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Geschrieben von Bille am 18.06.2008 um 15:41:

 

Zitat:
Original von Susan
@Jenni: Es sind übrigens auch nicht alle Klassischen Ausbilder ohne. Hab da schöne Beweisvideos und tolle Geschichten von einer Dame die erst vor kurzem bei uns einen Kurs gegeben hat. Was ein Glück habe ich nicht teilgenommen.


Es gibt leider immer wieder schwarze Schafe, in allen Reiterszenen. Ausnahmslos in allen.
Deshalb kann man natürlich nicht verallgemeinern, welches nun besser ist, ich hatte eine lange Zeit eine ganz tolle Reitlehrerin nach FN, ihre Pferde und Berittpferde waren alle solide und reell geritten, altersgemäß gearbeitet, losgelassen, das Ziel war immer ein reell gerittenes Pferd, das losgelassen arbeitet und auf immer feiner werdende Hilfen reagiert.
Soetwas ist in der sportlich orientierten Welt allerdings von einem so großen Seltenheitswert, dass es den meisten Leuten nicht vergönnt ist, das zu sehen.
Und wie es mit Turniererfolgen aussah bei betreffender RL konnte man sich natürlich auch vorstellen. Erst wenn die Pferde deutlich fortgeschrittener in der Ausbildung waren (und natürlich immer etwas älter als die anderen, wir sprechen übrigens von Jungpferdeprüfungen), als die anderen in den Prüfungen, dann gab es mal ein paar Platzierungen.
Hinzufügen muss man wohl, dass sie das nicht hauptberuflich macht.

Außerdem muss ich Jenni in allen Punkten recht geben, es ist eben das, was ich mir ebenfalls gedacht habe.
Soetwas darf es nicht geben. Überhaupt nicht. Ich frage mich immer, wie sehr man zustechen muss, damit ein Pferd blutet.
Mein damaliges Pony (übrigens auch Schimmel) wurde von der "ach so tollen FN-Reitlehrerin" regelrecht gequält.
Damals war ich 9 Jahre alt und dementsprechend vorerst nicht in der Lage, angemessen zu reagieren, was wie ich denke in dem Alter auch verständlich sein muss.
Sie hat das Pony auf zwei beinen (wohlgemerkt die Vorderbeine) durch die Halle gejagt, mit Rädchensporen, und Gerte, und sie hat ihm so extrem die Sporen in den Bauch gerammt, dass ich mich endlich getraut habe etwas zu sagen.
Danach durfte sie nie mehr auf das Pony steigen, das damals erst 5 Jahre alt war.
Und SELBST DANN nach 45 Minuten "Sporen in den Bauch geramme", die ich gerne verkürzt hätte, aber sie meinte zu mir " wenn ich den nicht hauen darf, wird der nie was" (das hat sie wortwörtlich so gesagt), hat das Pony nichtmal kleine Stellen am Bauch gehabt.
Da frage ich mich doch, was für einer Kraft es bedarf, ein Pferd blutig zu reiten.

Ich finde es toll, dass du die Bilder an die Cavallo geschickt hast, so oder so.



Wie Jenni schon sagte, in einer S-Dressur DARF es sowas einfach nicht geben.
Wenn ich alleine schon sehe, wie die Leute ihre Kinder mit den Sporen im Pony feststecken. Gruselig.
Un dzum Thema unvoreingenommene Richter: Welcher Richter ist denn schon unvoreingenommen?
Ebenso finde ich es schwachsinnig, dass es in E-Dressuren für Jg. 97 und jünger erlaubt ist, Sporen zu benutzen, ebenso in RWB etc.


Fakt ist jedenfalls, dass es sowas nicht geben darf, so oder so, und ich finde es toll, dass du den Mut aufgebracht hast, die Fotos an die Cavallo zu schicken. Du hast meinen großen Respekt und ich würde mir so sehr wünschen, es würde auf den deutschen Turnierplätzen anders zugehen.
Das wäre besser für die Reiterei und für die Pferde, ebenso wie es eventuell das Bewusstsein für pferdegerechtes Reiten (und damit meine ich NICHT irgendwelche Alternativ-Reitweisen, sondern das allgemeine denken an ein losgelassenes, über den Rücken gehendes zufriedenes Pferd, der ja in jeder "pferdegerechten" Reitweise gleich sein sollte) in so manchem wecken.
Aber da es leider nicht so ist, und vermutlich auch nicht wird, bleibt uns wohl nur, von den wenigen, die es schaffen gut und präzise zu reiten, ohne die Pferde blutig zu reiten,zu lernen und es selbst so gut wie möglich zu machen.



Geschrieben von Hornisse am 18.06.2008 um 20:13:

 

danke für die ganzen tollen Antworten smile

Die Cavallo hat noch nicht geantwortet und irgendwie glaube ich leider auch nicht, dass es sie es tun wird, aber warten wir mal ab.
Ich habe mir vorgenommen, beim nächsten Turnier (wenn ich denn Zeit habe) wieder dabeizusein und ein Auge auf die Dame zu werfen. Geht das wieder so ab weiß ich ja defintiv dass es kein Ausnahmefall war und ich werde es dokumentieren, ob auf Video oder Foto (nur damit man nicht sagten kann es wäre nicht so gewesen) und sofort ansprechen.

Tireth: Ich weiß, dass diese drei Fotos nicht 100% aussagekräftig sind. Aber glaub mir, dass ich viele sehr gleiche und ähnliche habe und dieses NICHT die drei schlimmsten, zufällig so fotografierten Bilder sind während der Rest in Ordnung war. Ich will hier nicht alle reinstellen, auch keine vom Gesamteindruck, weil ich nicht genau weiß wie das rechtlich ist. Deswegen habe ich drei Ausschnitte ausgewählt. Diese sind aber sehr representativ für den Ritt und ale Bilder (habe ca 20)

Ich habe mir grade diese Seite http://www.hauteecole.ru/en/horse_trade_union.php?sid=57 angesehen. Natürlich sind das Momentaufnahmen. Und man kanns ja auch übertreiben. Einige Bilder sind sicher einfach doofe Momente gewesen. Andere aber defintiv nicht. Wenn zB ein Pferd so stark aus dem Maul blutet wie da auf einigen Bildern ist das einfach nicht mehr gutzureden.
Ich bin geschockt. Und sprachlos.
Und habe für mich eine Entscheidung getroffen.



Geschrieben von Bille am 18.06.2008 um 20:27:

 

Zitat:
Ich habe mir grade diese Seite http://www.hauteecole.ru/en/horse_trade_union.php?sid=57 angesehen. Natürlich sind das Momentaufnahmen. Und man kanns ja auch übertreiben. Einige Bilder sind sicher einfach doofe Momente gewesen. Andere aber defintiv nicht. Wenn zB ein Pferd so stark aus dem Maul blutet wie da auf einigen Bildern ist das einfach nicht mehr gutzureden.
Ich bin geschockt. Und sprachlos.
Und habe für mich eine Entscheidung getroffen

Scheiße....Die Fotos sind teilweise wirklich grausam. Nicht nur, wie Leute sich mit ihrem vollen Gewicht in die Zügel einer Kandare hängen, sondern auch die Bilder von den toten Pferden, zumal die ja hier nichts zur Sache tun.
Grauenhaft.
Sicher, die Reitbilder sind alles Momentaufnahmen. Aber trotzdem finde ich, dass es so einige Momente die da gezeigt werden gar nicht geben darf.
So oder so, ich bin gespannt ob die Cavallo dir antowortet, obwohl auch ich nicht sicher bin, ob da tatsächlich was zurückkommt.

Meinst du mit dem "ich habe für mich eine Entscheidung getroffen", dass du damit an die öffentlichkeit gehen willst?



Geschrieben von carisma am 18.06.2008 um 21:52:

 

Das darf nicht vorkommen!!!
Denen sollte man selbst auch mal die Sporen in die Rippen hauen Augenzwinkern
Alles andere wurde schon gesagt.
Schlimm, zu was wir fähig sind.



Geschrieben von Hornisse am 19.06.2008 um 11:39:

 

Bille du hast recht, selbst solche MOMENTaufnahmen darf es nicht geben. Und man beachte bitte dass diese Bilder von ÖFFENTLICHEN Plätzen sind, was die hinter den geschlossenen Hallentüren mit ihren Pferden treiben will ich garn nicht wissen.

Mit meinem lezten Satz meinte ich, dass für mich jetzt mehr als denn je klar ist, dass ich NIEMALS so reiten werde und all mein Reiten und meinen umgang mit Pferden so abstimmen werde, dass selbst die schlimmste Momentaufnahme nicht ein solches Bild zeigen kann.
Darüber hinaus werde ich mit meiner Kamera auf Turnieren herumlaufen und jede solche Szene festhalten, wen es möglich ist, den Veranstalter, Aufseher, Richter, den Reiter selbst oder sonst irgendwen darauf ansprechen. Und die Bildr publik machen.
Es wird nicht viel sein aber ich werde alles tun, was ICH tun kann, um solche 'Momentaufnahmen' zu verhindern.



Geschrieben von Rony am 19.06.2008 um 11:55:

 

Also den Bildern zufolge und auch der Beschreibung ist das schon relativ krass. Ich muss Ayala aber Recht geben, gerade bei Schimmel (hab selbst einen) und während des Fellwechsels kann es, auch ohne Sporen, mal zu Stellen kommen, wo das Fell etwas dünner wird. Sind bei Schimmeln dann eben meist gräuliche Stellen, allerdings nicht so groß wie bei den Fotos hier.Ich habe zwar noch nie gesehen, dass es bei irgendjemandem blutet, aber ich denke wenn das Pferd an einem Turniertag vielleicht verschwitzt ist und der Schenkel dann etwas reibt, kann das durchaus passieren. Bei den Fotos hier ist die Seite aber eindeutig "aufgestochen worden". Das grenzt schon an Tierquälerei und ich verstehe es ehrlich gesagt nicht, wieso die Richter nichtmal einschreiten......



Geschrieben von ->Peppi<- am 19.06.2008 um 16:15:

 

Oh mein Gott!
Diese Bilder sind wirklich schlimm! Wie kann man seinem Pferd nur so derart im Maul herumreißen? Denen müsste auch mal so ne scharfe Kandarre im Maul stecken >.< Echt wiederlich!

Auch ich habe auf Turnieren schon einige Quälerein gesehen, die mit guten Plätzen belohnt wurden. Die Pferde gingen komplett hinter der Senkrechten, aber irgendwie fanden das alle schick o.o !



Geschrieben von Cindy am 19.06.2008 um 19:44:

 

Zitat:
Original von Hornisse
http://www.hauteecole.ru/en/horse_trade_union.php?sid=57


Ich habe mir die Seite eben auch angesehen und bin ehrlich gesagt geschockt.
Ich verstehe einfach nicht wie Menschen es mit ihrem Gewissen vereinbaren können ein Pferd derartig zu misshandeln.
Mir tut es in der Seele weh wenn ich Bilder von Pferden sehe die mit blutigen Mäulern und aufgerissenen Augen sehe.

Es ist für mich wirklich unbegreiflich wie Menschen zu so etwas fähig sein können.
Nur für den Erfolg? Ist es das Wert? Ich glaube nicht..

Ist es nicht viel schöner mit seinem Pferd für den Erfolg zu arbeiten als gegen das Pferd?
Ist es nicht viel schöner zu spühren dass dem Pferd die Arbeit Spaß macht und es gern mitarbeitet?

Natürlich sind Pferde nicht immer top motiviert und müssen auch manchmal etwas härter angepackt werden um sie zur Mitarbeit zu bringen (wobei ich nicht glaube dass man die Konzentration des Pferdes erzwingen kann), solche Bilder sind aber auf keinen Fall zu dulden!

Nunja, ich hoffe dass in der Hinsicht die Regeln auf Turnieren (weltweit) drastisch verschärft werden damit wir solche Bilder bald nicht mehr sehen müssen (wobei man das Training der Reiter in ihrem Heimatstall ja leider nicht kontrollieren kann unglücklich ).

LG



Geschrieben von Julie am 19.06.2008 um 20:34:

 

Ich finde es schwierig hier etwas zu schreiben. Es gibt Situationen, da ist der Reiter einfach mal ein Mensch. Der Fehler tut, ausrastet und sich verleiten lässt. So etwas darf und muss passieren. Das ist der Reitsport.

Aber in diesem Ausmasse muss man schon schlucken. So eine Person ist sicherlich noch nicht für den Turniersport geeignet, ein Sieg darf nicht über das Wohlergehen eines Pferdes gehen. Aber es kann passieren und wenn es einmalig passiert, fühlt sich der Reiter nach seinem Entdecken und Beruhigen meisst schlechter, als das Pferd. Und das ist eine Art zu lernen, meist auch eine sehr effektive.

Wenn dies aber regelmässig passiert, dann ist etwas gänzlich falsch und so eine Person darf nicht mit Pferden zusammenarbeiten. Man muss das Pferd als Pferd ansehen, nicht als Einzeller aber auch nicht als Mensch. Es kann nichts für seine Fehler, aber es spürt Schmerz. Es ist ein Spiegel des Reiters.


Was hier aber auch Jenni schreibt stimmt so nicht. Name und Gang machen nicht überall die Note aus. Ich bin ein Pferd probegeritten, das eine Drpf-L gewonnen hat, in der unter anderem Isabell Werth mit ihren jungen Krachern an den Start gegangen ist oder zumindest einer ihrer Bereiter. Und dieses Pferd hatte eine reine Springabstammung, zwar überdurchschnittliche GGA, aber kein Bewegungskünstler, sondern nur nett. Dafür eine gute Versammlungsbereitschaft, feste Anlehnung, guten Takt, immer losgelassen.



Geschrieben von Jenni am 19.06.2008 um 20:42:

 

Zitat:
Original von Susan
@Jenni: Es sind übrigens auch nicht alle Klassischen Ausbilder ohne. Hab da schöne Beweisvideos und tolle Geschichten von einer Dame die erst vor kurzem bei uns einen Kurs gegeben hat. Was ein Glück habe ich nicht teilgenommen.

*lach* Klassisch nennen sich viele... Und ich kenne auch etliche Ausbilder, die sagen, sie unterrichten "Klassisch" (das ist im Moment ja Mode) und in Wirklichkeit ist es nicht mit der Klassischen Dressur zu vereinbaren.

Die Klassische Dressur ist aber auch keine Szene, sondern eine "Philosophie".

Wenn ich von Klassisch spreche, meine ich nicht, dass man zu einem Lehrer gehen soll, der sagt, er würde klassisch unterrichten. Sondern zu einem Lehrer, der das tut und dessen Ausbildung und Einstellung diesen Lehren entsprechen.

Natürlich ist es wie in jeder Modeerscheinung so, dass sich der Markt darauf einstellt. Viele wollen klassisch reiten, wissen aber sonst nichts drüber und landen eben so bei einem dieser Ausbilder. Und ja, da kenne ich auch einige Namen; das ist mir selbstverständlich nicht unbekannt Augenzwinkern



Geschrieben von Susan am 19.06.2008 um 20:46:

 

Zitat:
Original von Jenni
Zitat:
Original von Susan
@Jenni: Es sind übrigens auch nicht alle Klassischen Ausbilder ohne. Hab da schöne Beweisvideos und tolle Geschichten von einer Dame die erst vor kurzem bei uns einen Kurs gegeben hat. Was ein Glück habe ich nicht teilgenommen.

*lach* Klassisch nennen sich viele... Und ich kenne auch etliche Ausbilder, die sagen, sie unterrichten "Klassisch" (das ist im Moment ja Mode) und in Wirklichkeit ist es nicht mit der Klassischen Dressur zu vereinbaren.

Die Klassische Dressur ist aber auch keine Szene, sondern eine "Philosophie".

Wenn ich von Klassisch spreche, meine ich nicht, dass man zu einem Lehrer gehen soll, der sagt, er würde klassisch unterrichten. Sondern zu einem Lehrer, der das tut und dessen Ausbildung und Einstellung diesen Lehren entsprechen.

Natürlich ist es wie in jeder Modeerscheinung so, dass sich der Markt darauf einstellt. Viele wollen klassisch reiten, wissen aber sonst nichts drüber und landen eben so bei einem dieser Ausbilder. Und ja, da kenne ich auch einige Namen; das ist mir selbstverständlich nicht unbekannt Augenzwinkern


Dann solltest du aber das bei der Modernen Dressur bitte nicht anders sehen.
Moderne Dressur ist auch nur diese Einheit, und es gibt noch genug Reitlehrer die diese Meinung vertreten und unterrichten.
Ich hasse es, wenn du alle Dressurler über einen Kamm scherst.



Geschrieben von Shorty am 19.06.2008 um 21:02:

 

Zitat:
Original von Taler&Beetle
Ich muss ganz ehrlich sagen.....mich "schocken" diese Bilder jetzt nicht.

1. sieht man das auf jedem zweiten Dressurplatz


Und diese Sporenbenutztung sieht man wirklich (fast) überall.


Also bitte, das ist doch nun wirklich platt. Mir ist klar, dass man es (leider) auf jeden zweiten Dressurplatz sieht, aber dennoch sollte es dadurch nicht zum Freischein für Reiter werden, ihre Pferde mit Sporen und sonstigen Hilfsmitteln zu traktieren.
Ansonsten muss ich dir in den anderen Punkten zustimmen.

Hornisse, ich finde es gut, dass du damit nicht hinterm Berg hälst, auch wenn du dir da die einflussreichste Person der Reiterszene bei euch in der Gegend ausgesucht hast! Respekt!



Geschrieben von Jenni am 19.06.2008 um 22:26:

 

Zitat:
Original von Susan
Zitat:
Original von Jenni
Zitat:
Original von Susan
@Jenni: Es sind übrigens auch nicht alle Klassischen Ausbilder ohne. Hab da schöne Beweisvideos und tolle Geschichten von einer Dame die erst vor kurzem bei uns einen Kurs gegeben hat. Was ein Glück habe ich nicht teilgenommen.

*lach* Klassisch nennen sich viele... Und ich kenne auch etliche Ausbilder, die sagen, sie unterrichten "Klassisch" (das ist im Moment ja Mode) und in Wirklichkeit ist es nicht mit der Klassischen Dressur zu vereinbaren.

Die Klassische Dressur ist aber auch keine Szene, sondern eine "Philosophie".

Wenn ich von Klassisch spreche, meine ich nicht, dass man zu einem Lehrer gehen soll, der sagt, er würde klassisch unterrichten. Sondern zu einem Lehrer, der das tut und dessen Ausbildung und Einstellung diesen Lehren entsprechen.

Natürlich ist es wie in jeder Modeerscheinung so, dass sich der Markt darauf einstellt. Viele wollen klassisch reiten, wissen aber sonst nichts drüber und landen eben so bei einem dieser Ausbilder. Und ja, da kenne ich auch einige Namen; das ist mir selbstverständlich nicht unbekannt Augenzwinkern


Dann solltest du aber das bei der Modernen Dressur bitte nicht anders sehen.
Moderne Dressur ist auch nur diese Einheit, und es gibt noch genug Reitlehrer die diese Meinung vertreten und unterrichten.
Ich hasse es, wenn du alle Dressurler über einen Kamm scherst.

Das tue ich auch nicht^^
Gegen die Richtlinien der FN ist wenig einzuwenden. Auch die Ausbildungsskala ist keine schlechte Sache (auch wenn sie schlecht rüber gebracht wird).
Fakt ist aber, dass doch kaum noch einer wirklich danach reitet. Ich könnte jetzt konkret werden, aber das wäre unfair.
Du siehst das doch schon hier in GB. Wie oft sieht man hier Bilder von Pferden mit weggedrücktem Rücken im Strampelgang. Und darunter dann Kommentare wie "Der kann seine Beinchen schmeißen" etc. Nur so als Beispiel.
Bille hat es oben ja auch schon gut verdeutlicht: Eine seltene Ausnahme, dass jemand sich noch an Richtlinien etc hält. Aber wie viele gibt es denn davon?



Geschrieben von Bille am 20.06.2008 um 14:05:

 

Zitat:
Eine seltene Ausnahme, dass jemand sich noch an Richtlinien etc hält. Aber wie viele gibt es denn davon?

Wenige.Ganz wenige, wie ich schon sagte.
So wenige, dass viele Menschen soetwas gar nicht zu sehen bekommen.

Ich muss Julie allerdings auch in dem Falle Recht geben, wie sie es erklärt hat.

Zitat:
Ich finde es schwierig hier etwas zu schreiben. Es gibt Situationen, da ist der Reiter einfach mal ein Mensch. Der Fehler tut, ausrastet und sich verleiten lässt. So etwas darf und muss passieren. Das ist der Reitsport.

Aber in diesem Ausmasse muss man schon schlucken. So eine Person ist sicherlich noch nicht für den Turniersport geeignet, ein Sieg darf nicht über das Wohlergehen eines Pferdes gehen. Aber es kann passieren und wenn es einmalig passiert, fühlt sich der Reiter nach seinem Entdecken und Beruhigen meisst schlechter, als das Pferd. Und das ist eine Art zu lernen, meist auch eine sehr effektive.

Wenn dies aber regelmässig passiert, dann ist etwas gänzlich falsch und so eine Person darf nicht mit Pferden zusammenarbeiten. Man muss das Pferd als Pferd ansehen, nicht als Einzeller aber auch nicht als Mensch. Es kann nichts für seine Fehler, aber es spürt Schmerz. Es ist ein Spiegel des Reiters.


Was hier aber auch Jenni schreibt stimmt so nicht. Name und Gang machen nicht überall die Note aus. Ich bin ein Pferd probegeritten, das eine Drpf-L gewonnen hat, in der unter anderem Isabell Werth mit ihren jungen Krachern an den Start gegangen ist oder zumindest einer ihrer Bereiter. Und dieses Pferd hatte eine reine Springabstammung, zwar überdurchschnittliche GGA, aber kein Bewegungskünstler, sondern nur nett. Dafür eine gute Versammlungsbereitschaft, feste Anlehnung, guten Takt, immer losgelassen.


Es ist sicher richtig, dass auch ein Reiter einmal Mensch ist. Ich kenne es auch viel zu gut, leider Gottes, dass man sich immer wieder von beispielsweise Misserfolgen beeinflussen lässt, sodass sich auch ein Reiter einfach einmal nicht im Griff hat.
Bei mir ist es deutlich besser geworden, aber ich kenne wenige Reiter, die wirklich in der Lage sind, ihre Emotionen so im Griff zu behalten.
ABER muss ich auch sagen, ich sehe das als eine sehr wichtige Aufgabe eines Reiters an, wenn nicht zwischenzeitlich die wichtigste, wenn er an einem bestimmten Niveau angekommen ist, das zu lernen und an sich zu arbeiten.

Zitat:
. So eine Person ist sicherlich noch nicht für den Turniersport geeignet, ein Sieg darf nicht über das Wohlergehen eines Pferdes gehen. Aber es kann passieren und wenn es einmalig passiert, fühlt sich der Reiter nach seinem Entdecken und Beruhigen meisst schlechter, als das Pferd. Und das ist eine Art zu lernen, meist auch eine sehr effektive.

Dem stimme soweit komplett zu. Wir sind alle keine vollkommenen Menschen. Sowas kann passieren und ist wie Julie sagte eine sehr effektive Lernmethode für den Reiter.

Aber meiner Meinung nach sollte eine Person, die im S-Bereich "erfolgreich" startet durchaus in der Lage sein, dem Pferd gegenüber anständig zu handeln, noch dazu auf dem Turnier in aller Öffentlichkeit.
Das ist ein öffentliches Armutszeugnis der Reiterei dieser Frau, wenn man sich so traut, in die S-Dressur zu reiten.
Außerdem bin ich mir sehr unsicher, ob die Frau aus einem "Ausraster" oder Frust, wie immer man das nennen will, gehandelt hat.
Sollte das so sein, gehört die Frau sowieso weg vom Turnierplatz. Denn auch beim sogenannten "Ausraster" passiert es normalerweise nicht, dass ein Pferd blutig gestochen durch die Gegend läuft.
Außerdem scheint es der Reiterin ja wenig bis nichts ausgemacht zu haben.
Ich bin eher der Meinung, dass das der bei dieser Frau auf dem Pferd übliche Sporeneinsatz ihrerseits ist, und dass sie der Meinung ist, diesen- ja wirklich extremen- Sporeneinsatz braucht man um das Pferd so durch die Lektionen zu reiten.
Alles ein Zeichen mangelnder Kenntnisse und Kompetenz der Frau in jeder Hinsicht, außerdem ein Zeichen für ein gänzlich falsch ausgebildetes Pferd.

Bei uns kommt es glücklicherweise auch hin und wieder vor, dass in den Jungpferdeprüfungen gerecht platziert wird, Rittigkeit und Losgelassenheit bewertet werden.
Kommt nicht allzu häufig vor, passiert jedoch schon mal und wenn, dann bin ich immer sehr zufrieden.
Immer irgendwo sehr belustigend wie sich die Leute mit den Pferden mit "Kracherbewegugnen" dann aufregen können.
Manchmal rennen die sogar zum Turnierleiter.

Ich hatte das Glück, bereits zwei FN-Lehrer gehabt zu haben/zu haben, die deutlich an der reellen Ausbildung arbeiten, und in ihrem Wirken einfach bewundernswert sind.
Einmal die in meinem obigen Beitrag, dann eine Dame, ihres Zeichens 82 Jahre alt, bis letztes Jahr Richterin bis zur Klasse S--> Dressur.
Die Frau ist einfach bewundernswert. Gnadenlos ehrlich, bis zur Taktlosigkeit, was bei mir glücklicherweise noch nicht passiert ist, wenn ich bei ihr die Jungpferde geritten habe.
Sie ist nicht sehr häufig da, schließlich haben wir auch noch unsere eigene sehr gute Reitlehrerin.
Aber betreffende Frau arbeitet eben nach FN, nicht so klassisch orientiert, wie unsere RL hier.
Streng nach Ausbildungsskala, allerdings sinnvoll, gymnastizierend, Durchlässigkeits-und Losgelassenheitsfördernd, immer im Sinne des Pferdes.
Dabei nie unfair was das Pferd angeht, aber hart mit dem Reiter, wie keine zweite.
Dennoch bewundernswert, was die Frau als Richterin geleistet hat, natürlich auch sehr streng in der Beurteilung, was öfters natürlich Missfallen erregt hat, aber gnadenlos gegenüber schlechten Reitern und schlecht gerittenen Pferden, gerade in den höheren Prüfungen natürlich (etwas was man in der E-Dressur ja so hart noch nicht machen kann. Da hätten dann alle 4-er und 5-er Noten).
So würd eich es mir immer wünschen. Außerdem hat diese Richterin auch aufgestochene Pferde, lahmende Pferde, und anderweitiges direkt aussortiert.
So sollte es immer sein, das passiert leider sehr selten und lässt sich einem doch die Frage stellen, ob das gesamte Richterwesen (mit Ausnahme der seltenen Ausnahmen) derzeit noch den nötigen Standard hat.- Was es offensichtlich so derzeit nicht hat.



Geschrieben von Tequila am 20.06.2008 um 15:04:

 

Zitat:
Original von Julie
Ich finde es schwierig hier etwas zu schreiben. Es gibt Situationen, da ist der Reiter einfach mal ein Mensch. Der Fehler tut, ausrastet und sich verleiten lässt. So etwas darf und muss passieren. Das ist der Reitsport.

Nein. "Soetwas" im Sinne von "dem Tier Schmerzen zufügen" darf nicht passieren. Ein Reiter ist eben nicht "auch nur ein Mensch", sondern hat eine Verantwortung gegenüber dem Pferd. Nur unter dieser Bedingung, nämlich dem Wohl des Pferdes im Vordergrund und die eigenen Emotionen hinten anstellen, rechtfertigt es das Tier als Sportgerät zu nutzen. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass dem Pferd bei einem Fehler seinerseits nicht wehgetan wird. Warum auch? Ein Pferd ist eben "nur" ein Pferd.



Geschrieben von Julie am 20.06.2008 um 15:59:

 

Zitat:
Original von Tequila
Zitat:
Original von Julie
Ich finde es schwierig hier etwas zu schreiben. Es gibt Situationen, da ist der Reiter einfach mal ein Mensch. Der Fehler tut, ausrastet und sich verleiten lässt. So etwas darf und muss passieren. Das ist der Reitsport.

Nein. "Soetwas" im Sinne von "dem Tier Schmerzen zufügen" darf nicht passieren. Ein Reiter ist eben nicht "auch nur ein Mensch", sondern hat eine Verantwortung gegenüber dem Pferd. Nur unter dieser Bedingung, nämlich dem Wohl des Pferdes im Vordergrund und die eigenen Emotionen hinten anstellen, rechtfertigt es das Tier als Sportgerät zu nutzen. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass dem Pferd bei einem Fehler seinerseits nicht wehgetan wird. Warum auch? Ein Pferd ist eben "nur" ein Pferd.


Autsch, hier hat jemand weder den ganzen Text gelesen, noch das Geschriebene verstanden. "Soetwas" ist die Menschlichkeit Fehler zu begehen und sie bemerken zu können. Das muss passieren, sonst wären wir mit Würmern zu vergleichen. Fehler können für umliegende auch mal schmerzhaft sein, aber lieber einmal richtig und von dann an aber korrekt, als immer nur ein wenig falsch.
Und jetzt solltest du bitte da weiterlesen, wo du aufgehört hast. smile



Geschrieben von Laura15 am 20.06.2008 um 19:10:

 

ich finde es einfach nur grausam wie man einem tier, das eig sein freund sein sollte so etwas antun kann! einer aus meinem ehemaligen verein hat das auch mal mit einem seiner pferde gemacht (das war bevor ich in den stall gekommen bin) jedoch hat keiner was gesagt weil er der 2. vorsitzende ist. aber es ist doch völlig egal wer es macht sondern es geht darum das es getan wurde! solche leute dürften meiner meinung nach gar nicht in die nähe von pferden kommen und das pferd sollte schnell einen besitzerwechsel durchmachen damit es wieder vertrauen zum menschen aufbauen kann und muss wahrscheinlich therapiert werden um die grausamkeiten zu verarbeiten (die besi meiner RB ist verhaltenstherapeuten für pferde daher kenn ich mich damit ein bisschen aus). für mich ist es sowieso ein rätsel wie dieses pferd sich noch einen abrackert, das pferd von dem kerl vom dem ich oben erzählte hat sich nur noch hingelegt so nach dem motto lass mich in ruhe. schlag mich von mir aus tot aber ich mache nichts mehr. ich könnte immer wieder heulen wenn ich daran denke
jedes pferd geht damit anders um...
aber ich finde du solltest damit zur polizei gehen und fragen was man machen kann. keiner darf ein tier misshandeln. oder ruf beim tierschutz an Augenzwinkern wenn du magst kann ich die besi meiner RB auch fragen was man machen kann Augenzwinkern ->pn
und ich würde die bilder auch gerne sehen...
lg laura



Geschrieben von Carina am 20.06.2008 um 19:51:

 

Laura die Polizei kann da leider wenig bis gar nichts machen, denn Tiere werden im Strafrecht als Gegenstand angesehen.
Aber die Meinung einiger hier finde ich sehr fragwürdig. Nur weil es viele machen ist es nicht so schlimm? Gehts noch?
Und grade Leute die auf solchen Turnieren reiten, als Vorsitzende tätig sind oder sonst was sollte Vorbilder sein und es erst recht ordentlich machen. Wie viele Leuten sehen das bitte und denken sich "oh die ist gut so mach ich das auch"... ehrlich mal ganz klasse! Es ist sowas von egal wer das macht... es ist und bleibt einfach ein Ding was nicht vorkommen darf. Und nur weil wir Menschen sind ist es noch lange kein Recht sich nicht unter Kontrolle zu haben. Dann soll man absteigen und das Pferd in Ruhe lassen aber nicht die eigene Wut am Tier auslassen.



Geschrieben von Raindrops am 20.06.2008 um 20:09:

 

ich verkneif mirmal die bemerkung..ist net gerad freundlich...



Geschrieben von Laura15 am 20.06.2008 um 22:06:

 

ich will die bemerkung jetzt aber auch wissen^^

@starlight89: aber könnte man nicht iwie bei der fn beschwerde einlegen (ich kenn mich mit der fn jetzt nicht so aus^^) oder sowas weil iwas muss man doch tun können, das kann doch sonst echt nicht wahr sein.


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