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Geschrieben von Sari am 03.01.2009 um 21:12:

 

dann kauf dir 5 pferde, bilde sie schonend aus und reite jedes wochenende turnier.
dann kriegst du auch nen namen und bist ganz oben dabei.



Geschrieben von Sari am 03.01.2009 um 21:38:

 

das habe ich voraus gesetzt.



Geschrieben von nathcen am 04.01.2009 um 12:05:

 

Ich persönlich habe mittlerweile das Gefühl, dass die meisten Leute, die ihre Pferde schonend ausbilden und von sich selbst wissen, dass sie es tun und andere eben nicht, es garnichts nötig haben, sich auf irgendwelchen Turnieren mit irgendwem zu messen.

Letztlich muss hinter diesem "Ich nutze mein Pferd total aus um Erfolg zu haben" doch eh schon ein riesen Selbstwertproblem stecken.



Geschrieben von carisma am 04.01.2009 um 12:14:

 

Zitat:
Original von nechtan
Ich persönlich habe mittlerweile das Gefühl, dass die meisten Leute, die ihre Pferde schonend ausbilden und von sich selbst wissen, dass sie es tun und andere eben nicht, es garnichts nötig haben, sich auf irgendwelchen Turnieren mit irgendwem zu messen.

Letztlich muss hinter diesem "Ich nutze mein Pferd total aus um Erfolg zu haben" doch eh schon ein riesen Selbstwertproblem stecken.

Sehe ich ähnlich. Kenne sehr viele die sich & ihr Pferd total übeschetzen & von Turnier zu Turnier hetzen. (reimt sich! *stolz sei* xD)
Aber wenige, die ihrem Pferd schonend die Lektionen beibringen, sie auch ganz gut beherrschen, dabei aber doch jedes Wochenende oder so auf Turnieren herumstehen..



Geschrieben von Sari am 04.01.2009 um 15:50:

 

hyphen:
weil die diskussion plötzlich zu anky van grunsven und isabell werth übergeschenkt ist.

miral:
ich denke leute, die sich der öffentlichkeit präsentieren, müssen damit rechnen dass andere über sie urteilen.
wenn es jetzt irgendwelche ausm stall wären die auf ungefähr dem niveau reiten wie die oben genannten, dann denke ich sollte man sich sein urteil entweder verkneifen oder es nicht so direkt sagen, wenn man selbst sein pferd mit ach und krach übern rücken geritten bekommt großes Grinsen



Geschrieben von Hornisse am 04.01.2009 um 16:49:

 

Zitat:
ach kind.


kannst du sowas bitte lassen? halte ich für ziemlich unnötig und auch für weniger hilfreich.

-

ich will jetzt hier nicht auf alles eingehen, nur nochmal deutlich machen, dass ich NICHT gegen A.v.G. und I.W. bin bzw gegen diese wetter, sondern gegen das SYSTEM, dem sich Berufsreiter wie A.v.G, und I.W. (ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass sie Berufreiter sind, denn das wurde hier behauptet, sicher weiß ich das nicht) natürlich unwillkürlich anpassen (müssen), um erfolgreich im ihrem Beruf zu sein.

Wie schon tausend Mal gesagt und schon x-mal wiederholt finde ich es nicht okay, dass das Reitsportsystem unfairen und pferdeschädlichen Sport fördert.
Das ist mein Punkt, alles andere soll mir in diesem thread am Arsch vorbei gehen.



Geschrieben von Sari am 04.01.2009 um 21:02:

 

miral:

ja soetwas in der art hatte ich auch angesprochen.

selbst wenn berufsreiter finanziell abgesichert sind, den ruhm und erfolg wollen die sich sicherlich nicht nehmen lassen, außer sie sind nicht darauf angewiesen.

und da klingt natürlich besser "erste M sieg des 5 jährigen xy unter zz" als "endlich hat der 14 jährige xy auch mal einen sieg in klasse M unter zz"

jedenfalls für leute, die unser hobby als beruf ausüben.

mir reicht das, wenn mein pferd mit 10 oder sonst wann in der schweren klasse auftritt, wenn überhaupt großes Grinsen
wenn nicht, mir ist es egal, wo sich berufsreiter entweder die mühe machen und das pferd dahin"drillen" (ich rede hier von dem angesprochenen SYSTEM), oder ein anderes, vermögenderes pferd kaufen.



Geschrieben von SunnyGirl am 04.01.2009 um 21:35:

 

Das ist genau der Grund, warum meine Pferde nicht mehr im Reitstall stehen, sondern in einem kleinen Offenstall.
Und der Grund, warum ich nicht mehr Pferdewirtin werden will. Alles dreht sich nur noch um Turniere und möglichst früh Erfolg haben und ne... das muss ich nicht haben Augen rollen
wir waren während meines Praktikums in einem Gestüt mal auf der Fohlenweide... das Gespräch drehte sich nur um "das und das Fohlen hat soo viel Decktaxe gekostet", "das und das Fohlen geht später S-Springen", "das und das Fohlen wird ein GrandPrix-Dressurpferd" etc.
alles drehte sich nur um die Erfolgsaussichten, ich kam mir vor wie bei der Autoausstellung "der Wagen hat soundsoviel PS" Augen rollen



Geschrieben von Birgit am 05.01.2009 um 09:16:

 

Ich bin grad über das "ich schäme mich langsam dafür zuzugeben das ich reite" Aussage gestoßen...

Ich hatte mit nem gute Freund letztens ne ziemliche Diskussion weil wir i-wie auf mein hobby gekommen sind... Er weiß schon lange das ich reite, ich mach daraus auch kein Geheimniss, im Gegensatz ich bin stolz, nicht jeder kann behaupten er kann nen eigenen Stall managen(auch wenn er ned sehr groß is), nebenher no arbeiten und sein Pferd trotzdem ned allzu sehr vernachlässigen und trotzdem no Spaß am leben haben!

Auf allle Fälle war er felsenfest davon überzeugt das reiten Tierquälerei ist! Mit was kam er an.. "Die aus dem Fernseh..."
Das größte Imageproblem des Reitsport sind nun mal die Turniere die im Fernseh übertragen werden glaub ich.. und mein Kumpel hat es nicht auf "Die armen Pferde müssen springen" bezogen, sondern wirklich das viele Reiter nach dem Hauruck-Verfahren reiten..

Ich hab ihm dann eingängig erklärt wie ich reite und was mein epersönlichen Ziele sind usw.. er war zwar ned 100% überzeugt weil "Die andern reiten auch anders" aber nja...



Geschrieben von Hornisse am 05.01.2009 um 20:18:

 

Zitat:
Original von Lena123
Zitat:
Original von Thinka
Ich bin nicht so, dass ich verheimlichen müsste, dass ich reite, aber wenn die Leute immer kommen "das ist doch tierquälerei"..."das ist doch nicht natürlich, dass die so laufen"...."in der natur würden die sowas nie machen"..."guck mal, der schlägt den"..."das arme tier"..... dann ist es einem teilweise schon unangenehm, wenn man sagen muss "ja, ich reite auch" und alle denken immer nur, dass es tierquälerei ist....


Dann muss man sagen "Ja ich reite, aber ich mache es besser, wie sie!" fröhlich


oder "als"



Geschrieben von Freak am 05.01.2009 um 20:56:

 

Ja, als Reiter hat man es in der Hinsicht nicht besonders leicht.

Liegt vielleicht auch daran, dass gerade in der Reiterei Dinge eine Rolle spielen, die beim Umgang mit einem Lebewesen fehl am Platze sind..
Angefangen bei der Aufwertung des Selbstwertgefühls durch die "Erhöhung" Pferd oder allein durch den Besitz eines Pferdes.. Über den Ehrgeiz, denn es ist nun mal im großen Sport viel Geld im Spiel, genau wie in der Zucht... Dann kommt noch dazu, dass Tradition bei vielen Züchtern und Profireitern (sowie Amateuren, würde ich hinzufügen) eine unheimlich große Rolle spielt.

Das ist schon für den Reiter undurchsichtig, aber jetzt überlegt euch mal, wie das auf den Nicht-Reiter wirkt. In keiner Sportart kann man meiner Meinung nach so schlecht Schwarz und Weiß unterscheiden.
Hat das Pferd den Schlag mit der Gerte jetzt verdient, weil es ungehorsam war? Oder war das schon zu viel, wie der Laie sicher finden würde?
Warum tragen Reiter eigentlich alle Sporen und warum müssen Dressurpferde zwei Gebisse und Kandarenhebel am Maul ertragen? Sollte ein Pferd nicht eigentlich die Dinge, die es tut, freiwillig machen und ohne physischen Zwang?
Ja, und jetzt erklärt mal, von wegen versammelnde Wirkung und so. "Feinere Hilfengebung."
Dann guckt Freund Laie wieder auf den Fernsehbildschirm und sieht, wie Springreiter XY mal eben seinem Top-Springpferd die Kandare durchs Maul ratscht, oder ein 13-jähriges Kind, das auf dem Turnier sein Pony blutig sporniert.
Wahrscheinlich sieht er auch auf Abreiteplätzen die wahnsinnigen roten Augen und verzweifelten Blicke, die teilweise panisch versuchen mehr wahrzunehmen als ihre eigene Brust - wenn er sich denn schon mal bereit erklärt hat, mit auf ein Turnier zu fahren. Kurz, er sieht das, was kritischen Blicken sogenannter Funktionäre und Richter der FN verborgen bleibt...

Ich bin wirklich nicht gegen den Pferdesport, aber der Kurs, den die FN / FEI in den letzten Jahren eingeschlagen hat, hat keinesfalls zu einem besseren Image beigetragen. Im Gegenteil..
Meine Mutter weiß zwar nicht, wie das Punktesystem in einer Springprüfung funktioniert, aber sie weiß ganz genau, was "Barren" bedeutet - weil das in den Medien war. Genau wie jetzt der Doping-Skandal. Vielen Dank, Herr Ahlmann und Co.

Ach ja, noch was: Ich bin eigentlich weder ganz für die Seite der Kritiker noch für die Seite der pro-FNler, die die Beschwerden als irrsinnig abtun. Ich gehöre auch ganz sicher nicht zu den Leuten, die mit ihrem Pferd nur durchs Gelände eiern und sich in der Halle nicht trauen, die Zügel anzunehmen.
Trotzdem werde ich in der Halle regelmäßig mit herablassenden Blicken gestreift, wenn ich mit meiner Arabermix-Rb mit Barocksattel hereinkomme, mit Helm, ohne Sporen und, man stelle sich vor, OHNE jegliche Hilfszügel.
Das ist nämlich der nächste Punkt, diese verdammte Ignoranz mancher pro-FN-Reiter, die glauben, sie wären etwas Besseres. Kein Wunder, dass meine Laienfreunde allesamt Vorurteile gegen Reiter haben, denn sie sind teilweise berechtigt.



Geschrieben von Samurai am 07.01.2009 um 22:13:

 

Zitat:
Wo bleibt die Faszination, die Harmonie, die Einheit, die Leichtigkeit? WO?

Bei den Reitern, die nicht auf Turniere aus sind, sondern auf die Zusammenarbeit mit dem Pferd und den Spass auf beiden Seiten wollen, bei den Reitern, die mit dem Pferd lernen und es nicht zu etwas zwingen, den Reitern, die es geniessen, wenn das Pferd glücklich über die Weide tobt oder wenn sie es putzen, nicht nur beim Reiten selbst froh sind und das Gefühl der Freiheit aufm galoppierenden Pferd lieben und sämtliche "schlechten" Hilfsmethoden ablehnen (=Gerte, Sporen, Hilfszügel, etc.) DA findet man vielleicht noch ansatzweise Faszination, harmonie, Einheit und Leichtigkeit.



Geschrieben von Ceres am 07.01.2009 um 23:12:

 

Ich war immer ein relativ dominanter Reiter. Ich habe auf sehr schwierigen, fiesen, sturen Shettys das Reiten gelernt und gelernt mich auch mal durchzusetzen wenn nichts mehr geht, notfalls auch mal mit einem Klaps der sich gewaschen hat, danach war dann aber gut. Ich rede jetzt aber von deutlicher Hilfenverweigerung wie mans von manch sturen Schulpferden eben kennt.
Ich gebe auch durchaus zu, dass ich meinem Pony auch schon das ein oder andere mal eine gehaun habe, weil sie unüberlegt geschnappt hat, weil sie nach dem 30. mal nein immer noch am Zappeln und Hampeln war oder einfach mal überhaupt nicht aufpasst und noch beim 50. mal meinen Schenkel ignoriert.
Meistens rege ich mich dann auf, brüll mein Pony an und merke dann aber schnell, dass es so nach hinten los geht, steige ab und beende den Tag als schlechten Tag und lass es lieber sein als die Situation unnötig weiter hochzupushen.
Ich kann mich also nicht davon freisprechen, auch mal nach 30 Minuten vera****erei die Nerven zu verlieren, seit 4 Jahren lasse ichs aber erst gar nicht mehr so weit kommen.

Was ich in den alten Ställen beobachtet habe, in allen großen in den ich war, war genau das selbe wie bei Hornisse und das war ebenfalls ein großer Grund für mich, dass ich das allgemeine Interesse an der Reiterei total verloren habe und wirklich viel lieber vom Boden aus mit meinem Pferd was mache.
Wie die Leute teilweise ihre Pferde zusammengezogen und zusammengedrescht hatten ging auf keine Kuhhaut mehr, und das eben vollkommen grundlos. Eigentlich sollte man den Alltag ja beim Reiten zuhause lassen, bei manchen hat man das Gefühl, dass sie ihre schlechte Laune aus dem Alltag an dem Pferd auslassen. Getreu dem Motto "wie alle mir, so ich dir"



Geschrieben von schimmel am 10.01.2009 um 22:07:

  RE: Reiten - ein Sport den man als Tierfreund nicht (mehr) verantworten kann?

Zitat:
Original von Hornisse
Von mir wird es erwartet, meiner RB den Kopp auf die Brust zu ziehen und hinten mit der Gerte ordentlich raufzudreschen. (Natürlich wird es nicht so genannt. Es heißt euphemistisch "Stell ihn mal ein bisschen enger ein und tick ihn mal mit der Gerte an" - aber es ist nicht anderes als das von mir in drastischeren Worten beschriebene).


Mir geht es genau so wie dir! Zum Glück bin ich jetzt bei Besitzern, denen das egal ist *puh

Mir ist aufgefallen, die Menscheit allgemein ist hart, miteinander und verbal,etc.
Nicht verwunderlich, dass sie so mit Tieren umgehen. Für mich ist es schwierig als nicht so ein "mars-männchen" zu überleben.(Grundsätzlich behandel ich alle fair und achte auf die grundsätze -> kein leid antun,nicht übertrieben mit anderen meckern,etc. - was aber unterbewusst geschiet)
Dennoch stimmt es mit der ganzen Geschichte der Tierqälerei, allerdings war es schon immer so! Nur je brutaler es wird, umso mehr Leuten fällt es auf.



Geschrieben von Syriana am 11.01.2009 um 11:39:

 

Jetzt hab ich mir die komplette Diskussion durchgelesen und möchte auch mal was dazu sagen.
Der Reitsport ist und war schon immer umstritten, keine Frage. Laien sowie Reiter bemängeln den Umgang mit den Pferden, scharfe Gebisse, falsche Reitweise und, und, und - aber muss man deswegen gleich den ganzen Reitsport im Allgemeinen verteufeln? Schwarze Schafe gibt es überall.
Warum wird denn die Reitweise der Profis sehr kritisiert? Weil sie tagtglich in den Medien präsentiert wird, und weil "wir Freizeitreiter", die zu Hause tagein, tagaus ihre Ründchen reiten, uns so überlegen fühlen, denn wir behandeln unsere Pferde ja so gut, reiten rückenschonend, in Harmonie mit dem Pferd, würden nie die altbekante Hau-Ruck-Methode benutzen. ALS OB!
Hätte ich die Wahl, wäre ich sehr lieber ein Sport- als ein typisches Frezeitpferd, das kann ich euch sagen. Schaut doch mal dem "Otto-Normal-Verbraucher-Reiter" zu, der sein Freizeitpferd ím Stall stehen hat. Natürlich, es gibt immer Ausnahmen, ja, sicherlich gibt es Reiter jeder Klasse und jedes Niveaus, die gefühlvoll reiten und sich MÜhe mit der schonenden Ausbildung ihrer Pferde geben, aber von wievieln kann man genau das denn bitte sagen? Ich spreche hier von der Mehrheit. Und dann schaut doch aml in die meisten Freizeitställe. Da werden Schlaufzügel von Anfängern benutzt, weil man dann ja besser sitzen könne. Da werden Pferde, die nicht an die Witterung gewöhnt sind, tag und nachts in das scheußlichste Wetter rausgestellt bis sie zittern, weil irgendein Ratgeber XY ja sagt, das wäre artgerecht. Da werden Pferde mit unpassenden Sätteln und auf unzumutbaren Bodenverhältnissen geritten, macht ja nichts, denn ich hab ja so eine gefühlvolle Hilfengebung und benutze weder Gerte noch Sporen. Da werden irgendwelche pseudo-therapeutischen und naturmedizinischen Maßnahmen ergriffen, um Probleme zu lösen, die alleine durch falsches Reiten verursacht werden. Da werden platte Pferde, die sich mehr über den Platz schleppen als zu laufen, täglich geritten, weil sie von ihrem Reiter ja viel zu sehr geliebt werden, um es abzugeben.
Und na klar, jetzt werden mir wahrscheinlich erstmal mindestens zehn User antworten, oder sich zumindest denken "Ich aber nicht".
Glaubt ihr denn wirklich, für ein Pferd ist es angenehmer, von einem im Rücken rumhüpfenden Mittelklasse-Reiter geritten zu werden, als von einem Profi, der genau weiß, wie er ein Pferd aufbauen muss, bei dem das Pferd unter besten Bedingungen ausgebildet wird, und der sicherlich auch mal zieht oder "draufhaut", das aber durch eine insgesamt sehr viel feinere Hilfengebung wieder ausgleicht.

Und wenn ich von Profis rede, meine ich sicherlich nicht Frau Grunsven & Co., es ist wohl gar keine Frage, dass deren Methode nicht vertretbar ist. Aber wie gesagt, es gibt in jeder Sportart schwarze Schafe.
Ich spreche hier von der größeren Bandbreite der professionellen Reiter, denen, denen Tierquälerei vorgeworfen wird, wenn sie einmal die Gerte oder Sporen benutzen, aber die im Grunde genau wissen, was sie tun, und auf eine erfolgversprechende Ausbildung des Pferdes aus sind.

Außerdem war das Pferd schon immer ein Nutztier, heutzutage wird der Gedanke der Tierquälerei einfach nur verstärkt durch die Medien hervorgerufen. Wer hat denn von Tierquälerei gesprochen, als die Zechenpferde ihr ganzes Leben untertage verbracht haben, nichtmal aufrecht gehen konnten aufgrund der niedrigen Decken? Oder als lahmende Kutschpferde über die Pflastersteine der Großstädte gescheucht wurden? Ich bitte euch. Heutzutage wird alles gleich zu einem Skandal aufgebauscht, aber man muss sich die Lage doch erstmal von allen Sichtweisen aus betrachten.

Wegen einzelnder schlechter Beispiele sollte man den Reitsport nicht derart verurteilen, und erst recht nicht sollten fast ausschließlich Profireiter betrachtet werden, wenn man daran denkt, was mittlerweile in den meisten Freizeitställen abläuft.



Geschrieben von Pony-Fanchen am 11.01.2009 um 12:04:

 

Ich bin eigenetlich ein Mensch, der viel Kritik veträgt, aber die Reiterei ist leider ein schreckliche tiefer Punkt in meinem Herzen.

"Das ist doch total unnatürlich!"
"Schau mal wie gequält der schaut!"
"Das ist doch unmenschlich!"
"Die Liebe zu den Pferden ist also so groß, das ihr ihnen sowas antut?"


Kommentare die mir nur als zu sehr um die Ohren fliegen. Wir sind ein Sportstall, aber wir handeln immer mit fairen Mitteln. Aber ehrlich? Ich habe keine Lust mehr ständig Gegenargumente in die Welt zu schreien wie:

"Die laufen sonst auch so!"
"Der schaut nur konzentriert!"
"Pferde sind als Nutztiere geboren!"

Vorallem beim letzten Satz krampft sich mein Herz zusammen. Pferde sind als Nutztiere geboren? Das stimmt nicht...
Schon in der Bibel steht, dass das Pferd als mächtiges, freies Tier erschaffen würde. Ohne Gleichen, solle alle Schätze dieser Erde zwischen ihren Augen liegen.

Pferde wurden dazu geboren über weite Steppen und Gebirge zu tollen. Weiter zu ziehen & der Natur ihren freien Lauf zu lassen...
doch was hat bitte Ungetüm Mensch mit dem Pferd angestellt?

Selbst chronische Probleme schleichen sich schon in einige Blutlinien.
Doch ich habe gelernt Pferde mit einem anderen Auge zu sehen.

Wie viele Leute kenne ich, die den Sattel auflegen, das Pferd legt die Ohren an und fängt an verkrampft mit dem Huf zu scharren.

Und? Was kommt? "Lass das!" "Jetzt reichts!" Wenn das eigentlich, doch so geliebte Tier dann auch noch nach einem beißt. Batsch! Schon kriegt es ordentlich auf die Brust geschlagen.
Ein kleiner Klaps? Das ich nicht lache. Die Leute handeln unüberlegt mit den Pferden & keiner kann mir erzählen, dass er einem Pferd noch nicht mal einen härteren Klapps verpasst hat, was ihm im Nachhinein vielleicht sehr Leid tat.

Ich werden den Sportstall verlassen. Das war mein Entschluss & das wird er auch bleiben.
Ich verantworte mich als Reiter NIE mehr gegen das Reiten, denn ich werde es ab heute in gewisser Weiße selbst verurteilen.

Ich liebe Pferde & ich finde man kann toll mit ihnen arbeiten, auch ohne sich mit Sattel & Trense auf ihren Rücken zu zwingen.

Pferd sein, heißt für mich ungebunden sein...
viele Pferde dieser Welt müssen arbeiten, haben keine Wahl.

Für mich bringt der Vergleich mit der Vergangenheit nichts! Klar, es war schon mal schlimmer, aber jetzt ist es auch nicht besser.

Für mich gibt es den Ausdruck "Reiter" nicht mehr...
ich bin kein "Reiter" ich bin ein Pferdemensch.
Ich arbeite mit den Tieren am Boden, so lange sie Lust haben.

Ich bringe mich nie mehr in Versuchung auf ein Pferd zu steigen.
Haltet mich für verrückt, seis drum.

Aber ich werde mich in der nächsten Zeit der Arbeit mit den Minis unter den Pferden widmen, denn wenn ich sehe das es den Kleinen Spaß macht, fühle ich mich als perfekter "Reiter".



Geschrieben von brecardio am 21.11.2009 um 12:01:

 

So viele wahre Sachen wurden hier ausgesprochen.

Ich habe in den jungen Jahren als noch viel weniger Reiterfahrung hatte [jetzt kann man noch immer nicht sagen das ich viel Erfahrung habe] habe ich diese Reiter bewundert. Und seit einiger Zeit erkenne ich immer mehr das richtige Gesicht. Klingt blöd ist aber so.

Ich erkenne immer mehr die Rollkur die ausgeübt wird, die Unwilligkeit der Pferde, das Riegeln, die sichtbare Misshandlung mancher Pferde

Für mich ist so etwas unverantwortlich. Wie Pony-Fanchen gesagt hat. Ich bin ein Pferdemensch. Ich verlange von meinem Pferd nichts ab wo ich weiß, dass es dies nicht kann - dass es dafür noch nicht bereit ist. Ich verletze mein Pferd nie zumindest nie in meinem Leben aus Absicht. So eine Logik muss man einmal verdauen.

Und ich verurteile den Reitsport nicht. Ganz und gar nicht - ich selber will einmal dorthin irgendwann vielleicht. Nur gibt es derzeit leider überwiegend schwarze Schafe in diesem Sport - ob man damit leben kann auf den Tunieren dann einen Teil der Reiter zu sehen mit ihren geriegelten, zu eng kommenden Pferden kann jeder selbst entscheiden. Ob ich so etwas könnte? Ich weiß es nicht um ehrlich zu sein.

Und ganz klar - nicht nur 'Profis' machen Fehler oft leider ganz bewusst, sondern auch Anfänger, keine Frage.

Ich stimme Ceres zu. Ich habe oft schon meiner RB eine geklatscht einfach weil sie sich unmöglich aufgeführt hat. Aber niemals ohne Grund!


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