Geschrieben von Herbstklage am 02.01.2008 um 04:13:
Wie Fotografiert man Feuerwerk?
Zutaten:
-Kamera (D/SLR wird fast zwingend vorausgesetzt)
-Objektiv (Je nach Entfernung zum Feuerwerk ist etwas Weitwinkliges,
bis zum sehr leichten Tele empfehlenswert,
was heist, ca 18 bis 50mm mehr solte man nicht brauchen)
-Stativ (und zwar ein gutes, ich empfehle ein Schwingungsarmes Carbon-Stativ,
die Sherpa Pro Serie von Velbon ist was das Preis/Leistungsverhältnis angeht oft sehr gut mit um die 300€)
-Kabelauslöser (Kleinteil, giebt es von zB Hama für fast jede Kamera für 10 bis 20€)
Ein stabieler Stativkopf ist natürlich genauso voraussetzung.
OPTIONAL:
Ein Huht (am innen Schwarz) ein Mattes Schwarzes stück Pappe tuts aber auch. (dazu später mehr)
Die Kamera solte auf ISO 100 gestellt werden, bzw ein entsprechender Film eingelegt werden,
gab es da nicht sogar mal ISO 20 Filme?
Das hat den Zweck das nicht alles sofort überbelichtet wird,
und schöne Farben und Effekte nur zu einem kleinen Teil abgebildet werden,
oder alles sofort überbelichtet wird.
Das Objektiv solte idR. auf die höchst mögliche Blendenzahl eingestellt werden,
also kleinste blende,das vergrößert das DOF wesentlich (depth of field)
das ist der Bereich in dem alles Scharf abgebildet wird.
Mehr dazu auf wiki:
http://en.wikipedia.org/wiki/Depth_of_field
Das erleichtert euch das Scharfstellen, und verringert ggf unschärfe,
solte ein Effekt weiter weg sein als der andere.
Ihr soltet auserdem bei der Belichtungszeit Bulb (endlos belichten) eingestellt haben.
Ihr soltet auf Manuellen Fokus gestellt haben.
Man solte im Idealfall weiter weg stehen.
Feuerwerk Fotografieren und gleichzeitig machen verhält sich oft
wie Heiraten zu mit der Schwester der Braut schlafen.
Es sei denn ihr habt einen Fernzünder fürs Feuerwerk,
aber dann fällt der Spaß des rumzündelns weg...
Warum? Wenn ihr direkt drunter steht besteht das Problem oft darin,
das Teile des Effekts oder ganze Effekte am Himmel unscharf aufgenommen werden.
Wenn man weiter weg steht ist das nicht so schlim.
Viele Effekte zünden in größerer Höhe als andere,
und sind selbst auch nicht unbedingt winzig.
Ab einer gewissen Entfernung fällt das nicht mehr so sehr ins Gewicht.
Wenn ich Fotografiere stehe ich gerne ca 50 Meter entfernt,
andere entfernen sich noch weiter.
Wichtig: Vergesst nicht die Spiegelvorauslösung nicht!
Wo wir bei unserem Kabelauslöser sind:
Wenn das Feuerwerk los geht, und ihr den Finger noch am Auslöser habt,
wird das Bild mit hoher Warscheinlichkeit verwackeln.
Einige Kameras setzen dummerweiße auch voraus das ihr im Bulb Modus (endlos belichten)
den Auslöser drückt wenn ihr den Finger vom Auslöser nehmt wird nicht mehr belichtet.
Wenn man das ohne einen Kabelauslöser macht wird man mit dem Ergebnis sicher nicht zufrieden sein.
Zum Ominösen Hut / Pappe:
Es kann nützlich sein wenn man die Belichtung kurzzeitig unterbrechen kann.
Das ist dann der fall wenn zB ein Auto durchs Bild fährt, oder man einen Effekt nicht drauf haben möchte. (zB)
In diesem Fall hält man seinen Hut bzw seine Pappe vor das Objektiv,
dabei solte man drauf achten das man nicht an die Kamera oder das Objektiv kommt,
ziel ist es das kein Licht mehr durch kommt.
Ist ein netter Trick, auch für andere Aufgaben wenn es um Langzeitbelichtung geht.
Vorsicht vor Lampen etc.
Am besten geht man auf eine Große freie Fläche,
ohne Lampen Laternen oder Autos.
Wer zu lange Belichtet hat eh keinen schwarzen Hintergrund mehr,
sondern einen sehr unschönen bunten,
das Problem wird schlimmer wenn Lichtquellen wie Straßenlaternen rumstehen.
Auch wenn die Laterne nicht mehr im Bild ist,
kann es bei eintsprechender Belichtungszeit vorkommen,
das diese als sehr aufällige hellere Stelle von oben unten oder von der Seite in erscheinung trit.
Dem kann eine Sonnenblende ein wenig entgegenwirken,
ist aber auch kein Allheilmittel.
Ich lichte idR. zwischen 1 und 5 Effekte ab, mehr solte unschön wirken,
aber experimentieren hilft,
man hat ja jedes Jahr mindestens ein Feuerwerk.
Ich habe dieses Jahr ausgesetzt, werde aber im Sommer die Profis zündeln lassen,
und da dann fotografieren.
Mit ein wenig übung solte man so recht OKe Ergebnisse erzielen können.
Mit Bridge und Kompacktkameras ist die Sache schwerer bis unmöglich,
zumindest bekommt man so keine Fotos wie auf der Verpackung hin.
Hoffe ich konnte ein wenig helfen.