht vor. Schon wieder fuhr er eine Kurve. Genervt griff ich noch einmal in die Bärchentüte. Doch dann wurde ich plötzlich in den Sitz gedrückt.
Jetzt geht’s los, ging mir nur noch durch den Kopf. Dann spürte ich, wie es steil nach oben ging. Ich traute mich gar nicht, aus dem Fenster zu sehen. Mir wäre sicherlich eh nur schlecht geworden. Der Druck in meinen Ohren wurde immer größer. Die armen Gummibärchen waren größtenteils in meinem Mund verschwunden…

„Guten Tag, liebe Fluggäste. Ich bin heute Ihr Pilot und werde Sie heute nach London fliegen. Wir haben nun unsere Reiseflughöhe von ca. 11.700m erreicht. Zur Wettersituation am Zielort: Ca. 12°C mit kräftigem Wind. Ich werde mich noch einmal kurz vor der Landung melden und wünsche ihnen nun einen angenehmen Flug.“ 12°C? Gut, dass ich so viele warme Pullover dabei hatte.
Als ein alter Herr nachfragte, ob er seinen MP3-Player einschalten könnte, wurde ich hellhörig. War das wirklich der Mann dort? Der müsste ja schon mindestens 70 Jahre alt sein. Ungläubig schaute ich zu ihm herüber. Die Flugbegleiterin meinte, dass er ihn nur bei Start und Landung auslassen müsste und ging weiter. Das galt sicher auch für mich, also holte ich ihn wieder aus der Tasche. Dieses Mal würde ich hoffentlich keine wichtige Mitteilung verpassen.

Der Rest des Fluges verlief ziemlich ruhig. Ich hörte Linkin Park und Guano Apes rauf und runter. Wie sich meine Musikgeschmack sich doch in den letzten Jahren geändert hatte. In der Grundschule war ich Kelly Family-Fan gewesen, daran konnte ich mich noch genau erinnern, verschwieg es aber grundsätzlich, da mir das einfach zu peinlich war. Allerdings fand ich auch damals schon „In the End“ toll, auch wenn ich weder wusste, wer das sang, noch sonst etwas. Dann kam meine musikfreie Phase, wonach ich dann die Charts hörte größtenteils wenigstens. Danach schloss sich Blue an, die ich damals einfach nur toll fand. Jetzt konnte ich teilweise nur noch lachen, wenn ich daran dachte, was ich damals gehört habe. Mit Erschrecken hatte ich vor einigen Monaten festgestellt, dass Linkin Park in die Sparte „Nu Metal“ gehörte, wobei ich immer noch felsenfest behauptet hatte, niemals Metal in irgendeiner Weise zu hören. Das kam davon, wenn man nur eine „Metalart“ kannte und behauptete dann, alles, was mit der Musikrichtung zu tun hatte, blöd zu finden. Vor einigen Wochen hatte ich mich noch darüber lustig gemacht, dass ein früher Freund aus der Grundschule, der damals übrigens Wolfgang Petry Fan war, Slipknot hörte, doch nun musste ich zugeben, dass ich auch diese Band teilweise ganz gut fand. Ob ich in ein paar Jahren vielleicht wieder etwas anderes mögen würde? Mit 23 ½ Jahren legte man ja angeblich den Musikgeschmack für’s ganze Leben fest…

Ich schaute das erste Mal aus dem Fenster und war überwältigt von dem Anblick. Teilweise waren Städte zu sehen, teilweise nur grüne Flächen. Aber das alles so klein sein konnte, was sonst so riesig erschien. Wir flogen über Wolken hinweg, über viele tausend Häuser und dann, ja dann kam das Meer. Die Sonne beschien die blaue Fläche, bestrahlte die Wellen, die auch jetzt ganz klein aussahen. Ich schaute lange Zeit aus dem Fenster, bis mir schlecht wurde.
Einatmen, ausatmen, ermahnte ich mich selbst und schloss kurz die Augen. Eine Tüte für solche Fälle hatte ich schon vorhin gefunden. In der Tasche am Vordersitz steckte eine, doch hatte ich sicherlich nicht vor, diese zu nutzen. Nach ein paar Minuten ging es mir dann auch wieder besser. Ich warf einen kurzen Blick in Richtung Meer und schaute dann wieder auf den Vordersitz.

„Hier meldet sich noch einmal der Pilot. Wir werden pünktlich zur angegebenen Zeit auf dem Flughafen London landen. Wir werden jetzt gleich unsere Reiseflughöhe verlassen und die Landung vorbereiten. Die Wetterlage in London hat sich ein bisschen gebessert. Es sind 14°C und leichte Windböen gemeldet. Bitte schalten sie alle elektrischen Geräte aus. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt in London.“ Wurde durchgesagt. Gleich hatte ich meinen ersten Flug hinter mir – ganz alleine. Ich packte schon mal meine Sachen zusammen und holte wieder die Gummibärchentüte heraus. Die Landung war genauso wie der Start – ungewohnt aber doch schön. Als wir aufgesetzt hatten hielt ich mir gleich die Ohren zu. Die Turbinen arbeiteten jetzt wohl in die entgegengesetzte Richtung, was ein unglaubliches Dröhnen verursachte. Kein Wunder, wir hatten auch mit ziemlicher Geschwindigkeit aufgesetzt und die herunterzubremsen war sicherlich kein Kinderspiel. Mit butterweichen Knien aber froh, es geschafft zu haben nahm ich meine Sachen und ging mit den anderen aus dem Flieger, als er gehalten hatte und die Brücke aufgebaut war. Wo war denn jetzt mein Koffer?



Geschrieben von Mellimaus am 25.04.2006 um 18:00:

 

WEITER WEITER WEITER



Geschrieben von Nici am 25.04.2006 um 21:57:

 

Die Geschichte ist wirklich sehr interessant!

Zwei Sachen sind mir aufgefallen, hoffe du kannst was damit anfangen:

1.)
Zitat:
Ich bin heute Ihr Pilot und werde Sie hoffentlich sicher nach London fliegen.


Klingt ein bisschen blöd.
Ich meine, der Pilot verunsichert doch die flugunerfahrenen Leute so nur. Würde ich nicht unbedingt so stehenlassen, obwohl mir gerade keine bessere Formulierung einfällt. Oder aber du lässt das "hoffentlich sicher" ganz raus also einfach nur

Zitat:
Ich bin heute Ihr Pilot und werde Sie (heute) nach London fliegen


2.)
Ist es nicht auf den ganzen Flug verboten elektronische Geräte anzuhaben?
Ich kann mich jetz grad nicht mehr an meinen letzten Flug erinnern obwohl der erst im Februar war *gg*
Wenn nicht, dann tut es mir Leid^^

Also ich hoffe du kannst wenigstens ein bissl was mit meinem kommentar anfangen. Würde mich freuen mehr von der Geschichte zu lesen.

Nici



Geschrieben von Bianca am 25.04.2006 um 22:20:

 

Danke, das werde ich gleich ändern.
Zum 2. soweit ich weiß nicht. Ich bin ja letzte Woche erst geflogen xD Und da hieß es, dass man elektronische Geräte bei Start und Landung komplett ausstellen sollte, es in der Zwischenzeit aber erlaubt ist. So hat es wenigstens die Flugbegleiterin gesagt, als einer aus meiner Reihe gefragt hat XD Ich hab eh nur fotographiert, aber das ist ja auch elektronisch und da haben wir extra nachgefragt, ob das in Ordnung ist. Kenne mich da zwar auch nicht so aus, aber müsste eigentlich so richtig sein *grübel* Nächster Teil kommt gleich online, den hab ich schon geschrieben fröhlich

Bzw. jetzt kommt er.

Wo mein Koffer, genauer gesagt meine Koffer waren? Eine sehr gute Frage, auf die ich leider keine Antwort wusste. Okay, ruhig bleiben. Es ist auf englisch, nicht auf chinesisch. Allerdings hatte ich offensichtlich andere Vokabeln als „Gepäckannahme“ oder ähnliches gelernt.
Theoretisch müssten die anderen ja zum gleichen Rollband mit Koffern wie ich. Also schloss ich mich dem Strom, der nun nach links abbog an.
Der Weg schien wirklich endlos zu sein und mir wurde klar, dass ich das alleine bestimmt nicht rechtzeitig gefunden hätte. Doch nun stand ich tatsächlich vor dem Band. Nach ein paar Minuten kamen die ersten Koffer heraus. Einige Leute bedienten sich und gingen.
Nach 5 Minuten waren wieder weniger Menschen da. Wo waren denn meine Koffer? Waren sie weg? Bitte, lieber Gott, lass sie nicht verschwunden sein, dachte ich nur. Nur noch 4 andere Personen warteten mit mir zusammen und meine Hoffnung auf meine Koffer schwand dahin. Nervös lief ich hin und her, schmiedete schon einen Plan nach dem anderen, was ich tun würde, wenn ich wirklich meine Sachen nicht bekam, verwarf sie jedoch alle. Doch dann rollte etwas blaues aus dem Schlitz heraus, und noch etwas. Konnten das wirklich meine Koffer sein? Aufgeregt ging ich wieder näher ans Band heran.
Man kann sich gar nicht vorstellen, was für eine Erleichterung das ist, nach so langem Warten endlich sine Koffer vom Band zu nehmen und zu wissen, dass alles geklappt hatte.

Unendlich froh zog ich meine Koffer hinter mir her. „Halber Hausrat, was?“ rief mir eine Frau hinterher. „Nicht nur ein halber.“ Antwortete ich zickig und suchte mir den Weg Richtung Ausgang. Zunächst musste ich durch eine kleine Schranke, die nur nach außen zu öffnen war.
Einige Menschen standen an der Absperrung und starrten mich an. Wer war denn jetzt Mike? Die sahen doch alle gleich aus. Ob er mich wohl erkannte? Ich lief erstmal einfach geradeaus, musste ja eh erstmal raus um auf die andere Seite zu kommen. Da kamen einige in Frage, die 16 sein könnten. Bei einigen hoffte ich ernsthaft, dass keiner von ihnen es war. Dann hieß es warten.

- Ich erlaube es mir, nicht alles auf englisch zu schreiben, was englisch ist, denn das hier soll keine Übersetzungsprobe oder nur für Leute mit guten Englischkenntnissen lesbar sein XD –

„Anika?“ sprach mich ein ca. 40-jähriger Mann an. „Nein, tut mir Leid, das bin ich nicht.“ Meinte ich grinsend und schaute mich weiter um.

Das war doch nicht etwa … der? Ein ca. 1,75 großer Typ kam auf mich zu, der eigentlich perfekt in die Beschreibung passte. Aber so gutaussehend? Nein, Kim, red dir nicht so einen Mist ein. „Kimberley?“ fragte er mich. Ich musste ziemlich grinsen. Das man Kimberley so aussprechen konnte, hatte ich auch noch nicht gewusst.
„Ja, das bin ich wohl.“ Antwortete ich, drehte mich sofort wieder weg und suchte meine Koffer wieder zusammen. „Du bist Mike?“ fragte ich vorsichtshalber nach. „Ganz genau, der bin ich. Dann komm mal mit, das Auto ist draußen. Warte, ich nehm dir erstmal deine Koffer ab.“ Antwortete er und griff nach 2 von den drei großen, riesigen Koffern. Dann ging er in Richtung Ausgang.
Wow, dachte ich nur. Gar kein Vergleich zu Karsten. Der schien ja auch noch richtig hilfsbereit zu sein und freundlich dazu. Doch gleich fielen mir auch wieder Mirjas Worte ein. ‚Gib’s doch zu, du verliebst dich in diesen Mike und dann kommst du nicht mehr zurück.’ Klar, gut sah er wirklich aus – aber verlieben? Nein, danke. Aber als „Kumpel“ - warum nicht?
Ich beschloss dieses Thema erstmal hinten anzustellen und lieber Mike zu folgen, der schon längst aus dem Gebäude verschwunden war. Ich nahm den letzten Koffer mit und rannte hinterher.

Draußen lud Mike gerade meine Sachen in den Kofferraum. Dass das da alles reinpasst, wunderte mich schon. Als ich kam, waren schon 2 Koffer eingepackt, den dritten packte er auch noch in den Wagen. Drinnen wartete schon Mrs. Petterson.
„Guten Morgen, Mrs. Petterson.“ Meinte ich freundlich, als ich die Wagentür öffnete. „Hallo, Kimberley. Nenn mich doch einfach Linda.“ Antwortete sie freundlich. Ich stieg ein und schloss die Tür wieder hinter mir. Auch Mike saß bereits im Auto.
Dann ging es also los – durch die Landschaft Englands. Ich konnte sie gleich gut leiden, auch wenn es schon ein wenig regnerisch aussah. „Wie war dein Flug?“ fragte Mike, der aus dem Fenster schaute. „Ganz okay, nur total ungewohnt. Am schlimmsten war es aber immer noch, die Koffer wiederzubekommen.“ Antwortete ich grinsend.
Danach entstand eine längere Pause, bis Mrs. Petterson bzw. Linda beschloss, das Radio anzustellen. Den Rest der Fahrt brachten wir schweigend hinter uns. Ich war total in Gedanken. So viel Neues brach auf einmal auf mich ein. Ich würde ganz schön lange brauchen um das alles zu verarbeiten.

Dann fuhren wir endlich auf den Hof. Von wegen „kleines Gestüt“ dachte ich mir nur. Es schien geradezu riesig zu sein. Einige Pferdeköpfe schauten aus den Außenboxen heraus. „Andy ist leider erst heute Abend da. Er ist mit einem Freund unterwegs um sich ein neues Pferd anzuschauen, was sich sehr vielversprechend anhört und was er deswegen nicht verschieben konnte. Mike, zeig Kimberley bitte ihr Zimmer.“ Meinte Linda und brachte den Wagen zum stehen. „Da sind wir nun also – dein neues Zuhause für ein halbes Jahr. Ich hoffe, du wirst hier gut zurecht kommen.“ Fügte sie noch hinzu und stieg aus.
Ich tat es ihr gleich und wollte helfen, meine Koffer auszuladen, doch entweder war das hier nicht üblich oder Mike war einfach übereifrig. „Nein, ich mach das schon.“ Sagte er und packte meine Koffer aus. 2 davon nahm er gleich mit.

„Dein Zimmer ist im 2. Stock, wir müssen also die Treppe rauf. Ich zeige dir gleich alles.“ Meinte er, während wir die Koffer über den Hof zogen und das Gutshaus betraten. Dann hieß es Koffer schleppen und dabei erwies sich Mike als sehr hilfreich. Er trug gleich alle 3 Koffer nach oben. Danach zeigte er mir mein Zimmer und ich war überwältigt. Das sollte MEIN Zimmer sein? Ungläubig schaute ich mich um. „Und du bist dir sicher, dass du dich nicht im Zimmer geirrt hast?“ fragte ich grinsend.



Geschrieben von eternity am 26.04.2006 um 14:16:

 

Find das Thema ganz interessant, Fehler hab ich auch keine gefunden, bis auf diesen hier:

Zitat:
Dann hieß es Koffer schleppen und dabei erwies sich Mike als sehr hilfreich. Er trug gleich alle 3 Koffer nach oben. Dann zeigte er mir mein Zimmer und ich war überwältigt.


Wiederholung Augenzwinkern . Setz da lieber was anderes ein, wie "danach", "darauf" ....


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